Jahresbericht 2003 - Jugendhaus Leonberg eV
Jahresbericht 2003 - Jugendhaus Leonberg eV
Jahresbericht 2003 - Jugendhaus Leonberg eV
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Das Jahr <strong>2003</strong> 1
Das Jahr <strong>2003</strong> 3<br />
Inhalt<br />
Willkommen!................................................................................................................5<br />
Geschäftstelle und Gesamtvorstand.......................................................................................... 6<br />
Besuchererhebung Mai / Oktober <strong>2003</strong>......................................................................7<br />
Geschlecht der BesucherInnen................................................................................................... 7<br />
Besucher mit Migrantenhintergrund.......................................................................................... 7<br />
Altersverteilung der BesucherInnen .......................................................................................... 8<br />
Besucherzahlen im Einzelnen.....................................................................................................9<br />
Treff Warmbronn .................................................................................................................... 9<br />
Bassbox...................................................................................................................................... 9<br />
Beat Baracke ........................................................................................................................... 10<br />
Werkstatt 13............................................................................................................................ 10<br />
Unterschiedliche Personen........................................................................................................ 10<br />
Treff Warmbronn .................................................................................................................. 11<br />
Bassbox.................................................................................................................................... 11<br />
Beat Baracke ........................................................................................................................... 11<br />
Werkstatt 13............................................................................................................................ 11<br />
Treff Warmbronn ....................................................................................................... 12<br />
Einleitung..................................................................................................................................... 12<br />
Besucherstruktur......................................................................................................................... 12<br />
Pädagogische Arbeit................................................................................................................... 13<br />
Weitere Angebote im Offenen Bereich................................................................................... 14<br />
Kooperation im Gemeinwesen und mit anderen Trägern ................................................... 14<br />
Projektarbeit ................................................................................................................................ 15<br />
Bandproberaum...................................................................................................................... 15<br />
Tonstudio Warmbronn ......................................................................................................... 16<br />
Kindercafe „Fiesta“ ............................................................................................................... 16<br />
Internetcafe............................................................................................................................. 17<br />
Hauptamtliche MitarbeiterInnen.............................................................................................. 17<br />
Bericht des Treffvorstandes des Treff Warmbronn................................................... 18<br />
So war's für uns........................................................................................................................... 18<br />
Veranstaltungen im Treff Warmbronn <strong>2003</strong>.......................................................................... 18<br />
Bassbox – Jugendtreff Höfingen ...............................................................................20<br />
Einleitung..................................................................................................................................... 20<br />
Nachmittagsbereich.................................................................................................................... 21<br />
Der Abendbereich ...................................................................................................................... 22<br />
Vernetzung und Kooperation................................................................................................... 23<br />
Ausblick........................................................................................................................................ 24<br />
Hauptamtliche MitarbeiterInnen.............................................................................................. 24<br />
Treffvorstand .............................................................................................................................. 24<br />
Veranstaltungsübersicht............................................................................................................. 25<br />
Werkstatt 13 - Jugendtreff Gebersheim......................................................................26<br />
Einleitung..................................................................................................................................... 26<br />
Strukturelle Bedingungen .......................................................................................................... 26<br />
Zielgruppe............................................................................................................................... 26<br />
Geschlecht............................................................................................................................... 27
4<br />
Soziale Zusammensetzung....................................................................................................27<br />
Soziale Entwicklung in der Werkstatt 13.................................................................................27<br />
Programmschwerpunkte im Jahr <strong>2003</strong> ....................................................................................28<br />
Gemeinwesenarbeit im Jahr <strong>2003</strong>.............................................................................................28<br />
Teilnahme am Kinder- und Gemeindefest in Gebersheim..............................................28<br />
Bau eines Lehmhauses von und für Kinder in Gebersheim............................................28<br />
Ausblick ins neue Jahr................................................................................................................29<br />
Hauptamtlicher Mitarbeiter .......................................................................................................29<br />
Bericht des Treffvorstands der Werkstatt 13 ............................................................. 30<br />
Beat Baracke – Jugendtreff Ramtel........................................................................... 31<br />
Einleitung.....................................................................................................................................31<br />
Besucherstruktur .........................................................................................................................31<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit ............................................................................................................33<br />
Vernetzung und Kooperation...................................................................................................33<br />
Das Gewaltpräventionsprojekt „Howie the Rookie“............................................................35<br />
Veranstaltungen und Angebote ................................................................................................35<br />
Ausblick........................................................................................................................................36<br />
Hauptamtliche Mitarbeiter.........................................................................................................38<br />
Bericht des Treffvorstands der Beat Baracke ........................................................... 39<br />
Abenteuer Workshop Kanuausfahrt .......................................................................... 41<br />
Auf nach Slowenien in eine wunderschöne Landschaft........................................................41<br />
Mädchencafé Lila Luna............................................................................................. 43<br />
Einleitung.....................................................................................................................................43<br />
Rückblick und besondere Highlights <strong>2003</strong>..............................................................................43<br />
Naturissima .............................................................................................................................43<br />
PAM .........................................................................................................................................43<br />
Übernachtung mit Fackellauf ...............................................................................................43<br />
Zu guter Letzt..............................................................................................................................44<br />
Programm ....................................................................................................................................44<br />
P.A.M. – Projekt Abenteuer Mädchen ...................................................................... 45<br />
Mädchenaktionswoche vom 4. bis 8. August <strong>2003</strong>................................................................45<br />
Programm und Ziele des Projekts:...........................................................................................45<br />
Trommelprojekt......................................................................................................... 47<br />
Theaterprojekt und Selbstverteidigung mittels Stockkampfkunst........................... 48<br />
Fußballturnier für Kinder und Jugendliche .............................................................. 49<br />
VI. Kinder und Jugendtage (12. und 13. Juli <strong>2003</strong>).................................................... 51<br />
Pferdemarkt ............................................................................................................... 53<br />
19. Open Air Warmbronn........................................................................................... 55<br />
Besucherbefragung .....................................................................................................................57<br />
Die Presse .................................................................................................................. 59<br />
DER VORLIEGENDE JAHRESBERICHT WURDE<br />
VON DEN HAUPT- UND EHRENAMTLICHEN MITARBEITERINNEN<br />
DES JUGENDHAUS LEONBERG E.V. ERSTELLT.<br />
© 2004 JUGENDHAUS LEONBERG E.V.
Das Jahr <strong>2003</strong> 5<br />
Willkommen!<br />
Das Jahr <strong>2003</strong> war ein Jahr der Widersprüche. Auf der positiven Seite standen die qualitativ<br />
hochwertigen Angebote des <strong>Jugendhaus</strong>es, die von den zahlreichen Besuchern sehr gut<br />
angenommen wurden. Zu nennen sind auch die konstruktiven Vertragsverhandlungen mit<br />
der Sozialamtsleiterin der Stadt <strong>Leonberg</strong>, in der ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss<br />
gefunden wurde, die städtische Pflichtaufgabe Offene Jugendarbeit in <strong>Leonberg</strong><br />
auf Dauer in ausreichender Qualität und dennoch für die Stadt sehr kostengünstig sicherzustellen.<br />
Ein sehr erfolgreiches Open Air, die Kinder- und Jugendtage, unzählige weitere<br />
Projekte mit diversen Kooperationspartnern und kontinuierliche präventive Arbeit in den<br />
Jugendtreffs rundeten die positiven Seiten des Jahres <strong>2003</strong> ab. Auch der enorme Rückhalt<br />
bei den Jugendlichen und die fast 2000 Unterstützer-Unterschriften aus der <strong>Leonberg</strong>er<br />
Bevölkerung im Herbst gegen die Kürzungen bei der Jugendarbeit zeigten, wie gut die Arbeit<br />
des <strong>Jugendhaus</strong>es inzwischen im Gemeinwesen verankert ist.<br />
<strong>Leonberg</strong> darf sich wirklich glücklich schätzen: In Zeiten, in denen allerorten über die Partizipation<br />
von Jugendlichen als "neues" Modell in der Jugendarbeit diskutiert wird, können<br />
wir sagen: Dies wird bei uns schon seit vielen Jahren praktiziert! Jahr für Jahr engagieren<br />
sich unzählige Jugendliche ehrenamtlich in den Treffs, gestalten die Angebote mit und<br />
bringen ständig neue Ideen ein. Dies sorgt für ein zeitgemäßes und an die Bedürfnisse der<br />
Jugendlichen optimal angepasstes Angebot. Unsere Strukturen beinhalten echte Beteiligungsmöglichkeiten,<br />
die auch Jugendlichen mit geringerem Bildungsstand Chancen eröffnet,<br />
sich einzubringen und positiv weiterzuentwickeln. Dieses Modell ist anderen Beteiligungsformen,<br />
wie z. B. manchen Formen von Jugendgemeinderäten, weit überlegen.<br />
Allerdings bedarf es auch einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung. Alibi-Partizipation,<br />
die da bereits endet, wo die Vorstellungen von Erwachsenen enden, wird bei Jugendlichen<br />
zu Frustrationen führen und letztendlich nicht das gewünschte Ziel erreichen; dass sich<br />
Jugendliche für sich und Andere einsetzen.<br />
Die absurde Vorgehensweise der Verwaltungsspitze nach der Gemeinderatsentscheidung<br />
für einen neuen Vertrag mit dem <strong>Jugendhaus</strong> warf leider einen dunklen Schatten auf das<br />
vergangene Jahr. Warum die Stadt Ende Oktober den Weg der konstruktiven und vertrauensvollen<br />
Zusammenarbeit verlassen und die Zukunft der offenen Jugendarbeit so nachhal-
6<br />
tig in Frage gestellt hat, bleibt bis heute unklar. Die letztlich gekürzten 25.000 Euro, die<br />
nach den Nullrunden aus den Vorjahren das Defizit im <strong>Jugendhaus</strong>-Haushalt auf über<br />
50.000 Euro anwachsen ließen, mussten durch Personalabbau, Reduzierung der Öffnungszeiten<br />
und eine drastische Verteuerung der Angebote für die Jugendlichen aufgefangen<br />
werden. Die Folgekosten und Folgeschäden, die durch diese Beschneidung des dringend<br />
notwendigen Jugendhilfeangebots entstehen werden, übersteigen die vermeintlichen Einspareffekte<br />
um ein Mehrfaches.<br />
Der jetzige Zustand verletzt nach unserer fachlichen Sicht die gesetzlichen Vorgaben des<br />
Kinder- und Jugendhilfegesetzes, nach denen ein ausreichendes Angebot zur Deckung des<br />
Bedarfs an Angeboten zur Verfügung stehen muss. Dies muss im Jahr 2004 dringend korrigiert<br />
werden. Das <strong>Jugendhaus</strong> benötigt eine akzeptable vertragliche Grundlage für seine<br />
Arbeit, sonst droht in absehbarer Zeit die Gefahr, dass der Stadt erhebliche Mehrkosten<br />
entstehen werden, wenn sie die Offene Jugendarbeit im gesetzlich vorgegebenen Umfang<br />
zukünftig in Eigenregie sicherstellen muss: Das <strong>Jugendhaus</strong> bringt Jahr für Jahr 170.000<br />
Euro an Geldmitteln und unentgeltliche ehrenamtliche Arbeit im Gegenwert von weiteren<br />
80.000 Euro auf, ein landesdurchschnittlicher Träger würde für das gleiche Angebot die<br />
Stadtkasse mit über 200.000 Euro mehr belasten.<br />
Die Aufgaben, die das <strong>Jugendhaus</strong> im Auftrag der Stadt für die <strong>Leonberg</strong>er Jugendlichen<br />
erfüllt, sind viel zu wichtig, um weiterhin Gegenstand politischer Spielchen zu sein. Wir<br />
hoffen, dies mit dem vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2003</strong> erneut verdeutlichen zu können.<br />
Geschäftstelle und Gesamtvorstand<br />
Hauptamtliches Personal<br />
Geschäftsführung: Birgit Widmaier (38,5 h /Woche)<br />
Verwaltungskraft: Heiderose Binder (38,5 h / Woche)<br />
Öffentlichkeitsarbeit für die Angebote der Treffs: Martin Schauerte (11,5 h / Woche, bis<br />
30.11.)<br />
Zivildienstleistende<br />
Holger Fink (bis 30.4.)<br />
Steffen Müller (ab 1.9.)<br />
Gesamtvorstand<br />
Vorsitzender: Martin Riethmüller<br />
Stellvertretender Vorsitzender: Thorsten Schäfer<br />
BeisitzerInnen: Georgia Tzourtzou, Andi Kovacs, Jens Strobel<br />
Kooptierte Mitglieder: Christoph Kissel, Marc Maisch
Das Jahr <strong>2003</strong> 7<br />
Besuchererhebung Mai / Oktober <strong>2003</strong><br />
Die Besucherzählung wurde in jeweils einer Woche im Mai und im Oktober durchgeführt.<br />
Jeder Besucher musste sich dabei beim Kommen und beim Gehen in eine Liste eintragen.<br />
Die Listen wurden bezüglich der Anzahl der Besucher, des Geschlechts und dem Anteil<br />
der deutschen Besucher ausgewertet. Weiterhin wurde ermittelt, wie viele unterschiedliche<br />
Personen die Treffs in den beiden Auswertungszeiträumen aufsuchten.<br />
Nicht gezählt wurde dabei der Veranstaltungsbereich, d.h. die Besucher bei Partys, Discos<br />
und Konzerten gingen nicht in die Erhebung ein. Insgesamt ergab die Untersuchung, dass<br />
pro Jahr etwa 31.000 BesucherInnen im pädagogisch betreuten Bereich in den vier Jugendtreffs<br />
begrüßt werden konnten. Rechnet man die Besucher bei Veranstaltungen hinzu,<br />
kommt das <strong>Jugendhaus</strong> auf 59.000 Besucher pro Jahr.<br />
Geschlecht der BesucherInnen<br />
Wie bei Einrichtungen der offenen Jugendarbeit allgemein üblich, liegt der Mädchenanteil<br />
bei etwa einem Viertel der Besucher. Hierbei ist zu beachten, dass diese Aussage nur für<br />
den Nicht-Veranstaltungsbereich gilt, bei Veranstaltungen liegt der Mädchenanteil bei ca.<br />
50%.<br />
Besucher mit Migrantenhintergrund<br />
Allgemein ist festzustellen, dass der Anteil der <strong>Jugendhaus</strong>besucherInnen mit Migrantenhintergrund<br />
deutlich höher als der Anteil der Migranten an der Bevölkerung liegt. Nach<br />
dem Sozialdatenatlas der Stadt <strong>Leonberg</strong> liegt dieser in der Gesamtstadt bei ca. 17%. Bei<br />
Kindern zwischen 6 und 13 Jahren sind es 19,65%, bei Jugendlichen zwischen 14 und 21<br />
sind es 20,95%.<br />
Lediglich die Beat Baracke weist annähernd einen der Bevölkerung entsprechenden Anteil<br />
auf, die Bassbox liegt mit nahezu 50% deutlich darüber. Auch die Werkstatt 13 mit zwar<br />
"nur" 27,5% Migrantenanteil ist im Vergleich zu nur 6% Migrantenanteil im Stadtteil Gebersheim<br />
sehr bemerkenswert.<br />
Besonders auffällig ist der Zusammenhang zwischen dem Mädchenanteil und dem Anteil<br />
der Besucher mit Migrantenhintergrund. In der Bassbox, wo der Anteil der Migranten besonders<br />
hoch ist, liegt gleichzeitig der Mädchenanteil besonders niedrig. Genau umgekehrt
8<br />
verhält es sich in der Beat Baracke, wo der Mädchenanteil außergewöhnlich hoch ist,<br />
gleichzeitig aber der Anteil der Besucher mit Migrantenhintergrund am niedrigsten liegt.<br />
Altersverteilung der BesucherInnen<br />
Im Vergleich zu früheren Untersuchungen ist deutlich zu erkennen, dass das Alter der Besucher<br />
im Durchschnitt immer weiter sinkt. In der Werkstatt 13 sind wie schon seit Jahren<br />
die Besucher zu über 90% unter 18 Jahren alt. Insgesamt sind etwa 3/4 der Nachmittagsbesucher<br />
unter 18 Jahren. Warmbronn hat aufgrund der regelmäßigen Kinderaktionsnachmittage<br />
einen besonders hohen Anteil von fast einem Viertel an Besuchern unter 13 Jahren.<br />
Insgesamt sind die großen Unterschiede in der Altersstruktur zwischen den unterschiedlichen<br />
Treffs augenfällig.
