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TEUER ERKAUFT - VORRECHT UND VERANTWORTUNG (2.Teil)<br />
Predigt von Pfarrer Peter Quellmalz<br />
Wattwil, 12. August 2011<br />
1.Korinther 6,20<br />
20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrli<strong>ch</strong>t GOTT in eurem Leib und in eurem Geist, die<br />
GOTT gehören!<br />
Teuer erkauft. Wer kann die Höhe dieses Kaufpreises ermessen oder au<strong>ch</strong> nur erahnen? Keiner<br />
von uns. Wir stehen nur gläubig staunend, dankend und anbetend davor. CHRISTI Leib,<br />
CHRISTI Blut. Der vollkommen Heilige im Himmel nimmt in Seiner vollkommenen Gottesgestalt<br />
Mens<strong>ch</strong>en- und Kne<strong>ch</strong>tsgestalt an, mit dem einzigen Ziel, verlorene, geri<strong>ch</strong>tsverfallene Sünder<br />
wie di<strong>ch</strong> und mi<strong>ch</strong> mit GOTT zu versöhnen und für die Ewigkeit zu retten.<br />
Teuer erkauft. Angesi<strong>ch</strong>ts dieses unermessli<strong>ch</strong> hohen Preises, den Er am Kreuz auf Golgatha<br />
allein für unseren Rückkauf bezahlt hat, sollen wir nun gläubig erkennen, dass wir ni<strong>ch</strong>t mehr<br />
uns selber, sondern dem ewigen, allmä<strong>ch</strong>tigen GOTT mit Geist, Seele und Leib angehören.<br />
Das bedeutet aber, dass wir ni<strong>ch</strong>t mehr im alten Eigensinn und -wesen und au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t im gottlosen<br />
Eigenwillen uns selber leben. Dies aber ni<strong>ch</strong>t nur aus blosser Dankbarkeit gegen GOTT<br />
und CHRISTUS. Die Erkenntnis der Bedeutung und Tragweite des Leibesopfers CHRISTI uns<br />
zugut drängt uns zur Preisgabe und zur Hingabe unseres "Selbst" - unseres ganzen Lebens<br />
und unseres Leibes - an GOTT zum Preise Seiner Herrli<strong>ch</strong>keit. Darum verherrli<strong>ch</strong>t GOTT in eurem<br />
Leib und in eurem Geist, die GOTT gehören.<br />
Preisgabe unseres "Selbst" und Hingabe an den HERRN bedeuten aber au<strong>ch</strong>, mit JESUS zur<br />
Glei<strong>ch</strong>heit Seines Todes verwa<strong>ch</strong>sen zu sein. Denkt einmal darüber na<strong>ch</strong>. Viele Christen wollen<br />
immer nur über den Segen und die Segnungen reden, die uns in CHRISTUS offenstehen. Aber<br />
sie wollen ni<strong>ch</strong>ts hören von einer Glei<strong>ch</strong>heit mit Seinem Tod. Die Bibel spri<strong>ch</strong>t aber davon. I<strong>ch</strong><br />
nenne dazu erst einmal ganz kurz vier biblis<strong>ch</strong>e Begriffe:<br />
Ein bekehrtes und wiedergeborenes Gotteskind dur<strong>ch</strong> den leibli<strong>ch</strong>en Tod JESU CHRISTI ist<br />
1. dem "Gesetz getötet". Römer 7,4: Also seid au<strong>ch</strong> ihr (....) dem Gesetz getötet worden dur<strong>ch</strong><br />
den Leib des CHRISTUS.<br />
Ein Christ lebt ni<strong>ch</strong>t mehr sein altes Leben, das ja dur<strong>ch</strong> die Taufe in den Tod (Röm.6,4) gestorben<br />
und begraben ist. Vorher stand er unter dem Gesetz und war daran gebunden (wie<br />
"verheiratet"). Der Tod JESU am Kreuz hat ihn von dieser Bindung frei gema<strong>ch</strong>t, so dass er einem<br />
anderen angehören kann. Das Gesetz ist zwar ni<strong>ch</strong>t aufgehoben, wohl aber als Heilsweg<br />
an sein Ende gekommen. In unserer neuen Bindung an CHRISTUS kann nun endli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />
Fru<strong>ch</strong>t wa<strong>ch</strong>sen für GOTT. Die Bindung an das Gesetz ist ohne bleibende Fru<strong>ch</strong>t. Erst die Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />
mit dem auferstandenen CHRISTUS wirkt bleibende Fru<strong>ch</strong>t. Um das geht's hier in<br />
diesem ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong>en Wort: Ihr seid dem Gesetz getötet worden.<br />
Ein bekehrtes und wiedergeborenes Gotteskind ist<br />
2. der "Sünde abgestorben". Römer 6,11: Haltet eu<strong>ch</strong> selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot<br />
seid, aber für GOTT lebt in CHRISTUS JESUS, unserem HERRN.<br />
Der Sünde gestorben sein heisst, ihrer Herrs<strong>ch</strong>aftsma<strong>ch</strong>t entnommen zu sein. Die Sünde<br />
herrs<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t mehr über uns, sondern CHRISTI Herrs<strong>ch</strong>aft ist in uns aufgeri<strong>ch</strong>tet worden. Der<br />
Sünde gestorben sein heisst, auf Versu<strong>ch</strong>ungen zur Sünde so zu reagieren, wie ein Toter reagieren<br />
würde. Wie reagiert ein Toter?
