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Bürgerfest bei fast tropischen Temperaturen - Bayreuther Sonntag

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6<br />

Kultur<br />

5.Juli2009 <strong>Bayreuther</strong>SONNTAG–totallokal<br />

Aus Richard Wagners Leben<br />

Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation in der Commerzbank<br />

Stadtereignisse, Klatsch und<br />

Tratsch des täglichen Lebens:<br />

Der <strong>Bayreuther</strong> Hoffotograf<br />

Hans Bartolo Brand, beobachtete<br />

als Zeitzeuge den<br />

Komponisten Richard Wagner,<br />

fotografierte sowohl den<br />

Bau des Festspielhauses wie<br />

auch den Besuch von König<br />

Ludwig. Auch Richard Wag-<br />

ner entdeckte Interesse für die<br />

Fotografie, da er gewiss erkannte,<br />

dass hier eine Werbeform<br />

für seine Werke und deren<br />

Interpreten entstand. So<br />

entstand ein <strong>fast</strong> freundschaftliches<br />

Verhältnis zwischen<br />

Wagner und dem Fotografen.<br />

Alle Erlebnisse hat Hans<br />

Bartolo Brand aufgeschrieben<br />

und veröffentlicht. Der Verlag<br />

C. u. C. Rabenstein hat diese<br />

amüsanten und heiteren Geschichten<br />

wieder entdeckt<br />

und in dem Buch „Aus Richard<br />

Wagners Leben in Bayreuth“<br />

veröffentlicht. Katharina<br />

Wagner, Urenkelin des<br />

Meisters, hat ein Vorwort <strong>bei</strong>getragen.<br />

V.l. Cornelia Rabenstein, Matthias Ose, Peter Emmerich, Dr. Christoph Rabenstein, Commerzbank-Direktor Michael<br />