Das Jahr <strong>2003</strong> 9<br />
Besucherzahlen im Einzelnen<br />
Treff Warmbronn<br />
Bassbox
10<br />
Beat Baracke<br />
Werkstatt 13<br />
Unterschiedliche Personen<br />
Besonders interessant war es, nachzuweisen, wie viele unterschiedliche Besucher die Angebote<br />
der Jugendtreffs wahrgenommen haben. Dazu haben wir die Namenslisten der beiden<br />
um 5 Monate auseinanderliegenden Erhebungen miteinander verglichen, um herauszufinden,<br />
wie hoch die Übereinstimmungen waren:<br />
Nur durchschnittlich 28% der Besucher waren in beiden Befragungszeiträumen anwesend,<br />
d.h. der weit überwiegende Anteil der Besucher hatte sich in nur 5 Monaten komplett ge-
Das Jahr <strong>2003</strong> 11<br />
wechselt. Der ständige ungerechtfertigte Vorwurf, die Jugendhäuser seinen dauerhaft nur<br />
von einigen wenigen und immer denselben Personen besucht, konnte dadurch jetzt auch<br />
statistisch entkräftet werden.<br />
Treff Warmbronn<br />
Gesamtzahl: 152 unterschiedliche Personen in 8 Tagen.<br />
Bassbox<br />
Gesamtzahl: 103 unterschiedliche Personen in 8 Tagen.<br />
Beat Baracke<br />
Gesamtzahl: 122 unterschiedliche Personen in 8 Tagen.<br />
Werkstatt 13<br />
Gesamtzahl: 40 unterschiedliche Personen in 9 Tagen.
12<br />
Treff Warmbronn<br />
Einleitung<br />
Der Generationswechsel im Vorstand festigte<br />
sich in diesem Jahr. Unsere neuen jugendlichen<br />
Vorstände sind erstaunlich engagiert bei der<br />
Sache, obwohl die Attacken aus Verwaltung und Gemeinderat zum Zwecke der Vorbereitung<br />
und Durchführung von Kürzung aller Ehren- und Hauptamtlicher in den Häusern<br />
schwer zu schaffen machten.<br />
Auch unsere Vorstände und anderen engagierten Jugendlichen stoßen gelegentlich an ihre<br />
Grenzen. Der geplante Umbau und Betrieb eines Jugendcafes durch Ehrenamtliche blieb<br />
schon in den Kinderschuhen stecken. Ein Hauptgrund dafür ist - aus meiner Sicht als Pädagoge<br />
- der Umstand, dass die vorwiegend Realschule und Gymnasium besuchenden mittelschichtsjugendlichen<br />
Aktiven davor zurückschrecken, während ihrer „ehrenamtlichen“<br />
Caféarbeit problematische ausländische Kinder und Jugendliche zu betreuen und deren<br />
Übersprungshandlungen im Zaum zu halten.<br />
Im übrigen waren sie aber bei den wöchentlich stattfindenden Vorstandssitzungen sehr<br />
regelmäßig anwesend und taten sich auch in der Absolvierung von Partybetreuungen und<br />
Thekendiensten sehr hervor.<br />
Einen hohen Grad pädagogischer Einflussnahme ziehen weiterhin unsere vorwiegend aus<br />
mediterranen Ländern kommenden Migrantenkinder und Jugendlichen auf sich. Besonders<br />
Dienstags und Mittwochs, wenn nur ein Pädagoge anwesend ist, stellt sich dies bei höheren<br />
Besucherzahlen gelegentlich als Problem dar, weil ein Einzelner halt nicht überall gleichzeitig<br />
sein kann.<br />
Die Räumlichkeit des „gescheiterten“ Jugendcafes wurde in der zweiten Hälfte des Jahres<br />
von elfjährigen Mädchen, die auch die Kinderaktionen besucht hatten und besuchen, in<br />
Zusammenarbeit mit den Pädagogen und Zivildienstleistenden zum „Mädchencafe“ umgebaut.<br />
Unsere personelle Ausstattung ist mit 1,5 Planstellen mehr als dürftig, besonders, wenn<br />
viele Besucher im Hause sind. Dieser ohnehin schon bedenkliche Zustand wurde durch die<br />
Kürzungen zum Jahresende hin noch einmal verschärft, da hier noch einmal Anwesenheitszeit<br />
der Pädagogen wegfiel. Praktisch wirkt sich das dadurch aus, dass die Öffnungszeiten<br />
des Hauses verringert werden und damit auch die Kontaktzeiten zu den Jugendlichen.<br />
Besucherstruktur<br />
Die Kinder, die an den mittwöchlichen Kinderaktionen teilnehmen, sind weiterhin 5 – 12<br />
Jahre alt, die Gesamtgruppe ist genauso groß wie im letzten Jahr. Die Konstanz des Angebots<br />
bringt es mit sich, dass sich die Kinder auch außerhalb des festen Angebots im Hause<br />
wohlfühlen und beginnen, ihre Präsenz im Hause auszuweiten (siehe Mädchencafe).<br />
Erfreulich ist hier, dass immer mehr Warmbronner Bürger die Geburtstage ihrer Kinder<br />
bei uns ausrichten. Dies schafft Vertrauen und Verständnis bei Jung und Alt und verbessert<br />
den Ruf unserer Arbeit und unseres Hauses weiter.<br />
Bei den 13 – 16jährigen ist weiterhin die Gruppe der Migrantenkinder am größten, größer<br />
noch als die gleichaltrige Gruppe der deutschen BesucherInnen.<br />
Es gibt ständig Konflikte zu schlichten innerhalb und zwischen diesen Gruppen. Hier sind<br />
ebenfalls die Eingriffe der Pädagogen gefragt.<br />
Da unsere Kids älter werden, wird die Anzahl unserer 16 – 20jährigen BesucherInnen z. Zt.<br />
größer.
Das Jahr <strong>2003</strong> 13<br />
Bei unseren ausländischen Besuchern ist der Jungenanteil nahezu 100 %. Bei deutschen<br />
BesucherInnen ist der Mädchenanteil etwas höher, aber es sind trotzdem 80 % Jungs und<br />
nur 20 % Mädchen.<br />
Mädchen kommen in unser Haus fast nur im Zuge regelmäßiger Angebote oder im Zuge<br />
von Cliquenbildungen.<br />
Die 16 – 20jährigen stellen mögliche Anwärter auf Posten im Treffvorstand. Die gewählten<br />
Treffvorstände sind fast ausnahmslos Besucher weiterführender Schulen.<br />
Ein Umstand, der sich ungemein stärkend auf die Ehrenamtlichkeit und ihre Verlässlichkeit<br />
in unserem Hause auswirkt, ist die jugendkulturelle Arbeit im Proberaum und Tonstudio.<br />
Wir haben z. Zt. acht Bands im Proberaum und aufgrund des guten Organisationsgrades<br />
und der engagierten Leitung durch unseren Pädagogen Jan Lippmann ist die Nachfrage<br />
hoch.<br />
Pädagogische Arbeit<br />
Hierbei legen wir großen Wert auf Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit. Egal, ob 1 Kind<br />
oder 20 Kinder kommen, der Kinderaktionsnachmittag findet statt. Dies gilt auch für alle<br />
anderen unserer regelmäßigen Programme, sei es die Koch-AG oder das Angebot in der<br />
Metallwerkstatt.<br />
Die hier zugrunde liegende Absicht ist, etwas gegen die Unverbindlichkeit und „komm ich<br />
heut nicht, komm ich morgen – Mentalität“ der Jugendlichen zu tun.<br />
Gekrönt werden unsere diesbezüglichen Bemühungen dann durch die wohltuende Erfahrung,<br />
dass unsere gewählten Vorstände mit großer Regelmäßigkeit an den Vorstandssitzungen<br />
teilnehmen und auch bei<br />
anderen Gelegenheiten, wie<br />
z. B. dem Maifest ihren<br />
Mann stehen.<br />
Ein weiteres Ziel unseres<br />
erzieherischen Wirkens ist<br />
die Ausbildung von Konfliktfähigkeit<br />
und der Umgang<br />
mit Konflikten.<br />
Wir sind weiterhin bemüht,<br />
in unserem Hause ein Klima<br />
zu schaffen, wo sich auch<br />
der Kleinste ohne Angst<br />
bewegen kann und weiß,<br />
dass er mit seinen<br />
Problemen nicht alleine gelassen<br />
wird.<br />
In und um das Haus kommt<br />
es ständig zu kleineren und<br />
größeren Streitereien<br />
zwischen den Ethnien oder<br />
einzelnen Personen und<br />
Gruppen. Die Sozialarbeiter<br />
sind ständig am Vermitteln,<br />
Maßregeln und Gewährleisten<br />
einer moralisch vertretbaren<br />
Linie.
14<br />
Die Kinder und Jugendlichen<br />
entwickeln wachsendes Vertrauen<br />
in unsere Arbeit. Das<br />
färbt dann auch auf deren<br />
Eltern ab, so dass wir<br />
inzwischen ein wachsendes<br />
Vertrauen der Warmbronner<br />
Elternschaft in unsere Arbeit<br />
beobachten können.<br />
Bei allem Konflikt sollte man<br />
jedoch auch nicht die motivierende<br />
Arbeit außer Acht<br />
lassen. Wir leiten die Schaffung<br />
von Rahmenbedingungen an,<br />
die es unseren Ehren- und<br />
Hauptamtlichen ermöglichen,<br />
am Ball zu bleiben.<br />
Wir ermöglichen es Jugendlichen<br />
und Kindern, Schlüsselqualifikationen<br />
zu erlernen.<br />
Sie lernen bei uns z.B., eine<br />
Veranstaltung, sei es eine Disco<br />
oder ein Konzert zu planen<br />
und durchzuführen.<br />
Weitere Angebote im<br />
Offenen Bereich<br />
Die im letztjährigen Bericht beschriebenen<br />
Projekte existieren<br />
alle noch. Die Kinderaktion findet, wie dort zu lesen war, weiterhin jeden Mittwoch statt.<br />
Auch die kreativen Veranstaltungen im Rahmen des Sachkundeunterrichts der benachbarten<br />
Grundschule finden weiterhin statt. Die Besucherzahlen der Kinderaktionen sind weiterhin<br />
viel höher als die im Sachkundeunterrichtsprojekt, schwanken jedoch auch stark.<br />
Die Gesamtzahl der Kinder dürfte übers Jahr gerechnet bei etwa 50 einzelnen Personen<br />
liegen, die jedoch sehr unterschiedlich teilnehmen, da es sich ja um ein offenes Angebot<br />
handelt. Meist sind es Mittelschichtskinder, die durch ihre vorhergehende Erziehung befähigt<br />
worden sind, ihre Kreativität mit entsprechendem Durchhaltevermögen auszudrücken.<br />
Unsere ausländischen Kinder springen derweil drum herum, spielen Tischfußball, Billard<br />
oder Playstation und gehen einer weiteren ihrer Lieblingsbeschäftigungen nach, sie streiten<br />
sich und schreien herum.<br />
Auch das am Freitag Nachmittag stattfindende Angebot in der Metallwerkstatt existiert<br />
weiterhin. In diesem Bereich werden wir zukünftig im Rahmen eines Kooperationsangebot<br />
mit dem Verein F.I.S.H. zusammenarbeiten.<br />
Kooperation im Gemeinwesen und mit anderen Trägern<br />
Auch in diesem Jahr machten wir, wie oben bereits erwähnt, mit unseren Bands erneut<br />
beim Maifest mit. Auch beim Nüsslesmarkt hatten wir wieder einen Stand. Die Sozialarbeiter<br />
besuchten die Stadtteilrunden in Warmbronn und Gebersheim und nahmen auch an
Das Jahr <strong>2003</strong> 15<br />
den Seminaren zum „Optimierungsdialog“ mit Vertretern anderer Träger der Jugendarbeit<br />
und der Stadt teil.<br />
Bei der Zusammenarbeit mit anderen Trägern beziehen wir uns im Folgenden auf das von<br />
der Jugendabteilung der Kriminalpolizei gemeinsam mit dem Waldhaus und dem <strong>Jugendhaus</strong>verein<br />
veranstaltete Fußballturnier im Sportzentrum und eine Podiumsdiskussion in<br />
der August-Lämmle Schule zum Thema: „Wie vermeide ich, dass mein Kind Täter oder<br />
Opfer wird.“ Das Klientel und die Problemlagen, um die es geht, sind in beiden Fällen die<br />
gleichen, nämlich vorwiegend die der Kinder ausländischer Mitbürger. Sie besuchen meist<br />
Haupt- oder Sonderschulen, haben Probleme mit der deutschen Sprache, werden in der<br />
Regel ausgegrenzt und haben später wenig oder gar keine berufliche Perspektive.<br />
Mit muslimisch oder sonstigem patriarchalisch/mediterranem Hintergrund neigen sie dazu,<br />
ihre Probleme gewaltsam zu lösen und zur Bildung von Subkulturen (Banden). In den letzten<br />
Jahren gesellen sich vielerorts noch russischstämmige Jugendliche mit den gleichen<br />
Problemen hinzu.<br />
Wie oben schon dargestellt, bevölkern auch sie unsere Häuser, was mit ein Grund war,<br />
weshalb die Direktorin der August-Lämmle Schule an uns herantrat. Die Kinder und Jugendlichen,<br />
die dort auffällig geworden waren, kamen vorwiegend aus Warmbronn. Sie<br />
waren in der Schule und deren Umfeld durch Gewaltakte, Erpressungsversuche und andere<br />
Straftaten aufgefallen. Zusätzlich waren beide Sozialpädagogen als Betreuer beim Fußballturnier<br />
des Polizeireviers <strong>Leonberg</strong> im Einsatz.<br />
Die genannten Veranstaltungen könnte man als präventive Arbeit bezeichnen, denn bei<br />
jeder dieser Veranstaltungen ging es z.T. um das gleiche Klientel.<br />
Es ist nun jedoch so, dass wir in unseren Häusern gezwungen sind, die Ordnung rigoros<br />
aufrecht zu erhalten, was auch des öfteren zu Hausverboten führt und gelegentlich auch<br />
Anzeigen bei der Polizei erforderlich macht. Dort, beim Jugendamt oder in der Schule,<br />
werden über bestimmte Vorgänge Informationen ausgetauscht, um die Jugendlichen und<br />
Kinder besser einschätzen zu können und adäquater auf sie zu reagieren.<br />
Wir konnten es in Warmbronn bisher erreichen, dass sich alle Gruppen im Hause wohl<br />
fühlen und keine zu dominant wird. Eine zentrale Rolle spielt hierbei unser Ansatz der<br />
„Jugendkulturellen Arbeit“.<br />
Trotzdem wir diesen Jugendlichen helfen, indem wir ihnen z. B. Bewerbungen schreiben,<br />
oder ihnen einfach mal die Wahrheit sagen, was scheinbar sonst sehr wenige tun, ist es oft<br />
erschreckend, sich ihre Perspektivlosigkeit mit anzusehen.<br />
Projektarbeit<br />
Bandproberaum<br />
Nachdem die Frequentierung des Proberaums, bedingt auch durch eine verbesserte Ausstattung,<br />
seit 2002 enorm zugenommen hatte, ist es mittlerweile so, dass wir bereits Nachfragen<br />
nach einen Proberaumtermin absagen müssen, weil es kaum noch Luft im Wochenkalender<br />
gibt. So proben zum größten Teil regelmäßig z. Zt. acht Bands bzw. Bandprojekte<br />
im Haus.<br />
Als Jahreshöhepunkte organisierten Bandvertreter in Abstimmung mit Pädagogen und<br />
Vorstand zum Maifest Warmbronn einen Bandtag als kleines Open Air, bei welchem fast<br />
alle Bands spielten und angesichts der zahlreichen Zuschauer und Zuhören auch großen<br />
Zuspruch verbuchen konnten. Insgesamt ein gelungenes Fest, welches im kommenden<br />
Jahr seine Wiederholung haben dürfte.<br />
Zweites Bandevent des Jahres wurde ein Konzert der <strong>Jugendhaus</strong>band One-Pint-Please<br />
unter dem griffigen Namen „OPP & Friends“ im Oktober, welches mit über 300 Besu-
16<br />
chern und ausgelassener Stimmung unbestritten ein Höhepunkt des Jahres wurde. Der<br />
Sprecher unserer Musiker, gleichzeitig Chef von OPP und Reggaeneration, Andreas Dreher,<br />
müht sich hierbei in Zusammenarbeit mit seinen Musikerkollegen um die weitere Profilierung<br />
der Musikszene um das <strong>Jugendhaus</strong>, was noch vieles erhoffen lässt.<br />
Tonstudio Warmbronn<br />
Einer der Projekthighlights des letzten Jahres kann nach über einjähriger Umbau-Zeit endlich<br />
Anfang des Jahres 2004 in Betrieb gehen. Unter tatkräftiger Hilfe unseres Vorstandes<br />
und Ex-Zivi Philipp Reinhard entstand ein vorzügliches Studio mit Aufnahme- und Regieraum.<br />
Voll schallisoliert, ausgestattet mit exzellenter und dennoch preiswerter Studiotechnik<br />
auf Harddisc-Recording-Basis, können Nachwuchsbands nach dem Besuch eines Tonstudiokurses<br />
endlich ihre Eigenproduktionen selbst aufnehmen, um sie anschließend auf<br />
Siliziumscheibe brennen zu können. Neben den <strong>Jugendhaus</strong>bands richtet sich dieses Angebot<br />
auch an die gesamte Nachwuchsszene aus dem Raum <strong>Leonberg</strong> und kann mit Fug und<br />
Recht als offenes Musikkulturprojekt bezeichnet werden.<br />
Kindercafe „Fiesta“<br />
Ein Ziel des letzten Jahres sollte die Wiederinbetriebnahme des Cafes im Obergeschoss<br />
sein. Jedoch versiegte der anfängliche Enthusiasmus unserer Teens und Twens bzw. deren<br />
Vorstandsvertreter recht schnell. Andere steckten ihre Energie in andere Projekte und waren<br />
somit ausgelastet. Trotzdem fand sich spontan in den Herbstferien ein neuer Interessent.<br />
Kinder aus der Kinderaktion von Hans reckten ihre Fühler nach dem weitestgehend<br />
leer stehenden Raum aus. Unter Anleitung des Pädagogen und unserem Zivi Markus wurde<br />
der Raum gestrichen, neu möbliert und von den Kindern liebvoll gestaltet. Mit einer kleinen<br />
Theke und einem gelegentlichen Getränkeverkauf unter Betreuung der Pädagogen<br />
mausert sich hier langsam eine neue <strong>Jugendhaus</strong>generation. Besonders hoffnungsvoll<br />
stimmt, dass in der Kindergruppe fast ausschließlich Mädchen vertreten sind, was in Zukunft<br />
dem vorrangig jungendominierten Haus geschlechterbezogen für mehr Abwechslung<br />
sorgen kann. Trotz der Tatsache, dass den Kids derzeit noch etwas Ausdauer und Konstanz<br />
fehlt, sind wir für die Zukunft sehr zuversichtlich.
