Rotate 03.cdr - Rotate! - vACC SAG
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ROTATE Military<br />
Unterstützt wird der AC bei all diesen Tätigkeiten<br />
durch einen ACA oder einen anderen<br />
AC, der als Koordinator fungiert. Dieser trifft<br />
die Absprachen mit den betroffenen Kontrollsektoren<br />
der DFS, holt Freigaben ein und bespricht<br />
Übergabebedingungen.<br />
Am 17. April 1941 wurde ich zur 2. Staffel der<br />
Ergänzungs-Jagdgruppe 3 nach Krakau versetzt.<br />
Am 25. April flog ich Platzrunden mit<br />
Der Flugzeugführer der Ju, Oberfeldwebel Wil-<br />
fert, sagte bei der Feldgerichtsverhandlung:<br />
"Ich habe die Maschine im Anflug gesehen.<br />
Jedes der CRC hat wie eine zivile Dienststelle<br />
auch ein Callsign. Die hier verwendeten Bil-<br />
der stammen aus dem CRC Messstetten mit<br />
dem Callsign „Sweet Apple“. Mein Dank geht<br />
an den Einsatzführungsbereich 1, der mir die<br />
Bilder aus der OPS des CRC zur Verfügung ge-<br />
stellt hat.<br />
der Bf 109 E, Startrichtung Osten, Linksplatzrunde.<br />
Am Start standen der Ausbildungsleiter,<br />
Leutnant Lentz und einige Kameraden.<br />
Während des Platzrundenbetriebs fiel eine<br />
Gruppe Ju 52 eines Transportgeschwaders<br />
aus Küstrin am Krakauer Platz ein. Der Verband<br />
löste auf, die Maschinen kurvten ohne<br />
Rücksicht auf den sonstigen Betrieb am Platz<br />
Kurz vor dem Platz bekam ich einen Schlag im<br />
Seitenruder, und dann lag auf meiner linken<br />
Fläche eine Maschine. Ich gab Gas und konnte<br />
meine Maschine bis zum Platz halten. Beim<br />
Ausrollen brach das linke Fahrwerk ein und<br />
meine Maschine machte einen Ringelpiez<br />
zum Stillstand! Leutnant Lentz: "Der Gefreite<br />
Klapp hätte die Ju 52 sehen müssen". Der Rich-<br />
Andreas Würde<br />
zur Landung ein. Zunächst mußte ich also<br />
durchstarten.<br />
ter zu Lentz: "Warum haben Sie denn nicht rot<br />
geschossen, als Sie sahen, was sich da anbahnte?"<br />
Lentz: "Ich habe doch geschossen".<br />
“Luftlandung” auf einer Ju 52<br />
Beim nächsten Anflug setzte sich dann wieder<br />
eine Ju vor mich. Ich holte weiter aus und zog<br />
Von meinen vielen Kameraden, die den Unfall<br />
beobachtet hatten, wurde keiner als Zeuge<br />
Früher war es üblich, die Aufschneiderei von<br />
Luftfahrern als "Fliegerlatein" zu bezeichnen.<br />
Die nachfolgende Geschichte eines Heeresfliegerkameraden<br />
müsste jedoch wahr sein -<br />
so unglaublich sie klingt. Den Verfasser lernte<br />
ich in meiner Dienstzeit kurz kennen. Seine<br />
Schilderung gibt zusätzlich einen Einblick in<br />
die damalige Flugsicherung einerseits, aber<br />
auch die Konsequenzen, die einen Piloten treffen<br />
konnten.<br />
Dazu folgende Erinnerung: Einer meiner Kom-<br />
mandeure - er lebt längst nicht mehr - erzähl-<br />
te von einer misslungenen Me109-<br />
Staffelüberführung nach Italien, weil das Wet-<br />
ter über den Alpen nicht zu überfliegen war.<br />
mich dann mit Gas an den Platz heran. Plötzlich,<br />
einen guten Kilometer vor dem Platzrand,<br />
in etwa 80 Meter Höhe, schepperte es.<br />
Meine Luftschraube stand. Aber ich flog - und<br />
sah das Landkreuz herankommen. Ich machte<br />
alle Steuerbewegungen, als ob ich die Lan-<br />
dung selbst machte, setzte auf, rollte - und<br />
dann gab es einen Ringelpiez. Ich warf die Kabine<br />
ab und sprang über die Fläche herunter.<br />
Und nun sah ich erst, was passiert war: meine<br />
109 lag auf der linken Fläche einer Ju 52. Es<br />
brauchte eine kleine Weile, bis ich das alles<br />
kapiert hatte. Aber ich sehe noch heute den<br />
Flugzeugführer der Ju in der Kabine den Kopf<br />
schütteln.<br />
vernommen. Ich armes Würstchen war froh,<br />
daß ich nur drei Wochen geschärften Arrest<br />
bekam und nicht, wie vom Staatsanwalt beantragt,<br />
drei Monate Festungshaft wegen grob<br />
fahrlässiger Zerstörung von zwei Flugzeugen.<br />
Was mir aber damals am meisten ,,gestunken"<br />
hatte, war meine Ablösung von der Jäge-<br />
rei. Nun, es war wohl gut so. Schließlich habe<br />
ich beim SG 77 ab August 1944 bis zum bitte-<br />
ren Ende knappe 90 Einsätze auf der FW 190<br />
geflogen.<br />
Als Kommandoführer wurde er vor ein Kriegsgericht<br />
gestellt, aber glücklicherweise ging<br />
die Sache ohne Folgen für ihn aus. In den An-<br />
fangsjahren der Bundeswehr waren nicht we-<br />
nige Kriegspiloten auch bei uns Heeresflie-<br />
gern. Wehe man setzte sie in eine Do27: da<br />
gab es manche unangenehme Ermittlung<br />
nach Verursachern von Falten in den Tragflächen<br />
der DO27...<br />
Ich hatte die Ju nicht gesehen. Sie war unter<br />
meiner Fläche eingekurvt. Und ich, meine 109<br />
mit Gas herangezogen, die Nase hoch, hatte<br />
die Ju, der ich ausgewichen war, im Auge. So<br />
kam ich exakt auf der Anfluglinie "meiner" Ju<br />
heran, etwas höher. Schließlich hatte ich sie<br />
eingeholt. Meine Luftschraube zersägte das<br />
Seitenruder. Meine Maschine rutschte etwas<br />
nach links, mit der rechten Fläche über den<br />
Im FSC sind heute noch 2 ergraute Flugsimulanten,<br />
die im Krieg He111 geflogen haben -<br />
als blutjunge Bürschchen. Die haben mir allerdings<br />
noch keine Story erzählt. Sie tauschen<br />
lieber Flugsimulationserlebnisse aus.<br />
Rumpf bis zum Peilrahmen. Die linke Fläche<br />
wurde vom Auspuff des linken Motor ge-<br />
bremst. Alle Motoren der Ju müssen bis zum<br />
Ringelpiez gelaufen sein. Die Flächen meiner<br />
Maschine erzeugten noch Auftrieb, sonst<br />
hätte die Ju 52 das Gewicht auf der Fläche<br />
1956 trat Klapp in die Bundeswehr ein und<br />
flog bei den Heersfliegern bis zu seiner Pen-<br />
sionierung rund 7000 Flugstunden auf Do27<br />
und Hubschraubern.<br />
Horst Kehr<br />
kaum gehalten, ohne ‚,abzuschmieren".<br />
Quelle: GdH-Info 1/2005<br />
Nr. 03 / September 2006<br />
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