Eines Tages wurde Augustinus von einer Frau belästigt, mit der er vor seiner Bekehrung zusammengelebt<br />
hatte. Unzu<strong>ch</strong>t war das Element. Als er si<strong>ch</strong> umdrehte und dann einfa<strong>ch</strong> wegging,<br />
rief sie ihm na<strong>ch</strong>: "Augustinus, i<strong>ch</strong> bin's do<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> bin's." Augustinus aber ging nur no<strong>ch</strong><br />
s<strong>ch</strong>neller und sagte: "Ja, i<strong>ch</strong> weiss; aber i<strong>ch</strong> bin's ni<strong>ch</strong>t mehr." Er meinte damit, dass er für die<br />
Sünde tot sei und nun für GOTT lebe. Ein Toter hat mit Unzu<strong>ch</strong>t, Lügen, Betrügen, Klats<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>t<br />
und allen diesen Übeln ni<strong>ch</strong>ts mehr zu tun. Um das geht's: Haltet eu<strong>ch</strong> selbst dafür, dass ihr für<br />
die Sünde tot seid.<br />
Ein bekehrtes und wiedergeborenes Gotteskind ist<br />
3. si<strong>ch</strong> selbst gestorben. Kolosser 3,3: Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen<br />
mit CHRISTUS in GOTT.<br />
Ihr seid gestorben, ni<strong>ch</strong>t leibli<strong>ch</strong>, aber der Stellung na<strong>ch</strong>. Hier ist Identifikation des Gläubigen<br />
mit dem Tode CHRISTI und damit Tod des alten I<strong>ch</strong>- und Eigenlebens ohne GOTT. Dieses<br />
"Gestorbensein" hat wahres Leben zur Folge. Es ist ein Leben in der Befreiung vom "I<strong>ch</strong>", ein<br />
Leben, das erneuert und umgestaltet wird ins Leben CHRISTI, ein Prozess, der bis zu unserem<br />
Lebensende andauert. Unser "Gestorbensein" hat aber au<strong>ch</strong> zur Folge, dass wir ni<strong>ch</strong>t nur mit<br />
dem Tod CHRISTI, sondern au<strong>ch</strong> mit Seiner Auferstehung und Seiner ganzen Herrli<strong>ch</strong>keit in<br />
alle Ewigkeit untrennbar verbunden werden. Was hier no<strong>ch</strong> verborgen ist, wird einst offenbar<br />
werden in Herrli<strong>ch</strong>keit (Kol.3,4).<br />
Ein bekehrtes und wiedergeborenes Gotteskind ist<br />
4. au<strong>ch</strong> den "Grundsätzen der Welt" abgestorben. In Kol.2,20 sagt Paulus, dass wir mit<br />
CHRISTUS den Grundsätzen der Welt gestorben sind. Wir stehen lebensbejahend in dieser<br />
Welt und freuen uns über alles, was GOTT uns s<strong>ch</strong>enkt und sind dankbar dafür. Aber die "Welt"<br />
s<strong>ch</strong>afft uns keine innere Befriedigung und zieht darum ni<strong>ch</strong>t mehr unser Herz an si<strong>ch</strong>. Damit ist<br />
ni<strong>ch</strong>t gemeint, dass ein "re<strong>ch</strong>ter Christ" si<strong>ch</strong> tägli<strong>ch</strong> und stündli<strong>ch</strong> mit A<strong>ch</strong> und Weh und innerem<br />
Kraftaufwand bemühen müsste, dieses und jenes ni<strong>ch</strong>t mehr zu tun, dahin und dorthin ni<strong>ch</strong>t<br />
mehr zu gehen, weil si<strong>ch</strong> das für einen "re<strong>ch</strong>ten Christen" ni<strong>ch</strong>t gehört. Die Welt mit ihrer Lust<br />
hat keine Anziehungskraft mehr auf unser Leben, das mit CHRISTO gekreuzigt ist und nun<br />
wahres Leben aus GOTT empfängt; denn aus Seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade<br />
um Gnade (Joh.1,16).<br />
Dem "Gesetz getötet", der "Sünde abgestorben", der Stellung in CHRISTUS na<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> selbst<br />
und den Grundsätzen der Welt abgestorben, bedeutet, dass hier das Ende unserer "Selbstbehauptung"<br />