Das Jahr <strong>2003</strong> 17<br />
Internetcafe<br />
Nachdem wir Anfang des Jahres immer mehr Probleme mit jugendlichen Migrantenkindern<br />
bekamen, welche das freie Surfen im Internet ständig zu missbrauchen versuchten,<br />
indem sie illegale Seiten aufriefen oder downloadeten, mussten wir dem einen Riegel vorschieben.<br />
Hinzu kamen Serverprobleme, wobei sich zeigte, das die Rechner mit 5 bis 6<br />
Jahren Alter sowohl den gewachsenen Ansprüchen, als auch dem technischen Standard<br />
nicht mehr gewachsen waren. So verlagerten sich die diesbezüglichen Aktivitäten, für die<br />
Pädagogen eher misslich, wieder in das Büro, wo unser Computerexperte Philipp Reinhard<br />
den Bürorechner modernisiert und eingerichtet hatte.<br />
Höhepunkt des Internetcafes wurde jedoch ein anderes Ereignis. In vereinter Kraft, unter<br />
Leitung von Philipp kreierten wir die eigene Homepage des <strong>Jugendhaus</strong>es Warmbronn,<br />
welche seit Anfang letzten Jahres jetzt unter www.TreffWarmbronn.de im Internet zu bestaunen<br />
ist. Ziel der Pädagogen ist es, diese mit Hilfe des Vorstandes und einer extra angeschafften<br />
Digi-Cam jederzeit aktuell zu halten. So kann sich jeder Besucher und Interessent<br />
des <strong>Jugendhaus</strong>es immer aktuell über laufende Projekte, Aktivitäten und Veranstaltungen<br />
informieren.<br />
Hauptamtliche MitarbeiterInnen<br />
Pädagogische Mitarbeiter<br />
Hans Günther Thal 38,5 h / Woche<br />
Jan Lippmann 19,25 h / Woche<br />
Zivildienstleistende<br />
Philipp Reinhardt bis 03/<strong>2003</strong><br />
Markus Mogel bis 12/<strong>2003</strong><br />
Benny Bachofner ab 12/<strong>2003</strong><br />
Sowie stundenweise<br />
Christoph Karl Metallwerkstatt auf Honorarbasis, 01 bis 12/<strong>2003</strong><br />
Philipp Reinhardt technische Kraft auf Honorarbasis, 04 bis 12/<strong>2003</strong>
18<br />
Bericht des Treffvorstandes des Treff Warmbronn<br />
So war's für uns<br />
Auf das Jahr <strong>2003</strong> blicken wir mit gemischten Gefühlen zurück, da aber über die Entscheidungen<br />
des Gemeinderates nun schon genug berichtet wurde, wollen wir - die "Thekenschlampen"<br />
- uns zunächst auf die positiven Seiten des vergangenen Jahres konzentrieren.<br />
Dieses Jahr stand unter dem Zeichen der Partys und Konzerte, die für uns ja aus finanziellen<br />
Gründen von Nöten sind, was nicht nur positiv zu werten ist, da für uns diese Festivitäten<br />
auch eine Menge Arbeit bedeuten. Ein besonderer Dank gilt hierbei unserer stetig<br />
wachsender Gemeinde von ehrenamtlichen Mitarbeitern, die bisher noch jede Veranstaltung<br />
problemlos über die Bühne gebracht haben.<br />
Aber nicht nur Partys bestimmten das Bild des Treff Warmbronn im letzten Jahr, sondern<br />
auch eine Erweiterung für unsere Besucher, die eifrig die Möglichkeiten unseres Proberaumes<br />
nutzen. Mit der Verwirklichung des schon länger geplanten Tonstudios, ermöglichen<br />
wir den Musikern nun auch ihre Demo-CDs bei uns aufzunehmen und somit einen weiteren<br />
Schritt in ihrem Musikerdasein zu vollziehen. Auch mit dem vom <strong>Jugendhaus</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit Andreas Dreher veranstaltete Konzert ’’OPP & Friends’’ werden wir in<br />
Zukunft weiterhin Newcomerbands die Möglichkeit geben, Bühnenerfahrung zu sammeln.<br />
Auf Grund der bisher fehlenden Angebote für weibliche Besucher entstand unter Anleitung<br />
unserer Sozialpädagogen und tatkräftiger Unterstützung unseres Ex-Zivis Markus<br />
Mogel ein in Teilen selbstverwaltetes Mädchencafe. Auch hier können wir uns einer stetigen<br />
Nachfrage erfreuen.<br />
Außerdem möchten wir an dieser Stelle die Metall- und Holzwerkstatt erwähnen, die jederzeit<br />
für anfallende Reparaturen und Serviceleistungen im Bereich des <strong>Jugendhaus</strong>vereins<br />
zur Verfügung stehen. Unter der Leitung von Christoph Karl und Philipp Reinhardt stehen<br />
hier zwei kompetente Fachkräfte in ihrem Bereich bereit, um jeglichen technischen Problemen<br />
nachzugehen.<br />
Abschließend wollen wir über die erfreulichste aller Entwicklungen berichten. Es ist unserer<br />
Meinung nach besonders hervorzuheben, dass von vielen Seiten (Mitglieder, Besucher,<br />
Eltern, Lehrer u.s.w.) ein klares Ja zum <strong>Jugendhaus</strong> zu vernehmen war und dies sich in dem<br />
hohen Interesse an den Beschlüssen der Gemeinderatssitzungen und in vielen Diskussionen<br />
wiederspiegelte. Gerade deswegen fanden wir uns nicht mit der Entscheidung des<br />
Gemeinderates ab, die noch erhebliche Einschnitte in dem <strong>Jugendhaus</strong>betrieb befürchten<br />
lassen. Also hoffen wir, dass ihr auch weiterhin Engagement zeigt, wenn es um die Existenz<br />
des Vereins geht.<br />
Der TVO freut sich auf ein erfolgreiches und zufriedenstellendes Jahr mit Euch.<br />
Es bedankt sich der Treffvorstand Warmbronn:<br />
Philipp Hoene, Philipp Reinhardt, Daniel Rade, Stefan Wiedner, Christoph Karl, Oliver<br />
Boedecker, Maximilian Langwieder, Moritz Dolder, Michael Zirngibl, Andreas Fiedler,<br />
Vincent Sparn.<br />
Veranstaltungen im Treff Warmbronn <strong>2003</strong><br />
04.01. Geburtstagsparty<br />
10.01. Geburtstagsparty<br />
25.01. Privatparty<br />
31.01. ASG Party (300 Besucher)<br />
07.02. Party v. Jugendlichen des Hauses<br />
14.02. Hip-Hop Disco<br />
15.02. Privatparty “Rockn Roll Club”
Das Jahr <strong>2003</strong> 19<br />
28.02. Geburtstagsparty “W 13”<br />
01.03. Party Open-Air Team<br />
08.03. Reggae Party<br />
22.03. Fete Holle (300 Besucher)<br />
28.03. Privatparty (150 Besucher)<br />
29.03. Kindergeburtstagsparty<br />
05.04. Open-Air Fete<br />
10.05. Privatparty (200 Leute)<br />
15.05. Kindergeburtstagsparty<br />
24.05. OpenAir “Jugendbandstag“ bei Maifest Warmbronn<br />
30.05. ASG Party (400 Besucher)<br />
06.06. Geburtstagsparty Werkstatt 13<br />
21.06. SV Warmbronn, Abt. Karate Fete<br />
27.06. Nach`m ABI-Ball Party WG/TG<br />
28.06. Kindergeburtstagsparty<br />
04.07. Nach`m ABI-Ball Party ASG<br />
05.07. Kindergeburtstagsparty<br />
18.07. Aftershow-Party RockXplosion<br />
19.07. Aftershow-Party RockXplosion<br />
25.07. Privatparty Jugendliche<br />
02.08. Veteranen Geburtstagsparty<br />
13.09. Party eines Vorstandes<br />
19.09. Geburtstagsfete einer jugendlichen Besucherin<br />
20.09. Party einer Warmbronner Familie<br />
27.09. Party eines Ex-Zivildienstleistenden<br />
04.10. Party einer jugendlichen Besucherin<br />
11.10. Konzert OPP & Friends (<strong>Jugendhaus</strong>bands Warmbronn)<br />
17.10. Kinderfest von Warmbronner Kindern<br />
18.10. Party Verein für Jugendkultur Weil der Stadt<br />
30.10. JKG Helloween-Party<br />
31.10. Helloween-Party Rock`Roll-Club<br />
05.11. Kindergeburtstagsparty<br />
07.11. Party von jugendlichen Besuchern<br />
17.11. Kreisdelegiertenversammlung Kreisjugendring Böblingen<br />
21.11. Black-Music-Party von Werkstatt13 (250 Besucher)<br />
22.11. Party von Gymnasiasten (300 Besucher)<br />
28.11. WG/TG Party (300 Besucher)<br />
05.12. “Fight For Your Right”- Party von JH <strong>Leonberg</strong> e.V.<br />
19.12. JKG-Abi-Party (400 Besucher)<br />
26.12. Friday-Revival-Party (200 Besucher)
20<br />
Bassbox – Jugendtreff Höfingen<br />
Einleitung<br />
Im Jahre <strong>2003</strong> veränderte sich die Zusammensetzung des Treffvorstandes<br />
im <strong>Jugendhaus</strong> Höfingen dahingehend, dass vermehrt<br />
jüngere Mitglieder gewählt und kooptiert wurden. Diese Tatsache<br />
ist positiv zu bewerten, denn wo Jugendliche ihre Vorstellungen und Stärken einbringen,<br />
bleibt die Jugendarbeit lebendig und pädagogische Ziele (Verbindlichkeit, Übernahme von<br />
Verantwortung, Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien...) werden erreicht. Nichtsdestotrotz<br />
ergab sich dadurch ebenfalls ein wesentlich erhöhter Steuerungs- und Anleitungsbedarf<br />
für die pädagogischen Fachkräfte und dies genau an der Stelle, wo in den vorherigen<br />
Jahren ältere Treffvorstände mit mehr Erfahrung und mit größeren organisatorischen oder<br />
handwerklichen Fähigkeiten eine Entlastung darstellten.<br />
Gegen Ende des Jahres verschärften sich die Diskussionen um die Finanzierung der Jugendhäuser<br />
in <strong>Leonberg</strong>. Diese Unsicherheit ist auch an der bassbox nicht spurlos vorübergegangen.<br />
Kein Kommunalpolitiker der Welt kann Mittel herbeizaubern, wo eben keine<br />
sind. Jedoch stellt sich auch in einer mehr als angespannten Finanzlage die Frage, auf welche<br />
Art und Weise man seine Prioritäten setzt. Wer an der Offenen Jugendarbeit zu sehr<br />
einspart, braucht sich über immense Folgekosten in der Zukunft nicht zu wundern - von<br />
den einzelnen Schicksalen junger Menschen gar nicht zu reden. Die Motivation des Ehrenamtes<br />
erreichte einen Tiefpunkt, und viele fragten sich, ob ihre Bemühungen in der Vergangenheit<br />
von Seiten der Stadt überhaupt registriert wurden.<br />
Als die größten Renovierungsaktionen des Jahres <strong>2003</strong> sind die umfangreiche Reparatur<br />
der Veranstaltungsbühne in der Halle und die partielle Wärmeisolierung des Dachbodens<br />
durch Ehrenamtliche zu verzeichnen. Vom Hochbauamt wurde ein Großteil der Fenster<br />
erneuert, was einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des Energiebedarfs beitrug. Die neu<br />
installierte Lüftungsanlage in der Halle verbesserte die Bedingungen für die Gäste bei Veranstaltungen<br />
in hohem Maße.
