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Rotate 03.cdr - Rotate! - vACC SAG

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NO. THREE IN SEQUENCE<br />

Nr. 03 - September 2006<br />

@ <strong>SAG</strong> Inside<br />

www.vacc-sag.org<br />

EE<br />

R TAT TAT<br />

O<br />

Die <strong>SAG</strong>-Chronik - Teil 2<br />

Interview mit <strong>SAG</strong>-Director Lars Eiberger<br />

Freeware: Tinmouse 2, vasFMC<br />

C <strong>SAG</strong> Outside<br />

Über den Nordatlantik mit VATSIM<br />

Neue Serie: Die Geschichte der Luftfahrt<br />

@ Special<br />

Flugsimulator-Konferenz in Paderborn<br />

Das Online-Magazin der VACC-<strong>SAG</strong><br />

F I I q p A o D C H f E W H J


ROTATE<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Impressum<br />

Titelbild<br />

Fotograph: Andreas Zube<br />

Quelle: www.flugzeugbilder.de<br />

Flughafen: Paderborn - Lippstadt (EDLP)<br />

Full house at Paderborn, nice overview from the terrace of the flight club.<br />

(Alle Bilder können für eine höher aufgelöste Version angeklickt werden)<br />

Paderborn - Lippstadt (EDLP)<br />

Impressum<br />

Internet: http://rotate.vacc-sag.org/<br />

Herausgeber: VACC-<strong>SAG</strong><br />

Chefredaktion: Kathrin Zittlau<br />

Layout: Christoph Winkler<br />

Bildredaktion: Alexander Gaida<br />

Webmaster: Christoph Winkler<br />

Lektorat: Klaus Koths<br />

Marcus Wietholz<br />

Beisitzer: Stefanie Wagner<br />

Bereichsleiter:<br />

Jens Westermann (News)<br />

Hannes Schauer (Events)<br />

Thorbjörn Schönbeck (Tools)<br />

Mark Foti (IFR)<br />

Mark Philippos (Militär)<br />

Florian Wagner (VFR)<br />

Marc Riedel (Piloten und Controller)<br />

Autoren:<br />

Dieter Brugger<br />

Daniel Ertl<br />

William Jones<br />

Horst Kehr<br />

Christoph Piel<br />

Marc Riedel<br />

Hermann Rölz<br />

Thorbjörn Schönbeck<br />

Florian Wagner<br />

Stefanie Wagner<br />

Fabian Weinlich<br />

Andreas Würde<br />

Kathrin Zittlau<br />

Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit,<br />

Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.<br />

Haftungsansprüche gegen den Autor, welche<br />

sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die<br />

durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen<br />

bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger<br />

Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich<br />

ausgeschlossen, sofern seitens des Autors kein nachweislich<br />

vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt.<br />

Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Der Autor<br />

behält es sich ausdrücklich vor, Teile der Seiten oder das gesamte<br />

Angebot ohne gesonderte Ankündigung zu verändern,<br />

zu ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung zeitweise<br />

oder endgültig einzustellen.


ROTATE Ausgabe Nr. 3<br />

<strong>SAG</strong> Inside<br />

<strong>SAG</strong> Info<br />

News aus <strong>SAG</strong> und Umgebung....................................4<br />

Interview mit Lars Eiberger.......................................4<br />

Serie: <strong>SAG</strong>-Chronik - Teil 2........................................5<br />

Tools<br />

Freeware-Flugzeug des Monats: Tinmouse 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

vasFMC - Online-Flug ‘the easy way’..............................9<br />

An der Maus<br />

Sascha Broich...................................................12<br />

Horst Kehr.......................................................12<br />

Report<br />

24h im Leben eines Luftstraßenverkehrsanfängers. . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Tag der offenen Tür in Oberpfaffenhofen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

<strong>SAG</strong> Outside<br />

IFR<br />

VAFORIT - Treffen mit einem Real Life ATM-System. . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Über den Nordatlantik mit VATSIM..............................18<br />

Military<br />

Die Einsatzführungsdienste der Luftwaffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

“Luftlandung” auf einer Ju 52....................................22<br />

VFR<br />

Serie: Die Geschichte der Luftfahrt - Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Die VA-Luftrettung ..............................................24<br />

Rätsel-Ecke.......................................................24<br />

Special - Paderborn<br />

Inhalt<br />

Die Flugsimulator-Konferenz....................................25<br />

Der Flughafen...................................................27<br />

Die Stadt ........................................................28<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

80, Go, <strong>Rotate</strong>!<br />

…und wieder eine neue Runde. Ihr<br />

haltet die dritte Ausgabe unseres<br />

Online-Magazins in der Hand und<br />

könnte euch wieder auf spannende<br />

Berichte und News freuen.<br />

Auch ein erneutes Special wartet<br />

auf euch. Diesmal haben wir uns<br />

aufgrund der Flusikonferenz für Informationen<br />

rund um Paderborn<br />

entschieden. Diese findet am 21.<br />

Oktober 2006 zum vierten Mal im<br />

Airport-Forum des Flughafens<br />

statt und lockt sicherlich wieder<br />

viele Simulatorpiloten an. Als Aussteller werden z.B. dieses Jahr der<br />

Flugsimulatorclub FSC e.V. und das FS Magazin vorhanden sein. Und<br />

auch VATSIM wird einen Stand haben. Um euch das ganze schmackhaft<br />

zu machen, berichten wir von der letzten Messe, von der Stadt,<br />

dem Flughafen, usw. Vielleicht wecken diese Berichte ja auch die<br />

Lust, selbst mal vorbei zu schauen, die ganzen bekannten „Stimmen“<br />

mal zu treffen und zusammen Spaß zu haben.<br />

Aber auch sonst warten interessante Artikel, die es wert sind in Ruhe<br />

gelesen zu werden und die sicher auch ein paar neue Informationen<br />

erhalten. Und somit: Wir wünschen euch viel Spaß mit der neuen<br />

Ausgabe, jetzt kann's losgehen!<br />

Grüße, Kathrin<br />

Vorwort


ROTATE <strong>SAG</strong> Info<br />

News aus <strong>SAG</strong> und Umgebung<br />

kann, ist für mich auch alles rund um den<br />

Computer von Interesse.<br />

<strong>Rotate</strong>: Du hast "klein" als Student (STU)<br />

deine virtuelle Lotsenkarriere angefangen,<br />

Seit der letzten Ausgabe von <strong>Rotate</strong> gab es<br />

bei der VACC-<strong>SAG</strong> einige Änderungen der<br />

Staff-Positionen. So wurden z. B. die FIR-<br />

Chiefs der Berlin und München FIR neu ge-<br />

wählt, und auch der Posten des PR & Event-<br />

Managers wurde neu besetzt.<br />

<strong>Rotate</strong>: Wie hast du den Weg zur <strong>SAG</strong> gefunden?<br />

Lars: Zufällig! Die Geschichte ist folgende: Ich<br />

bin jemand, der was Fernsehen angeht,<br />

sehr gerne "Zapping" betreibt. Und so kam<br />

es, dass ich den Schluss von einem Beitrag<br />

bist zum Deputy der Frankfurt FIR geworden<br />

und jetzt hast du die repräsentative<br />

Funktion eines <strong>SAG</strong>1 inne für über 3500 Mitglieder.<br />

Wie würdest du diesen Werdegang<br />

beschreiben?<br />

Lars: Angefangen hat das ganze damit, dass<br />

es mich geärgert hat, dass wir in der FIR kei-<br />

Hier die aktuelle Staff-Übersicht:<br />

gesehen habe, in dem die Onlinefliegerei<br />

mit einem Homecockpit vorgestellt wurde.<br />

nen eigenen Chart Zeichner haben, und<br />

somit habe ich bei Ulrich Karp angefragt,<br />

VACC-<strong>SAG</strong> Director<br />

Deputy<br />

Webmaster<br />

PR & Events<br />

Lars Eiberger<br />

Florian Harms<br />

Kai Klingenberg<br />

Markus Zürcher<br />

Jedenfalls erzählte der Interviewte mit wie<br />

vielen Controllern er über das Internet gesprochen<br />

hat. Mehr Informationen als diese<br />

hatte ich nicht, und somit habe ich mich per<br />

wie er die Charts erstellt und ob man ihn unterstützen<br />

kann. Die Frage wurde sofort mit<br />

ja beantwortet, und so ist die Pflege der<br />

Charts der Frankfurt FIR in meine Hände ge-<br />

Piloten-Training Chief<br />

Deputy<br />

Gerd Lichtenthäler<br />

Wolfgang Hagel<br />

Google auf die Suche gemacht, was zu diesem<br />

Thema zu finden ist. Die Suche ließ<br />

fallen. Der nächste Schritt war dann die Ernennung<br />

zum Mentor durch Marc Riedel.<br />

ATC-Training Chief<br />

Deputy<br />

Michael Hermes<br />

Jürg Gaensli<br />

mich per Zufall auf die VATSIM Seite stoßen,<br />

wo ich mich dann angemeldet habe.<br />

Auf die <strong>SAG</strong> bin ich durch die vielen Links<br />

Durch die Chart-Zeichnerei verstärkt,<br />

waren für mich schon damals Prozeduren<br />

und Airspacestrukturen von großem Inter-<br />

Berlin FIR Director<br />

Deputy<br />

Jörg Hänsel<br />

Thorbjörn Schönbeck<br />

von VATSIM aus gekommen.<br />

esse. So entstand,<br />

hauptsächlich mit<br />

Bremen FIR Director<br />

Deputy<br />

Florian Harms<br />

Kai Klingenberg<br />

<strong>Rotate</strong>: Wie entstand die Beziehung<br />

zur Luftfahrt?<br />

Lars: Angefangen hat es mit<br />

dem Blick auf den bevorstehendenFrank-<br />

furt Overload, die Sek-<br />

Düsseldorf FIR Director<br />

Deputy<br />

Ingmar Bail<br />

Sascha Broich<br />

einer Demo von dem Spiel<br />

"Tornado", das auf der Disket-<br />

toraufteilung anhand<br />

von realen Sektorda-<br />

Frankfurt FIR Director<br />

Deputy<br />

Marc Riedel<br />

Lars Eiberger<br />

te bei einer Spielezeitschrift<br />

dabei war. Ich wollte dieses<br />

ten. Diese Sektorauf-<br />

teilung besteht in den<br />

München FIR Director<br />

Deputy<br />

Hermann Rölz<br />

Andreas Jung<br />

Spiel in der Vollversion haben.<br />

Jedoch sind meine Eltern Gegner<br />

von Kriegsspielen und<br />

meisten Teilen noch<br />

heute so. Als Philipp<br />

Jarvers vom Posten<br />

Swiss FIR Director Raffael Walther meinten somit, dass es solche<br />

des Frankfurt FIR Di-<br />

Deputy Peter Wyss Simulationen auch für die Zivi-<br />

rectors zurückgetre-<br />

FIR Wien Director<br />

Deputy<br />

- unbesetzt -<br />

Bernd Teurezbacher<br />

le Luftfahrt gibt und so bekam ich damals<br />

dann den "ATP" Flugsimulator. Leider hat<br />

die Firma den Simulator nicht mehr weiterten<br />

ist, wurde mir gesagt, dass ich mich<br />

doch für den Deputy Posten bewerben sol-<br />

le. Dieser Aufforderung bin ich nachgekom-<br />

Interview mit Lars Eiberger<br />

entwickelt, bzw. ging glaube ich sogar plei-<br />

te, und so bin ich dann mit dem Flugsimulamen<br />

und wurde dann in der entsprechenden<br />

Wahl zum Deputy gewählt. Nach nun<br />

tor 5.0 zu der Microsoft Flugsimulatorlängerer Erfahrung im Staff und der Tätig-<br />

Auch die Position des <strong>SAG</strong>-Directors aka Reihe gekommen. Mein Interesse am Flie- keit als Deputy in der Frankfurt FIR, wurde<br />

“<strong>SAG</strong>1” wurde neu besetzt. Andre Koch ist gen war immer etwas wechselhaft, es ging ich in einer recht schwierigen Zeit zum<br />

durch den bisherigen Frankfurt FIR-Deputy jedoch nie komplett verloren. Die Einfüh- <strong>SAG</strong>1 gewählt.<br />

Lars Eiberger abgelöst worden. Zum Amtsan- rung von ATC im MS FS2002 machte das<br />

tritt stellte sich dieser unseren Fragen:<br />

ganze dann natürlich noch interessanter. <strong>Rotate</strong>: Was sind deine Ziele als <strong>SAG</strong>1?<br />

Lars: In der Staff Arbeit ist ein miteinander er-<br />

<strong>Rotate</strong>: Lars, viele kennen ihr <strong>SAG</strong>-Oberhaupt<br />

nur von Bildern, dem Stammtisch aus Stutt-<br />

gart, oder aus ihren Kopfhörern. Wer ist<br />

<strong>Rotate</strong>: Nicht immer hört und sieht man dich<br />

Controllen. Ab und an bist du auch als Pilot<br />

unterwegs. Was macht dir mehr Spaß? Bist<br />

forderlich, denn Entscheidungen, die nicht<br />

von der Mehrheit der FIR-Leitungen mitgetragen<br />

werden, sind in der Praxis nicht um-<br />

Lars Eiberger und wie ist er privat?<br />

du lieber "Wolkenreiter" oder "Herr der La- setzbar. Ein ganz wichtiges Thema ist für<br />

Lars: Ich bin 23 Jahre alt und studiere Softwa-<br />

retechnik an der Fachhochschule in Esslinge"?<br />

Warum?<br />

Lars: Ich controlle lieber, als dass ich fliege.<br />

mich, die Qualität der Controller zu verbessern<br />

und die Standards in den unterschiedgen.<br />

Neben dem Studium habe ich zwei Wenn ich fliege, fliege ich auch nur kürzere lichen FIRs auf ein gleiches Niveau anzu-<br />

Jobs denen ich nachgehe. Die Stuttgarter Strecken, auf denen ich vollständig ATC heben.<br />

Stammtisch Besucher wissen es: Einer habe. Die Gründe dafür sind einfach, dass Die <strong>SAG</strong> hat immer mehr Mitglieder, und<br />

davon ist es am Wochenende das Museum ich es langweilig finde, dem Autopiloten zu- somit wird es ohne klar definierte Struktuder<br />

Stadt Calw ("Palais Vischer") zu bewa- zuschauen wie er eine Route abfliegt. Wei- ren und Regeln schwieriger für "Recht und<br />

chen und von den Besuchern Eintritt zu kas- ter ist es natürlich auch so, dass das Kon- Ordnung" zu sorgen. Aus diesem Grund<br />

sieren.<br />

trollieren von mehreren Flugzeugen eine müssen klar definierte Strukturen und Re-<br />

Was meine Hobby Aktivitäten angeht, so in- ganz andere Anforderung stellt als das Flie- geln in der <strong>SAG</strong> geschaffen werden.<br />

teressiere ich mich zusätzlich zu der Fliege- gen. Die Probleme die man als Controller zu<br />

rei noch für Motorsport und wie man sich lösen hat, sind für mich einfach interessan- Das Interview führte Alexander Gaida<br />

vielleicht anhand meines Studiums denken ter als das Fliegen.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

4


ROTATE <strong>SAG</strong> Info<br />

<strong>SAG</strong>-Chronik - Teil 2<br />

Fortsetzung Kapitel 1: „Die ersten Schritte“<br />

Im ersten Teil der Chronik ging es - wir erinnern<br />

uns - um die Gründung der <strong>SAG</strong>, die alltäglichen<br />

Schwierigkeiten des Controllens<br />

und die frühen Events. Früh suchte man auch<br />

den Kontakt zur Öffentlichkeit. Im Spiegel und<br />

in verschiedenen Lokalzeitungen wurde über<br />

SATCO und <strong>SAG</strong> berichtet. Michael Hepperle<br />

präsentierte den Onlineflug vor dem Lufthansa<br />

System-Vorstand. Den Höhepunkt bildete<br />

eine Reportage von Stern TV über das Thema<br />

Flugsimulation. Neben dem Homecockpitbau<br />

konnte man auch die <strong>SAG</strong>-Controller Dennis<br />

Guse und Michael Hepperle in einer kurzen<br />

Sequenz bei ihrer Arbeit beobachten. Extra<br />

für die Aufnahme wurde ein Fly-in nach<br />

Frankfurt organisiert (12.12.1999), ausgestrahlt<br />

wurde der Bericht am 19.01.2000. Die<br />

Reportage widmete sich der Flugsimulation<br />

an sich, dem Heimcockpitbau, dem Flugsimulatorclub,<br />

den VAs und in einer immerhin 50sekündigen<br />

Sequenz auch dem Onlineflug.<br />

Ein ursprünglich mit VA-Chef Dennis Guse geplantes<br />

Interview im Studio musste aufgrund<br />

aktueller Ereignisse allerdings ausfallen. Michael<br />

Hepperle als EDDF_APP konnte festhalten,<br />

dass das Aufnahmeteam sehr fasziniert<br />

von unserem Hobby war, wenn auch die Darstellung<br />

wegen der Kürze des Beitrags sehr<br />

vordergründig blieb.<br />

Von Anfang an war man bei <strong>SAG</strong> um eine stetige<br />

Steigerung des Niveaus der Controller bemüht.<br />

Für die Koordinierung des Instructor-<br />

Teams und das Controller-Training war Michael<br />

Kuppe verantwortlich. Im April 1999<br />

konnte man Richtlinien zur Abnahme von Checkouts<br />

und zur Reihenfolge der Lessons herausgeben.<br />

Für jedes neue Rating benötigte<br />

man natürlich einen schriftlichen Test von SA-<br />

TEUR. Das Ratingsystem war das gleiche, wie<br />

es IVAO heute noch verwendet, also Student-<br />

Controller-Instructor mit jeweils drei Stufen<br />

(S1-I3). Der SATEUR-Test war allerdings noch<br />

nicht automatisiert und wurde von Hand korrigiert.<br />

Auch waren es keine multiple-Choice-<br />

Fragen, sondern man musste richtig formulieren.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Hello STUDENT 3 - Trainee,<br />

