Download
Download
Download
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf archäologischen Ausgrabungen<br />
Böschungswinkel bei ungestörtem Boden<br />
Ohne Standsicherheitsnachweis dürfen die folgenden Böschungswinkel<br />
nicht überschritten werden:<br />
nicht bindiger oder weicher bindiger Boden<br />
(z.B., Sand, Kies, Gesteinsschotter, weicher Ton)<br />
mindestens steifer bindiger Boden<br />
(z.B. Lehm, Mergel, Ton)<br />
Fels, nur gesunder, nicht gebrächer Fels<br />
(ohne Verwitterung, ohne in die Baugrube einfallende Schichtung)<br />
Abbildung 33: Böschungswinkel in Abhängigkeit von der Bodenart<br />
Dazu wird das zuerst angelegte Profil dokumentiert – fotografiert,<br />
gezeichnet, beschrieben und beprobt – und anschließend<br />
der obere Teil des Profils entfernt (abgeböscht) oder abgestützt<br />
(verbaut). Anschließend kann der Schnitt vertieft und das Profil<br />
so nach unten verlängert werden. Der mittlere Teil bleibt bei<br />
dieser Vorgehensweise erhalten, so dass die Profildokumentation<br />
am vorhandenen Profil fortgesetzt werden kann. Diese<br />
Prozedur wird wiederholt, bis die Befundunterkante erreicht ist.<br />
Von entscheidender Bedeutung bei dieser Art der Dokumentation<br />
sind Passpunkte, die lagegetreu eingemessen werden und<br />
das Einhängen der Fotos und Zeichnungen ermöglichen. Bei<br />
größeren Schnittbreiten können Fotos mit Hilfe der digitalen<br />
Bildbearbeitung über die Passpunkte entzerrt und zu einem<br />
Gesamtbild zusammengefasst werden.<br />
11.3 Abböschung und Verbau<br />
Für Standardfälle sind zur sicheren Ausführung von Grabungsarbeiten<br />
als Stand der Technik Regeln zum Abböschen und<br />
Verbauen in DIN 4124 Baugruben und Gräben – Böschungen,<br />
Verbau, Arbeitsraumbreiten beschrieben. Wenn diese Regeln<br />
beachtet werden, kann bei Grabungsarbeiten auf einen besonderen<br />
statischen Nachweis in der Regel verzichtet werden.<br />
Unterschieden wird zwischen Tiefschnitten ohne Verbau und<br />
Tiefschnitten mit Verbau.<br />
Tiefschnitte ohne Verbau<br />
Bei Tiefschnitten ohne Verbau wird die Sicherung der angrenzenden<br />
Erdwände gegen Abrutschen durch Abböschen der<br />
jeweiligen Flächen erreicht. Die Neigung der Böschung richtet<br />
sich nach der Bodenart und Beschaffenheit.<br />
In der nachfolgenden Übersicht sind Beispiele für unterschiedliche<br />
Bodenarten angegeben.<br />
32