Das Jahr <strong>2003</strong> 21<br />
Nachmittagsbereich<br />
14.00 bis 20.00 Uhr<br />
Besucherstruktur und die pädagogische Arbeit mit den Jugendlichen<br />
Im Nachmittagsbereich waren Jugendliche im Alter von 12-17 Jahren vertreten. Der Großteil<br />
kam aus Höfingen und dem <strong>Leonberg</strong>er Haldengebiet. Der Anteil an Besuchern mit<br />
Migrantenhintergrund lag bei 50%, der Mädchenanteil lag bei 20% (Bei Veranstaltungen<br />
wie Discos erhöhte er sich auf 50%).<br />
Das Zusammentreffen unterschiedlichster Nationalitäten verlief nicht immer konfliktfrei.<br />
Hier waren Ansatzpunkte für die hauptamtlichen Mitarbeiter im Haus, um die Jugendlichen<br />
dazu zu bringen, eine gewaltfreie Lösung ihrer Konflikte anzustreben. Zu beobachten war,<br />
dass (auch losgelöst von der Nationalität) insgesamt eine höhere Aggressivität im Umgang<br />
der Jugendlichen untereinander zu beobachten war. Drohte doch oft die Eskalation von<br />
zunächst relativ harmlos erscheinenden Streitereien dadurch, dass ältere Geschwister der<br />
Konfliktparteien per Handy in das <strong>Jugendhaus</strong> „bestellt“ wurden, die dann vor Ort ihre<br />
kleinen Brüder beschützen und verteidigen sollten. Dieser Umgang mit der Situation war in<br />
den meisten Fällen nicht dazu geeignet, die Lage zu entschärfen. Die pädagogischen Mitarbeiter<br />
konnten durch ihr Vorgehen viele Situationen zu einem guten Ende bringen, in<br />
manchen Fällen entzogen sich die Konfliktparteien dem Einfluss der pädagogischen Mitarbeiter,<br />
indem sie den Konflikt an einem anderen unbekannten Ort beendeten.<br />
Bei dem überwiegendem Teil der Jugendlichen blieb es zumeist bei verbalen Aggressionen,<br />
andere müssen sich auf eine Anklage wegen versuchtem Totschlag vorbereiten. Die hauptamtlichen<br />
Mitarbeiter suchten fortwährend das Gespräch mit den Jugendlichen, um Alternativen<br />
zur Gewalt aufzuzeigen. Damit solche Gespräche aber von den Betroffenen angenommen<br />
und ernst genommen werden, bedarf es einer intensiven und andauernden Vorarbeit:<br />
Eine Vertrauensbasis muss geschaffen werden. Diese Vorarbeit fand größtenteils im<br />
offenen Bereich statt, manchmal auch in Gesprächen unter vier Augen.<br />
Teil der pädagogischen Anstrengungen war das Heranführen der Jugendlichen hin zur Übernahme<br />
von Verantwortung und das Einbringen von eigenen Stärken. Dies geschah auch<br />
innerhalb des Treffvorstands, da sich im Jahre <strong>2003</strong> zunehmend auch jüngere Vorstände<br />
(zum Teil auch mit problematischem Hintergrund) engagieren wollten. Der Treffvorstand<br />
war durch seine tatkräftige Unterstützung einerseits eine der Säulen des Hauses, zum anderen<br />
war er (bezogen auf die jüngeren Jugendlichen) auch pädagogisches Projekt. Unter Anleitung<br />
etwas auf die Beine zu stellen, sich versuchen können und trotzdem jederzeit auf<br />
die Hilfe der Pädagogen (aber auch der älteren Treffvorstände) vertrauen zu können, war<br />
für einige Jugendliche eine völlig neue Erfahrung. Dass dabei nicht immer alles ohne Probleme<br />
und Rückschläge abgelaufen ist, versteht sich von selbst. Aber auch an seine eigenen<br />
Grenzen zu kommen (und auch Grenzen aufgezeigt zu bekommen) war schlussendlich für<br />
einige Kids eine positiv wirkende Erfahrung.<br />
Um als Einrichtung für Jugendliche auch im Hinblick auf die kommerziellen Anbieter attraktiv<br />
zu bleiben, muss es Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung geben. In der bassbox<br />
gehörten Billardtisch, Tischkicker, Softdart, Internetcafé, Gesellschaftsspiele, Halfpipe,<br />
Tischtennisplatte, Streetball und Musikanlage zu den ständigen Angeboten im offenen Bereich.<br />
Am intensivsten genutzt waren die PCs und die Musikanlage.<br />
Die Computer stehen im Thekenbereich, die Bildschirme gut einsehbar für die Aufsichtspersonen.<br />
Den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien zu erlernen, sich der ganzen<br />
Sache vielleicht auch erst spielerisch zu nähern, aber auch das Einhalten von Vorgaben<br />
(kein illegales Herunterladen von Musikdaten, kein Surfen auf pornografischen Internetseiten,<br />
Softwarenutzung nur gemäß der Altersfreigabe...) wurde den Jugendlichen nahe gebracht.<br />
Als sehr störungsanfällig erwies sich die Technik bzw. deren Wartung. Daraus ergaben<br />
sich leider viele Tage, an denen das Internetcafé nicht genutzt werden konnte.
22<br />
Die Musikanlage in der Halle war das zweite große Ziel jugendlicher Begierden. Endlich<br />
einmal selbst am DJ-Mischpult, Plattenteller oder CD- und MP3-Player stehen und seine<br />
Musik (meist Hiphop, Blackmusic und Charts) auflegen und das ohne Lärmbeschwerden<br />
der Nachbarn – das war der Renner. Für die meisten Jugendlichen ist Musik eine wichtige<br />
Ausdrucksform ihres Lebensgefühls. Sie finden in der Musik ihre eigenen Träume und<br />
Sehnsüchte wieder. Ebenso grenzen sie sich mit der Art der Musik, die sie hören von anderen<br />
Jugendlichen und von Erwachsenen ab. Ganz nebenbei erlernen sie noch den Umgang<br />
mit Licht- und Tontechnik. Auch hier war pädagogisches Anleiten und Eingreifen gefragt.<br />
Auch der Umgang mit empfindlicher Technik will gelernt sein, manche Kids handelten<br />
zunächst nach dem Motto „Gehört mir nicht, pass ich auch nicht drauf auf, ist doch egal<br />
wenn’s kaputt geht“. Durch verschiedene Maßnahmen konnte aber Mitte des Jahres ein<br />
insgesamt vernünftiger Umgang erreicht werden.<br />
Feste Angebote waren die Billard- und Kickerturniere, ein regelmäßiges Filmangebot und<br />
ein Playstation-Tag. Regelmäßige Discos wurden bewusst nicht angeboten, das Gewaltpotential<br />
(auch von Besuchern aus Stuttgart) war aufgrund von Erfahrungen aus dem Vorjahr<br />
nach wie vor nicht abschätzbar. Es fanden allerdings mehrere Geburtstagsfeste mit Disco<br />
statt, zu denen der unmittelbare Freundeskreis unserer Stammbesucher zu Gast war. Diese<br />
Feste verliefen eher friedlich, allerdings war bei einigen eine intensive Kontrolle nötig, was<br />
den Alkoholkonsum betraf. Einige Jugendliche versteckten Alkohol in der näheren Umgebung<br />
des <strong>Jugendhaus</strong>es und konsumierten diesen im Übermaß. Als die pädagogischen Mitarbeiter<br />
diese untragbare Situation mit den Jugendlichen diskutierte, besserte sich ihr Verhalten.<br />
Der Abendbereich<br />
(20.00 bis 22.00 Uhr an Werktagen bzw. 14.00 bis 3.00 Uhr an Wochenenden)<br />
Die Veranstaltungen im Abendbereich wurden von Jugendlichen im Alter von 17 bis 24<br />
Jahren genutzt. Die Besucher kamen aus <strong>Leonberg</strong> und seiner näheren Umgebung. Das<br />
Geschlechterverhältnis war in etwa ausgeglichen.<br />
Die Planung und Durchführung der Veranstaltungen wurde weitestgehend von den (älteren)<br />
Treffvorständen übernommen, da die pädagogischen Mitarbeiter ihre Kräfte auf die
Das Jahr <strong>2003</strong> 23<br />
pädagogische Arbeit mit den jüngeren Besuchern konzentrierten. Bei größeren Veranstaltungen<br />
waren auch Pädagogen anwesend, um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten. Ebenso<br />
war Pädagoge Siegfried Etzel in seiner „Sonderfunktion“ als Eventmanager ständiger<br />
Ansprechpartner und Ratgeber für anstehende Fragen.<br />
Live-Konzerte wurden zumeist von interessierten älteren Treffvorständen und dem Proberaumumfeld<br />
angeregt, Discos eher von den <strong>Leonberg</strong>er Gymnasien (ASG, JKG, TG, WG).<br />
Das <strong>Jugendhaus</strong> Höfingen erfüllte somit auch seine Aufgabe als Unterstützer der <strong>Leonberg</strong>er<br />
Schulen und als Förderer von Jugendkultur.<br />
Vernetzung und Kooperation<br />
• Stadtteilrunde Höfingen<br />
• Fachlicher Austausch mit der Stadtjugendreferentin<br />
• Jugendsozialarbeit Höfingen: Erfahrungsaustausch, gemeinsame Angebote<br />
• Jugendcafé Underground: Filmangebot, Fußballturnier<br />
• Lebenshilfe <strong>Leonberg</strong>: Freizeitgestaltung für behinderte junge Erwachsene<br />
• Beteiligung am Weihnachtsmarkt Höfingen<br />
• Projekt „Gewaltprävention“ mit AWO, Waldhaus und der Polizei<br />
• „Trommelprojekt“ mit der Pestalozzischule<br />
• Förderverein der Grund- und Hauptschule: Spiel- und Spaß-Nachmittag<br />
• Grund- und Hauptschule Höfingen: Theaterschulprojekt und Selbstverteidigung<br />
mit Stöcken<br />
• „Girls on Stage“-Projekt im Stadtpark mit dem AK Mädchen<br />
• Beteiligung an der Beachparty Höfingen
24<br />
Ausblick<br />
Aufgrund der finanziellen Kürzungen durch die Stadt <strong>Leonberg</strong> ist klar, dass weniger Zeit<br />
der Pädagogen (Kürzung der Wochenarbeitszeit aller Pädagogen im <strong>Jugendhaus</strong> <strong>Leonberg</strong><br />
e.V.) und weniger Mittel für Projekte und Reparaturen (geschweige denn Neuanschaffungen)<br />
zur Verfügung stehen. Dem gegenüber steht ein sicher nicht geringer werdender<br />
Betreuungsbedarf der Jugendlichen in Höfingen. Wir werden alle Anstrengungen unternehmen,<br />
um dieser nicht ganz einfachen Situation gerecht zu werden. Wir werden uns weiterhin<br />
aufs äußerste bemühen, eine möglichst effektive Arbeit zu gewährleisten und uns der<br />
Probleme und Wünsche unserer Klientel in jedem Falle annehmen. Jedoch ist klar: Weitere<br />
Kürzungen sind nicht hinnehmbar.<br />
Was ist uns unsere Jugend wert?<br />
Hauptamtliche MitarbeiterInnen<br />
Pädagogische MitarbeiterInnen<br />
Siegfried Etzel (38,5 h / Woche)<br />
Elke Pfeiffer (37 h / Woche)<br />
Zivildienstleistende<br />
Jens Berlin (bis 30.4.)<br />
Philipp Naß (ab 1.1. bis 31.10.)<br />
Treffvorstand<br />
Vorsitzende: Sandra Klopsch<br />
stellvertretender Vorsitzender: Tobias Feil<br />
Kassierer: Angelo Reale<br />
Beisitzer: Ali Kurucam, Clemens Eberhardt<br />
NachrückerInnen: Uli Depfenhart, Andreas Krizek<br />
Kooptierte Vorstandsmitglieder: Murat Korkmaz, Hendrik Rencin, Michael Kreher, Samet<br />
Ozkaya, Bruno Aleo, Mathias Wenndorf
Das Jahr <strong>2003</strong> 25<br />
Veranstaltungsübersicht<br />
04.01. Konzert BELCHING BEET<br />
11.01. Konzert EPIPHORA<br />
14.02. Disco der Gymnasien <strong>Leonberg</strong> (TG/WG)<br />
22.03. Minimal-Party<br />
29.03. Konzert SOULSTRIP<br />
12.04. Neckbreakers Nightz-Party<br />
26.04. 3.Rocknacht<br />
02./03.05. Local-Area-Network-Party<br />
13.06. Konzert LUNAFIELD<br />
03.07. ABI-Party der <strong>Leonberg</strong>er Gymnasien (ASG/JKG)<br />
01.-03.08. Grosse Sommer-Local-Area-Network-Party<br />
17.10. Party Evangelischer Reisedienst<br />
24.10. Hörspielnacht<br />
25.10. 80er-Party<br />
31.10. Halloween-Party<br />
01.11. Konzert CORONATUS + SUBSTANCE OF DREAM<br />
22.11. 4.Rocknacht<br />
06.12. JKG-Party<br />
13.12. Hip-Hop-Jam<br />
23.12. x-mas-Party<br />
26.12. Konzert PHLOXX
26<br />
Werkstatt 13 - Jugendtreff Gebersheim<br />
Einleitung<br />
War das Jahr 2002 das Jahr des Umbruchs hinsichtlich<br />
pädagogischer Betreuung, Abschluss des Generationswechsels und Neukonzipierung<br />
der Jugendarbeit, so galt es im Jahr <strong>2003</strong>, diese Veränderungen in eine fruchtbringende<br />
und bedarfsgerechte Jugendarbeit umzusetzen. Obwohl die Rahmenbedingungen durch<br />
den neuen Mietvertrag insgesamt viel ungünstiger wurden, konnten wir mit Hilfe von Eltern<br />
einiger Vorstände und Verlagerung pädagogischer Betreuungszeiten die Öffnungszeiten<br />
relativ stabil halten. Neben den festen pädagogisch betreuten Zeiten Montags, Dienstags<br />
und im Wechsel Mittwochs bzw. Freitags und teilweise durch eine Honorarkraft Donnerstags<br />
hatten wir ein relativ solides Fundament. Zusätzlich wurde auch im vergangenen<br />
Jahr, insbesondere an den Wochenenden, die Werkstatt ehrenamtlich geöffnet. Sie ist hierbei<br />
das <strong>Jugendhaus</strong> mit dem größten Anteil ehrenamtlicher Absicherung. Ein Informationsnetz<br />
ermöglichte es den Vorständen immer einen erwachsenen Betreuer bzw. den Pädagogen<br />
bei Problemen zu konsultieren. Bei der Regelung der Öffnungszeiten orientiert<br />
sich alles auf ein partnerschaftliches Einvernehmen zwischen Obermietern und Nachbarn,<br />
sowie den legitimen Interessen der Jugendlichen in der Werkstatt 13. Bis auf wenige Ausnahmen<br />
gab es hierbei keinerlei Probleme.<br />
Strukturelle Bedingungen<br />
Zielgruppe<br />
Gemäß der konzeptionellen Vorgaben erstreckte sich die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen<br />
auf die Altergruppe 10-27 Jahre. Gemäß den Anforderungen lag der Schwerpunkt<br />
jedoch bei den Jugendlichen im Alter von 14-17 Jahren, ergänzend insbesondere<br />
zum Schülercafé Gebersheim beschränkte sich die Betreuung von Kindern unter 13 Jahren<br />
auf Kooperationsprojekte wie Filmnachmittag im Schülercafé, Kinder- und Gemeindefest<br />
und Lehmhausprojekt. Darüber hinaus ist eine Erweiterung aus Sicht der pädagogischen
Das Jahr <strong>2003</strong> 27<br />
Arbeit in der Werkstatt 13 angesichts der begrenzten Räumlichkeiten, spezifischen Ausstattung<br />
und pädagogischen Betreuungszeiten weder machbar noch wünschenswert.<br />
Geschlecht<br />
Derzeitig Dominanz männlicher Besucher, Anfang des Jahres fast ausschließlich, durch<br />
direkte Ansprache auf Verhalten der Besucher seit Mitte des Jahres zunehmend auch wieder<br />
weibliche Jugendliche, Entwicklung von Beziehungen zwischen den Geschlechtern.<br />
Soziale Zusammensetzung<br />
Derzeit ist ein zunehmender Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bzw. aus<br />
Aussiedlerfamilien, beispielsweise russischer, portugiesischer, kurdischer, kosovarischer u.a.<br />
Herkunft zu verzeichnen. Zwar sind die Besucher der W13 derzeitig noch mehrheitlich aus<br />
dem Ortsteil Gebersheim, aber teilweise auch aus der Kernstadt und dem Stadtteil Höfingen.<br />
Die Mehrzahl der Besucher hat einen Hauptschulabschluss bzw. besucht die Hauptschule,<br />
einige wenige die Realschule. Ein Teil der Besucher befindet sich z. Zt. im Berufsvorbereitungsjahr.<br />
Ein nicht unwesentlicher Teil dieser Besucher neigt hingegen stark zur<br />
Schulbummelei und Nichtteilnahme am Pflichtunterricht.<br />
Soziale Entwicklung in der Werkstatt 13<br />
Mit der vom Ortschaftsrat und Sozialausschuss beschlossenen Veränderung der konzeptionellen<br />
Voraussetzungen hinsichtlich nutzbarer Öffnungszeiten und den daraus folgenden<br />
Betreuungszeiten durch den Pädagogen haben sich die langjährigen Ehrenamtlichen fast<br />
gänzlich aus der Mitarbeit in der W13-Arbeit zurückgezogen. Als gelegentliche Teilnehmer<br />
an den Treffvorstandssitzungen beschränken diese sich auf eine Beraterrolle im TVO. Mit<br />
dem Anfang des Jahres gewählten neuen Treffvorstand wurde der Generationswechsel<br />
entgültig vollzogen. Damit hat die durch den Einfluss der neuen Medien, wie Computer,<br />
Handy, DVD und Spielkonsolen geprägte Generation die Oberhand gewonnen. Dies äußert<br />
sich im Alltag durch deren Freizeitbedürfnisse. Hierzu zählt u.a. der Drang zu LAN-<br />
Partys innerhalb des Treffs oder in anderen Institutionen. Schwierigkeiten bereitete hierbei<br />
aber der enge rechtliche Rahmen durch den Jugendschutz und die eingeschränkten Öffnungszeiten<br />
im Treff. Waren anfänglich Mini-LANs während der betreuten Öffnungszeiten<br />
ausreichend, ist der Bedarfs nach s.g. „richtigen“ LANs über das gesamte Wochenende<br />
sowie über Tag und Nacht unverkennbar.