Hereby I want to inform you that you now are in the "promotion procedure" for STUDENT 3 Rating.<br />

As mentioned we already screened you, and found no bad records!<br />

This is step two: The Questionnaire.<br />

Questions come out of the Home study Items given on the Training subscribe page.<br />

This is an expanded version of the STUDENT 2 questionnaire, so there might be really easy questions in here!<br />

You must have a very good knowledge of the material.<br />

Give the answers below each question and on this form by using the "Reply" function in your email program.<br />

Answer as HTML or plain text emails do not use any "attachement" file.<br />

Use the English Language. Please return this email to the address it was send from.<br />

Here are your Questions:<br />

----S3 TEST------Do NOT delete this line!!<br />

01. You are approach. How can you have Tower and Center in the same chat window?<br />

02. What is a VOR Radial? A Track? A Heading?<br />

03. You are on as the only controller in the area controlling approach to Frankfurt Airport. The traffic is light.<br />

After a while the traffic load has increased to the point where you soon reach your limit. What do you do?<br />

A) Leave the position and let the pilots deal with the problem, thinking that when no controller is online<br />

separation is not a problem.<br />

B) Direct the pilots to hold at various navaids to delay the arrival at traffic<br />

C) Send an ATC msg to get help from other controllers that may be loged on elsewhere.<br />

D) Ignore the aircrafts that you can not manage, thinking they will do the approach by themselves.<br />

Mark one or more of the above.<br />

04. Explain the correct procedure for leaving your ATC position;<br />

- When you have no aircrafts?<br />

- When you have aircrafts, and there are adjacent controllers?<br />

- When you have aircrafts, but no adjacent controllers?<br />

05. You are LFPG_APP you have SAS101 and LHA992 to vector for a parallel ILS approach rwys (09 and 10 are<br />

parallel). SAS101 will be vectored for RWY 09 and LHA992 for RWY 10. You see that they they will be intercepting<br />

the ILS approximately at the same time. Explain how you would avoid risk ofcollision.<br />

06. You give an order ("Speed 100 kts") to a pilot, and he responds "unable"?<br />

Explain what that means and what influence that has on the order you gave?<br />

07. What is the opposite heading of 348 ? of 180 ?<br />

08. KL1739 is flying from Amsterdam (EHAM) to Luxembourg (ELLX). When he is just airborne he would<br />

like to know the Luxembourg and Brussels weather. (EBBR). How can you give him that information?<br />

09. An flight plan shows EDDB to EHEH as BAW635. What airline is BAW?<br />

10. From what to what airport is BAW635 flying?<br />

11. With what key can you get all the "fixes" on your radar display with the names?<br />

12. You get this METAR for your airport, the runways are 04/22 and 10/28:<br />

252100 21025KT 5000 BKN020 15/13 Q0999 NOSIG<br />

Which runway will you choose for landing? And for take off?<br />

13. When does an aircraft require the longest runway? Choose two options.<br />

A) For takeoff? B) for landing?<br />

C) In hot? D) in cold weather?<br />

14. What does it mean when you clear an aircraft for:<br />

A) Line-up RWY 09<br />

B) Enter RWY 09<br />

C) Cross RWY 09<br />

D) Hold short of RWY 09<br />

E) Holding position RWY 09<br />

F) Backtrack RWY 09<br />

G) Rolling Takeoff RWY 09<br />

Beispiel eines Student 3-Tests von 1999<br />

5


ROTATE <strong>SAG</strong> Info<br />

Zusätzlich gab es wie heute ein internes System<br />

von Lessons und Checkouts, wobei eine<br />

absolvierte Lesson „Approval“ hieß (also Tower/Approach/Center<br />

Approval: TA AA CA),<br />

ein bestandener Checkout „Rating“ (TR, AR,<br />

CR). Für Rating Upgrades galten folgende Bedingungen:<br />

You'll need: ... to get the SATCO rating:<br />

TA Student-3<br />

TA, TR, AA Controller-1<br />

TA, TR, AA, AR, CA Controller-2<br />

TA, TR, AA, AR, CA, CR Controller-3<br />

Die Ratings Student-1 und -2 konnte man also<br />

ohne irgendeine Lesson erwerben, auch eine<br />

Basic Lesson gab es noch nicht. Man konnte<br />

auch bereits ab S1 auf allen Positionen controllen<br />

und das theoretisch SATCO-weit, auf<br />

jeden Fall aber <strong>SAG</strong>-weit. Da es aber auch<br />

noch kein umfassendes Trainingsmaterial<br />

gab, war man umso mehr auf intensives<br />

Selbststudium aller verfügbaren Quellen und<br />

die zahlreichen realen Lotsen angewiesen,<br />

die als Instructors ihr Wissen an die Laien weitergaben.<br />

Der Trainings Chief musste deshalb<br />

zwangsläufig ein realer Lotse oder zumindest<br />

Pilot sein. Diese Tradition wurde mit Michael<br />

Kuppe begonnen und noch lange beibehalten,<br />

bis auch Laien das nötige Niveau an Wissen<br />

und Können erreicht hatten.<br />

Nachdem im Mai 2000 Andy Würde und Jan<br />

Frühauf die Leitung des Training Departments<br />

übernommen hatten, wurde der hohen Durchfallquote<br />

bei Approach-Checkouts dadurch<br />

Rechnung getragen, dass die Reihenfolge der<br />

Checkouts geändert wurde: Statt wie vorher<br />

und heute wieder Tower-Approach-Center<br />

ging es nun Tower-Center-Approach. Daher<br />

rührt auch der Ruf des Approachs als der „Königsdisziplin“<br />

im Onlinegeschäft.<br />

Hermann Rölz<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

15. You are Schiphol Tower now and KLM 1739 calls you:<br />

"Schiphol Tower, good day, stand C6, copied Bravo, request start- up for Vienna".<br />

What do you reply?<br />

16. What do you say to a pilot who says "roger" to everything you tell him?<br />

17. What is 1) the emergency transponder code, 2) radiofailure transponder code?<br />

18. You are tower and a plane is taxiing to the runway.<br />

How do you prepare for and actually handoff the plane to DEP?<br />

19. In what phases of flight should you not contact a plane? And why?<br />

20. What is an ATIS? How do you make one? Why is it used? What items are required in an ATIS?<br />

21. At what point should a plane start its final approach? (also give example distance and altitude?)<br />

22. What is the approach speed range for jet aircraft?<br />

23. What is the difference between Altitude and Flight Levels? How are they used?<br />

24. You are APP Controller at ESSA. ESSA (Stockholm-Arlanda) has a VOR/DME named ARL VOR close to the<br />

middle of RWY 01/19. Describe how you will vector an aircraft for an straight in ILS Approach to RWY01 from<br />

the position when the a/c is on a 270 deg heading 15 NM out on radial 130 with speed 250 knots until you h/o<br />

him to the TWR Controller.<br />

25. What is your requested Controller Rating (S1/S2/S3/C1/C2/C3) name, certificate ID, and email?<br />

(example: S3 Joe Pilot, 45089, joep@hotmail.com)<br />

26. What is your experience with Flight simulator, PC, SB and/or Real-life ATC or aviation?<br />

That was all.<br />

It should not be to difficult for you.<br />

Take your time and return it when you are ready!<br />

Good Luck!!<br />

SATCO-Europe Training department<br />

Diederik Hekman<br />

SATEUR Training Director<br />

SATEUR9@broders.net<br />

Beispiel eines Student 3-Tests von 1999<br />

6


ROTATE Tools<br />

Tinmouse 2<br />

dynamik-Dateien) daran gesetzt, das Tinmouse-Projekt<br />

wiederzubeleben. Heraus gekom-<br />

Airbus und Boeing - diese zwei Flugzeugfir-<br />

men beherrschen sowohl den realen als auch<br />

men ist vor einigen Wochen die Tinmouse Version<br />

2 - und dieser Flieger hat es in sich!<br />

den virtuellen Himmel. Dies zeigt sich auch<br />

an den verschiedenen Payware-Umsetzungen<br />

der Flugzeuge dieser Hersteller: zum einen<br />

die PSS-Airbusse A319/20/21, A330/340 zum<br />

anderen die Boeing-Flieger 727-100/200 (Dreamfleet,<br />

Captain Sim), 737-300/400/500 (Wilco),<br />

737-600/700/800/900 (PMDG). Allerdings<br />

fehlt bei den Boeings hier ein Flieger: genau,<br />

die Boeing 737-200. Dieses Flugzeug ist heutzutage<br />

noch bei einer Reihe von Airlines in Gebrauch<br />

und damit mitnichten ein Oldtimer,<br />

wie die Boeing 727.<br />

Die Tinmouse Version 2 ist nicht nur ein sehr<br />

schönes, gelungenes Außenmodell, sondern<br />

vor allem ein hervorragend gestaltetes 2D-<br />

Panel mit sehr vielen simulierten Funktionalitäten.<br />

Das Cockpit kommt mit einigen Subpanels<br />

daher, darunter ein graphisch anspre-<br />

chendes Nav-Panel, einem Throttle-<br />

Quadranten, einer Leiste zur Steuerung der<br />

Lichter, einem sehr umfangreichen Overheadpanel<br />

sowie einem weiteren Navigationspa-<br />

nel mit integriertem Transponder und INS.<br />

Die Boeing 737-200 ist noch ein<br />

richtiger Uhrenladen; digitale Displays<br />

sucht man vergebens. Auch<br />

die Navigation funktioniert nach<br />

bewährter Methode mit Hilfe von<br />

VORs, NDBs und einem INS- ten Mann neben sich sitzen hat, der beispiels-<br />

System. Bob Scott hat hier das in weise den Funk übernehmen kann. Die Tinder<br />

letzten Ausgabe vorgestellte mouse will nämlich am besten von Hand ge-<br />

CIVA-INS integriert, mit dem man steuert werden.<br />

ohne weiteres auch bei VATSIM<br />

online fliegen kann. Besonders genial: der CWS-Modus des Autopiloten.<br />

CWS steht für Control Wheel Stee-<br />

Der Autopilot ist rudimentär - es ring. Und das funktioniert so: Wenn man die<br />

Leider existierte bis vor kurzem keine ad- gibt einen Heading-Modus, mit dem der Flie- beiden Autopilot-Kanäle für die Querruder<br />

äquate Umsetzung einer Boeing 737-200 im ger dem orangen Dreieck auf dem Nav- und das Höhenruder einschaltet, kann man<br />

Microsoft-Flugsimulator. In der Vergangen- Display folgt, einen Altitude-Hold-Modus, Pitch und Roll mit dem Joystick steuern. Das<br />

heit gab es zwar schon einige Bestrebungen, einen VOR-LOC-Modus zum Abfliegen von Flugzeug behält dann die gewählte Pitch,<br />

ein Modell und ein Panel zu kreieren, aber lei- VOR-Radialen und ILS-Locatorn sowie einen bzw. Querlage bei, bis man mit dem Joystick<br />

der wurde vor ca. einem Jahr das so genannte APP-Modus für ILS-Anflüge. Aber Vorsicht: eine neue Fluglage einstellt. Im CWS-Modus<br />

Tinmouse-Projekt eingestellt und die Websei- Kein Auto-Throttle, kein Altitude-Preselect, fliegt sich die Tinmouse wirklich kinderleicht<br />

te abgeschaltet. Glücklicherweise hat sich kein LNAV oder VNAV... Hier ist richtiges Vor- - was man vom manuellen Flug nicht gerade<br />

Bob Scott (bekannt für seine exzellenten Flug- ausplanen gefragt! Gut, wenn man einen zwei- behaupten kann. Ganz ohne Unterstützung<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Die Tinmouse als Lufthansa 737-200 “Offenbach”.<br />

Das Außenmodell ist sehr detailiert und schön anzusehen.<br />

Das Navigationspanel: man kann zwischen den verschiedenen<br />

COM-Frequenzen umschalten. Gut für VATSIM!<br />

Cold & Dark: das Mainpanel - ein richtiger Uhrenladen<br />

7


ROTATE Tools<br />

Wenn wir schon bei den auch auf dem Controllerschirm so angezeigt.<br />

Flugtipps sind: die Tin- Man kann prinzipiell noch das ILH-TCAS (siemouse<br />

sollte mit Flaps 5 he nächste Ausgabe) nachrüsten. Dann vergestartet<br />

werden. Flaps fügt man im Cockpit noch über eine gute Über-<br />

15 ist schon eine ganz sicht über den umgebenden Verkehr.<br />

Das Overheadpanel: fast alle Systeme sind simuliert schöne Bremse und die<br />

durch den Autopiloten muss man wirklich gut<br />

fliegen können - d. h. immer jederzeit auf den<br />

Speed, die Kurvenlage und den Anstellwinkel<br />

aufpassen. Die Trimmung ist ziemlich empfindlich<br />

und muss reichlich bemüht werden.<br />

Ansonsten wird der Flugweg zum Rodeo-Ritt.<br />

Nach Aussage einiger realer Piloten im Tin-<br />

mouse-Forum (bei forums.avsim.com) ist das<br />

aber in der realen B737-200 nicht anders.<br />

V-Speeds werden nur<br />

unwesentlich verringert. Im Descent sollte<br />

man beachten, dass die Triebwerke nicht ganz<br />

auf Idle gesetzt werden dürfen. Daher hat<br />

man immer ein wenig Restschub - und die Tinmouse<br />

sinkt nicht besonders gut. Auch die<br />

Speedbrakes sind recht ineffektiv. Wenn man<br />

mal richtig bremsen muss, dann bietet sich<br />

das Fahrwerk als Speedbrake an. Laut Aussage<br />

von realen 737-200-Piloten ist das beim<br />

Mit Hilfe des eingebauten CIVA-INS habe ich<br />

den Flieger schon einige Meilen durch den vir-<br />

tuellen Himmel bewegt - und bis auf RNAV-<br />

Transitions kann man eigentlich ohne Ein-<br />

schränkungen online fliegen. Für die Transi-<br />

tions ist das eingebaute CIVA-INS nicht besonders<br />

gut geeignet. Aber wer es mag, kann<br />

ja die Tinmouse auch mit dem vasFMC fliegen<br />

(siehe diese Ausgabe). Dann steht man einer<br />

realen B737-237 in nichts nach - Oldtimer mit<br />

Der Flieger fordert die eigenen Flugkünste -<br />

aber mit ein wenig Übung meistert man auch<br />

die Bockigkeiten der alten Lady und hat wirk-<br />

lich das Gefühl, 'big tin' zu bewegen. Mir per-<br />

sönlich hat kaum ein anderer Flieger - egal ob<br />

Free- oder Payware - so viel Flugspaß bereitet.<br />

Original wohl ebenso. Landung mit Flaps 30<br />

oder 40 - wie bei den modernen 737NG. Wäh-<br />

rend des Approaches sollte man peinlichst<br />

genau auf den Speed achten - ansonsten wird<br />

es bald sehr peinlich, da der Stall schnell näherrückt.<br />

Am besten ein paar Mal offline üben<br />

- oder <strong>SAG</strong>-TV ausschalten...<br />

komplettem RNAV-Equipment.<br />

Die Tinmouse kann bei AVSIM heruntergela-<br />

den werden. Zur Zeit gibt es den Patch 4, den<br />

man auch installieren sollte. Zudem gibt es<br />

von Tag zu Tag mehr Bemalungen. Hilfe bei<br />

Problemen gibt es im Tinmouse-Forum (fo-<br />

rums.avsim.com). Viel Spaß mit dem "Altme-<br />

Bob Scott hat nicht nur beim Flugverhalten<br />

Wichtig für den Online-Flug: der Transponder<br />

ist VATSIM-kompatibel: d. h. wenn man am<br />

tall".<br />

sondern auch in bezug auf die Systemtiefe<br />

ganze Arbeit geleistet. Im Prinzip funktioniert<br />

im Panel jeder Schalter. Umgesetzt wurden<br />

bisher die Hydrauliksysteme, das elektrische<br />

System, das Pressurization-System, die APU,<br />

die Lichter, Pitot-Heizungen, Treibstoffpumpen,<br />

Anti-Ice und die Aircondition. Alleine die<br />

Animation beim Einschalten der Landing<br />

Lights oder des Taxi-Lights lohnt schon den<br />

Download!<br />

Das Cockpit wartet mit einigen Goodies auf:<br />

Wenn man auf den Fahrtmesser klickt, werden<br />

die Speed-Bugs automatisch in Abhängigkeit<br />

vom Gewicht und der gewünschten<br />

Klappenstellung eingestellt. Die Tinmouse ist<br />

beim Start sehr von der richtigen Trimmung<br />

abhängig. Den richtigen Trim (abhängig vom<br />

Gewicht und der Lufttemperatur) kann man<br />

über ein kleines verstecktes Gauge unterhalb<br />

des Navdisplays ablesen. Dieses Gauge präsentiert<br />

eine Prozentangabe - auf dem Throttlequadranten<br />

muss man die Trimmung dann<br />

auf diesen Wert setzen.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Transponder den Mode C einstellt, wird dies Thorbjörn Schönbeck<br />

