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14 AUS UNSEREM VERBAND<br />
Ernst Wütherich heimgerufen<br />
Am 6. September 2004 wurde<br />
unser Gemeinschaftspfleger<br />
im Bezirk Bad Urach, Ernst Wütherich,<br />
im Alter von 56 Jahren<br />
völlig überraschend heimgerufen.<br />
Wegen plötzlichen Unwohlseins<br />
war er einige Tage vorher ins<br />
Krankenhaus eingeliefert worden;<br />
<strong>die</strong> Untersuchungen ergaben keine<br />
Klarheit über <strong>die</strong> genauen Ursachen.<br />
Während einer weiteren Untersuchung<br />
verstarb er aufgrund einer<br />
geplatzten Herzschlagader –<br />
jede Hilfe kam zu spät. Sein Tod<br />
hinterlässt in unserem Bezirk Bad<br />
Urach eine schmerzliche Lücke.<br />
Ernst Wütherich wurde am 11.<br />
April 1948 geboren. Er ist mit<br />
zwei Brüdern und einer Schwester<br />
in einer Weingärtnersfamilie in<br />
Pfaffenhofen im Zabergäu aufgewachsen.<br />
Nach der mittleren Reife<br />
1966 machte er eine dreijährige<br />
Ausbildung zum Industriekaufmann.<br />
Seinen Zivil<strong>die</strong>nst leistete<br />
er 18 Monate im Krankenhaus in<br />
Maulbronn. Im Alter von zweiundzwanzig<br />
Jahren trat Jesus Christus<br />
in sein Leben. In <strong>die</strong>ser Zeit begegnete<br />
er beim Zahnarzt zum ersten<br />
Mal Elvira Kölle aus Brackenheim-Dürrenzimmern,<br />
sie war damals<br />
Zahnarzthelferin. Sie erzählte<br />
mir, dass sie sich über Ernst geärgert<br />
habe, weil er noch kurz vor<br />
Praxisschluss kam. Das änderte<br />
sich aber schnell, als <strong>die</strong> beiden<br />
sich dann im Jugendbibelkreis im<br />
CVJM Zaberfeld begegneten.<br />
Ernst stu<strong>die</strong>rte dann zwei Semester<br />
Betriebswirtschaft und zwei Semester<br />
Berufspädagogik.<br />
Ernst Wütherich bekam im Herbst<br />
1973 bei einer Freizeit von OM<br />
(Organisation Mobilisation) den<br />
Ruf des Herrn in den hauptamtlichen<br />
Dienst. Nach der vierjährigen<br />
Ausbildung in der Missionsschule<br />
in Unterweissach heirateten Ernst<br />
Ernst Wütherich<br />
und Elvira im Oktober 1977. Nun<br />
begann ihr gemeinsames Wirken<br />
im Reich <strong>Gott</strong>es.<br />
Zehn Jahre, von 1977 bis 1987,<br />
wirkten Wütherichs als Jugendreferenten<br />
im Bezirk Gaildorf. Hier<br />
schenkte ihnen <strong>Gott</strong> zwei Kinder:<br />
Damaris und Matthias. Über 15<br />
Jahre, bis 2003, arbeiteten sie anschließend<br />
im CVJM Welzheim.<br />
Der Heilige Geist hatte Elvira in<br />
vielen Jahren in der Jugendarbeit<br />
ausgebildet, so konnte sie ihren<br />
Mann qualifiziert unterstützen. Es<br />
war Ernst Wütherichs Herzensanliegen,<br />
dass junge Menschen zum<br />
Glauben an Jesus Christus gerufen<br />
und in ihrem Glauben biblisch gegründet<br />
werden. Sein besonderes<br />
Engagement galt den Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen in den<br />
Jungschar- und Jugendfreizeiten<br />
so<strong>wie</strong> missionarischen Reisen ins<br />
Ausland und besonders nach Israel.<br />
(Für das Frühjahr 2005 hatte er<br />
bis kurz vor seinem Tod mit großer<br />
Freude und mit viel Energie eine<br />
Israel-Reise geplant, <strong>die</strong> nun leider<br />
von ihm nicht mehr durchgeführt<br />
werden kann.) Am wichtigsten<br />
aber waren ihm evangelistische<br />
Veranstaltungen <strong>wie</strong> Jugendwochen<br />
und Offene Abende. Die<br />
GEMEINSCHAFT 11/2004<br />
Schulung der Mitarbeiter zur »persönlichen<br />
Evangelisation« hatte<br />
Priorität. Viele Jahre war er Mitglied<br />
im Arbeitskreis Jugendevangelisation<br />
im Evangelischen Jugendwerk.<br />
In den letzten Jahren ging es ihm<br />
gesundheitlich nicht sehr gut. Wir<br />
spürten, dass er noch einmal auf<br />
einen anderen Platz wechseln sollte.<br />
Ulrich Hettler (Gemeinschaftspfleger<br />
in Heidenheim und früher<br />
selbst Jugendreferent) machte ihm<br />
Mut, als Gemeinschaftspfleger in<br />
unserem Verband zu arbeiten. Seit<br />
Sommer 2003 waren Wütherichs<br />
als Gemeinschaftspfleger-Ehepaar<br />
im Bezirk Urach. Keine Frage, das<br />
war eine Umstellung. Es gibt viele<br />
Möglichkeiten im Aufgabenbereich<br />
eines Gemeinschaftspflegers.<br />
Er suchte neue Wege, <strong>die</strong> ihm in<br />
seinem Dienst Freude machten.<br />
Ein Weg war der Besuchs<strong>die</strong>nst im<br />
Bezirk. Ernst und Elvira machten<br />
Besuche und knüpften auf <strong>die</strong>sem<br />
Weg viele Beziehungen. Die Bezirksbrüder<br />
unterstützten sie dabei<br />
nach Kräften. Ich bin überzeugt,<br />
dass Ernst trotz der Mühe bei den<br />
Vorbereitungen für <strong>die</strong> Bibelstunden<br />
gesegnet und geistgewirkt verkündigt<br />
hat.<br />
Bei seiner Beerdigung hat mich<br />
am meisten sein »Abschiedsbrief«<br />
beschäftigt, den er vor etwa zehn<br />
Jahren geschrieben hat (ist <strong>die</strong>sem<br />
Nachruf angefügt). Er ging losgelöst<br />
von <strong>die</strong>sem Leben, versöhnt<br />
mit <strong>Gott</strong> und Menschen und froh<br />
im Herzen aus der Zeit in <strong>die</strong><br />
Ewigkeit. So wollte er, dass wir an<br />
seinem Grab nicht traurig sein und<br />
das Lied: »Jesus ist kommen,<br />
Grund ewiger Freude« singen sollten.<br />
Die Beerdigung war bei aller<br />
Trauer um Ernst ein Blick in <strong>die</strong><br />
Ewigkeit, wo Ernst nun mit seinem<br />
Herrn im Vaterhaus vereint ist.<br />
Lieber Ernst, ich danke dir für dein<br />
Zeugnis, deinen Glauben und deine<br />
Treue. Georg Terner