28<br />
Jugendkulturell wird die W13 vorrangig von Anhängern der Hip Hop und Rap Musik frequentiert.<br />
Dies äußert sich insbesondere durch deren subkulturelle Modedominanz, Musikgeschmack<br />
und damit verbundenes Alltagsauftreten. Die Erziehung zu Toleranz gegenüber<br />
Jugendlichen anderer subkultureller Orientierung, Geschlecht oder sozialer Herkunft stellt<br />
eine pädagogische Alltagsherausforderung dar und gehört zur täglichen Konfliktbewältigung.<br />
Schwerpunkt ist hierbei die Vermittlung eines Grundverständnisses, nach dem es<br />
erforderlich ist, gewaltfrei Konflikte zu bewältigen. Dies erfolgt durch Gespräche und Beratungsangebote,<br />
bei Nichtbeachtung auch durch Androhung oder Vollzug von Sanktionen.<br />
Verglichen mit den großen Jugendhäusern gestaltet sich der Treffalltag bei den zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen hinsichtlich eines unterschiedlichen Bildungsgrades und damit<br />
verbundener sozialer Zugehörigkeit vergleichsweise relativ konfliktarm. Bedingt durch die<br />
räumliche Enge entsteht ein tieferes Verständnis für die Notwendigkeit selbstorganisierter<br />
Reglementierungen sowie Rücksichtnahme auf den oder die anderen Besucher.<br />
Programmschwerpunkte im Jahr <strong>2003</strong><br />
• Renovierung der W13 in Regie des Treffvorstandes<br />
• Mini-LAN`s , z.T. auch in selbstorganisierter Form<br />
• Ausflüge im Rahmen der Sommerferienaktion, u.a. in den Europapark Rust, Technikmuseum<br />
nach Sinsheim und an den Breitenauer See<br />
• Wochenendfreizeit auf die Teufelsmühle im Schwarzwald<br />
• Organisation eines Go-Kart- Wettbewerbes in der Karthalle Schömberg<br />
• Geburtstagsfeiern von W13-Besuchern bzw. Vorständen im Februar und Juni im<br />
Treff Warmbronn<br />
• Organisation einer offenen Blackmusic-Party mit ca. 200 Besuchern im Treff<br />
Warmbronn am 21.11.<strong>2003</strong><br />
• Beteiligung an verschiedenen Aufgaben beim rockXplosion<br />
Gemeinwesenarbeit im Jahr <strong>2003</strong><br />
Neben der Teilnahme an den Stadtteilrunden im Ortsteil Gebersheim standen in diesem<br />
Jahr zwei Termine im Vordergrund:<br />
Teilnahme am Kinder- und Gemeindefest in Gebersheim<br />
Alljährlich findet Anfang Juli im Stadtteil Gebersheim das Kinder- und Gemeindefest statt.<br />
Wie in den vergangenen Jahren beteiligte sich auch die Werkstatt 13 angemessen an dieser<br />
Aktion. Bereits im Vorfeld hatten wir eine Playstation auf Großleinwand sowie eine Bastelaktion<br />
angekündigt. Nach aktiver Vorbereitung konnten wir diese beiden Vorhaben auch in<br />
die Tat umsetzen, wobei wir an beiden Ständen eine hohe Frequentierung zu verzeichnen<br />
hatten. So kamen unsere Mädchen-Vorstände beim Vormalen der Windows-Color-<br />
Vorlagen kaum nach, war der Tisch ständig von Kids und deren Eltern umlagert. Auch die<br />
Playstation-Aktion war trotz komplizierter Lichtverhältnisse ständig gut besucht, wobei<br />
permanent ein Vorständler die Kontrolle über die Aktion behalten musste.<br />
Bau eines Lehmhauses von und für Kinder in Gebersheim<br />
Bereits Anfang des Jahres beschloss die Stadtteilrunde der Kinder- und Jugendarbeit in<br />
Gebersheim eine Kinderaktion mit dem Ziel, Kindern die Natur und deren Erlebniswelt<br />
nahe zu bringen. Neben einer Höhlenausfahrt in die Alb für die Älteren entschied sich das
Das Jahr <strong>2003</strong> 29<br />
Gremium nach längeren Diskussionen für den Bau eines Lehmpavillons unter Anleitung<br />
eines Lehmpädagogen aus Berlin. Nachdem auch über den Standort und den Termin lange<br />
gefeilscht wurde, begannen die Vorbereitungen. Die Werkstatt 13 bzw. der <strong>Jugendhaus</strong>verein<br />
leistete hier insbesondere logistische und personelle Hilfe bei der Vor- und Nachbereitung<br />
des Projektes. Dazu gehörte das Ausschachten eines Fundaments, Unterstützung<br />
durch Pavillons, Bierbankgarnituren, Kreissägen u.a. sowie die Hilfe bei notwendigen<br />
Nacharbeiten wie bei der Dachkonstruktion und deren Versiegelung. Hierbei beteiligten<br />
sich eine ganze Reihe von Besuchern und Vorständen. Als pädagogischer Betreuer und<br />
Zuarbeiter beim Aufbau der Dachkonstruktion war der Pädagoge die gesamte Zeit beteiligt.<br />
Nebenbei entstand noch eine Internetseite über den täglichen Fortgang des Geschehens,<br />
welcher auf der Homepage der Werkstatt 13 dokumentiert wurde.<br />
Ausblick ins neue Jahr<br />
Schwerpunktmäßig gilt es im neuen Jahr, nach der Wahl des neuen Vorstandes die kontinuierliche<br />
Arbeit fortzusetzen. Neben der Stabilisierung der Vorstandsarbeit hat die pädagogische<br />
und ehrenamtliche Absicherung der Öffnungszeiten, welche derzeitig fast jeden Wochentag<br />
umfasst, und deren organisatorische und rechtliche sowie partnerschaftliche Absicherung<br />
Vorrang. Dies entspricht einem vordringlichen Interesse der Jugendlichen und<br />
ihrem Drang, selbst Verantwortung für die Werkstatt 13 zu übernehmen. Die Optimierung<br />
des Konfliktmanagements unter Rücksicht auf den Entwicklungsstand der Ehrenamtlichen<br />
bzw. der Besucher bleibt die pädagogische Herausforderung des Jahres. Trotz der schwierigen<br />
finanziellen Situation muss die Ausstattung der Werkstatt 13, insbesondere die Computertechnik,<br />
teilweise erneuert und den medienpädagogischen Erfordernissen und Bedürfnissen<br />
der Jugendlichen angepasst werden. Gleichzeitig ist angedacht, ausgehend vom Erfolg<br />
der Blackmusic-Party in Warmbronn, die Zusammenarbeit diesbezüglich zu intensivieren<br />
und öfters gleichartige Veranstaltungen unter Einbeziehung der Werkstattbesucher zu<br />
organisieren.<br />
Hauptamtliche Mitarbeiter<br />
Jan Lippmann, Fachkraft für soziale Arbeit (19,25h/Woche)<br />
Dirk Hundt, Aushilfe stundenweise (bis 09/<strong>2003</strong>)
30<br />
Bericht des Treffvorstands der Werkstatt 13<br />
Mit der Neuwahl unseres Vorstandes taten wir uns relativ schwer. Wollten die „Großen“<br />
angesichts der bescheidenen Öffnungszeiten und anderer Aufgaben im Verein nicht mehr<br />
kommen, hatten wir im Laufe des Jahres zunehmend zu wenige volljährige Vorstände, um<br />
alleine die Werkstatt aufzumachen und auch so jede Menge Probleme mit uns und den<br />
unglücklichen Umständen durch den neuen Vertrag. Vor allen Dingen die lächerlich kurzen<br />
Öffnungszeiten, in der Woche bis 21.00 Uhr und am Wochenende bis 22.00 Uhr, haben<br />
doch eigentlich rein gar nichts mit unseren Bedürfnissen und mit einem <strong>Jugendhaus</strong> zu tun.<br />
Auch der Ärger mit den anderen Mietern, niemals die Musik etwas lauter drehen oder Partys<br />
feiern zu können, nervt doch schon gehörig. Da wir ALLE nicht mobil sind, können<br />
wir auch nicht einfach jedes Wochenende woanders hinfahren.<br />
Trotzdem versuchten wir auch im vergangenen Jahr, uns das Jugendleben so ansprechend<br />
wie möglich zu gestalten. Unsere Computerfreaks machten kleine LAN-Partys, größere<br />
Partys veranstalteten wir in Warmbronn. Dabei geriet unsere Blackmusic-Party mit über<br />
200 Besuchern zu einem großen Erfolg, so dass wir diese Veranstaltungsreihe fortsetzen<br />
wollen.<br />
Als erstes jedoch gaben wir der Werkstatt ein neues Gesicht. Nach einigen Jahren waren<br />
die Wände doch einigermaßen vergilbt und konnten einen neuen Anstrich gut gebrauchen.<br />
Neben der Umstellung unserer Theke sind unsere neuen Küchenschränke ein neuer Lichtblick.<br />
Stella malte lustige Ornamente an die Wand, welche etwas außergewöhnlich, aber<br />
schön anzuschauen sind.<br />
Unsere missglückte Vorstandsausfahrt auf die Teufelsmühle hatte im Nachhinein auch<br />
seine guten Seiten. Nach einigen Hausverboten fanden neue Jugendliche verstärkt in die<br />
Werkstatt 13. Da einige gewählte Vorstände allerdings ausblieben, bestand die Aufgabe,<br />
neue Vorstände zu kooptieren, um die Arbeit weiterführen zu können. Mit Marcelo und<br />
Eduard fanden wir auch zwei interessierte Jugendliche, andere „Neue“ empfehlen sich<br />
schon jetzt für unsere nächste Vorstandswahl. Insbesondere Marcelo war hoch motiviert,<br />
hatte er doch neue Ideen und bewarb sich als schlüsselverantwortlicher Vorstand für verantwortungsvollere<br />
Aufgaben in der Werkstatt 13.<br />
Für die Zukunft wünschen wir uns mehr Platz, längere Öffnungszeiten, einen neuen Computer<br />
und eine funktionsfähige Playstation, viele Partys, Ausfahrten, keine Stimmungsmache,<br />
ungerechtfertigte Vorwürfe und Unterstellungen mehr gegen uns und für Gebersheim<br />
ganz dringend ein neues, für uns geeignetes <strong>Jugendhaus</strong>.<br />
Treffvorstand<br />
Der Vorsitzende Fidan Kurtaj (17),<br />
als 1. Stellvertreter Jeremy Holy (16),<br />
der Kassierer Frank Aisenbrey (17)<br />
und als 1. Beisitzerin Tina Thumm (17), als 2.Beisitzerin Melanie Eisler (19)<br />
als kooptierte Beisitzer Andi Kovacs (27), Jens Strobel (26), Leonardo Thumm (15),<br />
Kathrin Looke (17), Marcelo Lanca (18), Eduard Tjukov (16)
Das Jahr <strong>2003</strong> 31<br />
Beat Baracke – Jugendtreff Ramtel<br />
Einleitung<br />
Im Jahre <strong>2003</strong> konnten wir unser pädagogisches Angebot und unsere neue Zielsetzung wie<br />
den Schwerpunkt Neue Medien und stadtteilbezogene Jugendarbeit (siehe dazu <strong>Jahresbericht</strong><br />
2002) umsetzen und damit an die guten Leistungen des Vorjahres anschließen.<br />
Allerdings wurden im ersten und im letzten Quartal des Jahres durch den wichtigen Optimierungsdialog<br />
und die nötigen Vertragsverhandlungen mit der Stadt sehr viel Arbeitszeit<br />
und Ressourcen gebunden. Vor allem litten Veranstaltungen und regelmäßige pädagogische<br />
Angebote darunter.<br />
Gegen Mitte des Jahres entwickelten wir mit unseren BA-Praktikanten neue Angebote wie<br />
Turniere, Filmabende und neue Kreativangebote, was zu einer Veränderung in der Gruppenstruktur<br />
und dem Klientel des Jugendtreffs Ramtel führte.<br />
Programmatisch lag der Schwerpunkt nach wie vor im Offenen Bereich und konnte ausgebaut<br />
werden.<br />
Besucherstruktur<br />
Durch den Schwerpunkt<br />
„Offener Bereich“ konnten<br />
neue Besucher ins Haus<br />
integriert und damit eine neue<br />
Kultur im Haus etabliert<br />
werden, kurz gesagt der Laden<br />
brummt.<br />
Hierbei erwiesen sich regelmäßige<br />
pädagogische Angebote<br />
und jugendkulturelle Veranstaltungen<br />
als gute Zugpferde zur<br />
Steigerung unserer Besucherzahlen<br />
insgesamt. Dies zeigte<br />
sich auch bei der letzten<br />
Besucherzählung. Ein Großteil<br />
der Besucher ist der Altersgruppe<br />
zwischen 13 und 17<br />
zuzuordnen, allerdings konnten<br />
wir eine Gruppe von 8-12<br />
jährigen männlichen Jugendlichen<br />
integrieren. Erfreulicherweise<br />
ist der Anteil der<br />
weiblichen Besucher zeitweise<br />
auf ca. 40% gestiegen und lag<br />
damit weit über dem üblichen<br />
Durchschnitt der letzten Jahre.<br />
Die Besucherstruktur der Beat Baracke ist bezogen auf Ausländeranteil und Bildungsschicht<br />
ein Spiegel der Gesellschaft und brachte auch deren Probleme zu uns ins Haus, die<br />
durchaus dem gesellschaftlichen Querschnitt entsprechen.<br />
Drogenproblematik, soziale und familiäre Probleme aber auch Jugendarbeitslosigkeit beschäftigten<br />
uns immer wieder. Aus datenschutzrechtlichen Gründen können wir leider
32<br />
nicht auf einzelne Situationen eingehen, aber diese Problemlagen führten dazu, dass wir<br />
sehr viel Einzelfallarbeit leisten mussten.<br />
Auch in der Gruppenarbeit mit unseren Ehrenamtlichen waren diese Probleme immer präsent<br />
und führten zu Konflikten innerhalb der Gruppe aber auch nach außen hin. Kontakte<br />
mit Eltern und anderen Institutionen erwiesen sich dabei als äußerst hilfreich für alle Beteiligten.<br />
Die gute Zusammenarbeit mit der August Lämmle Schule und deren Schulsozialarbeit<br />
der AWO zahlte sich dabei aus. Wir konnten immer wieder auf informeller Ebene mit<br />
der Schule zusammenarbeiten und unseren Besuchern dadurch das eine oder andere Eisen<br />
aus dem Feuer holen.<br />
Mitte des Jahres mussten wir drei Stammbesuchern aufgrund von schweren Verstößen<br />
gegen die Hausordnung (Drogendelikte) lange Hausverbote aussprechen. Aufgrund von<br />
falschverstandener Solidarität innerhalb der Peer-Group gingen die Besucherzahlen stark<br />
zurück, erhöhten sich aber nach den Sommerferien wieder auf den alten Stand. Auch durch<br />
den Vorstand ging dadurch ein tiefer Riss, der uns noch lange beschäftigen sollte.<br />
Die jugendkulturellen Veränderungen im Hause vollzogen sich weiter in Richtung Hip-<br />
Hop und Dancehall. Deshalb legten wir großen Wert darauf, Veranstaltungen in dieser<br />
Richtung zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang zu erwähnen wäre der DJ-Workshop<br />
von DJ-Loops welcher unsere DJ-Ausrüstung endlich wieder zum Drehen brachte. Der<br />
Workshop und die Anschaffung eines DJ-Mischpultes, das sich dabei als große Bereicherung<br />
unseres Kreativ-Angebotes erwies, wurde von den Ehrenamtlichen selbst organisiert.<br />
Diese neue jugendkulturelle Ausrichtung führte auch zu einer breiteren Akzeptanz bei der<br />
jugendlichen Bevölkerung in <strong>Leonberg</strong>.<br />
Der Ruf des Hauses als „Punkrockhochburg“ bei den Jugendlichen scheint inzwischen<br />
gebrochen und ermöglichte es uns vorurteilsfrei zu arbeiten.<br />
Die guten Ansätze im Bereich der neuen Medien wurden fortgesetzt und Kooperationen<br />
innerhalb des Vereins sind entstanden. Erstmals waren an einer LAN-Party in der Beat<br />
Baracke auch zwei anderer Jugendhäuser (Gebersheim, Höfingen) beteiligt.