Enroute nach EDDM auf FL280:<br />

Der Autopilot ist aktiviert, ebenso<br />

die INS-Navigation<br />

Landeanflug auf EDDM<br />

8


ROTATE Tools<br />

vasFMC<br />

“As real as it gets", hat sich VATSIM auf die<br />

Fahnen geschrieben. Das gilt natürlich nicht<br />

nur für die Kommunikation zwischen Pilot<br />

und ATC, sondern besonders auch für die Navigation<br />

und Streckenführung während des Online-Flugs:<br />

Die Controller orientieren sich an<br />

den Real-Life-Prozeduren, die Chart-Zeichner<br />

kopieren die realen Karten der verschiedenen<br />

Luftfahrtbehörden, und die Administratoren<br />

des <strong>SAG</strong>-Flightplancenter ( fpc.vacc-sag.org)<br />

validieren monatsweise tausende von Flugrouten<br />

mit einem für die reale Luftfahrt verwendeten<br />

Kontrollprogramm. Nicht zu vergessen:<br />

Richard Stefan, der die Flugsimulator-Gemeinde<br />

monatsweise über seinen kostenlosen<br />

Service www.navdata.at mit den aktuellen<br />

Koordinaten der unzähligen Wegpunkte<br />

auf den Airways am weltweiten Himmel<br />

versorgt.<br />

2. Jetzt wurde der Startflughafen ausgewählt.<br />

In einem zweiten Fenster kann man die zu<br />

verwendende Runway auswählen.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

1. In Köln, vor Terminal 2. vasFMC ist gestartet und das NAV-<br />

Display eingeblendet. Da noch keine Route eingegeben wurde,<br />

zeigt das Display nur die gerade eingestellte Heading.<br />

gruppe - allerdings war dieses FMC etwas un- die VATSIM/Real-Life-Flugrouten abzufliehandlich<br />

in der Integration in einen Flieger. gen.<br />

Unser <strong>SAG</strong>-Mitglied Alex Wemmer hat sich vasFMC ist ein externes Programm, welches<br />

daher vor einigen Monaten darangesetzt, ein man parallel zum Flugsimulator startet. Man<br />

einfaches, universelles FMC zu programmie- kann vasFMC auch auf einem mit WideFS an<br />

ren - und zwar als Freeware! Am Anfang fir- den Flusi-Rechner angekoppelten, zweiten<br />

mierte das Projekt unter dem Titel 'Simple Computer betreiben. Das Programm besteht<br />

FMC', aber nach einigen Betaversionen und aus zwei unterschiedlichen Fenstern: dem<br />

durch den unermüdlichen Programmiereifer Hauptfenster und dem Nav-Display. Sehr sinnvon<br />

Alex konnte man das 'Simple' streichen; voll: das Nav-Display lässt sich sowohl in der<br />

für 'simple' bietet das Programm viel zu viele Größe als auch im Größen-Breiten-Verhältnis<br />

Möglichkeiten. Daher wurde das Programm variieren. Unter "Optionen" kann man ausumgetauft<br />

und nennt sich nun Virtual Aviati- wählen, dass das Display immer als oberstes<br />

on Suite FMC, oder kurz: vasFMC. Fenster (ohne Rahmen) auf dem Monitor<br />

Mit Hilfe von vasFMC ( www.vas-project.org)<br />

bleibt. Ich habe das Fenster so über das Nav-<br />

Leider gibt es im Flugsimulator 2002 und<br />

2004 keine Möglichkeit, diese aktuellen Daten<br />

mit Hilfe des eingebauten GPS zu nutzen.<br />

Auch der Flugplaner von Microsoft ist nicht in<br />

der Lage, die realen Flugpläne aus dem FPC<br />

umzusetzen. Daher waren bisher alle diejenigen,<br />

die kein teures Geld für Flieger a la<br />

PMDG 737 oder Level-D 767 ausgeben wollten,<br />

etwas aufgeschmissen. In der letzten Ausgabe<br />

habe ich eine Möglichkeit vorgestellt,<br />

dieses Problem mit dem CIVA-INS zu umgehen.<br />

Allerdings ist die Koordinateneingabe in<br />

das INS etwas mühsam. Zudem ist das CIVA-<br />

INS in modernen Airlinern kaum mehr anzutreffen.<br />

Zeitgemäßer sind da die Flugmanagement-Systeme,<br />

wie sie zur Zeit in jeden Airbus<br />

oder jede Boeing eingebaut werden. Hier<br />

ist es möglich, auch mit jedem x-beliebigen<br />

Shareware-Flieger oder sogar mit den Default-Fliegern<br />

von Microsoft Flugsimulator<br />

oder auch X-Plane auf die Reise zu gehen und<br />

Display der Default Boeing 737-400 gelegt.<br />

Der Flieger erscheint so gleich viel moderner.<br />

ist die Flugplanung und Navigation enroute<br />

ganz besonders leicht. Die Route wird einfach<br />

mit Wegpunkten und Airways eingegeben. Danach<br />

kann der Autopilot die Strecke abfliegen.<br />

4. Von PODIP geht es über den Airway Y867 nach<br />

WRB. Die Syntax hier ist sehr einfach - Airway und<br />

letzter Wegpunkt auf dem Airway werden durch<br />

einen Punkt getrennt eingegeben.<br />

Zum Testen bin ich mit der Boeing 737-400<br />

Bisher waren solche Flugmanagementsyste-<br />

von Köln nach Hamburg geflogen. Das FPC<br />

me nur in einigen Payware-Fliegern wie den<br />

bietet dafür folgende Route an:<br />

PMDG-Boeings, den PSS-Airbussen oder der<br />

Flight1 ATR-72 zu finden. Eine Ausnahme war<br />

ein FMC einer italienischen Programmierer-<br />

3. Auswahl der Abflugroute. Es werden nur die<br />

SIDs für die gewählte Startbahn angezeigt.<br />

PODIP3B PODIP Y867 WRB UM864 TOLGI Z90 DLE<br />

UL190 GESTO T901 RATIP RATIP1A<br />

9


ROTATE Tools<br />

5. Jetzt ist die Route vollständig. vasFMC zeigt die Entfernung nach EDDH<br />

schon an. Auf dem NAV-Display ist jetzt der Map Mode ausgewählt, mit<br />

dem die Route Schritt für Schritt durchgegangen werden kann.<br />

Wir starten auf der Piste 14L. Der erste Schritt erhältliche Format für<br />

ist die Eingabe des Startflughafens in die Flight1 ATR-72.<br />

vasFMC. Nach dem Druck auf den Add-Button Daher kann vasFMC<br />

bekommt man eine Auswahlbox über die zur auch jederzeit auf den<br />

Verfügung stehenden Pisten. Wenn man neusten Stand gediese<br />

ausgewählt hat, dann kann man sich für bracht werden. Dazu<br />

eine SID entscheiden. Viele SIDs stehen be- müssen die Daten einreits<br />

mit dem mitgelieferten AIRAC-Datensatz fach nur in die entin<br />

vasFMC zur Verfügung. sprechenden Verzeichnisse<br />

von vas-<br />

Für EDDK haben wir die Auswahl zwischen ei- FMC kopiert werden.<br />

nigen SIDs - auch die laut FPC empfohlene Gleiches gilt übrigens<br />

SID via PODIP ist dabei: für die Piste 14L heißt<br />

diese PODIP1F.<br />

auch für die SID und STAR-Dateien. Diese<br />

sind ebenfalls bei www.navdata.at erhältlich.<br />

gabe des Ankunftsflughafens hat man wiederum<br />

die Wahl zwischen den verschiedenen<br />

Landebahnen und STARs, bzw. STAR und Tran-<br />

Hinter PODIP geht es über Y867 weiter nach So kann man nun schrittweise den Flugplan<br />

sitions.<br />

WRB. Dies wird als Y867.WRB eingegeben.<br />

So werden alle Wegpunkte, die zwischen<br />

PODIP und WRB auf dem Airway Y867 liegen,<br />

in die Route aufgenommen. Natürlich sollte<br />

man dazu die aktuellen Navigationsdaten verwenden.<br />

vasFMC benutzt das auf navdata.at<br />

eingeben. Mittels des Map-Mode-Buttons<br />

kann man zwischen Map-Mode und Plan-<br />

Mode hin- und herschalten; die Pfeilbuttons<br />

dienen dazu, durch den Flugplan zu steppen<br />

und die eingegebene Flugroute wegpunkt-<br />

weise auf Konsistenz zu überprüfen. Nach Ein-<br />

Nach dem Abheben wird der Autopilot auf<br />

den HDG-Modus geschaltet, aktiviert, und<br />

dann wird im vasFMC der Button AP Couple<br />

betätigt. So steuert vasFMC das Flugzeug über<br />

den HDG-Modus des Autopiloten und simuliert<br />

auf diese Weise den LNAV-Modus, den<br />

man<br />

kennt.<br />

aus modernen Autopilotensystemen<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

6. Steigflug nach dem Abheben von der 14L in Köln/Bonn. Wir sind auf dem Weg<br />

zum Wegpunkt DK141 und steigen auf 5000 Fuß. Der kleine Halbkreis auf dem<br />

NAV-Display zeigt, dass wir diese Höhe kurz hinter DK141 erreichen werden.<br />

7. Jetzt zeigt uns vasFMC auch schon unsere geschätzte<br />

Flugzeit an - basierend auf der momentanen Groundspeed.<br />

Folglich wird dieser Wert enroute noch kräftig<br />

schrumpfen.<br />

8. Wir brauchen heute nicht die ganze SID zu fliegen.<br />

Kurz vor COL bekommen wir ein Direct PODIP. Hier bestätigen<br />

wir noch schnell die direkte Route nach PODIP...<br />

vasFMC wartet mit vielen schönen Features<br />

auf, die während des Flugs wichtig sind. Zum<br />

einen erscheinen im Nav-Display Informationen<br />

wie die Groundspeed, die True Airspeed,<br />

die aktuelle Windrichtung, Name des nächsten<br />

Wegpunktes, Entfernung zum nächsten<br />

Wegpunkt und die verbleibende Flugzeit.<br />

Schön ist auch die halbkreisförmige Linie, die<br />

einem während des Steig- oder Sinkflugs an-<br />

10


ROTATE Tools<br />

zeigt, wo man den vorgewählten Flightlevel<br />

erreichen wird. Die Range des Nav-Displays<br />

lässt sich übrigens mit dem Scrollrad der<br />

Maus einstellen.<br />

Natürlich kann die Flugstrecke auch während<br />

des Fluges jederzeit verändert werden. Zum<br />

einen gibt es eine Direct-Funktion. Dazu muss<br />

der Direct-To-Wegpunkt im Hauptfenster ausgewählt<br />

werden. Mit dem Direct-Button und<br />

einer Sicherheitsabfrage wird der Kurs nun<br />

auf den direkten Weg abgesetzt und die anderen<br />

Wegpunkte verschwinden aus dem Flugplan.<br />

Weiterhin kann man mit vasFMC auch<br />

Transitions fliegen - dazu kann man im STAR-<br />

Menü die für einen bestimmten Flughafen definierten<br />

Transitions auswählen.<br />

Kraft gesetzt und das Holding so lange abgeflogen,<br />

bis man die Exit-Funktion einsetzt.<br />

Das Hauptfenster von vasFMC muss man während<br />

des Fluges eingentlich nicht einblenden vasFMC ist in Bezug auf die laterale Navigati-<br />

- nach dem Betätigen des Buttons "AP Cou- on entlang von Waypoints und Airways das Alple"<br />

kann es in den Hintergrund gelegt wer- lerbeste, was man an Freeware finden kann.<br />

den. Allerdings birgt das Hauptfenster doch einige<br />

interessante Informationen für den Piloten,<br />

wie beispielsweise die Entfernung zum<br />

10. Enroute auf dem Weg nach Hamburg auf dem Airway<br />

Z90. Bei der momentanen Geschwindigkeit brauchen wir<br />

für einen 3°-Descent 93 Meilen bei einer Sinkrate von ca.<br />

Mit vasFMC kann man mit jedem Flieger, der<br />

über einen Autopiloten mit Heading-Mode ver-<br />

fügt, sofort und ohne Probleme online bei<br />

Zielflughafen, die geschätzte Restflugzeit 2400 Fuß pro Minute.<br />

VATSIM fliegen. Eigentlich bleiben kaum<br />

oder die ungefähre Strecke für den Descent Wünsche offen - der meist gehörte Wunsch<br />

mit einem 3°-Profil bei der aktuellen Reise- Dritte Möglichkeit der Flugwegbeeinflussung ist, dass Alex das Programm als Gauge zur difluggeschwindigkeit.<br />

Sehr praktisch ist auch ist die Holding-Funktion: diese kann für jeden rekten Integration in bestehende Panels an-<br />

die Funktion, die ILS-Frequenz per Knopf- beliebigen Wegpunkt programmiert werden. bietet. Aber abwarten - Weihnachten kommt<br />

druck auf den NAV1-Empfänger zu setzen. Dazu muss man das Heading, die Leglänge bestimmt!<br />

Dabei wird auch gleichzeitig der Landekurs und die Kurvenrichtung für das Holding angeeingestellt.<br />

ben. Der restliche Flugplan wird dann außer Thorbjörn Schönbeck<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

9. ...und schon dreht unsere Boeing<br />

nach links Richtung PODIP.<br />

11. ATC hat uns die RATIP23-Transition zugewiesen.<br />

Mit einigen Mausklicks ist diese in vasFMC eingegeben<br />

und erscheint auf dem NAV-Display.<br />

12. Brav fliegt die Boeing auf der Transition entlang. Hier zeigt sich am deutlichsten:<br />

mit dem Microsoft-GPS hätte man keine Chance auf dieses Erlebnis.<br />

11


ROTATE An der Maus<br />

Sascha Broich<br />

unser aller Hobby realistisch zu gestalten. Für<br />

VATSIM wünscht sich Don Broich mehr Transdas<br />

Callsign DLH1144.<br />

Horst Kehr ist ein Heeresflieger-Hubschrauparenz,<br />

und für die <strong>SAG</strong> einen besseren Euro- berpilot in Ruhestand und genießt diesen Rutest,<br />

wo man FIR-spezifische Fragen anbieten hestand mit dem Widmen von vielen Onlinekann.<br />

