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Komplett - Das Sauerlandmagazin Dezember 2014

Ausgabe Dezember 2014

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„Er war nicht mehr reitbar, ich konnte<br />

ihn kaum noch händeln.“<br />

„Ich bin so froh, dass ich Julia gefunden habe“, sagt Freizeitreiterin<br />

Christine Müther. Ihr Mowgli hatte sich zuvor<br />

zunehmend gegen den Sattel gewehrt, mit dem Kopf<br />

geschlagen: „Er war nicht mehr reitbar, ich konnte ihn<br />

kaum noch händeln“, erzählt sie. Die Tierosteopathin<br />

stellte fest, dass der 18-jährige Oldenburger unter hormonellen<br />

Störungen litt und zahlreiche Blockaden hatte.<br />

Schon nach der ersten Behandlung zeigten sich deutliche<br />

Verbesserungen: „Mein Pferd hat sich danach total verändert“,<br />

sagt Christine Müther.<br />

Die Osteopathie kommt ohne Medikamente, Spritzen<br />

oder Eingriffe aus, worüber Julia Schmale froh ist: „Ein<br />

Tier einschläfern oder operieren, das könnte ich nicht.“<br />

Vielleicht kommen die Ergebnisse dieser Therapieform<br />

deshalb vielen auch wie ein Wunder vor. Doch Julia<br />

Schmale möchte keineswegs den Anschein erwecken,<br />

dass sie eine Wunderheilerin sei. Bei akuten Verletzungen<br />

oder Infektionen etwa stoßen ihre Fähigkeiten an<br />

ihre Grenzen, dann rät sie den Besitzern, die Patienten<br />

zum Tierarzt zu bringen. Bei chronischen Beschwerden<br />

jedoch wäre es oft sinnvoller, erst einmal bei ihr vorstellig<br />

zu werden. Auch, wenn das Problem noch gar nicht<br />

so dringlich erscheint: „Es ist sinnvoller, ein Tier regelmäßig<br />

zu untersuchen als erst dann, wenn es zu spät ist.“<br />

Viele Beschwerden würden von den Besitzern gar nicht<br />

als solche erkannt, erklärt Julia Schmale. Wenn sich ein<br />

Pferd etwa weigere, sich zu wälzen, könne das auch körperliche<br />

Ursachen haben und nicht nur Faulheit oder Unlust.<br />

Gut erinnert sich Julia Schmale an den angeblichen<br />

Windhundmischling: „Vor der Behandlung rätselten die<br />

Besitzerin und ich, welche Rassen wohl in ihrem Hund<br />

steckten. Er hatte einen runden Rücken, deshalb tippten<br />

wir auf einen Teil Windhund. Nach der Behandlung war<br />

der Windhund weg.“ Der runde Rücken war nur ein Anzeichen<br />

für Schmerzen, eine Schonhaltung.<br />

Der falsche Windhundmischling<br />

Die meisten ihrer Patienten seien Hunde oder Pferde,<br />

erzählt Julia Schmale. Einmal habe sie auch eine Katze<br />

behandelt und ein Hochlandrind, erst kürzlich ihr erstes<br />

Kaninchen. Die Behandlungen beginnen immer damit,<br />

dass sie die Wirbelsäule abtastet und nach blockierten<br />

Wirbeln sucht. Jeder Wirbel steht in Verbindung mit bestimmten<br />

Organen. Sei die Ursache, sprich der blockierte<br />

Wirbel, gefunden, versucht sie, die Blockade zu lösen.<br />

Und kann für den unerfahrenen Betrachter abenteuerlich<br />

aussehen. <strong>Das</strong>s Mowgli sich ohne zu Murren am Schweif<br />

und am Kopf ziehen lässt, sei gar nicht so ungewöhnlich<br />

für Pferde. „Die wissen gar nicht, was für eine Kraft<br />

sie haben. <strong>Das</strong> ist für uns Menschen natürlich ein un-<br />

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