Das Jahr <strong>2003</strong> 33<br />
Es wurde ein weiterer Schritt vollzogen, die Jugendlichen in den Organisationsprozess mit<br />
einzubeziehen. Ein Organisationsteam wurde gegründet, welches Aufgaben verteilte und<br />
sich um den Ablauf der LAN-Party kümmerte.<br />
Außerdem bekamen wir endlich die nötige Netzwerktechnik zur Verfügung gestellt, um<br />
diese Art von Veranstaltungen ohne größere Probleme und Risiken durchführen zu können.<br />
Die Neuen Medien spiegeln sich in der Lebenswelt der Jugendlichen und bieten uns einen<br />
guten Ansatz, pädagogisch zeitgemäß zu arbeiten.<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit<br />
Die Ablösephase der „alten Vorstände“ aus dem letzten Jahr setzte sich fort.<br />
Dies führte dazu, dass ein Vorstand gewählt wurde, der zu großen Teilen aus jungen Besuchern<br />
bestand. Auch hier richteten wir unser Hauptaugenmerk auf die Einübung von<br />
Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Frustrationstoleranz, Konfliktfähigkeit und das<br />
Erlernen von organisatorischen Strukturen.<br />
Dabei stand die Selbstorganisation und die Beteiligung im Haus und am Programm stark<br />
im Vordergrund. Unser Ziel war es die Jugendlichen und Jungen Erwachsenen dazu zu<br />
befähigen das Haus alleine zu bewirtschaften um längere Öffnungszeiten zu gewährleisten.<br />
Durch die Vertragsverhandlungen mit der Stadt, die Qualitätssicherung und die damit verbundene<br />
Abwesenheit der Pädagogen war dies sehr wichtig, um unser Haus im Abendbereich<br />
regelmäßig offen zu halten.<br />
Großen Einfluss auf die Motivation der ehrenamtlichen Vorstände hatte zum einen die<br />
Vertragssituation und die Kürzungen der Mittel durch die Stadt, und zum anderen die<br />
Gruppenstruktur innerhalb des Vorstandes. Auch die häufige Abwesenheit der Pädagogen<br />
führte zu Spannungsfeldern.<br />
Es zeigten sich Defizite im Umgang mit Konflikten untereinander, aber auch Schwierigkeiten<br />
im Erfüllen von eigenen Ansprüchen. Nach anfänglicher Euphorie gab es durch die<br />
beschriebenen Problemstellungen einen Motivationseinbruch der sich aber Mitte des Jahres<br />
zu einer realistischen, situationsorientierten Arbeitsatmosphäre entwickelte.<br />
Gegen Ende des Jahres hatten wir durch die kontinuierliche Arbeit mit den Vorständen ein<br />
gut funktionierendes Team, das immer wieder Eigenverantwortung übernahm.<br />
Kooptationen innerhalb des Vorstandes führten zu einem sehr großen Team (10 Vorstände),<br />
was zwar die pädagogische Arbeit nicht gerade erleichterte, aber einen unverzichtbaren<br />
Bezugs- und Identifikationspunkt für die Besucher darstellte. Das Interesse an der Partizipation<br />
ist dadurch weiterhin sehr groß und die Besucher fühlen sich ernstgenommen und<br />
beteiligen sich rege an allen Entscheidungen.<br />
Die einmal wöchentlich stattfindende Hausversammlung war immer gut besucht und wurde<br />
von den Besuchern angenommen. Sie wurde dazu genutzt, eigene Wünsche, Anregungen<br />
und Kritik zu äußern. Teilweise nahmen alle Besucher an den Hausversammlungen teil<br />
und diskutierten rege mit! Die Partizipation ist und bleibt ein wichtiger und wesentlicher<br />
Bestandteil der Hauskultur in der Beat Baracke!<br />
Vernetzung und Kooperation<br />
• 18.-19.01. Fußballturnier mit Polizei, AWO, Waldhaus, Stadtjugendreferat<br />
• 12.– 13.07. Kinder- und Jugendtage<br />
• 18.-20.07. Open Air Warmbronn<br />
• „Howie the Rookie“ Gewaltpräventionsprojekt mit der Polizei, AWO, Waldhaus
34<br />
• Stadtteilbezogene Zusammenarbeit mit der AWO-Schulsozialarbeit der August<br />
Lämmle Schule<br />
• Informelle Zusammenarbeit mit dem Waldhaus, der AWO und der Polizei<br />
• Zusammenarbeit mit dem Fish Clan und der Stadt in Zusammenhang mit dem<br />
1. Mai auf dem Golfplatz<br />
• Weißrussland Projekt, Hospitation von weißrussischen Jugendlichen in der Einrichtung<br />
• Interne Zusammenarbeit mit dem <strong>Jugendhaus</strong> Warmbronn beim Tonstudio-<br />
Projekt<br />
• Stadtteilrunden Eltingen und Stadtmitte<br />
• Zusammenarbeit mit dem <strong>Jugendhaus</strong> Degerloch OBW9<br />
Wir konnten im letzten Jahr bestehende Vernetzungen ausbauen und neue Kooperationspartner<br />
in der Stadt gewinnen. Die Jugendarbeit in <strong>Leonberg</strong> hat unserer Ansicht nach auch<br />
durch das Engagement von Frau Schmauder deutliche Fortschritte gemacht.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen den Trägern gab uns eine Vielzahl von neuen Handlungsmöglichkeiten<br />
und erlaubte es uns, Problemlagen bei Jugendlichen zu erkennen und effizienter<br />
zu verfolgen.<br />
Probleme die z.B. in der Schule stattfinden, konnten dadurch auch im Freizeitbereich gelöst<br />
werden. Durch das Netzwerk der verschiedenen Träger konnten Betreuungslücken<br />
eingedämmt und die Effizienz der Jugendarbeit in <strong>Leonberg</strong> erheblich verbessert werden.<br />
Wir hoffen, dass dieser „Neue <strong>Leonberg</strong>er Weg“ auch weiterhin konstruktiv und kontinuierlich<br />
fortgeführt werden kann. Außerdem erhoffen wir uns eine solide (auch finanzielle)<br />
Unterstützung der Stadtverwaltung auf diesem Weg.<br />
Auch das Weißrussland- Projekt entwickelte sich zu einer sehr guten Zusammenarbeit zwischen<br />
Blosenbergkirche, Lokaler Agenda 21 und <strong>Jugendhaus</strong>. Der Besuch mit Jugendlichen
Das Jahr <strong>2003</strong> 35<br />
aus <strong>Leonberg</strong> in Weißrussland verlief äußerst erfolgreich. Der Gegenbesuch unserer weißrussischen<br />
Freunde endete mit dem vielbeachteten Auftritt der Band "375 Long Meters"<br />
auf dem Open Air Warmbronn und brachte die Jugendlichen beider Länder näher zusammen.<br />
Es entstanden Freundschaften zwischen den Nationen und beide Seiten konnten<br />
etwas voneinander lernen. Durch die Hospitationen sozial engagierter weißrussischer Jugendlicher<br />
in <strong>Leonberg</strong>er Einrichtungen wie z.B. Samariterstift, Eine Welt Laden und Jugendhäusern<br />
förderten wir den Kulturaustausch und es entstanden eine Vielzahl von neuen<br />
Projekten und Möglichkeiten.<br />
Auch die öffentliche Resonanz auf das gesamte Projekt und z.B. die Fotoausstellung in der<br />
Beat Baracke war sehr gut. Das Weißrussland-Projekt wird von uns als wichtiger Bestandteil<br />
der pädagogischen interkulturellen Arbeit in <strong>Leonberg</strong> betrachtet und auch weiterhin<br />
fortgeführt werden.<br />
Das Gewaltpräventionsprojekt „Howie the Rookie“<br />
Auch dieses Jahr fand wieder das Gewaltpräventionsprojekt in Zusammenarbeit mit der<br />
AWO, dem Waldhaus und der Polizei <strong>Leonberg</strong> statt.<br />
Im Gegensatz zum letzten Jahr als wir den Film „Alaska.de“ zeigten, setzten wir dieses Jahr<br />
auf das Theaterstück „Howie the Rookie“. In diesem Stück geht es um Konflikte zwischen<br />
Jugendlichen in einem Londoner Vorort. Gespielt von einem Schauspieler, der immer wieder<br />
in verschiedene Rollen schlüpft, zeigt das Stück die Lebenswelt und vor allem die Sprache<br />
der Jugendlichen. Die Aufführung fand im Spitalhof statt. Beteiligt waren sechs achte<br />
Klassen aus <strong>Leonberg</strong>. Nach dem Theaterstück konnten die Jugendlichen dem Schauspieler<br />
noch Fragen stellen, was auch rege genutzt wurde und zu einigen äußerst interessanten<br />
Diskussionen führte.<br />
In einer zweiten Einheit gingen wir dann an die Schulen und machten in den Klassen noch<br />
eine Nachbearbeitung, in der es hauptsächlich um Gewalt und deren Folgen ging. In kleinen<br />
Rollenspielen und Diskussionen wurden verschiedene Problemlagen der Jugendlichen<br />
bearbeitet. Auch aktuelle Probleme innerhalb der Schulklasse wurden dabei angesprochen<br />
und aufgearbeitet.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der anderen Trägern und Schulen lief wie immer<br />
sehr gut. Die Vorbereitung war vorbildlich und auch die Zusammenarbeit mit dem Spitalhof<br />
funktionierte wunderbar. Projekte dieser Art sind nicht nur öffentlichkeitswirksam,<br />
sondern eine wichtige Ergänzung des pädagogischen Angebotes. Wir hoffen, dass uns in<br />
Zukunft die Zeit noch bleibt, an solchen Projekten teilzunehmen.<br />
Veranstaltungen und Angebote<br />
Es fanden im Jahr <strong>2003</strong> 17 Partys und 14 Konzerte statt. Besonders hervorzuheben sind<br />
die Konzerte mit Mädels No Mädels, Tragedy, Royal Tease und Les Garcons. Das Tragedy-Konzert<br />
fand in Zusammenarbeit mit dem <strong>Jugendhaus</strong> Degerloch OBW9 statt.<br />
Die Veranstaltungen wurden im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Lärmbelästigung und<br />
Müllproblemen etwas zurückgenommen und auf ihre finanzielle und räumliche Tragbarkeit<br />
ausgerichtet.<br />
Regelmäßige Angebote:<br />
• Jeweils ein Tischtennisturnier, Billardturnier und Kickerturnier im Monat<br />
• Einmal pro Woche die Koch-AG "Volxküche"<br />
• Einmal pro Woche Spieleabend<br />
• Einmal pro Woche Jugendgruppe<br />
• Einmal pro Woche Filmabend
36<br />
Ständig genutzte Angebote:<br />
• Siebdruck<br />
• Übungsraum<br />
• Raumnutzung durch Attac und Jusos<br />
• Fotolabor<br />
Sonstiges:<br />
• Fotoausstellung Weißrussland<br />
• DJ-Workshop mit DJ Loops<br />
Einmal in der Woche fanden in der Beat Baracke Turniere statt, welche sich äußerster Beliebtheit<br />
erwiesen. Gespielt wurden Tischkicker im Einzel und im Doppel, Tischtennis und<br />
Billard. Der Billardraum musste Ende des Jahres leider geschlossen werden, da unsere Queues<br />
durch einige Halbstarke zu Feuerholz „umfunktioniert“ wurden.<br />
Die Volxküche ist der Dauerbrenner in der Beat Baracke. Es gab wechselnde Gerichte zu<br />
fairen Preis die von engagierten Besuchern unter Anleitung selbst zubereitet wurden.<br />
Beim Spieleabend wurden verschiedene Brettspiele aber auch unsere Playstation genutzt.<br />
Leider hatte sich mit der Zeit sämtliches Zubehör unserer Playstation in Luft aufgelöst und<br />
deshalb konnte der Spieleabend nicht mehr so stattfinden wie wir das gewohnt waren.<br />
Die Jugendgruppe ist ein Projekt unserer Praktikantin Tanja bei dem es verschiedene Kreativangebote<br />
gab, wie zum Beispiel Armbänder aus Perlen knüpfen, Töpfereien und so weiter.<br />
Dieses Angebot wurde nicht nur von unseren jungen Besuchern genutzt sondern auch<br />
von den „Alten Hasen“.<br />
Der Filmeabend wurde von unseren Vorständen organisiert und betreut und erwies sich als<br />
gute Ergänzung zum bestehenden Programm.<br />
Der DJ-Workshop entstand durch eine Initiative unserer Vorstände und DJ-Loops konnte<br />
seine Skills an den Plattenspielern vorführen.<br />
Außerdem belebte die ganze Aktion unsere Kneipenabende am Freitag und führte immer<br />
wieder zum zünftigen „Bouncing“ im Cafe´.<br />
Die Fotoausstellung, die Bilder von Oliver Lieber und Michael Brem zeigte, führte zu breitem<br />
Anklang in der Presse und stand unter dem Motto „Alltag in Weißrussland“.<br />
Die pädagogischen Angebote wurden an die Bezugsgruppe angepasst, ausgebaut und besser<br />
im Haus etabliert. Unsere BA-Praktikanten leisteten einen wichtigen Anteil an der Umsetzung<br />
des Programms im Jugendtreff Ramtel.<br />
Ausblick<br />
Durch die Kürzungen im Jahr 2004 und die damit verbundenen Sparmaßnahmen wird die<br />
Arbeit in der Beat Baracke um einiges schwieriger. Die Kürzungen im Material-Bereich<br />
können wir nur durch einen ganz krassen Sparkurs auffangen. Das bedeutet, dass wir keine<br />
Neuanschaffungen mehr machen und alte Sachen nicht mehr adäquat ersetzen können.<br />
Dies wird zwangsläufig zu einer Einschränkung unseres Angebotes führen.<br />
Durch die Reduzierung der Arbeitszeit werden wir immer weniger Zeit in Vollbesetzung<br />
arbeiten können. Dies führt dazu, dass die Pädagogen weniger Angebote machen können,<br />
da ja der „normale“ Betrieb aufrecht erhalten werden muss.<br />
In Industriekreisen würde man sagen: “Wir werden uns gezwungen sehen, unser Angebot<br />
weiter zu reduzieren und alle Angebote auf ihre Effizienz überprüfen, um neue Möglichkeiten<br />
zu erarbeiten. Zudem müssen wir darauf achten, unser Ressourcen-Management weiter<br />
auszubauen.“
Das Jahr <strong>2003</strong> 37<br />
Außerdem muss jede Kooperation mit anderen Trägern und andere Angebote außerhalb<br />
des Hauses auf die Balance zwischen Nutzen und Aufwand überprüft werden. Bis zu 63<br />
Besucher pro Tag erfordern unsere vollste pädagogische Aufmerksamkeit im Jugendtreff<br />
und lassen bei dieser Personalausstattung keinen Spielraum für zusätzliche zeitraubende<br />
Experimente.<br />
Aber leider lässt sich als Pädagoge nur eins sagen: „Die Kürzungen treffen uns hart und<br />
werden uns um zwei Lichtjahre Arbeit zurückwerfen“. Oder wie es die Borg bei Star Trek<br />
sagen würden:<br />
"Wir sind die Stadtverwaltung! Widerstand ist zwecklos! Sie werden assimiliert werden !".<br />
Eine weitere Stärkung der Partizipation ist wünschenswert, um Öffnungszeiten zu erhalten<br />
und die Rahmenbedingungen zu verbessern. Die Aufteilung der Arbeit zwischen Ehrenamt<br />
und Pädagogik wird neu organisiert werden und sich auch im Programm der Beat Baracke<br />
wiederspiegeln.<br />
Es wird weniger Angebote und weniger Veranstaltungen geben, außerdem werden die Öffnungszeiten<br />
und vor allem die pädagogisch geführten Kernzeiten unter den Kürzungen<br />
leiden. Das pädagogische Team des Jugendtreffs ist sich nicht sicher, ob unter diesen Bedingungen<br />
der gute Kurs der Vorjahre gehalten werden kann. Wir werden sehen, was uns<br />
die Gemeinderatswahl und die weiteren Entwicklungen in der Stadt bringen werden.<br />
Unsere Berufsakademie-Praktikanten machen weiter Fortschritte und sind ein wichtiger<br />
Bestandteil des Teams. Dieses Jahr wird ihre Praktikantenzeit enden und wir werden ihnen<br />
nicht nur eine Träne hinterherweinen.<br />
Im pädagogischen Bereich werden wir weiterhin mit Einzelfallhilfe und Gruppenarbeit die<br />
Situation der Jugendlichen verbessern und Synergieeffekte nutzen.<br />
Der Jugendkulturelle Ansatz, die Neuen Medien und die Partizipation Jugendlicher wird im<br />
Jahr 2004 weiterhin unsere Arbeit bestimmen.