stunden wöchentlich, was auch zeigt, dass er<br />

Die Zeit in Dons Leben ist sehr verplant.<br />

Neben der Selbständigkeit steht die <strong>SAG</strong> weit<br />

vorne, jedoch bleibt immer noch Zeit für<br />

Freunde und Shopping, wobei man das Letztere<br />

zu den Lastern zählen kann.<br />

In Paderborn, im Einzugsgebiet des Don, findet<br />

jedes Jahr DAS Event des Jahres statt. Dort<br />

gäbe es neben Marcus Wietholz noch viele<br />

Menschen, die er einmal „live“ treffen wollen<br />

würde. Aus der <strong>SAG</strong> haben sich für ihn gute<br />

Freunde gefunden. Ingmar Bail und Michael<br />

ein Flieger aus Fleisch und Blut ist.<br />

Heute Morgen, gleich nach dem Aufstehen,<br />

bin ich an meinen Rechner… täglich dasselbe<br />

Spiel: Emails, Forum etc… zum wach werden.<br />

Heute Morgen war es anders. Ich hab im Bett<br />

gelegen und gegrübelt, was ich heute alles zu<br />

erledigen habe. Was mir prompt einfiel war<br />

mulchen, Kids vom Sommerferienprogramm<br />

abholen und noch was… - aber es fiel mir<br />

nicht ein. Als ich mich an den Rechner gesetzt<br />

hatte, klickte ich auf Firefox und mich traf es<br />

wie ein Blitz. Ein von Nikotin gelb-gefärbtes<br />

Bild mit 2 müden Augen und tiefen Rändern,<br />

welche keine Gnade versprechen, schauen<br />

mich drohend an und rufen sofort den Namen…<br />

nicht irgendeinen Namen, sondern den<br />

Namen ins Gedächtnis. Don Broich. Ich habe<br />

schon oft mit ihm zu tun gehabt - geschäftlich<br />

natürlich, ohne aber weiter ins Detail gehen<br />

zu wollen. Don Broich hat in der <strong>SAG</strong> schon ei-<br />

niges hinter sich und hatte sich vor einiger<br />

Zeit aus den offiziellen Geschäften zurückgezogen<br />

- ist aber seit ein paar Wochen wieder<br />

auf dem 2. Platz der Düsseldorfer Mafia zu finden.<br />

Nachdem ich eine Reihe von sehr kraft-<br />

vollen Herzschlägen hinter mich gebracht hat-<br />

te, fiel mir ein, dass ich einen Artikel noch zu<br />

schreiben habe und eh (mal wieder) zu spät<br />

dran bin.<br />

Mit bürgerlichem Namen hört Don Broich auf<br />

Sascha Broich, ist 37 Jahre alt, ledig und<br />

kommt aus Mönchengladbach / NRW. Als selb-<br />

ständiger Grafik-Designer in seiner eigenen<br />

Werbeagentur verdient er offiziell seine Piz-<br />

zen, obwohl ich verraten darf, dass er eher auf<br />

„Kohlroulade“ und „Sex on the Beach“ (Cocktail<br />

*g*) steht. Wenn er sich aus seinen Geschäften<br />

mal zurückzieht, ist er trotzdem in<br />

der Nähe. Mallorca verkörpert für ihn Urlaub<br />

vor der Haustür, da es bei 2 Stunden Flugzeit<br />

nichts schöneres gibt. Zu VATSIM fand er<br />

auch noch zu SATCOs Zeiten. Das ständige Bestreben,<br />

eine 1:1 Simulation mit einer „learning<br />

environment“ zu betreiben, gefällt unse-<br />

rem Don sehr. Speziell die <strong>SAG</strong> bietet eine einzigartige<br />

Gemeinschaft, wo sehr viele Menschen<br />

unglaublich viel Zeit investieren, um<br />

Hermes, beide keine Unbekannten, zählen bei<br />

ihm zu guten Freunden, mit denen er außer-<br />

halb VATSIM häufiger zu tun hat.<br />

Wenn es der Don mal wieder online schafft,<br />

dann ist er gerne auf der „Einfädel-Position“<br />

zu finden. An diesem Hobby liebt er das multi<br />

tasking und dass er viele Dinge auf einmal zu<br />

bewältigen hat. Das konzentrierte Umfeld und<br />

das Übernehmen von Verantwortung ist ein<br />

weiterer Reiz. Das tollste Event, welches er<br />

bisher in der EDLL-FIR erlebt hat, war das Holding-Event.<br />

Allerdings gibt es auch für einen<br />

Don noch Träume. Einmal Swiss Radar zu<br />

sein… das wäre ein in Erfüllung gehender<br />

Traum.<br />

Ehrwürdig lese ich die letzten Zeilen meines<br />

Fragebogens und stelle meinen persönlichen<br />

Lieblingssatz als Abschluss dieses Berichts<br />

unten an. Ergänze den Satz: “<strong>SAG</strong> ist…“ -<br />

“…einfach geil!”<br />

Marc Riedel<br />

Horst Kehr<br />

In diesem Artikel wenden wir uns einem aktiven<br />

Piloten zu, welcher aus ETHL Laupheim<br />

kommt. Er ist 71 Jahre jung, hat ein Leben als<br />

Hubschrauberpilot hinter sich und hat immer<br />

Zum Computer hat Horst 1981 gefunden und<br />

erblickte 1997 in FS95 das erste ernsthafte<br />

"Spiel", in welches er bis heute verfallen ist.<br />

Zum Online-Fliegen ist er im Jahr 1999, noch<br />

zu SATCOs Zeiten, gekommen. Zum 70. Ge-<br />

burtstag hat er von seinen Freunden, und der<br />

<strong>SAG</strong> nicht unbekannten Zeze und Peter Fuss,<br />

ein Home Cockpit geschenkt bekommen. Als<br />

Hardware arbeiten ein P4 3Ghz, eine ATI Ra-<br />

deon X800XT PE und 1GB Siemens Speicher.<br />

Fast täglich fliegt er in diesem Cockpit, in Kom-<br />

bination mit FS2002 und SB3 durch die <strong>SAG</strong>.<br />

Zu den meistgeflogenen Maschinen gehören<br />

der A321, A310 und A340, womit er immer da<br />

zu finden ist, wo sich der Verkehr bündelt. Ger-<br />

man Airports und IDS sind die bevorzugten<br />

Flughafenlieferanten, wobei Horst keinen<br />

Lieblingsflughafen und keine Lieblingsroute<br />

hat - er ist ein "Alles(an)flieger".<br />

Dass VATSIM seine Heimat ist, liegt an der,<br />

seiner Meinung nach, unbürokratischen und<br />

nicht-kommerziellen, weltweiten Gemeinschaft<br />

dieses Hobbys. Verbesserungsfähig<br />

wäre die Anmeldung von VATSIMer, welche<br />

direkt von den <strong>vACC</strong>-Seiten möglich sein soll-<br />

ten. Eine zuverlässige Bereitstellung von Ser-<br />

vInfo-Daten würde ihn, und mit Sicherheit<br />

viele Andere, erfreuen. Das Programm ServInfo<br />

hat sich seit Jahren nicht mehr geändert da<br />

wäre eine neue Version wünschenswert. Mit<br />

der <strong>SAG</strong> und ihrem Angebot ist Horst zufrieden.<br />

Er lobt die zahlreichen Menschen, die<br />

hier täglich online sind oder eine Aufgabe<br />

übernehmen egal ob Aus- und Weiterbildung,<br />

schreiben von Manuals und Program-<br />

men, zeichnen von Karten oder das Leiten von<br />

"Abteilungen".<br />

Was die Events der <strong>SAG</strong> betrifft, so hat Horst<br />

Vorlieben: Triangle, Overload und Online<br />

Days, aber nur wenn rechtzeitig ein gutes Staffing<br />

zur Flugplanung eingetragen ist.<br />

Danke Horst!<br />

Marc Riedel<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

12


ROTATE Report<br />

wird richtig voll heut. Gottseidank<br />

befindet sich keine<br />

Maschine im Anflug, so dass<br />

die Sequence schnell abge-<br />

0430 LCL (1130 UTC) baut werden kann, und um<br />

24 Stunden im Leben eines<br />

Luftstraßenverkehrsanfängers<br />

Der Wecker klingelt, missmutig drehe ich 0708LCL geht's los: „Takemich<br />

um, schon wieder Frühschicht. Na gut, off!“ (Gase rein) - „Takeoff<br />

sei's drum, morgens ist das Wetter für ge- Power Set“ (Instrumente stawöhnlich<br />

besser, nachmittags erwarten uns bilisiert bei 28“ MAP,<br />

Überentwicklungen und Gewitter. Eben 2700RPM und Fuel Flow auf<br />

schnell fertig machen und per Schlepptopp Anschlag 24.2 USG/h) - (66<br />

die Wetter- und NOTAM-Lage checken. Oh, Knoten) „<strong>Rotate</strong>“ - (Positive<br />

wieder jede Menge „ABN OTS“, war ja klar, Rate) „Gear Up“. Ich fühl<br />

die Amis und Technik.... mich schon wie im Bobbie,<br />

nur fehlen da ein paar Sitze.<br />

Unser heutiger Flug soll uns von Goodyear Mit 900fpm schrauben wir<br />

(GYR) über Chandler (CHD), Coolidge (P08) uns über eine „Left<br />

und Pinal (MZJ) wieder heim nach GYR brin- Downwind Departure“ auf ungen.<br />

Noch scheint das Wetter zu halten, also sere erste Cruising Alt:<br />

keine Zeit vertrödeln, schnell in der Kantine 2700ft. „After Takeoff Items“<br />

einen Cream-Cheese Bagel und O-Saft tan- „After Takeoff Checklist“ und<br />

ken, das Dispatch wartet schon. 5 Minuten später öffnen wir<br />

0515 LCL<br />

Das Flightlog ist ausgefüllt mitsamt NOTAMs<br />

und Wetter, heute mal wieder 5 Seiten Text.<br />

Luftfahrt = Papierverschwendung. Gottseidank<br />

ist die Sectional Chart laminiert, mit Per-<br />

manentmarker und Nagellackentferner sind<br />

wir hier inzwischen geübt und das Einzeichnen<br />

der Route ist somit auch kein Problem<br />

mehr.<br />

0600 LCL<br />

Briefing mit Fluglehrer: Neben der gewöhnlichen<br />

Cross Country Mission steht heute Diversion,<br />

Simulated Engine Failure in Flight und<br />

Short Field Operations auf dem Lehrplan. Er<br />

zeichnet den FAA Flugplan gegen, woraufhin<br />

ich selbigen bei 1-800-WXBRIEF aufgebe.<br />

(Amis und Telefon-“Nummern“ ... na ja). Wir<br />

machen uns auf den Weg zum Flieger, inzwi-<br />

schen heizt die Sonne schon ganz ordentlich,<br />

gut, dass die Bonanzas in Ramadas (Überdachungen)<br />

geparkt sind. Jetzt noch Chocks und<br />

Chains entfernen, boarden und mit „Cockpit<br />

Checklist“ beginnt unsere Mission.<br />

bei „Prescott Radio“ unseren<br />

Flugplan. Kurioserweise können einige FSS-<br />

Stationen in Amiland auf VOR-Frequenzen<br />

senden, so dass Duplex-Kommunikation mög-<br />

lich ist.<br />

0730 LCL<br />

Wir sind inzwischen wieder aus Chandler gestartet,<br />

neue CRZ ALT 5500ft, der Rückweg<br />

nach GYR wird dann in 8500ft angetreten.<br />

Aber noch im Steigflug zeigt sich die wahre<br />

Seele unseres Fluglehrers.<br />

0700 LCL<br />

0530 LCL Runup completed, Takeoff Briefing gemacht,<br />

Nachdem Load and Trim sowie Takeoff-Data wir sind heute Nummer 5 zum Abflug hinter<br />

berechnet sind (und wir mit 3 Personen mal einer Seneca, 2 Warriors und 2 Bonnies, es<br />

wieder fast überladen sind) hole ich mir am<br />

Ops-Desk die Schlüssel für N1569P, wir parken<br />

mal wieder ganz weit hinten, na toll! Jedenfalls<br />

ist's mit 33°C heute morgen noch<br />

recht kühl. Am Flieger angekommen wird erst<br />

mal das Technical Log Book (TLB) auf Ungereimtheiten<br />

gecheckt, aber die Maintenance<br />

hat alle Beanstandungen vom letzten Flug behoben,<br />

und ich kann mit der Pre-Flight In-<br />

spection beginnen. Resultat: 11 Qts Öl, Fuel<br />

gedraint und 70USG 100LL total an Bord -<br />

alles im grünen Bereich.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Ich höre bei 6000ft den Motor absaufen, die<br />

Gear Warning ertönen und die IAS geht<br />

schlagartig zurück. „Engine Failure“ ruft der<br />

CM1 aus. „Engine Failure start Procedure“.<br />

Die inzwischen schon dutzendfach trainierte<br />

Procedure mit anschließender simulierter Notlandung<br />

auf einem Dirtstrip läuft gut durch<br />

und wir brechen bei 500ft AGL (der Minimum<br />

ALT) das Manöver ab „Go Around!“. Auf dem<br />

Rückweg bemerken wir, dass man mit dem<br />

ADF und ein paar ausgewählten Mittelwellensendern<br />

ganz gut Musik hören kann (und<br />

13


ROTATE Report<br />

wenn man die Loop-Antenne ausschaltet wird<br />

der Empfang gleich noch mal besser). Beglei-<br />

1430 LCL<br />

Auf den 342. NFF der Lufthansa wartet noch<br />

Tag der offenen Tür in EDMO<br />

tet von „KCKY“ legen wir die letzten 90 NM<br />

auf dem Heimweg zurück und landen nach<br />

02:10 Stunden Flugzeit wieder auf der 21 in<br />

GYR. Warum müssen Airliner- Landungen nur<br />

so fest sein???<br />

0930 LCL<br />

Flieger festgezurrt, Post Flight Inspection<br />

90 Minuten Ground School (Theorie). Es sind<br />

IFR Procedures angesagt. Wie bestimmt man<br />

den Angle of Lead, in- und outbound interceptions,<br />

erst mal die Basics.<br />

1600 LCL<br />

Zwischen uns und dem Feierabend steht noch<br />

die Flugplanung für den morgigen Tag, es<br />

Am 16. Juli öffneten das DLR (Deutsche Zentrum<br />

für Luft und Raumfahrt e.V.) und die<br />

RUAG Aerospace am Flughafen Oberpfaffen-<br />

hofen ihre Pforten. So konnten sich große und<br />

auch kleine Besucher mit Interesse an der<br />

Raumfahrt, Luftfahrt, Physik und anderen Naturwissenschaften<br />

informieren.<br />

durchgeführt, Piloten durchgeschwitzt (inzwi- geht nach Lake Havasu. Dort ist’s immerhin<br />

schen flimmert die Luft bei 40°C). Auf die schön kühl. Nach einer Stunde ist aber auch<br />

Crew wartet jetzt Papierkrieg in 3-facher Aus- diese Hürde genommen und nach einem kurfertigung.<br />

Neben den beiden Flugbüchern zen Abendessen bei der „Wildflowers Bread<br />

(FAA und JAA, da diese Ausbildung ja interna- Company“ (die backen sogar echtes Brot!)<br />

tional läuft) braucht es den „Syllabus Time hüpfen wir in den 30° warmen Pool.<br />

Work Sheet“, das „Student Attendance Form“, Der Internetzugang in den Dormitories ist mal<br />

das „Student Monitoring System“ und für wieder ausgefallen (möchte mal wissen, was<br />

jeden Flug natürlich ein Grade Sheet, was der Admin hier eigentlich den ganzen Tag<br />

man gut, und was man weniger gut gemacht macht). Im Fernsehen kommt auch nichts ge-<br />

hat.<br />

scheites, ich gehe noch eben raus, um einige<br />

Bilder für „<strong>Rotate</strong>!“ vom aufziehenden Gewit-<br />

1100 LCL<br />

In der Kantine gibt's Sauerbraten - mit Rositer<br />

und vom Sonnenuntergang zu knipsen.<br />

nen!! Ich falle fast vom Glauben ab. Mit<br />

2100 LCL<br />

einem Bärenhunger verputzen wir die Portio- Beide Augen an Masse schließen und gute<br />

nen und tanken dazu wieder mal eines dieser Nacht! Selbige dauert bis morgen 0430 - dann<br />

wohlschmeckenden und gar nicht verchlorten<br />

Pepsi-Produkte. Naja, was solls.<br />

heißt es wieder „24 Stunden - ...“<br />

Christoph Piel<br />

Zwischen 10 und 17 Uhr konnten verschiedene<br />

Institute und Einrichtungen des DLR sowie<br />

Produktions- und Wartungshallen der RUAG<br />

Aerospace besichtigt werden. Aber auch die<br />

Flugsportgruppe der DLR (FSG DLR) wurde<br />

aktiv in das Programm eingebunden. So fanden<br />

dank des guten Wetters von morgens bis<br />

abends Rundflüge mit Motorflugzeugen, Motorseglern<br />

sowie Segelflugzeugen statt. Nebenbei<br />

konnte man sich auch im großen Biergarten,<br />

der übrigens auch von der Flugsportgruppe<br />

betrieben wurde, erholen.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Auch konnte man sich über aktuelle und zukünftige<br />

Forschungsarbeiten, wie beispielsweise<br />

das neue Forschungsflugzeug HALO,<br />

das von der RUAG vom Businessjet zu einem<br />

Forschungsflugzeug umgebaut wird, oder das<br />

europäische Satellitennavigationssystem Galileo<br />

und den Erkundungssatellit TerraSAR-X,<br />

der übrigens noch dieses Jahr starten soll, informieren.<br />

14


ROTATE Report<br />

Bei der RUAG Aerospace konnte man sich die<br />

Halle 395 anschauen, die für die Wartung,<br />

Ausrüstung und Überholung von Regionalflugzeugen<br />

und Business Jets der Typen Dornier<br />

Classics, Dornier 228, 328JET, Global Ex-<br />

press, Challenger und Dash-8 zuständig ist<br />

oder auch die große Flugzeuglackierung, wo<br />

unter anderem die Condor A320 lackiert wurden.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Zum Schluss konnte<br />

man sich auch noch in<br />

der Lehrwerkstatt über<br />

Berufe, wie zum BeispielFluggerätemechaniker,<br />

informieren.<br />

Alles in allem war es sowohl<br />

für das DLR, RUAG<br />

Aerospace als auch die<br />

FSG DLR dank dem schönen<br />

Wetter ein sehr erfolgreicher<br />

Tag!<br />

Daniel Ertl<br />

15


ROTATE IFR<br />

VAFORIT<br />

Wie soll das funktionieren? Das Kernstück Bei VAFORIT sieht das anders aus. Da es<br />

des Ganzen ist die Trajektorie. Eine Trajekto- keine Streifen mehr gibt, übernimmt das Sys-<br />

rie ist der vorausberechnete Flugweg eines tem mit MTCD die Konflikterkennung. Aller-<br />

Treffen mit einem Real Life ATM-System<br />

Luftfahrzeuges und setzt sich zusammen aus dings zeigt es nicht die konventionellen Kon-<br />

Zeit, Höhe und Koordinaten - ist also 4- flikte an, sondern vergleicht immer wieder die<br />

dimensional. Ein Computer berechnet also für Trajektorien aller Flugzeuge miteinander. Um<br />

jedes Flugziel dessen Flugweg und kann so jedes Flugziel wird ein Sicherheitspuffer gefür<br />

jede Zeit dessen Position und Höhe ange- legt (dessen Parameter frei wählbar, aber Sysben.<br />