auf allen Lebensgebieten gekommen ist. Hier ist immer völligeres Einssein mit dem<br />
gekreuzigten und auferstandenen CHRISTUS.<br />
Hier ist darum au<strong>ch</strong> tiefere Erkenntnis: "I<strong>ch</strong> gehöre ja ni<strong>ch</strong>t mehr mir selbst, sondern da i<strong>ch</strong><br />
dur<strong>ch</strong> das teure Blut CHRISTI erkauft bin, gehöre i<strong>ch</strong> mit allem, was i<strong>ch</strong> bin und habe, dem lebendigen<br />
GOTT."<br />
Was erkauft ist, gehört dem Käufer. Glauben heisst, das Eigentumsre<strong>ch</strong>t GOTTES und CHRIS-<br />
TI über mein Leben zu erkennen und anzuerkennen. So und nie anders wird das ges<strong>ch</strong>ehen,<br />
was Paulus in 1.Kor.6,20 s<strong>ch</strong>reibt: Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrli<strong>ch</strong>t GOTT in eurem<br />
Leib und in eurem Geist, die GOTT gehören.<br />
Ist Er also der re<strong>ch</strong>tmässige Eigentümer meines Lebens, dann gehört Ihm au<strong>ch</strong> alles, was i<strong>ch</strong><br />
hier "mein Eigen" nenne, au<strong>ch</strong> Geld und Gut und alles. I<strong>ch</strong> bin nur ein "Verwalter" darüber, dem<br />
dies alles für eine kurze Zeit anvertraut worden ist. Also verwalte i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> alles in der Verantwortung<br />
vor GOTT.
Bin i<strong>ch</strong> teuer erkauft dur<strong>ch</strong> CHRISTI Blut, so habe i<strong>ch</strong> also ni<strong>ch</strong>t nur Vorre<strong>ch</strong>te, sondern au<strong>ch</strong><br />
Verantwortung. Bin i<strong>ch</strong> in meiner Ganzheit na<strong>ch</strong> Geist, Seele und Leib zurückerkauft für GOTT<br />
dur<strong>ch</strong> das teure Blut meines HEILANDES am Kreuz, dann habe i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Verantwortung über<br />
alle diese drei Berei<strong>ch</strong>e.<br />
S<strong>ch</strong>aut einmal diese drei Berei<strong>ch</strong>e unseres Mens<strong>ch</strong>seins an. Sie entspre<strong>ch</strong>en der Stiftshütte<br />
und dem Tempel im Alten Bund, wobei der Körper dem Vorhof entspri<strong>ch</strong>t. Dieser war öffentli<strong>ch</strong>,<br />
unter freiem Himmel, Sonne und Regen ausgesetzt. Das ist unser Körper, allen Wettern ausgesetzt.<br />
Martin Luther sieht hier den "Christenmens<strong>ch</strong>en" vorgebildet und sagt: "Sein Körper ist<br />
der Hof; der ist jedermann offenbar, dass man sehen kann, was er tut, und wie er lebt."<br />
Der Apostel Paulus mahnt die Gläubigen: Verherrli<strong>ch</strong>t GOTT in eurem Leib. Wir haben Verantwortung<br />
im Blick auf unseren Leib. Die S<strong>ch</strong>rift sagt, dass dieser bewahrt werden soll vor Verunreinigung<br />
und Missbrau<strong>ch</strong> (1.Thess.4,3-8 / Röm.6,19). Unseren Leib sollen wir ni<strong>ch</strong>t in den<br />
Dienst der Unreinheit und Gesetzlosigkeit stellen, sondern in den Dienst der Gere<strong>ch</strong>tigkeit zur<br />
Heiligung.<br />
Unser Körper, der Vorhof zum Tempel.<br />
Verherrli<strong>ch</strong>t Gott in eurem Leib. Au<strong>ch</strong> hier also will GOTT verherrli<strong>ch</strong>t sein. A<strong>ch</strong>tet den Leib ni<strong>ch</strong>t<br />
gering. Er ist das Samenkorn für den himmlis<strong>ch</strong>en Auferstehungs- und Herrli<strong>ch</strong>keitsleib.<br />
1.Kor.15,37 und 38: Was du säst, ist ja ni<strong>ch</strong>t der Leib, der werden soll, sondern ein blosses<br />
Korn, etwa vom Weizen, oder von einer anderen Saat. GOTT aber gibt ihm einen Leib, wie er<br />
