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Komplett - Das Sauerlandmagazin Dezember 2014

Ausgabe Dezember 2014

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Früher hatten die Theaterleute in Hülschotten ernste<br />

und heitere Stücke auf Lager. „Die ernsten wurden rund<br />

um Weihnachten gespielt, die lustigen bis Karneval“,<br />

erinnert sich Heribert Schulte.<br />

Die Theaterfreunde aus dem kleinen Bergdorf zwischen<br />

Heggen und Landemert sind über die Kreisgrenzen<br />

bekannt und haben ein treues Publikum. Auch aus<br />

Drolshagen, Attendorn, Herscheid oder Lüdenscheid<br />

kommen die Zuschauer zu den Aufführungen. „Man wird<br />

schon im Sommer darauf angesprochen, welches Stück<br />

denn wohl gespielt wird“, berichtet Souffleuse Annegret<br />

Schulte.<br />

<strong>Das</strong> treue Publikum verzeiht den Hobbyschauspielern<br />

auch den einen oder anderen Aussetzer. <strong>Das</strong> weiß<br />

Wilfried von Alt aus eigener Erfahrung. Im letzten Jahr,<br />

als es auf der Bühne um einen Spanien-Urlaub mit<br />

Verwicklungen ging, hatte der Akteur einen Hänger.<br />

„Verdammt, ich habe meinen Text vergessen“, platzte<br />

es aus von Alt heraus. Die Reaktion? Die Zuschauer<br />

applaudierten begeistert.<br />

Wilfried von Alt haben es „die Bretter, die die Welt<br />

bedeuten“ längst angetan. „Die Theaterspielen macht<br />

richtig süchtig.“ Und was ist mit dem bei Schauspielern<br />

so gefürchteten Lampenfieber? „<strong>Das</strong> kommt zehn<br />

Minuten, bevor der Vorhang aufgeht“, beschreibt<br />

Michael Schulz seine eigene Erfahrung. <strong>Das</strong> hinderte ihn<br />

aber nicht, in diesem Jahr gleich zwei Rollen zu spielen.<br />

Manchmal treiben die Theaterfreunde auf der Bühne<br />

auch mit ihren Mitspielern Schabernack, der nicht im<br />

Drehbuch steht. So wunderte sich Bianca Griese, dass<br />

der Koffer, denn sie schleppen musste, auf einmal<br />

so schwer war. Als sie den Koffer öffnete, wusste sie<br />

Bescheid. Es lagen ein paar dicke Steine drin. „Wir<br />

nehmen uns halt nicht so ernst“, lacht die Hülschotterin<br />

noch heute über diesen Scherz.<br />

Bianca Griese nennt die Hamburger Volksschauspielerin<br />

Heidi Kabel ihr „persönliches Vorbild“. Die große alte<br />

Dame des Ohnsorg-Theaters hätte sie „gerne mal<br />

getroffen“.<br />

Zum Schluss erzählt Volker Koch noch ein schöne<br />

Anekdote aus dem richtigen Leben. Für eine Rolle<br />

brauchte der Hülschotter Pumps. Praktischerweise<br />

arbeitet eine Nichte in einem Schuhgeschäft. Die<br />

erkundigte sich per Whatsapp bei seinem Sohn, welche<br />

Art es denn sein sollte. Der Filius muss in diesem<br />

Moment ein komisches Gesicht gemacht haben.<br />

Und warum sind Männer bei den Theaterfreunden<br />

Hülschotten in der Minderheit? Die Antwort nennt<br />

Heribert Schulte mit einem Augenzwinkern: „Frauen<br />

sind einfach mutiger.“<br />

Die Theaterfreunde Hülschotten sind kein Verein<br />

und haben auch keinen Vorstand.<br />

Zum festen Stamm der Hobbyschauspieler gehören:<br />

Volker Koch, Petra Koch, Wilfried von Alt, Erika<br />

von Alt, Rita Ernst, Dagmar Haas, Richard Heseler,<br />

Anke Schulz, Bianca Griese, Heribert Schulte, Annegret<br />

Schulte, Barbara Möx und Michael Schulz.<br />

Einen Teil der Einnahmen – rund 1.000 Euro – spenden<br />

die Theaterfreunde jedes Jahr an wohltätige<br />

Organisationen aus dem Kreis Olpe und aus dem<br />

Märkischen Kreis. Den Rest erhält der Heimat-<br />

Schützenverein Hülschotten für die Nutzung der<br />

Schützenhalle.<br />

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