Diese Trajektorie wird natürlich durch Ra- temweit einheitlich sind) und sobald die Tradardaten<br />

jederzeit auf dem Laufenden gehal- jektorie eines Flugzeugs den Puffer eines anten.<br />

Aber schon vor der Erfassung eines Flug- deren Flugzeuges penetriert, wird eine Konzieles<br />

ist eine Voraussage über den Flugver- fliktwarnung zur Anzeige gebracht. Diese erlauf<br />

möglich. Dafür werden eine Vielzahl an scheint etwa 15 Minuten vor dem Konfliktzeit-<br />

Daten verarbeitet: punkt beim Planner und enthält die Callsigns<br />

der beteiligten Flugzeuge, die Levels, die Zeit<br />

� Flugplandaten (Type, Route, Speed, Filed bis zum Konflikt und die geringste Entfernung<br />

Nachdem jetzt im virtuellen Leben mit ASRC<br />

(schon ein bißchen älter) und VRC (eher<br />

etwas neuer) zwei neue Clients Einzug gehalten<br />

haben, möchte ich euch mal einen First-<br />

Look-Eindruck eines komplett neuen, hypermodernen<br />

Systems aus dem RL liefern. Dies<br />

soll kein kompletter Systemüberblick werden,<br />

sondern ich will versuchen, euch das komplexe<br />

System eines Very Advanced Air Traffic Ma-<br />

nagement (ATM) Systems nahe zu bringen.<br />

Das System an sich ist noch nicht zu 100% fertiggestellt,<br />

allerdings ist bekannt, wie es einmal<br />

aussehen und funktionieren soll, und das<br />

will ich hier vorstellen. Das System nennt sich<br />

VAFORIT: Very Advanced Flight Data Processing<br />

Operational Requirement Implementation.<br />

(Was das heißen soll?? - Keine Ahnung!)<br />

Altitude, ...)<br />

� Wetterdaten (Wind, Temperatur, QNH)<br />

� Luftraumdaten (ATS-Routes, LOA's, ...)<br />

� Luftfahrzeugsleistungsdaten<br />

� Luftraumverfügbarkeit (TRA, ED-D, ED-R,…)<br />

Jede Clearance, die der Lotse gibt, hat natür-<br />

lich Einfluss auf die Trajektorie und muss deswegen<br />

in’s System eingegeben werden. Jeder<br />

Level Change, Speed Change, jede Rate, jedes<br />

Direct und jedes Heading muss nachgeführt<br />

werden, denn ansonsten stimmt die Trajekto-<br />

rie nicht mehr. Was alles daran hängt, werdet<br />

ihr bald feststellen.<br />

Wie sieht die heutige Rollenverteilung an<br />

einem Arbeitsplatz aus: Der Planner erhält<br />

etwa 20 Minuten vor Einflug in den Sektor die<br />

der beiden Flugzeuge.<br />

Der Planner kann sich nun die Trajektorien<br />

beider Gegner anzeigen lassen und versucht<br />

nun, diesen Konflikt zu lösen. Ist dies möglich,<br />

kann er es gleich durchführen (wie, dazu kom-<br />

men wir gleich beim Thema Koordination)<br />

oder es seinem Executive delegieren, der den<br />

Konflikt etwa 6 Minuten vorher angezeigt bekommt.<br />

Ist das Problem gelöst, bestätigt der<br />

Planner dies und wendet sich dem nächsten<br />

Konflikt zu.<br />

Der Planner ist also für den für ihn geplanten<br />

Verkehr, jedoch außerhalb des eigenen Sek-<br />

tors zuständig.<br />

Der Executive bearbeitet den Traffic im Sek-<br />

tor. Er ist hier auch für die Koordination zu-<br />

Wer schon einmal in einem ATC - Center war<br />

kennt das vorherrschende Bild: Die Lotsen sitzen<br />

vor dem Scope und notieren alle Anwei-<br />

sungen, die sie geben, auf kleinen Papier-<br />

streifen. Sollten sich Änderungen des Flugweges<br />

oder der Flugplan- oder Flugverlaufsdaten<br />

ergeben, so werden jene Änderungen telefonisch<br />

an den nächsten Sektor weitergegeben<br />

oder über den Flight Data Assistant ins<br />

System eingegeben. Beide Lotsen (Planner<br />

und Executive (Radar)) machen sich ein Bild<br />

des jetzigen und kommenden Verkehrs anhand<br />

der Streifen und planen Aktionen voraus.<br />

Entscheidungen fällen sie in gegenseiti-<br />

ger Absprache. So das Bild von heute.<br />

Streifen mit den Flugverlaufsdaten. Er ordnet<br />

sie nach bestimmten Kriterien und überprüft,<br />

ob sich vorab Konflikte abzeichnen. Sollte die<br />

konventionelle Staffelung unterschritten werden<br />

(2 oder mehr Flugzeuge im gleichen Level<br />

über dem gleichen Punkt innerhalb 10 Minu-<br />

ten mit kreuzendem oder konvergierendem<br />

Flugweg) markiert er diese Streifen und plant<br />

voraus, ob er schon vorab zur Staffelung bei-<br />

tragen kann (bestellt Flugzeug in einem anderen<br />

Level, auf<br />

Heading, lässt<br />

Speeds zuweisen,<br />

...). Andernfalls<br />

überlässt er<br />

die Konfliktlö-<br />

ständig (übernimmt ja zum großen Teil das<br />

System). Er gibt also taktische Anweisungen,<br />

um Staffelung im Sektor für Konflikte herzu-<br />

stellen, die der Planner delegiert hat oder für<br />

neue (Departures, Arrivals, …).<br />

Oberfläche: Die Arbeitsoberfläche nennt sich<br />

EVA (Eurodisplay Very Advanced). Die Darstellung<br />

wird wohl im Gegensatz zum derzei-<br />

Mit einem Very Advanced System sollen fol-<br />

gende Neuerungen kommen:<br />

sung dem Executive<br />

(dem vor<br />

dem Radar). Soll-<br />

�streifenloses Arbeiten<br />

�4D Flugprofile (Trajektorien) als Basis der<br />

Verkehrsplanung<br />

�Automatische Flugwegüberwachung<br />

�Automatische Konflikterkennung (Medium<br />

Term Conflict Detection = MTCD)<br />

�Neue Möglichkeiten beim Nachrichtenaus-<br />

tausch mit Nachbar-Centern<br />

�Automatische interne und externe<br />

Coordination<br />

te der Änderungen<br />

durchführen<br />

oder wünschen,<br />

werden diese telefonischweitergegeben<br />

oder angefordert<br />

und<br />

zur Bestätigung<br />

in den Streifen<br />

geschrieben.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

16


ROTATE IFR<br />

tigen Standard geändert. Das heißt wir arbei-<br />

ten mit dunklen Zielen auf einem grauen Hintergrund.<br />

Laut Augenärzten soll diese Darstellung<br />

am augenschonendsten sein. Das Haupt-<br />

augenmerk wird das ASW (Air Situation Window)<br />

sein. Früher hieß sowas Scope, heute halt<br />

ASW.<br />

Hier sieht man ein leeres Bild, um mal eine<br />

Vorstellung zu bekommen, wie sowas aussieht.<br />

Auf die Buttons möchte ich nicht eingehen,<br />

da diese noch angepasst werden.<br />

Coordination: Hier zeigen sich die Vorteile Directs: Auch hier spielt wieder die Trajektoeines<br />

solchen Systems. Kaum etwas, was man rie mit rein. Ich muss natürlich nicht nur Level<br />

vorher per Hand koordiniert hat (Revision, Changes einarbeiten, auch Directs oder Vec-<br />

Level Change, Direct, Release, ...) muss noch tors müssen eingepflegt werden. Sollte daverbal<br />

gemacht werden, wenn alle mitspielen. durch eine Änderung der Route entstehen,<br />

Dadurch, dass ich die Trajektorie ja immer auf checkt das System, ob ein Zeitparameter un-<br />

dem neuesten Stand halten muss, kann das terschritten wird. Ist dies nicht der Fall, wird<br />

System alle wichtigen Daten jederzeit aufbe- die Änderung sofort in die Trajektorie und<br />

reiten. damit auch den Flugplan übertragen und gilt<br />

somit. Wird der Zeitparameter unterschritten,<br />

Revision: Eine Änderung der relevanten bekommt der Nachbar ein Coordination wind-<br />

Daten entfällt, da Updates direkt in den Flug- ow angezeigt, in dem die Daten der Koordina-<br />

plan eingearbeitet werden. Überflugzeiten tion stehen:<br />

checkt das System anhand der Radardaten. Level-Changes<br />

werden in die Trajektorie eingepflegt,<br />

so dass jeder Sektor jederzeit die aktu-<br />

� Welcher Flieger ist betroffen<br />

� Von welchem Sektor kommt die<br />

ellsten Daten hat. Dadurch entfallen auch Anrufe<br />

an externe Units, da jederzeit die zu übermittelnden<br />

Daten die Aktuellen sind.<br />

Koordination<br />

� Was soll koordiniert werden (Level, Route)<br />

Jetzt hat er zwei Minuten Zeit, die Koordinati-<br />

Release: Mit Einführung von VAFORIT wird on zu bearbeiten. Macht er nichts, gibt es<br />

eine neue Regel eingeführt: TOCTOC (Transfer einen Timeout und die alten Daten bleiben beof<br />

Communication = Transfer of Control). Ich stehen. Jetzt muss der Planner zum Telefon<br />

gebe Flieger immer konfliktfrei an den nächs- greifen und doch mal verbal koordinieren. An-<br />

Ein weiterer Bildschirm ist das MDW (Main ten Sektor ab. Durch MTCD wird er ja jederzeit dernfalls hat der annehmende Sektor jetzt die<br />

Data Window). Da Lotsen von Natur aus sehr gewarnt und kann rechtzeitig tätig werden. So- Möglichkeit, die Änderung anzeigen zu lasneugierige<br />

Leute sind, wollen wir immer wis- bald der Flieger vom betroffenen Lotsen Assu- sen, zu testen, ob sie konfliktfrei wäre, und<br />

sen, was auf uns zukommt. Früher machte med wird (Systemtechnisch am Arbeitsplatz dann anzunehmen, abzulehnen oder einen Geman<br />

das anhand der Streifen. Da diese der Tra- angenommen, dies geschieht durch eine genvorschlag zu machen. All dies passiert mit<br />

jektorie zum Opfer fielen, haben wir das MDW Mauseingabe am Schirm oder durch eine Ein- Systemeingaben und ohne verbale Abspraals<br />

Quelle aller Flugplandaten, die demnächst gabe am Touch Input Device vor einem) chen.<br />

in den Sektor einfliegen werden. gehen alle Rechte auf den assumenden Lot- Um eine Routenänderung einzugeben, wende<br />

sen über, und er kann jedwede Eingabe täti- ich ein Tool an, mit dem ich grafisch die neue<br />

Die Farben und Inhalte zu erklären würde den gen. Wäre also sinnlos, wenn er warten müss- Route anhand von freien Wegpunkten oder<br />

Rahmen sprengen. Nur so viel: es hat alles te, bis er die Grenze des Zuständigkeitsbe- existierenden Waypoints aufzeichne. Nehme<br />

seine Bedeutung… reichs überfliegt. Deswegen INTERN TOCTOC. ich willkürliche Punkte, stehe ich jetzt in der<br />

Pflicht, dies dem Piloten auch so rüberzubringen,<br />

denn das System überwacht ja, ob der<br />

Flieger sich anhand der systembekannten Trajektorie<br />

bewegt. Macht er das nicht, bekomme<br />

ich Warnungen, die mehr oder weniger krass<br />

ausfallen. Im schlimmsten Fall verliere ich<br />

MTCD, weil das System nicht mehr voraussagen<br />

kann, was der Flieger macht, wenn ich die<br />

Trajektorie zu weit verlasse.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Eingaben: Um die Trajektorie zu pflegen,<br />

muss ich jede Clearance eingeben. Dies kann<br />

auf mehrere Arten geschehen. Entweder ich<br />

wähle das TID (Touch Input Device = ein berührungsempfindlicher<br />

Bildschirm der eine<br />

variable Tastatur darstellt) oder das Label<br />

eines Lfz. Beim TID habe ich den Vorteil, dass<br />

die Daten immer an der gleichen Stelle stehen.<br />

Das heißt, wenn ich einmal die Tippreihenfolge<br />

raus habe, kann ich Eingaben relativ<br />

schnell machen. Leider muss ich mich hier<br />

sehr tief in Menüstrukturen vorarbeiten, um<br />

komplexe Clearances einzugeben. Außerdem<br />

17


ROTATE IFR<br />

muss ich für die Eingabe den Blick vom Scope mache also eine Prüfung für jeden Planner "fixed tracks", und das haben wir damals alle<br />

abwenden. Das Label des Ziels stellt die ande- und für jeden Executive meiner Berechti- für Nordatlantikflüge genutzt.<br />

re Möglichkeit dar. Hier ist nahezu jedes Feld gungsgruppe.<br />

interaktiv. Das heißt, Eingaben können sofort Bei VAFORIT muss ich nun noch extra nach- SATCO ist nicht mehr. Jetzt gibt es VATSIM,<br />

mit einem Mausklick auf das entsprechende weisen, dass ich in der Lage bin, mit einem so und Nordatlantikflüge sind sehr realistischer<br />

Feld im Label gemacht werden. hochkomplexen ATM-System zu arbeiten. geworden. Viele Informationen über Nordat-<br />

Der Nachteil ist der, dass die Felder sehr klein Also zusätzlich zu der Schulung auf dieses Sys- lantikflüge sind für den Piloten vorhanden.<br />

sind, und das Label dynamisch, da es sich mit tem mache ich am Ende eine Arbeitsprobe am Meiner Meinung nach gibt es keinen Grund<br />

dem Ziel mitbewegt und auch durch den auto- Simulator, in dem mir ein Prüfer dann quasi mehr, uninformiert über den Nordatlantik zu<br />

matischen Labeldeconflict des Systems (= Ver- die Berechtigung ausspricht, meine Arbeit fliegen. Es braucht allerdings ein wenig Zeit,<br />

hindern der Überlappung von Labels) wan- auch an VAFORIT tun zu dürfen. Dies wird einen Nordatlantikflug zu planen. Hoffentlich<br />

dert. Weiterhin muss man schon genau wis- auch in meinen Erlaubnisschein eingetragen. helfen die folgenden Informationen, Flüge<br />

über den großen Teich realistischer zu planen.<br />

sen, wohin man klickt, denn je nachdem be- Ich hoffe Euch einen kleinen Einblick in die<br />

wirkt es ja sofort im System eine Änderung. Zukunft gegeben zu haben. Vor allem kann<br />

Wenn ich zum Beispiel einen Intermediate man eines aus der Realen Flugsicherung mit-<br />

Flight Level eingeben will, aber in das falsche<br />

Feld klicke, kann es sein, dass ich den Exit<br />

nehmen: Die Maus ist die Zukunft !!!<br />

Level verändere. Das hieße, dass der nachfolgende<br />

Sektor u. U. eine Koordination erhält, in<br />

Andreas Würde<br />

der der abgesprochene Level verändert wird.<br />

Das wiederum hätte womöglich einen MTCD<br />

Alert zur Folge, was wiederum einen Ände-<br />

Über den Nordatlantik mit VATSIM<br />

rungswunsch des annehmenden Sektors an Einleitung<br />

meinen Sektor nach sich zieht. Man sieht, Als ich vor vielen Jahren Mitglied von SATCO<br />

man muss sich gut auskennen. wurde, gab es nur wenige Informationen über<br />

die Flugplanung für Nordatlantikflüge. Ich<br />

Wie gut man sich auskennen muss, möchte habe mir deshalb Jeppesen Charts gekauft<br />

ich zum Schluss kurz erläutern. Jeder Fluglot- und war überrascht zu sehen, wie die Routen<br />

se macht Erlaubnisse und Berechtigungen. Er- alle über der Küste Irlands endeten. Ich wuss-<br />

laubnis wäre z. B. ich darf CTR oder APP ma- te nicht, wie man weiter fliegen sollte, bis ich<br />

chen. Diese Erlaubnis erwerbe ich durch das im Urlaub eines Jahres nach Amerika flog. Ich<br />

Bestehen der Ausbildung in Langen an der habe mit den Piloten gesprochen, und diese<br />

DFS Akademie. Piloten haben mich über das Organized Track<br />

Berechtigungen sind die Zulassungen auf System (OTS) über den Nordatlantik inforjedem<br />

Arbeitsplatz. Um also eigenverantwort- miert. Aber, ich wusste nicht, wo ich aktuelle<br />

lich arbeiten zu dürfen, muss ich für jeden Ar- Daten für die Tracks finden konnte. SATCO hat<br />

beitsplatz eine Berechtigung erwerben. Ich ein Track System erfunden, das so genannte<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Kurzwellenfunkgerät<br />