es gewollt hat, und zwar jedem Samen seinen besonderen Leib.<br />
Wenn wir aber daran denken, dass unser irdis<strong>ch</strong>er Leib ein Samenkorn ist für den Auferstehungsleib,<br />
wird au<strong>ch</strong> klar, dass GOTTES Wille ni<strong>ch</strong>t die "Einäs<strong>ch</strong>erung" unserer Toten sein<br />
kann. In 1.Mose 3,19 sagt GOTT s<strong>ch</strong>on dem ersten Mens<strong>ch</strong>en: Im S<strong>ch</strong>weisse deines Angesi<strong>ch</strong>ts<br />
sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde wirst, davon du genommen bist. Denn du<br />
bist Erde und sollst zu Erde werden. Von "As<strong>ch</strong>e" hat Er ni<strong>ch</strong>ts gesagt.<br />
Verherrli<strong>ch</strong>t GOTT in eurem Leib. Wir haben gesagt: Unser Körper entspri<strong>ch</strong>t dem Vorhof.<br />
Der zweite Berei<strong>ch</strong> ist unsere Seele.<br />
Die Seele entspri<strong>ch</strong>t dem Heiligtum des Tempels. Hier befand si<strong>ch</strong> nebst dem Rau<strong>ch</strong>opferaltar<br />
und dem S<strong>ch</strong>aubrottis<strong>ch</strong> der siebenarmige Leu<strong>ch</strong>ter. Luther sagt, dass in diesem Berei<strong>ch</strong><br />
glei<strong>ch</strong>sam die Leu<strong>ch</strong>te steht. "Da sind sieben Li<strong>ch</strong>ter, das ist: allerlei Verstand, Unters<strong>ch</strong>ied (Unters<strong>ch</strong>eidungsfähigkeit),<br />
Wissen und Erkenntnis der leibli<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Dinge."<br />
Die S<strong>ch</strong>rift sagt, dass dieser Berei<strong>ch</strong>, unsere Seele, bewahrt werden soll vor bösen Gedanken,<br />
Bitterkeit, Streit und vor fleis<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>em Verlangen. 1.Petrus 2,11: Geliebte, i<strong>ch</strong> ermahne eu<strong>ch</strong> als<br />
Gäste und Fremdlinge: enthaltet eu<strong>ch</strong> der fleis<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Begierden, die gegen die Seele streiten.<br />
Der Begriff fleis<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Begierden bezei<strong>ch</strong>net ni<strong>ch</strong>t nur irgendwel<strong>ch</strong>e sexuelle Perversitäten,<br />
sondern bezieht si<strong>ch</strong> auf jeden Wuns<strong>ch</strong>, der ni<strong>ch</strong>t mit dem Willen GOTTES übereinstimmt. Dazu<br />
gehören z.B. übermässige Genusssu<strong>ch</strong>t beim Essen oder Trinken, das Streben na<strong>ch</strong> weltli<strong>ch</strong>en<br />
Vergnügen, die heimli<strong>ch</strong>e Su<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> Anhäufung materiellen Rei<strong>ch</strong>tums, Habsu<strong>ch</strong>t, Geiz etc.<br />
Mens<strong>ch</strong>en können fur<strong>ch</strong>tbar geizig sein; nur nennt man es dann ein wenig anders. Man sagt<br />
"sparsam".<br />
I<strong>ch</strong> denke an jene betagte Frau, die si<strong>ch</strong> völlig abgemagert ni<strong>ch</strong>t dazu bewegen liess, in ihrer<br />
Krankheit kräftigere Speise zu si<strong>ch</strong> zu nehmen. Sie wurde ins Krankenhaus gebra<strong>ch</strong>t, wo sie<br />
starb. Der Arzt bestätigte, dass die starke Unterernährung einen vorzeitigen Kräftezerfall her-
eigeführt hatte. Direkte Na<strong>ch</strong>kommen hatte sie keine. Eine Vermögensaufnahme räumte letzte<br />
Zweifel aus. Hier war eine der wohlhabendsten Frauen der Gegend verstorben. Aber bei allem<br />
Rei<strong>ch</strong>tum war sie so sehr vom Geiz gekne<strong>ch</strong>tet, dass sie si<strong>ch</strong> im Winter kaum ein warmes<br />