Lützelberger, Commerzbank-Filialdirektor Hans Walter Wittig. Foto: gmu<br />

Am vergangenen Mittwoch<br />

haben die Faust-Festspiele,<br />

das Freilicht-Theaterereignis<br />

auf der Festung Rosenberg<br />

in Kronach, begonnen.<br />

Premierenstück war die Komödie<br />

„Der Geizige“ von<br />

Molière. Regisseur Daniel<br />

Leistner reagiert mit der Bear<strong>bei</strong>tung<br />

dieses Stückes auf<br />

die aktuelle Finanzkrise und<br />

hat ein Stück aus dem 17.<br />

Jahrhundert zu einem sehr<br />

modernen Gesellschaftspanorama<br />

gemacht. „Wir<br />

geben den Personen, die an<br />

der prekären Finanzsituation<br />

schuld sind, ein Gesicht“,<br />

so Leistner <strong>bei</strong> seiner Einführung.<br />

Geiz ist geil, heißt es und<br />

spiegelt damit die derzeitige<br />

Einstellung unserer Gesellschaft<br />

wider. Das Stück zeigt<br />

diese menschlichen Untiefen<br />

des notorisch sparsamen<br />

Herrn Haken, der für seinen<br />

Die Hauptrolle spielt das Geld<br />

Illustriert wurde der Band<br />

mit farbigen Zeichnungen von<br />

Matthias Ose. Bei der ersten<br />

Buchvorstellung nannte der<br />

Laudator, Festspielsprecher<br />

Peter Emmerich, den Künstler<br />

Ose einen Meister der Ironie,<br />

dessen schillernde Mehrdeutigkeit<br />

sich nicht immer<br />

auf den ersten Blick erschließe.<br />

„Erst auf den zweiten oder<br />

dritten Blick sind die feinen<br />

Nuancen zu erkennen. Der<br />

Maler spielt mit einer heiteren<br />

Leichtigkeit mit dem ‚Material<br />

Wagner’“, so Emmerich.<br />

Gleichzeitig mit der Buchpräsentation<br />

in den Schalterräumen<br />

der Commerzbank am<br />

Markt wurde eine Ausstellung<br />

mit Bildern von Matthias Ose<br />

eröffnet. Unter dem Titel<br />

„Richard der Sagenhafte“<br />

zeigt der Karikaturist Ose Bilder<br />

zu den Texten von Hans<br />

Bartolo Brand.<br />

Die Ausstellung ist noch bis<br />

28. August während der<br />

Schalteröffnungszeiten in der<br />

Commerzbank-Filiale zu sehen.<br />

Das Buch gibt es im örtlichen<br />

Buchhandel für 14,80<br />

Euro zu kaufen. gmu<br />

„Tornado“ am Mittelpunkt Oberfrankens<br />

In der Ausschreibung war als<br />

Bedingung für das Kunstwerk<br />

am Mittelpunkt Oberfrankens<br />

formuliert: „Ein geeignetes,<br />

nach Möglichkeit weithin<br />

sichtbares Objekt, wo<strong>bei</strong><br />

durchaus kulturelle, geologische,<br />

wirtschaftliche, technologische<br />

und philosophische<br />

Aspekte einfließen können.“<br />

Wie das aussieht, steht jetzt<br />

fest: wie ein Tornado. Der<br />

Bamberger Künstler Bernd<br />

Wagenhäuser, der den Wettbewerb<br />

„Kunst am Mittelpunkt“<br />

gewonnen hat, nennt<br />

sein Werk selbst „Kreisel“.<br />

Bei der Bekanntgabe des<br />

Siegers im Kasendorfer Rathaus<br />

stellte Bürgermeister<br />

Bernd Steinhäuser fest, dass es<br />

sich die Jury nicht leicht gemacht<br />

hat. „Die Entscheidung<br />

wird sicher ein gewisses<br />

Aufsehen erregen.“ Er wies<br />

darauf hin, dass der Wettbewerb<br />

von dem Verein „Oberfranken<br />

offensiv“ ausgeschrieben<br />

wurde und sich der<br />

Markt Kasendorf mit 5.000<br />

Der Geizige lässt sich nicht von Fräulein Fröhlich bezirzen. Foto: red<br />

Sohn und seine Tochter finanziell<br />

bestens ausgestattete<br />

Ehepartner sucht. Dem<br />

Sohn wird da<strong>bei</strong> vom Vater<br />

selbst noch die eigentliche<br />

Liebe ausgespannt. Doch eigentlich<br />

ist nur das Geld für<br />

Herrn Haken die eigentliche<br />

Euro sowie dem Grundstück<br />

eingebracht habe.<br />

Jury-Vorsitzender Professor<br />

Auwi Stübbe von der<br />

Geliebte – und auch sein<br />

Sohn ist nur auf den ersten<br />

Blick aus anderem Holz geschnitzt.<br />

Denn ohne Geld,<br />

das ist dem Bürschchen, der<br />

sein Geld <strong>bei</strong>m Zocken und<br />

Shoppen verprasst, klar, geht<br />

nichts. Doch was wäre eine<br />

Fachhochschule Coburg begründet<br />

die Wahl so: „Das<br />

Werk ist minimalistisch, formal<br />

frech, farblich und mate-<br />

Der „Tornado“ (Mitte) soll künftig den Mittelpunkt Oberfrankens <strong>bei</strong> Heubsch<br />

markieren. Geschaffen hat das Kunstwerk der Bamberger Bernd Wagenhäuser<br />

(Zweiter von links). Weiter im Bild einige Jury-Mitglieder, die über die Entwürfe<br />

lange diskutiert hatten – von links: Abteilungsdirektorin Marion Resch-<br />

Heckel <strong>bei</strong> der Regierung von Oberfranken, Professor Auwi Stübbe von der<br />

Fachhochschule Coburg, Bürgermeister Bernd Steinhäuser und Landrat Klaus<br />

Peter Söllner. Bis 17. Juli sind die verschiedenen Wettbewerbsmodelle noch<br />

im Kasendorfer Rathaus zu sehen. Foto: jg<br />

bürgerliche Familie ohne<br />

Schranzen? Da ist vor allem<br />

die Kupplerin Fräulein<br />

Fröhlich, derer sich <strong>bei</strong>de<br />

Parteien – Vater wie Kinder<br />

– wechselseitig bedienen.<br />

Daniel Leistner schlüpft da<br />

in Frauenkleider und gibt die<br />

affektierte Heiratsvermittlerin.<br />

Und besonders Frank<br />

Sandmann, als schwuler<br />

Haushofmeister, erspielt sich<br />

<strong>bei</strong> der Premiere die Sympathien.<br />

Unter der Regie von Daniel<br />

Leistner schlüpfen Heidemarie<br />

Wellmann, Caroline<br />

Horn, Sven Schenke, Frank<br />

Sandmann, Nicolai Tegeler,<br />

Anja Schindler, Gerald Fischer<br />

und natürlich Daniel<br />

Leistner in die (zum Teil<br />

Doppel-)Rollen dieser Komödie.<br />

gmu<br />

� Nächste Termine: 10., 11.,<br />

23., 24. und 25. Juli.<br />

@ www.faust-festspiele.de<br />

riell eindeutig, technisch raffiniert<br />

und damit offensiv und<br />

modern.“<br />

Jury-Mitglied Marion<br />

Resch-Heckel, Abteilungsdirektorin<br />

<strong>bei</strong> der Regierung<br />

von Oberfranken, wies darauf<br />

hin, dass das sieben Meter hohe<br />

Werk weithin sichtbar sein<br />

wird. „Die Spitze steht wie ein<br />

Ausrufezeichen auf dem Nabel<br />

Oberfrankens.“<br />

Der Künstler selbst freute sich<br />

über die Beurteilung der Jury,<br />

„weil ich genau das versucht<br />

habe, plastisch darzustellen“.<br />

Von einer spannenden Entscheidung<br />

sprach Landrat<br />

Klaus Peter Söllner. Er machte<br />

keinen Hehl daraus, dass er<br />

und Bürgermeister Steinhäuser<br />

anderer Auffassung waren.<br />

„Es wird Diskussionen geben,<br />

aber ein Kunstwerk soll ja<br />

Raum für Diskussion lassen“,<br />

so der Landrat.<br />

Der „Tornado“ soll im Oktober<br />

zwischen Heubsch und<br />

Krumme Fohre errichtet werden.<br />

jg

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