Das Organized Track System<br />

für den Nordatlantik<br />

Eine kleine Einleitung ist vielleicht nötig für<br />

Piloten, die den Nordatlantik nie überflogen<br />

sind. Über dem Ozean zwischen Irland und Kanada<br />

gibt es generell keine Routen (Luftstrassen).<br />

Die einzigen Routen führen im Norden<br />

über Island und Grönland. Für die meisten<br />

Flüge nach Kanada und den USA sind diese<br />

Routen allerdings zu weit im Norden. Diesen<br />

Weg zu fliegen würde zu viel Zeit und Treibstoff<br />

verbrauchen.<br />

Es gibt zwei Oceanic Control Centers, die für<br />

den Luftraum über dem Nordatlantik verantwortlich<br />

sind. Gander Oceanic ist verantwortlich<br />

für den westlichen Teil, und Shanwick<br />

Oceanic für den östlichen Teil (Die beide<br />

Worte "Shannon" und "Prestwick" wurden<br />

kombiniert, um den Namen "Shanwick" zu er-<br />

finden). Gander Oceanic Center und Shanwick<br />

Oceanic Center zusammen erstellen jeden Tag<br />

Routen für Flüge über den Nordatlantik. Es<br />

gibt keine VOR Radials zu fliegen und auch<br />

keine Kreuzungen. Stattdessen fliegt man von<br />

Koordinate zu Koordinate, z.B. von 50 Grad<br />

Nord und 20 Grad West, bis 50 Grad Nord und<br />

30 Grad West. Die Routen werden jeden Tag<br />

neu gemacht, weil Gander und Shanwick ver-<br />

suchen, die Routen anhand der besten Wind-<br />

verhältnisse und dem Wetter zu bestimmen.<br />

18


ROTATE IFR<br />

sind aber sehr wichtig. Folgend ein Beispiel<br />

für eine Track-Message:<br />

(042048 EGGXZQZX<br />

NAT - 1/3 TRACKS FLS 310/390 INCLUSIVE<br />

AUG 05/1130Z TO AUG 05/1900Z<br />

A GOMUP 59/20 60/30 61/40 60/50 59/60 LAKES<br />

EAST LVLS NIL<br />

WEST LVLS 310 320 330 350 360 370 380 390<br />

EUR RTS WEST GINGA<br />

NAR N412B N414C N416E N424E N426E N428C N432B<br />

N434C N436A-<br />

Die ersten drei Zeilen beinhalten Informationen<br />

über den Gültigkeitszeitraum der Track-<br />

Message. Dann kommt die erste Trackinformation.<br />

Tracks von Europa nach Amerika, also<br />

nach Westen, fangen mit Buchstabe "A" an;<br />

Tracks von Amerika nach Europa, nach Osten,<br />

fangen mit Buchstabe "Z" an. Ein Beispiel-<br />

Wrack wäre:<br />

Es gibt kein Radar für die Fluglotsen, so dass werk erreichen können. In bestimmten Fällen A GOMUP 59/20 60/30 61/40 60/50 59/60 LAKES<br />

Luftfahrzeuge immer melden müssen, wenn<br />

sie eine Koordinate überfliegen. Geschwindigkeit,<br />

Flughöhe und geschätzte Ankunftszeit<br />

für die nächste Koordinate werden in den Bericht<br />

an den Oceanic Center angegeben. Im Allgemeinen<br />

liegen die angeflogenen Koordinaten<br />

10 Breitengrade voneinander entfernt,<br />

was etwa 45 Minuten Flugzeit ergibt.<br />

kann die ETOPS Flugzeit auf 90 Minuten verlängert<br />

werden. Maschinen wie der A300,<br />

A330, B757, B767 und B777 unterliegen den<br />

ETOPS Vorschriften. Maschinen wie der A319,<br />

320, 321 und B737 sind nicht ETOPS zugelas-<br />

sen und dürfen nicht über den Nordatlantik<br />

fliegen.<br />

Trackinformationen<br />

Um diesen Track A (Track Alpha) zu fliegen,<br />

fängt man an bei der Kreuzung "GOMUP",<br />

über der Nordküste von Irland. Dann fliegt<br />

man weiter nach 59 Nord, 20 West. Nachdem<br />

man 59 Nord, 20 West überflogen hat, fliegt<br />

man weiter nach 60 Nord, 30 West. Und so<br />

weiter, bis man die Kreuzung LAKES erreicht.<br />

Der Track endet bei LAKES.<br />

Alle Nordatlantikflüge über FL285 sind ver- Es gibt verschieden Quellen wo man eine<br />

pflichtet, ein RNAV-System zu haben. Das Liste die aktuellen Nordatlantik Tracks finden<br />

heißt, ein FMS, IRS, GPS oder ähnliches, mit kann. Die eine, die ich persönlich bevorzuge<br />

der Möglichkeit einzelne Koordinaten zu programmieren.<br />

Flüge mit zwei Triebwerke müsist:<br />

http://www.notams.jcs.mil<br />

sen den ETOPS Regularien folgen (Extenden- Andere Quellen sind:<br />

ded Twin-Engine Operation Performance Stan- https://pilotweb.nas.faa.gov/trackmain.html<br />

dards). ETOPS heißt, der Flug muss stets innerhalb<br />

von 60 Minuten Flugzeit zu einem<br />

http://www.fsbuild.com/nat.html<br />

Flughafen bleiben, und diesen auch in der vorgegebenen<br />

Zeit mit einem ausgefallen Trieb-<br />

Es ist nicht nötig, alle Informationen in den<br />

Track Messages zu verstehen. Einige Punkte<br />

Die darauf folgenden zwei Zeilen geben die<br />

gültigen Flughöhen für diesen Track an. Zum<br />

Beispiel:<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

NAT Planning-Chart<br />

ETOPS-Alternates<br />

EAST LVLS NIL<br />

WEST LVLS 310 320 330 350 360 370 390<br />

In diesem Fall ist der Track nur für Flüge nach<br />

Westen definiert, er ist nicht zugelassen für<br />

Flüge nach Osten. Die gültigen Reiseflughöhen<br />

sind angegeben. Interessant ist: FL340 ist<br />

hier NICHT zugelassen, ansonsten sind die<br />

Flughöhen in 1000ft Abstand.<br />

Die nächste Zeile gibt an, welche Kreuzung angeflogen<br />

werden muss, bevor man den Anfangspunkt<br />

des Tracks erreicht. So können<br />

Shanwick und Gander die Flugzeuge über<br />

dem Atlantik einen bestimmten Weg leiten,<br />

bevor sie den Track erreichen. Zum Beispiel:<br />

EUR RTS WEST GINGA<br />

19


ROTATE IFR<br />

Hier müssen Flüge erst die Kreuzung "GIN- Frankreichs. Wie man dann wei-<br />

GA" überfliegen, bevor man den Trackein- ter fliegt zu dem Zielflughafen<br />

gangspunkt erreicht. ist in den NERS angegeben. Eurocontrol<br />

will alle Flüge von<br />

Die nächste Zeile ist eine Liste verfügbarer den Tracks auf bestimmte Wege<br />

Routen für den Ausgang des Tracks. Zum Bei- leiten, um Chaos im europäispiel:<br />

schen Luftraum zu vermeiden.<br />

NAR N412B N414C N416E N424E N426E N428C N432B<br />

N434C N436A-<br />

Die NERS kann man hier finden:<br />

www.cfmu.eurocontrol.be/rad/<br />

NAR heist "North American Route". Diese Routen<br />

gehen von einem Punkt an der Kanadi-<br />

schen Küste zu einem Punkt irgendwo in Kanada<br />

oder den USA. Die Route N434C, zum Bei-<br />

spiel, führt von LAKES bis SSM (Spult Säte Ma-<br />

rie), ein VOR im Norden von Michigan, USA.<br />

Die NAR sind oft sehr lange Strecken, meist<br />

liegen über 500nm zwischen überflogenen<br />

Punkten. In Europa heißen die Routen NER's,<br />

oder "North Atlantic European Routing Scheme".<br />

Die gelisteten NAR's oder NER's sind die<br />

einzigen die man fliegen darf, um den Track<br />

zu verlassen. Es gibt oft mehr Möglichkeiten<br />

als in den Track-Messages aufgelistet ist, aber<br />

was nicht auf der Liste steht, darf auch nicht<br />

geflogen werden, zumindest nicht ohne vor-<br />

Oben auf der Seite findet man<br />

eine Liste von Gültigkeitsdaten.<br />

Wähle ein aktuelles Datum und<br />

man wird weiter geleitet zur<br />

einer Seite mit eine Liste von<br />

"Route Availibility Documents", oder RADs.<br />

Diese Dokumente zeigen, unter welcher Be-<br />

dingung eine Route geflogen werden kann.<br />

Suche "NAT NERS North Atlantic European<br />

Routing Scheme". Die "Common Routes" sind<br />

von den Tracks zu einem bestimmten Punkt in<br />

Europa, und die "Non-Common Routes" sind<br />

von diesem Punkt bis zum Zielflughafen. Das<br />

Dokument kann entweder als PDF- oder als<br />

WORD-Dokument geladen werden.<br />

Significant Weather Chart<br />

der NAR's heruntergeladen, aber der ursprüngliche<br />

Link ist nicht mehr vorhanden.<br />

Man kann das PDF-Dokument aber nun hier<br />

downloaden:<br />

http://rotate.vacc-sag.org/downloads/2006-<br />

03/NAR.pdf<br />

Das PDF-Dokument beschreibt nicht alle<br />

NAR's, beinhaltet aber die wichtigsten davon.<br />

Wie bei den NER's gibt es zwei Teile, die<br />

herige Erlaubnis von Oceanic Control.<br />

Ganz am Ende der ganzen Track-Message findet<br />

man "REMARKS". Darin sind allgemeine<br />

Informationen für Piloten enthalten. Dort ist<br />

auch der "Track-Message Identifier (TMI)" zu<br />

finden. Ich finde es sehr wichtig, den TMI in<br />

dem SquawkBox-Flugplan anzugeben. Das<br />

gibt bekannt, welche Daten der Pilot für seinen<br />

Flugplan genutzt hat. Jede Track-Message<br />

bekommt nämlich eine neue TMI und der Fluglotse<br />

kann damit leicht sehen, von welcher<br />

Uhrzeit und welchem Tag die Trackdaten stammen.<br />

Europäische Routen<br />

Ich kann nur stark empfehlen, die NERS<br />

(North Atlantic European Routing Scheme)<br />

Für Flüge nach Amerika, also nach Westen,<br />

sollte man die entsprechenden RADs<br />

downloaden. Es gibt viele Routen, die nicht geflogen<br />

werden dürfen, wenn man in Richtung<br />

eines Nordatlantik-Track fliegt. Viel besser<br />

und einfacher ist der "Flight Plan Assistant-<br />

Free Text Editor" von Eurocontrol. Er ist ziem-<br />

lich kompliziert und man muss sich erst ein<br />

bisschen Zeit nehmen, um zu lernen, wie man<br />

ihn bedient. Aber es lohnt sich! Man gibt<br />

einen Flugplan ein und der Editor überprüft<br />

diesen. Wenn etwas nicht stimmen sollte,<br />

zeigt der Editor an, wo das Problem liegt. Eine<br />

gute Website, um zu lernen wie man den<br />

Flight Plan Assistant bedient, ist:<br />

http://www.dutchvacc.nl/index.php?option=c<br />

om_content&task=view&id=31&Itemid=51<br />

"Common Routes" und die "Non-Common<br />

Routes". Die "Common Routes" verwendet<br />

man ab dem Ende der Nordatlantik-Tracks bis<br />

zu irgendeinem Punkt in den USA oder Kana-<br />

da. Die "Non-Common Routes" nimmt man<br />

von diesem Punkt bis zum Zielflughafen.<br />

Viel Spaß und Glück!<br />

Es mag ziemlich kompliziert sein, wenn man<br />

den ersten Flugplan für einen Atlantikflug er-<br />

stellt. Die Track Messages, NAR's und NER's<br />

können am Anfang ziemlich kompliziert sein.<br />

Mit etwas Übung aber, wird es zur Routine.<br />

Die Flüge über den großen Teich sind Lang-<br />

streckenflüge. Wenn man bereit ist, die sieben<br />

oder acht Stunden am Computer für einen<br />

solchen Flug zu investieren, sollte man auch<br />

die Zeit haben, den Flug richtig zu planen. Es<br />

von Eurocontrol herunterzuladen. Die Tracks<br />

nach Europa, also nach Osten, verlässt man<br />

an einem Punkt über der Küste Irlands oder<br />

Den Editor selbst findet man hier:<br />

http://www.cfmu.eurocontrol.be/chmi_public/<br />

ciahome.jsp?serv1=ifpuv<br />

gibt so viele Quellen für Information, dass es<br />

nicht mehr nötig sein sollte, einen unrealisti-<br />

schen Flugplan bei VATSIM zu sehen. Trotzdem<br />

sehe ich oft Piloten mit Flugplänen ohne<br />

Auf der linken Seite sieht man<br />

eine Link-Liste. Einer davon<br />

heißt "Structured Editor", ein<br />

Flugplaneditor ähnlich dem<br />

VATSIM Flugplan.<br />

jegliche Koordinaten, ungültigen Koordinaten<br />

oder Koordinaten ohne Relation zu dem akti-<br />

ven Track. Es erleichtert die Sache für den<br />

Fluglotse und für andere Piloten, wenn man<br />

sich nur ein paar Minuten Zeit nimmt, um seinen<br />

Flug richtig zu planen.<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Nordamerikanische Routen<br />

Die NAR's sind ähnlich wie die<br />

NERS. Die Tracks verlässt man<br />

an einem Punkt über der Küste<br />

von Kanada oder den USA. Wie<br />

man weiter fliegt ist in den<br />

NAR's angegeben. Ich habe ein<br />

FMS in einer Citation Excel<br />

PDF Dokument mit einer Liste<br />

Ich hoffe, dass ich mit dieser Beschreibung Piloten<br />

bei VACC-<strong>SAG</strong> geholfen habe, und wünsche<br />

euch viel Spaß!<br />

William Jones<br />

20


ROTATE Military<br />

Einsatzführungsdienste der Luftwaffe<br />

sehr unterschiedlich geregelt. Zur Weapons mindestabstände gebunden. Wichtig ist lediggehören<br />

dann noch die SAM (Surface to Air lich das schnelle Aufbringen des Ziels. Im be-<br />

Alle Flüge innerhalb der Bundesrepublik Missiles), deren Ziele, Koordination und Waf- sten Fall ist das ein Flugzeug mit Naviga-<br />

Deutschland werden von der DFS kontrolliert! feneinsatz in einem separaten Bereich des tionsproblemen, im schlimmsten ein Flug-<br />

Alle Flüge? Nein, ein kleiner Teil unterliegt CRCs vorgenommen werden. In Friedenszei- zeug, das wie beim 9/11 als Waffe benutzt<br />

der militärischen Verantwortung. Sie werden ten ist diese Sektion, wie man sich denken werden soll. Der AC führt also seine Abfangjägeführt<br />

von den Einsatzführungsbereichen kann, eher unterrepräsentiert. ger nach der Übergabe durch APP durch<br />

der Luftwaffe. jeden anderen Verkehr auf dem schnellsten<br />

Gehen wir auf die Controller doch einmal ge- Wege zum Ziel. Dieses wird zuerst visuell<br />

Derer gibt es vier, die von Nord nach Süd und nauer ein. Ein AC hat ein sehr breites Aufga- identifiziert. Weitere Maßnahmen ordnet<br />

von Ost nach West in der BRD verteilt sind. benspektrum, innerhalb dessen er jede Missi- dann die zuständige NATO-Befehlsinstanz an.<br />

Sie dürfen keinen IFR-Verkehr führen. Aber on begleiten können muss.<br />

sie haben trotz allem einen wichtigen Anteil Luftbetankung:<br />

im militärischen Flugverkehr. Der AC ist in der Lage, sowohl Betankungseinsätze<br />

sämtlicher im NATO-Betrieb befind-<br />

Jeder Einsatzführungsbereich arbeitet von licher Großtanker als auch Buddy-Buddyeinem<br />

CRC (Control and Reporting Center) Refuelings von Tornados zu führen. Als Renaus.<br />

dezvous-Controller führt er Tanker und Receiver<br />

zusammen und erteilt auch Freigaben<br />

nach der Trennung. Diese Einsätze finden in<br />

festgelegten Betankungsgebieten oder reservierten<br />

Lufträumen (TRA, ADEXA) statt.<br />

Innerhalb des Centers herrscht wiederum<br />

eine Unterteilung nach Aufgaben. „Chef“ des<br />

CRC ist der MC oder Master Controller. Er koordiniert<br />

und leitet den Dienstbetrieb.<br />

Verantwortlich für die Luftlagedarstellung<br />

unter Nutzung aller möglichen und zur Verfü-<br />

gung stehenden Sensoren ist die Luftlagesek-<br />

tion. Ihr angegliedert ist der ID-Bereich, der<br />

für die Identifizierung jedes einzelnen Flugzieles<br />

verantwortlich ist. Im Krisenfall wäre<br />

dieser Bereich also auch für die Darstellung<br />

in Freund und Feind zuständig.<br />

Der andere Teil ist die Weapons Section. Hier<br />

arbeiten die Aircraft Controller (ACs) und Air-<br />

craft Control Assistants (ACAs).<br />

Diese, unter Leitung des Fighter Allocators,<br />

sind es nun, die militärische Einsatzluftfahrzeuge<br />

führen. Die Aufgaben der ACs entsprechen<br />

der Tätigkeit eines zivilen Radarlotsen,<br />

während die ACAs grob gesagt zivilen Koordinationslotsen<br />

entsprechen. Allerdings ist die<br />

Aufgabenzuteilung für die ACAs je nach CRC<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Folgende Missionen werden von den CRCs betreut:<br />