38<br />
Die Kooperationen innerhalb der Träger der Stadt in unserem Stadtteil wird weiter verbessert<br />
werden. Wir werden uns dabei aber aus finanziellen und personellen Gründen mehr<br />
auf die tägliche Arbeit als auf einzelne Projekte konzentrieren müssen, um mehr im Stadtteil<br />
und <strong>Jugendhaus</strong> präsent zu sein.<br />
Wir streben in einer Zeit leerer Kassen eine breite Zusammenarbeit aller <strong>Leonberg</strong>er Institutionen<br />
an, um der Jugend in <strong>Leonberg</strong> auch weiterhin gute Ausgangsmöglichkeiten zu<br />
bieten und die Attraktivität dieser Stadt für Jugendliche zu fördern.<br />
Hauptamtliche Mitarbeiter<br />
Pädagogische MitarbeiterInnen<br />
Michael Brem (38,5 h/Woche), Mark Schäzle (35 h / Woche)<br />
Zivildienstleistende<br />
Achim Sendersky (bis 30.4.), Alex Winter (ab 1.9.)<br />
Auszubildende (Berufsakademie)<br />
Tanja Gmeiner, Dennis Figaschewski
Das Jahr <strong>2003</strong> 39<br />
Bericht des Treffvorstands der Beat Baracke<br />
Das Jahr <strong>2003</strong> begann in der Beat Baracke mit einem großen Vorstand. Schon an der ersten<br />
Sitzung wurden weitere interessierte Besucher kooptiert. Somit waren wir zehn motivierte<br />
Treffvorstände.<br />
Um uns besser kennen zu lernen, beschlossen wir, einen Stammtisch einzuführen. Dies<br />
wurde aber leider nicht lange fortgesetzt. Wir beschlossen, nach mehreren Anfragen von<br />
Kooptationen eine Sperre von mindestens drei Monaten, damit sich das neue Team erst<br />
mal aneinander gewöhnt. Am Anfang kam es aber noch öfters zu Auseinandersetzungen,<br />
da manche die vielen Aufgaben und Pflichten im Vorstand wohl unterschätzt hatten.<br />
Am 8. Mai fand dann das erste Treffen zum näheren Kennenlernen der Vorstände aus allen<br />
Häusern in der Beat Baracke statt.<br />
An einem Wochenende Anfang Mai wurde schließlich nach langem Hin und Her der Discoraum<br />
neu gestrichen. Zu dieser Zeit hatten wir auch unseren ersten dreiwöchigen Praktikanten.<br />
Er und wir hatten viel Spaß, da wir gemeinsam sehr gute Arbeit leisteten.<br />
Unsere Vorstandsarbeit wurde leider durch mehrere Hausverbote getrübt. Dadurch und<br />
durch die Sommerpause war das Haus in dieser Zeit nicht mehr so gut besucht. Nichtsdestotrotz<br />
versuchte der Vorstand bei Festen und Veranstaltungen außerhalb des Hauses mitzugestalten,<br />
wie beispielsweise die Kinder- und Jugendtage im Stadtpark, was auch gut gelang.<br />
Es folgte Mitte Juni eine kurze Schließphase, in der Ausbesserungsarbeiten vorgenommen<br />
wurden. Nach mehreren erfolgreichen LANs (Local Area Network-Partys) waren die<br />
LAN-Party-Planer begeistert und organisierten fleißig Fortsetzungen.<br />
Im Herbst begann auch schon wieder der Kampf mit der Stadt ums Geld. Wir versuchten<br />
mit Unterschriftensammelaktionen, Plakaten und einer Demo zu zeigen, wie wichtig uns<br />
und unseren Besuchern die Jugendhäuser sind. Aber nichts half. Der Treffvorstand schrieb<br />
daraufhin einen Brief an den Oberbürgermeister. Wir machten einen Termin aus, der jedoch<br />
kurzfristig vom 1. Bürgermeister abgesagt wurde. Zum Glück hat er sich es aber dann<br />
doch noch anders überlegt und bat uns um einen neuen Termin. Aber auch dieses Gespräch<br />
half nichts. Es wurde also auch dieses Jahr wieder einiges gekürzt.
40<br />
Im Herbst lebte der Vorstand richtig auf und wir zeigten was in uns steckt. Das Programm<br />
unter der Woche lief noch besser als zuvor. Während dieser Zeit wurde dann auch Daniel<br />
Boge in den Vorstand kooptiert. Die meisten verstanden sich gut und hatten viel Spaß miteinander.<br />
Im November konnten wir noch Jeffrey Buckingham und Lucas Schmidt für die<br />
Mitarbeit im Vorstand gewinnen und waren damit zwölf!<br />
Wir widmeten uns nun dem Dezember und nahmen mehrere Weihnachtsfeiern an. Ein<br />
nettes internes Beisammensein musste auch sein, nach fast einem Jahr jeden Tag offene<br />
Tür. An diesem Abend bekamen wir Besuch vom GVo, der kam, um uns für unsere gute<br />
Arbeit im vergangenen Jahr zu loben.<br />
Für das neue Jahr erhoffen wir uns etwas mehr Ruhe und wieder mehr Unterstützung von<br />
Seiten der Stadt.<br />
Der Vorstand im Jahr <strong>2003</strong>:<br />
Vorsitzender: Benjamin Schulz<br />
stellv. Vorsitzende: Julia Wöhr<br />
Kassiererin: Sarah Tolitsch<br />
Beisitzer: Eva Ioannidou, Oliver Hildebrandt<br />
Nachrücker: Patrick Florea, Michael Klassen<br />
Kooptierte: Michael Weinmann, Chris Florea, Marc Stefanescu, Markus Schenk,<br />
Max Steiner, David Boge, Jeffrey Buckingham, Lucas Schmidt
Das Jahr <strong>2003</strong> 41<br />
Abenteuer Workshop Kanuausfahrt<br />
Der Workshop bestand aus drei Teilen und wurde von einer Pädagogin gemeinsam mit<br />
einem ausgebildeten Kanulehrer geleitet. Es konnten jeweils sechs Personen daran teilnehmen.<br />
Ziele des Workshops waren:<br />
• Verantwortung übernehmen lernen für sich und andere<br />
• Umgang und positives Bewältigen von Stresssituationen<br />
• Annäherung an die Natur (Naturerfahrung)<br />
• Lernen, vieles mit anderen Augen zu sehen<br />
• Kompromissfähigkeit fördern und ausbauen.<br />
• Gemeinschaftsgefühl fördern und stärken<br />
Der erste und leichteste Teil der Übung<br />
Zunächst ging es einen Tag nach Pforzheim. Hier konnten sich Anfänger mit dem Kanu<br />
vertraut machen und die ersten Fahrten absolvieren.<br />
Jetzt wurde es schon etwas komplizierter<br />
Als nächstes stand für drei Tage der künstliche Wildwasserkanal in Hüningen auf dem Programm.<br />
Es wurde das Fahren im Wildwasser geübt. Die Teilnahme hierbei war Voraussetzung<br />
für den dritten Teil des Workshops, wo es im Juni neun Tage nach Slowenien an die<br />
Soca ging.<br />
Auf nach Slowenien in eine wunderschöne Landschaft<br />
Hier stand nicht nur das Kanufahren auf dem Programm, es gab noch viele weitere Aktionen.<br />
Wir verbrachten die Tage mit Canyoning, Rafting, Bergwandern, Museumsbesuche<br />
und Besichtigungen.<br />
Im einzelnen bestand das Programm aus:<br />
• gemeinsame Besprechung über den Verlauf des Workshops mit Elementen zur<br />
Förderung des Teamgeistes.<br />
• Einweisung und Übergabe der persönlichen Ausrüstung für den Kanu Workshop<br />
• Einweisung zum Sicherheitstraining<br />
• Erklärung der Flusstrecke<br />
• Kanutouren<br />
• Besichtigung des Boca Wasserfalls<br />
• Besichtigung des Triglarnationalparks<br />
• Aufstieg zur Soca Quelle (bedeutende europäische Karstquelle)<br />
• Führung durch verschiedene Canyonsysteme des Soca Oberlaufs mit Erklärung des<br />
Ökosystems<br />
• Canyoning: Grenzerfahrung, Stärkung der Eigeneinschätzung und der Selbstbehauptung<br />
(jeder ist für sich selbst verantwortlich. Jeder ist für die anderen verantwortlich<br />
und überschätzt sich selbst und die anderen nicht. Stärkung zum Nein-<br />
Sagen)<br />
• Museumsbesuch mit Information über das geschichtliche Geschehen am Isonso<br />
(Soca)<br />
• Besuch der mittelalterlichen Stadt Udine
42<br />
• Raftingtour: Im Gegensatz zum Kanufahren wo man ein Boot allein steuert und<br />
den Fluss hinunterbringen muss, ist beim Rafting der Teamgeist gefordert und genaue<br />
Absprachen und sofortiges Handeln unerlässlich.<br />
Und leider mussten wir uns dann schon wieder von der wunderschönen Landschaft verabschieden<br />
und die Rückreise antreten.<br />
Resümee: Abseits vom Alltag konnten die TeilnehmerInnen vielfältige Erfahrungen in der<br />
Natur mit einerseits erlebnispädagogischen Angebote sammeln, durch die Besichtigungen<br />
und Museumsbesuche wurde andererseits auch die Geschichte der Gegend greifbar gemacht.
Das Jahr <strong>2003</strong> 43<br />
Mädchencafé Lila Luna<br />
Einleitung<br />
Neun Jahre war nun das Mädchencafé Lila Luna in den Räumen des Offenen Frauentreffs<br />
aktiv. Mädchen ab acht Jahren trafen sich, um ihre Erfahrungen, Wünsche und Träume<br />
auszutauschen. Oder zu erleben!<br />
Viele Abenteuer wurden gemeinsam gemeistert und so manche Aktion wurde zusammen<br />
auf die Beine gestellt. Aber auch hier macht der Rotstift vor Kürzungen keinen Halt! Und<br />
obwohl die Notwendigkeit für alle offensichtlich ist, und die Mädchen die Angebote auch<br />
gerne angenommen haben, werden in Zukunft auch hier Einsparungen vorgenommen<br />
werden müssen.<br />
Durch die Kürzungen ist das pädagogische Angebot auch insoweit betroffen, dass es im<br />
Jahr 2004 leider kein Mädchencafé mehr geben wird: obwohl es so manche Tränen gab,<br />
fanden wir keine Möglichkeit, dieses uns sehr wichtige Angebot weiter am Leben zu erhalten.<br />
So werden sich nun die Mädchen nach neun Jahren interessanter und prägender Erlebnisse,<br />
Erinnerungen und Erfahrungen unterstützt durch die wertvolle Arbeit der Pädagogin, ein<br />
anderes Domizil suchen müssen.<br />
Rückblick und besondere Highlights <strong>2003</strong><br />
Naturissima<br />
Anfang April machten wir mit drei Naturpädagogen ein eintägiges Outdoorprojekt: den<br />
Mädchen sollte der Wald und die Natur nahe gebracht werden: „Die Natur, wie passe ich<br />
auf sie auf, und was schenkt sie mir Tolles dafür?“<br />
Die Umgebung wurde den Mädchen spielerisch nahe gebracht und als Abschluss bastelten<br />
sie ein Kunstwerk aus Naturmaterialien, das jede „Künstlerin“ den anderen vorstellte. Der<br />
Tag klang bei Stockbrot, Würsten und einer spannenden Geschichte am Lagerfeuer aus. Es<br />
war ein gelungener Tag, der die Mädchen ein Stück an die Natur heranführte.<br />
PAM<br />
Anfang August fand das Projekt „Projekttage Abenteuer Mädchen“ in Kooperation mit<br />
Susanne Bär (Waldhaus) statt. Fünf Tage, in denen sich Mädchen ausprobieren durften<br />
bzw. in geschütztem Rahmen an ihre Grenzen geführt wurden: Übernachtung im Zelt,<br />
selbst Feuer machen und Zelte auf- und abbauen („Ich wusste gar nicht, dass ein Zelt so<br />
viele Stangen hat.“). Canadier fahren („Oft ist der Fluss doch länger, als man vermutet...“),<br />
Übernachtung in der Höhle („Was sind das für seltsame Geräusche? Ist das Krabbeln an<br />
meinem Bein wirklich der Fuß meiner Nachbarin?“).<br />
Übernachtung mit Fackellauf<br />
Als Abschluss des Jahres durften alle Mädchen Ende Dezember gemeinsam übernachten:<br />
es wurde zusammen gekocht und gegessen; anschließend ging es mit Fackeln und Kinderpunsch<br />
in die „Wildnis“. Es ist schon ein anderes Gefühl als am Tag bei Nacht draußen zu<br />
sein. Wir bestaunten die vielen Lichter der Stadt <strong>Leonberg</strong> und so manche Gruselgeschichte<br />
machte ihre Runde. Anschließend wärmten wir uns beim Punsch wieder auf. Vor dem<br />
zu Bett gehen gab es noch einen Film. Danach wurde der Raum zu einem Matratzenlager<br />
umfunktioniert, damit alle zusammen schlafen konnten. Es war ein schöner Abschluss des<br />
„Lila Luna“.