Zimmer geleistet hatte und nun bei vollen Fetttöpfen verhungerte.<br />
Fur<strong>ch</strong>tbar, wie der Geiz ein Mens<strong>ch</strong>enherz verhärten und die Nerven zerrütten kann. Es sind<br />
fleis<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Begierden, die gegen die Seele streiten. Wohl uns, wenn wir uns au<strong>ch</strong> die heimli<strong>ch</strong>en<br />
und feinsten Gebundenheiten aufdecken lassen!<br />
In der Seele steht glei<strong>ch</strong>sam ein siebenarmiger Leu<strong>ch</strong>ter. Er ist einem jeden Mens<strong>ch</strong>en von<br />
GOTT gegeben, und dieser Leu<strong>ch</strong>ter gibt Li<strong>ch</strong>t genug, dass ein Mens<strong>ch</strong> zu erkennen vermag:<br />
"Hier bin i<strong>ch</strong> ein Gebundener. I<strong>ch</strong> habe von allem genug und will do<strong>ch</strong> von allem mehr. I<strong>ch</strong><br />
könnte geben und behalte do<strong>ch</strong> alles für mi<strong>ch</strong>."<br />
Verherrli<strong>ch</strong>t GOTT in eurem Leib. Aber wie kann ein Christ GOTT verherrli<strong>ch</strong>en, wenn er habsü<strong>ch</strong>tig,<br />
geizig, unzufrieden und undankbar in allem ist?<br />
Der dritte Berei<strong>ch</strong>, der Geist, entspri<strong>ch</strong>t dem Allerheiligsten im Tempel. Hier stand die Bundeslade.<br />
Sie war Inbegriff der Gegenwart GOTTES. Aber sonst war hier kein Li<strong>ch</strong>t. Unser Geist<br />
ist der Teil, der uns die Gemeins<strong>ch</strong>aft mit GOTT ermögli<strong>ch</strong>t. Hier will GOTT wohnen dur<strong>ch</strong> Seinen<br />
HEILIGEN GEIST. In diesen Berei<strong>ch</strong> leu<strong>ch</strong>tet kein "fremdes Li<strong>ch</strong>t" hinein. Luther sagt: "Der<br />
Geist ist das Allerheiligste, GOTTES Wohnung, das ist Glaube im Finstern, ohne Li<strong>ch</strong>t, denn er<br />
glaubt, was er ni<strong>ch</strong>t sieht, no<strong>ch</strong> fühlt, no<strong>ch</strong> begreift."<br />
Vorhof - Heiligtum - und Allerheiligstes, Körper - Seele - und Geist. Über alle Berei<strong>ch</strong>e ist GOTT<br />
re<strong>ch</strong>tmässiger Eigentümer, denn was erkauft ist, gehört dem Käufer. Ihr seid teuer erkauft mit<br />
dem teuren Blut des Lammes von Golgatha. Das ist Vorre<strong>ch</strong>t mit Ewigkeitsbedeutung. Wer diese<br />
Gewissheit hat, geht anders dur<strong>ch</strong>s Leben und dur<strong>ch</strong>s Sterben<br />
Ein todkranker Mann bemerkte, dass der Arzt dem Pfleger etwas zuflüsterte. "Was flüsterte Ihnen<br />
der Arzt zu?" fragte der Sterbende. "Er sagte, dass Sie nur no<strong>ch</strong> eine halbe Stunde leben<br />
werden." "Ist das so?" fragte dieser gläubige Mann. "O dann kommen Sie und helfen Sie mir<br />
aus dem Bett auf die Knie. Dann will i<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> diese Zeit no<strong>ch</strong> nutzen, um mit GOTT zu reden<br />
und Ihn um das Heil für eine verlorene Welt anzuflehen." So ges<strong>ch</strong>ah es au<strong>ch</strong>.<br />
Hier war ein Gotteskind, das si<strong>ch</strong> teuer erkauft wusste und mit Retterliebe und lebendiger Hoffnung<br />
betend auf den Knien aus der "Herberge dieser Zeit" in das Vaterhaus GOTTES ging.<br />
Herrli<strong>ch</strong>es Vorre<strong>ch</strong>t und Verantwortung! Darum verherrli<strong>ch</strong>t GOTT in eurem Leib hier und jetzt<br />
und im Blick auf das grossartige Endziel, die Parusie - die Wiederkunft JESU CHRISTI - zur<br />
völligen Vereinigung mit Ihm in der Vollendung bei GOTT. Ihm sei Preis und Dank und alle Ehre<br />
in Ewigkeit!<br />
Amen