� Flight Following in VMC<br />

� Abfangeinsätze<br />

� Luftbetankung<br />

� Luftkampfübungen in reservierten Lufträumen<br />

� Nachttiefflugsystem<br />

Was versteckt sich hinter diesen Begriffen?<br />

Flight Following:<br />

Militärische Einsatzflugzeuge sind recht<br />

schnelle Maschinen. Wenn sie sich im unkontrolllierten<br />

Luftraum bewegen, teilen sie sich<br />

diesen mit anderen Luftfahrzeugen wie Se-<br />

gelfliegern, Hubschraubern, Ultraleichtflie-<br />

gern und Sportflugzeugen. Je näher dieser<br />

Luftraum an den großen Flughäfen liegt,<br />

umso größer die Wahrscheinlichkeit, einem<br />

anderen Fluggerät zu begegnen. Da die CRCs<br />

eine komplette Luftlagedarstellung haben,<br />

können sie die Flugzeugführer mit Verkehrs-<br />

informationen unterstützen.<br />

Abfangeinsätze:<br />

Schutzflüge sind die einzigen Missionen,<br />

bei denen der AC Flüge im<br />

kontrollierten Luftraum nach IFR<br />

führt. Allerdings besitzen diese eine<br />

so hohe Priorität, dass nur Notfälle<br />

mehr Vorrechte haben. In der Realität<br />

lässt sich der AC von der zivilen<br />

Flugsicherung eine Höhe und einen<br />

Korridor zum Ziel reservieren, in<br />

dem er „freie Fahrt“ hat. Durch die<br />

Dringlichkeit seines Auftrages ist<br />

der AC auch nicht an Sicherheits-<br />

Luftkampfübungen:<br />

Innerhalb der TRAs, der ADEXAs (Air Defense<br />

Excersise Areas) und auch anderer Übungsgebiete<br />

üben die Militärmaschinen den geleiteten<br />

Luftkampf. Da der AC am Boden ein kompletteres<br />

Bild der Luftlage hat, kann er je<br />

nach Mission eigenen (NATO) Maschinen<br />

durch Zielansagen helfen oder auch sogar<br />

den Luftkampf durch Kontrolle leiten. Alle Szenarien<br />

werden natürlich im NATO-Rahmen re-<br />

gelmäßig geübt. Hier liegt das Schwergewicht<br />

im Aufgabenbereich eines AC. In einem Krisenfall<br />

muss der AC in der Lage sein, diese Tätigkeit<br />

in realen Kampfeinsätzen wahr zu nehmen.<br />

Sei es vom Boden aus oder aus dem<br />

AWACS (E3A) Flugzeug heraus, das im Prin-<br />

zip ein mobiles CRC darstellt.<br />

Nachttiefflugsystem:<br />

Das Nachttiefflugsystem ist ein Routensystem,<br />

in dessen Korridoren Militärmaschinen<br />

den Tiefflug bei Nacht üben. Um die Korridore<br />

sauber zu halten und Militärmaschinen am<br />

Ausflug aus den gesperrten Korridoren zu hindern,<br />

überwacht der AC diese.<br />

21


ROTATE Military<br />

Unterstützt wird der AC bei all diesen Tätigkeiten<br />

durch einen ACA oder einen anderen<br />

AC, der als Koordinator fungiert. Dieser trifft<br />

die Absprachen mit den betroffenen Kontrollsektoren<br />

der DFS, holt Freigaben ein und bespricht<br />

Übergabebedingungen.<br />

Am 17. April 1941 wurde ich zur 2. Staffel der<br />

Ergänzungs-Jagdgruppe 3 nach Krakau versetzt.<br />

Am 25. April flog ich Platzrunden mit<br />

Der Flugzeugführer der Ju, Oberfeldwebel Wil-<br />

fert, sagte bei der Feldgerichtsverhandlung:<br />

"Ich habe die Maschine im Anflug gesehen.<br />

Jedes der CRC hat wie eine zivile Dienststelle<br />

auch ein Callsign. Die hier verwendeten Bil-<br />

der stammen aus dem CRC Messstetten mit<br />

dem Callsign „Sweet Apple“. Mein Dank geht<br />

an den Einsatzführungsbereich 1, der mir die<br />

Bilder aus der OPS des CRC zur Verfügung ge-<br />

stellt hat.<br />

der Bf 109 E, Startrichtung Osten, Linksplatzrunde.<br />

Am Start standen der Ausbildungsleiter,<br />

Leutnant Lentz und einige Kameraden.<br />

Während des Platzrundenbetriebs fiel eine<br />

Gruppe Ju 52 eines Transportgeschwaders<br />

aus Küstrin am Krakauer Platz ein. Der Verband<br />

löste auf, die Maschinen kurvten ohne<br />

Rücksicht auf den sonstigen Betrieb am Platz<br />

Kurz vor dem Platz bekam ich einen Schlag im<br />

Seitenruder, und dann lag auf meiner linken<br />

Fläche eine Maschine. Ich gab Gas und konnte<br />

meine Maschine bis zum Platz halten. Beim<br />

Ausrollen brach das linke Fahrwerk ein und<br />

meine Maschine machte einen Ringelpiez<br />

zum Stillstand! Leutnant Lentz: "Der Gefreite<br />

Klapp hätte die Ju 52 sehen müssen". Der Rich-<br />

Andreas Würde<br />

zur Landung ein. Zunächst mußte ich also<br />

durchstarten.<br />

ter zu Lentz: "Warum haben Sie denn nicht rot<br />

geschossen, als Sie sahen, was sich da anbahnte?"<br />

Lentz: "Ich habe doch geschossen".<br />

“Luftlandung” auf einer Ju 52<br />

Beim nächsten Anflug setzte sich dann wieder<br />

eine Ju vor mich. Ich holte weiter aus und zog<br />

Von meinen vielen Kameraden, die den Unfall<br />

beobachtet hatten, wurde keiner als Zeuge<br />

Früher war es üblich, die Aufschneiderei von<br />

Luftfahrern als "Fliegerlatein" zu bezeichnen.<br />

Die nachfolgende Geschichte eines Heeresfliegerkameraden<br />

müsste jedoch wahr sein -<br />

so unglaublich sie klingt. Den Verfasser lernte<br />

ich in meiner Dienstzeit kurz kennen. Seine<br />

Schilderung gibt zusätzlich einen Einblick in<br />

die damalige Flugsicherung einerseits, aber<br />

auch die Konsequenzen, die einen Piloten treffen<br />

konnten.<br />

Dazu folgende Erinnerung: Einer meiner Kom-<br />

mandeure - er lebt längst nicht mehr - erzähl-<br />

te von einer misslungenen Me109-<br />

Staffelüberführung nach Italien, weil das Wet-<br />

ter über den Alpen nicht zu überfliegen war.<br />

mich dann mit Gas an den Platz heran. Plötzlich,<br />

einen guten Kilometer vor dem Platzrand,<br />

in etwa 80 Meter Höhe, schepperte es.<br />

Meine Luftschraube stand. Aber ich flog - und<br />

sah das Landkreuz herankommen. Ich machte<br />

alle Steuerbewegungen, als ob ich die Lan-<br />

dung selbst machte, setzte auf, rollte - und<br />

dann gab es einen Ringelpiez. Ich warf die Kabine<br />

ab und sprang über die Fläche herunter.<br />

Und nun sah ich erst, was passiert war: meine<br />

109 lag auf der linken Fläche einer Ju 52. Es<br />

brauchte eine kleine Weile, bis ich das alles<br />

kapiert hatte. Aber ich sehe noch heute den<br />

Flugzeugführer der Ju in der Kabine den Kopf<br />

schütteln.<br />

vernommen. Ich armes Würstchen war froh,<br />

daß ich nur drei Wochen geschärften Arrest<br />

bekam und nicht, wie vom Staatsanwalt beantragt,<br />

drei Monate Festungshaft wegen grob<br />

fahrlässiger Zerstörung von zwei Flugzeugen.<br />

Was mir aber damals am meisten ,,gestunken"<br />

hatte, war meine Ablösung von der Jäge-<br />

rei. Nun, es war wohl gut so. Schließlich habe<br />

ich beim SG 77 ab August 1944 bis zum bitte-<br />

ren Ende knappe 90 Einsätze auf der FW 190<br />

geflogen.<br />

Als Kommandoführer wurde er vor ein Kriegsgericht<br />

gestellt, aber glücklicherweise ging<br />

die Sache ohne Folgen für ihn aus. In den An-<br />

fangsjahren der Bundeswehr waren nicht we-<br />

nige Kriegspiloten auch bei uns Heeresflie-<br />

gern. Wehe man setzte sie in eine Do27: da<br />

gab es manche unangenehme Ermittlung<br />

nach Verursachern von Falten in den Tragflächen<br />

der DO27...<br />

Ich hatte die Ju nicht gesehen. Sie war unter<br />

meiner Fläche eingekurvt. Und ich, meine 109<br />

mit Gas herangezogen, die Nase hoch, hatte<br />

die Ju, der ich ausgewichen war, im Auge. So<br />

kam ich exakt auf der Anfluglinie "meiner" Ju<br />

heran, etwas höher. Schließlich hatte ich sie<br />

eingeholt. Meine Luftschraube zersägte das<br />

Seitenruder. Meine Maschine rutschte etwas<br />

nach links, mit der rechten Fläche über den<br />

Im FSC sind heute noch 2 ergraute Flugsimulanten,<br />

die im Krieg He111 geflogen haben -<br />

als blutjunge Bürschchen. Die haben mir allerdings<br />

noch keine Story erzählt. Sie tauschen<br />

lieber Flugsimulationserlebnisse aus.<br />

Rumpf bis zum Peilrahmen. Die linke Fläche<br />

wurde vom Auspuff des linken Motor ge-<br />

bremst. Alle Motoren der Ju müssen bis zum<br />

Ringelpiez gelaufen sein. Die Flächen meiner<br />

Maschine erzeugten noch Auftrieb, sonst<br />

hätte die Ju 52 das Gewicht auf der Fläche<br />

1956 trat Klapp in die Bundeswehr ein und<br />

flog bei den Heersfliegern bis zu seiner Pen-<br />

sionierung rund 7000 Flugstunden auf Do27<br />

und Hubschraubern.<br />

Horst Kehr<br />

kaum gehalten, ohne ‚,abzuschmieren".<br />

Quelle: GdH-Info 1/2005<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

22


ROTATE VFR<br />

Die Geschichte der Luftfahrt<br />

Teil 1:<br />

Vom Schritt zum Sprung,<br />

vom Sprung zum Flug<br />

Schon im 4. bis 6. Jahrhundert vor Christus<br />

hatte der Mensch die ersten Fluggeräte in<br />

China geschaffen. In den Jahren 1486 bis 1513<br />

macht sich dann Leonardo da Vinci (1452-<br />

1529) Gedanken zur Fliegerei und entwirft<br />

unter anderem einen Fallschirm, einen Hubschrauber,<br />

Schwingenflugzeuge und Stromlinienkörper.<br />

Außerdem führt er Strömungsuntersuchungen<br />

durch. Erst 1782 veröffentlicht<br />

Carl Friedrich Meerwein, ein badischer Baumeister,<br />

eine Studie mit dem Titel “Der<br />

Mensch! Sollte der nicht auch mit Fähigkeiten<br />

zum Fliegen geboren sein?”. Er errechnet mit<br />

Hilfe von detaillierten Messungen an verschiedenen<br />

Vogelarten, die Größe und Gewicht<br />

eines Flugapparats, mit dem ein<br />

Mensch nach seiner Vorstellungen fliegen<br />

kann. Dieser Arbeit fügt er auch Detailzeichnungen<br />

seiner Maschine bei und gibt die Materialien<br />

für den Bau vor.<br />

1810 bis 1811 konstruiert der berühmte<br />

Schneider von Ulm, Albrecht Ludwig Berblinger,<br />

seinen ersten flugfähigen Gleiter und<br />

führt ihn auch der Bevölkerung über der<br />

Donau unter erschwerenden Verhältnissen<br />

(Abwind) vor. Er stürzt unter dem Spott der<br />

Leute in den Fluss. 1986 wurde endgültig belegt,<br />

dass sein Flugzeug flugfähig war.<br />

Erst Otto Lilienthal (1848-1896) schaffte es<br />

bis zu 1000 Mal zu segeln. Er führte erfolgreiche<br />

Gleitflüge nach dem Prinzip „schwerer als<br />

Luft” durch. Die aerodynamische Formgebung<br />

seiner Tragflügel erprobte er auf seinem<br />

„Rundlaufapparat”, der von der Funktion her<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

ein Vorgänger der modernen Windkanäle Hans Grade (1879-1946) entwickelte 1909 in<br />

war. Lilienthal erreichte Flugweiten von bis Magdeburg den Eindecker "Libelle". Nach nur<br />

über 250 Meter. Seinen Gleiter steuerte er acht Tagen Bauzeit gewann er am 30. Oktober<br />

durchSchwenkbewe- 1909 den „Lanz-Preis der Lüfte“ in Johannis-<br />

gungen des Unterkörpers(Gewichtsverlagethal.<br />

rung), eine Methode, die Mit dem Versailler Vertrag war der Bau von<br />

viel Kraft und nahezu ar- Flugzeugen in Deutschland bis auf weiteres<br />

tistische Geschicklichuntersagt. Alles konzentrierte sich also auf<br />

keit erfordert.<br />

den Automobilbau. Insgesamt kann man sa-<br />

gen, dass sich die Jahrhunderte über, vom „chi-<br />

Der deutsch-amerikani- nesischen Drachen“ bis hin zu Gardes erstem<br />

sche Flugpionier Gustav<br />

Weißkopf soll im Jahr<br />

Eindecker, ein Fortschritt gemacht wurde.<br />

1901 einen der ersten<br />

gesteuerten Motorflüge<br />

über eine Strecke von<br />

einer halben Meile zurückgelegt<br />

haben. Lei-<br />

Florian Wagner<br />

der gab es hierzu nur In der nächsten Ausgabe - Teil 2: Die ersten<br />

Zeugenaussagen und Motorflugzeuge und Entwicklungen im ersten<br />

keinen<br />

Beweis.<br />

fotografischen Weltkrieg.<br />

23


ROTATE VFR<br />

Die VA-Luftrettung<br />

Da ich relativ oft auf dem VACC-<strong>SAG</strong> Teamspeak<br />

Server bin, kenne ich dort auch einige<br />

Leute. Zufällig kenne ich auch Julius H. Er war<br />

öfters alleine in dem Channel WTA & Friends.<br />

Ich switchte zu ihm und erfuhr, dass er eigentlich<br />

wartet. Ich redete mit ihm so über<br />

"Dies und Das", bis wir plötzlich auf das<br />

Thema Virtual Airlines kamen.<br />

Er stellte mir die VA-Luftrettung vor und<br />

nahm mich gleich mit auf den Teamspeak-<br />

Server dieser virtuellen Airline. Dort unterhielt<br />

ich mich mit dem stellvertretenden Leiter.<br />

Ich empfand ihn gleich als nett und humorvoll.<br />

Kurz darauf leitete er mich zu der Internetseite<br />

www.va-luftrettung.de. Ich schaute<br />

mir alles an und war sehr interessiert. Also<br />

füllte ich das Anmeldeformular aus. Leider<br />

musste ich kurz danach den Rechner ausmachen.<br />

Man versicherte mir jedoch, dass ich in<br />

den nächsten Tagen eine E-Mail bekommen<br />

werde.<br />

Am nächsten Tag ging ich wieder auf die Seite<br />

und lud mir ein paar Hubschrauber runter. Als<br />

ich auf dem TS-Server war, kam gleich der<br />

Ausbilder Stephan M. auf mich zu. Er erklärte<br />

mir die grundlegenden Sachen, und wir flogen<br />

eine kurze Strecke. Den Abend darauf erklärte<br />

er mir und einem anderen Anfänger<br />

das Cockpit eines Helikopters. Die Ausbildung<br />

hat Spaß gemacht, weil wir fast immer etwas<br />

Praktisches gemacht haben.<br />

Am dritten Abend sind wir dann einen Einsatz<br />

geflogen. Dann bekam ich die Pilotennummer<br />

und das Kennwort für das FMS mitgeteilt. Das<br />

FMS ist ein System, mit dem der Leitstellenleiter<br />

den Hubschrauberpiloten die einzelnen<br />

Einsätze mitteilen kann. Durch dieses System<br />

wird dem Dienststellenleiter auch der aktuelle<br />

Status des Helikopters mitgeteilt. Als ich<br />

meine Pilotennummer bekam, setzte ich mich<br />

gleich in den nächsten verfügbaren Hubschrauber<br />

in meiner Nähe. Ich flog natürlich<br />

in meinem Wunschgebiet. Auf meinen<br />

Wunsch wurden mir auch nur leichtere Notfälle<br />

zugewiesen. Nach ein paar Einsätzen<br />

ging auch der spannende Tag zu Ende.<br />

Im Allgemeinen kann man sagen, dass man<br />

bei der VA-Luftrettung immer gut aufgehoben<br />

ist, und gut betreut wird.<br />

Fabian Weinlich<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

Rätsel-Ecke<br />

E A F R E Q U E N Z W E C H S E L<br />

I Q S T V A V J S D B L M C E L W<br />

G J C O A H R F V C R H Z I Y E N<br />

O L G W R K Z C G N E D N S B K U<br />

L E K N I W V U L O Q I C N P N A<br />

O M F H O P S X W F L W H R M I L<br />

E R L V M B J B T D K O E F C W Y<br />

S D M E E K R Y N V F S L E W S K<br />

A A Q W T M G A T C S Q X G X G Z<br />

R K J U E H T U I U R T Z S C N V<br />

H O N Y R S Q Z R J O E R D H U M<br />

P S G T K D F I F T S U E Y I G T<br />

I Z C N M J S I H B K J A F W I Q<br />

L A U F R A D V E R D I C H T E R<br />

V F W E T O H C E Z A Y Q C E N M<br />

H Q S I V R L U N P G B G U L X A<br />

P U O N P M E M I S T A V T H F C<br />

T N B F K T X M U O J D S E I G X<br />

F U N K S E I T E N P E I L U N G<br />

A M H T B Q N I H E X Z A A G E O<br />

F K R E W T I E L N E H E O H W F<br />

N E L X S R F A Y M D S Y D L S P<br />

14 Begriffe aus der Luftfahrt sind hier versteckt. Wer findet alle?<br />

Viel Spaß beim Rätseln!<br />

Die Auflösung gibt’s auf Seite 27!<br />

24


ROTATE Paderborn Special<br />

Flugsimulator-Konferenz 2005<br />

Ein Rückblick<br />

Die Flugsimulatorkonferenz 2006 steht unmittelbar<br />

bevor. Am Wochenende vom 20.-22.<br />

Oktober 2006 wird sich das “Who-is-Who”<br />

der deutschen Flusiszene in Paderborn wieder<br />

ein Stelldichein geben. Grund genug für<br />

einen kleinen Rückblick auf die Konferenz des<br />

Jahres 2005.....<br />

Freundlicherweise hatte die Flughafenfeuerwehr<br />

eine ihrer Hallen geräumt, um den vielen<br />

Ausstellern möglichst optimale Bedingungen<br />

zu präsentieren. Eingebettet zwischen<br />

der Eurowings VA und der German Air Express<br />

VA fand auch die <strong>SAG</strong> ausreichend Fläche,<br />

um ihre Rechner, Monitore und Werbeplakate<br />

aufzustellen. Die Freunde der EDLL-<br />

FIR stellten ihr allseits bekanntes Organisationstalent<br />

einmal mehr unter Beweis und<br />

zeichneten für die Bereitstellung der Hardware<br />

verantwortlich. Darüber hinaus wurde noch<br />

eine Rechnereinheit extra aus Karlsruhe ein-<br />

geflogen. Insgesamt standen schließlich 4<br />

PCs, darunter ein Flusirechner zur Verfügung.<br />

zung von Piloten, die zu Hause am PC saßen<br />

und für ordentlich Traffic am virtuellen Flughafen<br />

EDLP sorgten. Die Controller hatten alle<br />

schließen.<br />

Nicht von ungefähr waren die Stimmen fast<br />

aller Beteiligter am Abend etwas angegriffen.<br />

Nachdem der Standaufbau am späteren Frei-<br />

tagnachmittag im Groben abgeschlossen war,<br />

standen die <strong>SAG</strong> internen Veranstaltungen<br />

auf dem Programm.<br />

Während sich die eine Gruppe zum sportlichen<br />

Kräftemessen beim Bowling traf, ließ es<br />

der Rest bei Bier und Fachsimpelei in der<br />

Raststätte Geseke etwas ruhiger angehen. Zu<br />

später Stunde trafen auch die Sportler noch<br />

dort ein und es wurde fröhlich und ausgelas-<br />

sen diskutiert und gefeiert.<br />

Hände voll zu tun und nicht selten kam von<br />

den Piloten: “I hear a lot of background noise<br />

on your frequency”. “As real as it gets” eben.<br />

Schließlich war die Ausstellungshalle proppenvoll<br />

und der Geräuschpegel erreichte<br />

immer neue Rekorde.<br />

Auch abseits des Präsentationsstandes kam<br />

keine Langeweile auf. Neben den vielen interessanten<br />

Dingen, die es zu entdecken gab, liefen<br />

einem immer wieder bekannte Gesichter<br />

über den Weg. Endlich einmal Gelegenheit,<br />

Es gab so viel zu bequatschen wie sonst das<br />

ganze Jahr über nicht.<br />

Einzige Gelegenheit, die Stimmbänder we-<br />

nigstens für ein knappes Stündchen zu schonen,<br />

war der Besuch einer der auf dem Pro-<br />

gramm stehenden Vorträge. <strong>SAG</strong> Urgestein<br />

Martin Georg präsentierte VATSIM mit seinem<br />

Vortrag “Fliegen mit Live ATC im Online-<br />

Netzwerk”. Rhetorisch ausgefeilt und leicht<br />

verständlich für alle Zuhörer schoss Martin<br />

sein Feuerwerk ab. Brausender Applaus war<br />

bestehende Kontakte aufzufrischen und zu der verdiente Lohn nach rund 45 Minuten Prävertiefen<br />

oder neue Bekanntschaften zu sentation.<br />

Der Samstag stand natürlich ganz im Zeichen<br />

der Konferenz. Schließlich galt es, die <strong>SAG</strong><br />

möglichst eindrucksvoll zu präsentieren.<br />

Die restlichen Aufbauarbeiten waren ein<br />

Klacks und so war der Stand bereits kurz nach<br />

Öffnung der Konferenz dicht umlagert. Langen<br />

Radar, Paderborn-Lippstadt APP und<br />

TWR waren online. Außer den Controllern an<br />

den Schirmen gab es natürlich auch noch engagierte<br />

<strong>SAG</strong> Mitglieder, die sich den Fragen<br />

des interessierten Publikums stellten.<br />

Den ganzen Tag über gab es große Unterstüt-<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

25


ROTATE Paderborn Special<br />

Direkt im Anschluss an den Vortrag versam- war. So konnte man ohne große Verzögerung<br />

melte sich die <strong>SAG</strong> Mannschaft zu einer wich- zum nächsten Programmpunkt übergehen.<br />

tigen Mitteilung. Andreas Fuchs und Sascha<br />

Broich übergaben nach zwei Jahren erfolgrei-<br />

Das Captain's Dinner stand an.<br />

cher Arbeit die Führung der <strong>SAG</strong> an Andre Der Vortragssaal wurde von den Aerosoft-<br />

Koch und Michael Krause. Leuten blitzschnell mit großen runden Ti-<br />

Als die Ausstellungstore gegen Abend ge- schen und Stühlen bestückt. Das Catering<br />

schlossen wurden, waren sich alle Beteiligten sorgte für Speis und Trank, und so konnten<br />

der <strong>SAG</strong> einig: Ein toller Tag und ein voller Er- die hungrigen und durstigen <strong>SAG</strong>-Frauen und<br />

folg! -Mannen neue Kräfte tanken. Dies war auch<br />

nötig, denn nachdem die Simflight Awards an<br />

Viele helfende Hände sorgten dafür, dass der die Größen der Flusiszene vergeben waren,<br />

Ausstellungsstand in kurzer Zeit abgebaut wurde wieder zum gemütlichen Teil übergeund<br />

alles Material in die Fahrzeuge verladen gangen. Aerosoft sorgte mit Freibier dafür,<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

dass dies ohne nennenswerte Probleme gelang.<br />

Bereits nach kurzer Zeit spielte es keine<br />

Rolle mehr, ob man sich mit seinem Gesprächspartner<br />

auf Englisch, Österreichisch<br />

oder Schweizerdeutsch unterhalten musste.<br />

Es sprachen alle Freunde der Flugsimulation<br />

die gleiche Sprache. Sogar Schwaben und Niedersachsen<br />

konnte sich endlich einmal austauschen.<br />

Erst spät in der Nacht erlahmten dann doch<br />

so nach und nach die Kräfte und die ausgelassene<br />

Gesellschaft löste sich auf.<br />

Einige trafen sich am nächsten Morgen noch<br />

zum gemeinsamen Frühstück, bevor für alle<br />

die Heimreise begann.<br />

In Erinnerung blieben knapp drei Tage, an<br />

denen das Simmerherz ein paar Takte schneller<br />

schlagen durfte. Prima Stimmung, anregende<br />

Gespräche und der Beweis, dass die<br />

<strong>SAG</strong> mehr ist als nur eine Anzahl einsamer<br />

PC-Piloten und -Controller, nämlich eine tolle<br />

Gemeinschaft von Menschen mit einem unvergleichlichen<br />

und einzigartigen Hobby.<br />

Freuen wir uns auf die Konferenz 2006!<br />

Dieter Brugger<br />

Besucht den Stand der VACC-<strong>SAG</strong>:<br />

26


ROTATE Paderborn Special<br />

Der Flughafen<br />

Der Flughafen Paderborn-Lippstadt ist ein internationaler<br />

Verkehrsflughafen und liegt in<br />

Nordrhein-Westfalen, 15km von Paderborn<br />

entfernt. Der IATA-Code lautet PAD, auf Basis<br />

der ICAO trägt er EDLP.<br />

In Betrieb genommen wurde der Flughafen<br />

1971. Dies geschah geleitet von dem Grundsatz:<br />

„Für die Entwicklung eines Wirtschaftsstandortes<br />

ist eine leistungsfähige Flughafeninfrastruktur<br />

unverzichtbar“. Der Flughafen<br />

hat sich fortan stetig weiterentwickelt. Als Ergebnis<br />

der letzten 30 Jahre entstand aus<br />

einem ehemaligen reinen Landeplatz ein leistungsfähiger<br />

Verkehrsflughafen.<br />

1993 wurde ein großzügiges Fluggastgebäude<br />

errichtet. In diesem sind alle wesentlichen<br />

Serviceeinrichtungen vorhanden und es ist bequem<br />

zu erreichen.<br />

1998 wurde das Terminal B in Betrieb genommen<br />

und in der Zwischenzeit zu einem weiteren<br />

Abfluggebäude umgestaltet. So verfügen<br />

beide Gebäude über zahlreiche Check-in Counter.<br />

Forums und einer Werfthalle für Air Berlin<br />

wichtige Bauprojekte abgeschlossen werden.<br />

Der Flughafen verfügt über eine Piste (06/24),<br />

Urlaubsflieger, die in Richtung Ägypten oder<br />

den Kanarischen Inseln starten, bei schlech-<br />

ten Windverhältnissen genügend Kerosin mit-<br />

Ein besonderer Service, mit dem sich Paderborn-Lippstadt<br />

einen Namen gemacht hat, ist<br />

das Angebot kostenloser Parkplätze auch für<br />

Langzeitparker. Mit dem gesamten Konzept<br />

kann der Flughafen ein großes Einzugsgebiet,<br />

für Kunden aus den Landesteilen Ostwestfa-<br />

len, Südniedersachsen, Nordhessen, dem Lipper-<br />

und dem Waldecker Land, dem Sauerland,<br />

dem östlichen Ruhrgebiet und Süd-<br />

münsterland, vorweisen.<br />

die 2.180m lang und 45m breit ist. Damit ist<br />

sie für Mittelstreckenflugzeuge bis zu Boeing<br />

767 und Airbus 310 geeignet. Es wurden aber<br />

auch schon größere Maschinen abgefertigt,<br />

bis hin zu Boeing 747 und Airbus 330. Dies ist<br />

häufig der Fall, wenn größere Fußballspiele<br />

im Ruhrgebiet anstehen oder nahe gelegene<br />

Flughäfen ausfallen, z. B. als der Düsseldorfer<br />

Flughafen wegen einer Bombendrohung gesperrt<br />

war.<br />

nehmen können. Dadurch werden die Möglichkeiten<br />

des Flughafens noch weiter opti-<br />

miert.<br />

Kathrin Zittlau<br />

Rätsel-Ecke<br />

Durch stabile Verkehrszahlen und zuversichtliche<br />

Langzeitprognosen war es der Flughafengesellschaft<br />

möglich, weitere Investitionen<br />

zu tätigen. So konnten insbesondere im Jahr<br />

2004 durch die Fertigstellung des Airport-<br />

Auch für die Zukunft sind weitere Baumaßnahmen<br />

geplant. So eröffnet das neue Air-<br />

porthotel, und die Piste wird um 220m auf<br />

2.400m verlängert. Dies ist notwendig, damit<br />

Auflösung von Seite 24:<br />

Nr. 03 / September 2006<br />

E A F R E Q U E N Z W E C H S E L<br />

I Q S T V A V J S D B L M C E L W<br />

G J C O A H R F V C R H Z I Y E N<br />

O L G W R K Z C G N E D N S B K U<br />

L E K N I W V U L O Q I C N P N A<br />

O M F H O P S X W F L W H R M I L<br />

E R L V M B J B T D K O E F C W Y<br />

S D M E E K R Y N V F S L E W S K<br />

A A Q W T M G A T C S Q X G X G Z<br />

R K J U E H T U I U R T Z S C N V<br />

H O N Y R S Q Z R J O E R D H U M<br />

P S G T K D F I F T S U E Y I G T<br />

I Z C N M J S I H B K J A F W I Q<br />

L A U F R A D V E R D I C H T E R<br />

V F W E T O H C E Z A Y Q C E N M<br />

H Q S I V R L U N P G B G U L X A<br />

P U O N P M E M I S T A V T H F C<br />

T N B F K T X M U O J D S E I G X<br />

F U N K S E I T E N P E I L U N G<br />

A M H T B Q N I H E X Z A A G E O<br />

F K R E W T I E L N E H E O H W F<br />

N E L X S R F A Y M D S Y D L S P<br />

Waagrecht: Senkrecht:<br />

CVFR Neigungswinkel<br />

Frequenzwechsel Phraseologie<br />

Funkseitenpeilung<br />

Hoehenleitwerk<br />

Variometer<br />

Laufradverdichter Diagonal:<br />

Luvwinkel<br />

Funkstandlinie<br />

VATSIM<br />

Pressurisation<br />

<strong>SAG</strong><br />

Steuerkurs<br />

27


ROTATE Paderborn Special<br />

Die Stadt<br />

Jedes Jahr im Oktober treten über 600 Flugsimulationsbegeisterte<br />

den Weg nach Paderborn<br />

an, um sich die Ausstellung rund ums<br />

Fliegen auf dem Flughafen nicht entgehen zu<br />

lassen. Jedoch wissen die meisten kaum<br />

etwas über die Stadt Pader-<br />

born selbst. Die Landeshauptstadt<br />

befindet sich im<br />

Nordosten von Nordrhein-<br />

Westfalen und erhielt den<br />

Namen Paderborn durch<br />

den Fluss Pader, der mit 4<br />

km Länge und über 200<br />

Quellen der kürzeste Fluss<br />

Deutschlands ist. Zudem ist<br />

Paderborn in ein Zentrum<br />

und einzelne Stadtteile aufgeteilt,<br />

was eine Gesamtflä-<br />

2<br />

che von 179,38 km ergibt.<br />

Entscheidend für den<br />

Wachstum der Stadt war<br />

zum einen der Ausbau der<br />

Infrastruktur, wie zum Beispiel<br />

der Bau des Flughafens<br />

Paderborn/Lippstadt,<br />

oder neue Bahnlinien für<br />

ICE/IC Anschlüsse. Jedoch<br />

spielt die Industrie in Paderborn<br />

auch eine große<br />

Rolle. Hauptsächlich stützt<br />

sie sich auf die Bereiche<br />

Nahrungsmittel und Automobilzulieferung.<br />

Dazu be-<br />

sitzt die Stadt die höchsten IT-Dichten in ganz Schloss Neuhaus einen Besuch abstatten. Ab<br />

Deutschland. Geprägt wurde das durch den 2008 wird die Stadt über ein neu gebautes<br />

Computerpionier Heinz Nixdorf in den 70er Theater verfügen, dass sich die Stadt 21 Mil-<br />

Jahren. In dem Bereich Kultur hat Paderborn lionen Euro kosten lässt. Allerdings kann man<br />

auch einiges zu bieten. So kann man zum Bei- auch zahlreiche Museen oder Galerien be-<br />

spiel den Paderborner Dom besichtigen, der sichtigen. Gerade für Computerfreaks darf der<br />

aus dem 13. Jahrhundert stammt, oder dem Besuch in dem weltgrößten Computermu-<br />

seum, das auch Heinz Nixdorf Museumsforum<br />

genannt wird, nicht fehlen. In diesem<br />

Museum kann man eine Zeitreise durch<br />

5000 Jahre Informations- und Kommunikationstechnik<br />

erleben. Die Einwohner Paderborns<br />

beschreiben ihre Heimat auch als<br />

eine vielseitige, liebens- und lebenswerte<br />

Stadt.<br />

Stefanie Wagner<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

ROTATE erscheint im<br />

Dezember 2006!


http://rotate.vacc-sag.org/

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