44<br />
Zu guter Letzt<br />
Ich wünsche mir natürlich von Herzen, dass das Ende des „Lila Luna“ nur eine kurzfristige<br />
Pause darstellt und sich die Rahmenbedingungen gegebenenfalls in 2005 wieder soweit<br />
verbessert haben, dass das Mädchencafé abermals zu neuem Leben erwachen kann.<br />
Es ist unnötig über die pädagogische Notwendigkeit dieser Einrichtung zu berichten, da<br />
allen Beteiligten klar ist, dass durch die Schließung Lücken aufgerissen werden, die nur sehr<br />
schwer, wenn überhaupt möglich, geschlossen werden können.<br />
Ich möchte mich persönlich noch bei allen Kooperationspartnern für ihr Engagement und<br />
ihre Mithilfe bedanken, ohne die einige Projekte in der erlebten Form ebenfalls nicht möglich<br />
gewesen wären.<br />
Den Mädchen wünsche ich auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute und das sich unsere<br />
Wege noch oft kreuzen werden.<br />
Programm<br />
09.01.<strong>2003</strong> Schokofondue<br />
16.01.<strong>2003</strong> Brettspiele<br />
23.01.<strong>2003</strong> Serviettentechnik<br />
30.01.<strong>2003</strong> Sockentiere basteln<br />
06.02.<strong>2003</strong> Aktionsspiele<br />
20.02.<strong>2003</strong> Schlittschuhlaufen<br />
27.02.<strong>2003</strong> Wunschprogramm<br />
13.03.<strong>2003</strong> Schwimmbad<br />
20.03.<strong>2003</strong> Basteln<br />
27.03.<strong>2003</strong> Basteln<br />
03.04.<strong>2003</strong> Kochen<br />
10.04.<strong>2003</strong> Wunschprogramm<br />
11.04.<strong>2003</strong> „Naturissimo“<br />
08.05.<strong>2003</strong> Film „Snowdogs”<br />
15.05.<strong>2003</strong> Besuch der Jugendfarm Elsental<br />
22.05.<strong>2003</strong> Spitalhof – Theater: „Mogli“<br />
26.06.<strong>2003</strong> Freibad<br />
03.07.<strong>2003</strong> Freibad<br />
10.07.<strong>2003</strong> Reiten; zum Abschluss grillen<br />
04. – 08.08.<strong>2003</strong> PAM<br />
11.09.<strong>2003</strong> Vanilleeis mit heißen Kirschen<br />
18.09.<strong>2003</strong> Bastelaktion<br />
25.09.<strong>2003</strong> Brettspiele<br />
02.10.<strong>2003</strong> Cannstatter Wasen<br />
09.10.<strong>2003</strong> Schneckennudeln gebacken<br />
16.10.<strong>2003</strong> Spaziergang am Bärensee<br />
23.10.<strong>2003</strong> Reiten<br />
30.10.<strong>2003</strong> Kasperltheater<br />
13.11.<strong>2003</strong> Bastelaktion<br />
20.11.<strong>2003</strong> Walderlebnisspiele<br />
27.11.<strong>2003</strong> Adventskranzbasteln<br />
04.12.<strong>2003</strong> Theater: „Der kleine Prinz“<br />
11.12.<strong>2003</strong> Kinobesuch<br />
19. – 20.12.<strong>2003</strong> Fackellauf und Übernachtung
Das Jahr <strong>2003</strong> 45<br />
P.A.M. – Projekt Abenteuer Mädchen<br />
Mädchenaktionswoche vom 4. bis 8. August <strong>2003</strong><br />
Zielgruppe: Mädchen ab 9 Jahren<br />
Teilnehmerinnen: 14 Mädchen<br />
Veranstalter: <strong>Jugendhaus</strong> Höfingen in Kooperation mit der Jugendsozialarbeit Höfingen.<br />
Programm und Ziele des Projekts:<br />
Fünf Tage in den Sommerferien wurde ein Projekt speziell für Mädchen angeboten. Über<br />
erlebnispädagogische Angebote wurde die „Abenteuerlust“ der Mädchen auf Angebote<br />
abseits vom Alltag geweckt. Programmpunkte waren Kanufahren, Ausflug zum Reiterhof<br />
Toll und eine Höhlenübernachtung.<br />
Montag: Zunächst ging es nach Enzwaihingen. Nach Kennenlernspielen, gemeinsamem<br />
Picknick und anschließendem Baden in der Enz wurden die Zelte aufgebaut und der Tag<br />
klang am Lagerfeuer aus.<br />
Dienstag: Heute stand das Kanadier fahren auf dem Programm. Nach gemeinsamen<br />
Frühstück und dem Abbau der Zelte machten wir uns auf den Weg zum Einstiegplatz am<br />
Wasser. Nach einer Einführung zum Kandier fahren und dem Verhalten auf dem Wasser<br />
machten wir gleich einen Tagesausflug damit.<br />
Das Kanadierfahren unterstützt die Gemeinschaft und die Kooperation untereinander, da<br />
man im Boot gezwungen ist mit dem Anderen zusammen zu arbeiten und nicht einen Alleingang<br />
starten kann. Gleichzeitig wird den Mädchen die Natur näher gebracht und bewusst<br />
gemacht.<br />
Mittwoch: Heute ging es zum Reiterhof Toll. Hier lernten die Mädchen als erstes die Pferde<br />
kennen. Nach einer kurzen Einführung in die Pflege der Pferde mit Striegeln, Kämmen<br />
und Hufe auskratzen machten wir zunächst einen Waldritt: Ein Mädchen führte das Pferd,<br />
das andere reitet, im Wechsel. Dadurch wurde die Sicherheit auf dem Pferderücken aufgebaut<br />
und eine Verbindung zwischen Reiterin und Pferd hergestellt. Dann ging es zurück
46<br />
zum Reiterhof auf den Sandplatz. Die Mädchen machten Gymnastikübungen auf dem<br />
Pferd, um die Sicherheit der Reiterin aufzubauen und eine Vertrautheit mit dem Pferd herzustellen.<br />
Als Abschluss wurden die verschiedenen Gangarten ausprobiert. Nach der anschließenden<br />
Pflege und Versorgung des Pferdes ging es zum Abschluss des Tages ins Höfinger<br />
Bädle.<br />
Donnerstag: Ausflug nach Blaubeuren; die Mädchen mussten mit Hilfe einer Landkarte<br />
eine Höhle finden. Es wurde beratschlagt und so mancher falsche Weg eingeschlagen. Die<br />
Pädagoginnen hielten sich vollständig zurück, aber die Mädchen lösten diese Aufgabe nach<br />
mehreren heißen Diskussionen und fanden die Höhle. Das Nachtlager wurde eingerichtet ;<br />
eine kleine Einführung fand statt, wie gehe ich mit der Natur um, wenn ich Gast bin, was<br />
mache ich mit dem Müll, etc. In der Höhle wurde gegrillt, es gab einen gemütlichen gemeinsamen<br />
Abend mit Gute-Nacht-Geschichten und Kerzenschein.<br />
Freitag: Es ging wieder an die Heimreise. Die Höhle wurde so verlassen, wie sie angetroffen<br />
wurde. Mit einer Gepäckskette wurde das gesamte Gepäck wieder nach oben transportiert.<br />
Es fand eine Feedbackrunde bei dem gemeinsamen Frühstück statt. Danach begann<br />
der Abstieg ins Tal durch den Wald zu unseren Bussen. Ziel war, den Mädchen zu veranschaulichen,<br />
wie man mit den geringsten Mitteln zurecht kommt (kein fließend Wasser,<br />
keine Toilette, kein Herd, kein Handy, kein Fernseher, etc.) und trotzdem Spaß haben und<br />
etwas daraus machen kann.<br />
Resümee: Das Projekt wurde sehr positiv aufgenommen, den Mädchen hat es sehr viel<br />
Spaß gemacht und von den Eltern gab es auch viele positive Rückmeldungen.
Das Jahr <strong>2003</strong> 47<br />
Trommelprojekt<br />
Kooperation mit der Pestalozzi-Schule und einem Schlagzeuglehrer<br />
Zehn mal trafen sich die Schüler der 8. Klasse der Pestalozzischule in den Räumen des<br />
<strong>Jugendhaus</strong>es in Höfingen um es krachen zu lassen!<br />
Endlich durften- und sollten sie sogar richtig Krach machen.<br />
Alte Fässer wurden in die Halle gerollt, jeder bekam Holzstöcke zum Schlagen, Handschuhe<br />
und vor allem Ohrstöpsel wurden verteilt, dann konnte es endlich losgehen<br />
Zuerst wurden verschiedene Aufwärm- und Konzentrationsübungen gemacht.. z.B.<br />
• eine Person schlägt einen Rhythmus und die anderen schlagen sozusagen das Echo.<br />
• Tonnen sind im Kreis aufgestellt und werden im Uhrzeigersinn gewechselt.<br />
• Immer neue Rhythmen werden gefunden und ausprobiert.<br />
• Zwei Mannschaften treten gegen einander an usw.<br />
Für die Jugendlichen war es eine tolle Erfahrung. Ihre Konzentrationsfähigkeit wurde gefördert<br />
und ihr Gedächtnis geschult. Gleichzeitig war es eine gute Übung für die Motorik.<br />
Es stellte sich heraus, das manches gar nicht so einfach ist, wie es aussieht!
48<br />
Theaterprojekt und Selbstverteidigung mittels Stockkampfkunst<br />
Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Zusammenarbeit mit der 7. Klasse der Hauptschule<br />
Höfingen.<br />
Nach den Weihnachtsferien bis zum Sommer bekamen die Schüler jede Woche 2 Stunden<br />
Unterricht, in denen ein Theaterprojekt erarbeitet wurde. Dieses Jahr wurde auch Selbstverteidigung<br />
mittels Stockkampf eingebunden.<br />
Elke Pfeiffer, eine Mitarbeiterin des <strong>Jugendhaus</strong> Höfingen, ist Spiel- und Theaterpädagogin<br />
und hat eine einjährige berufsbegleitende Ausbildung für „Neuen Tanz und Selbstverteidigung<br />
mittels Stockkampf“ absolviert. Sie übernahm die Leitung und die Heranführung der<br />
Jugendlichen an den Stockkampf. Durch den Stockkampf werden viele positive Eigenschaften<br />
bei den Menschen geweckt und gefördert.<br />
• Konzentrationstraining<br />
• Wahrnehmungen<br />
• Reaktionsübungen<br />
• sicheres und bewusstes Auftreten<br />
• eins sein mit der Handlung und auch Konsequenzen tragen lernen<br />
• Fairness<br />
• Aufmerksamkeit<br />
• Beweglichkeitsübung<br />
• Flexibilität<br />
• Spontaneität<br />
Bedingung für ein solches Angebot ist natürlich ein absolut sicherer und enger Rahmen um<br />
jederzeit eingreifen zu können. Den Jugendlichen machte es viel Spaß, und sie waren mit<br />
Begeisterung bei der Sache.<br />
Als Höhepunkt gab es im Rahmen der Abschlussfeier für die Schulabgänger eine Aufführung,<br />
bei der die Schüler zeigten, was sie in einem halben Jahr gelernt hatten. Vom Improvisations-Theater<br />
über Theatersport, der dann im Stockkampf endete, waren alle Elemente<br />
dabei. Die Schüler wurden mit einem großen Applaus belohnt.
Das Jahr <strong>2003</strong> 49<br />
Fußballturnier für Kinder und Jugendliche<br />
Termin und Ort<br />
18. und 19. Januar im Sportzentrum <strong>Leonberg</strong><br />
Veranstalter<br />
• Jugendsachbearbeiter der Polizei<br />
• Arbeiterwohlfahrt - Schulsozialarbeit<br />
• Waldhaus – Jugendarbeit <strong>Leonberg</strong><br />
• Stadtjugendreferat <strong>Leonberg</strong><br />
• <strong>Jugendhaus</strong> <strong>Leonberg</strong> e.V.<br />
Teilnehmer<br />
Alter: 10 – 18 Jahre<br />
Insgesamt 232 Jugendliche. Davon<br />
• ca. 2/3 aus <strong>Leonberg</strong>, der Rest von außerhalb (hauptsächlich Einzugsgebiet Altkreis<br />
<strong>Leonberg</strong>)<br />
• ca. 55 % mit Migrantenhintergrund<br />
Es haben teilgenommen<br />
48 Kinder in der Altersgruppe von 10 bis 12 Jahren<br />
96 Kinder und Jugendliche in der Altersgruppe von 13 bis 15 Jahren und<br />
88 Jugendliche in der Altersgruppe von 16 bis 18 Jahre.
50<br />
Ziele des Projekts<br />
• Präventives Angebot für Jugendliche im sportlichen Bereich im Rahmen der<br />
Kommunalen Kriminalprävention<br />
• Ansprechen und Kennenlernen möglichst vieler Jugendlicher<br />
• Anbieten einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung unter dem Motto „Sport verbindet“<br />
• Zusammenführen unterschiedlicher Bildungsschichten und Nationalitäten<br />
Finanzierung<br />
Durch Teilnehmerbeiträge und Sponsoren.<br />
Danken möchten wir<br />
• den Sponsoren, die dazu beigetragen haben, dass wir an alle Teilnehmer attraktive<br />
Preise vergeben konnten<br />
• allen Kooperationspartner für die konstruktive Zusammenarbeit<br />
• dem Hausmeisterehepaar des Sportzentrum <strong>Leonberg</strong> und<br />
• der Stadt <strong>Leonberg</strong> die das Turnier in jeder Hinsicht unterstützt haben.
Das Jahr <strong>2003</strong> 51<br />
VI. Kinder und Jugendtage (12. und 13. Juli <strong>2003</strong>)<br />
Im vergangen Jahr fanden die Kinder und Jugendtage bereits zum sechsten mal statt. Auch<br />
in <strong>2003</strong> wurde im Jugendbereich die bereits in den Vorjahren begonnene gute Zusammenarbeit<br />
verschiedener <strong>Leonberg</strong>er Institutionen und Vereinen fortgeführt und durch neue<br />
Kooperationspartner erweitert. Dies waren neben dem <strong>Jugendhaus</strong> <strong>Leonberg</strong> e.V. die Jugendarbeit<br />
Stadtmitte und die Schulsozialarbeit Höfingen (beides Waldhaus Hildrizhausen),<br />
CIA (Christians in Action), BMG (Biblische Missionsgemeinde) und die DPSG (Deutsche<br />
Pfadfinderschaft Sankt Georg). Als neue Partner konnten die Ninetyniners e.V. und die<br />
Jugendfeuerwehr <strong>Leonberg</strong> gewonnen werden.
52<br />
Der Jugendbereich wurde, wie in den vergangenen Jahren, erneut im Bereich um das Friedensmahnmal<br />
gestaltet. Durch die zahlreichen Institutionen und Vereine konnte neben<br />
einem reichhaltigen Bewirtungsangebot ein breites Spektrum an Angeboten und Darbietungen<br />
für die zahlreichen Kinder und Jugendliche auf die Beine gestellt werden. Im einzelnen<br />
war dies unter anderem Strickleiterklettern am historischen Feuerwehrauto, Sumo-<br />
Ringen, Tischkicker, Torwandschießen, Crashgame, Hamsterrad, Sinnesparcour und Tour<br />
de France Simulation. Des weiteren gab es noch eine Disco und verschiedene Tanz- und<br />
Singvorführungen auf der Jugendbühne. Zum Abschluss des Wochenendes gestalteten CIA<br />
zusammen mit BMG, Manuel-Gemeinde und BGG (Biblische-Glaubens-Gemeinde) einen<br />
Jugendgottesdienst mit live Begleitung durch mehrere Bands.
Das Jahr <strong>2003</strong> 53<br />
Pferdemarkt<br />
Auch dieses Jahr war es für uns selbstverständlich mit einem Wagen am Pferdemarkt teilzunehmen.<br />
Unser Wagen wurde wieder durch viel ehrenamtliches Engagement aufgebaut.<br />
Viele Elemente des Aufbaus wurden von Jugendlichen, unter Anleitung eines Pädagogen,<br />
im Jugendtreff Warmbronn erstellt, z.B. das Aussägen und Bemalen der Figuren. Der endgültige<br />
Zusammenbau fand in der Metallwerkstatt des Jugendtreffs statt, da diese die räumlichen<br />
Vorraussetzungen für den großen Wagen am besten erfüllte.
54<br />
Das Motto des Wagens im Jahre <strong>2003</strong> lautete „Gebt der Jugend eine Chance“. Hintergrund<br />
für dieses Motto war es, den <strong>Leonberg</strong>er Bürgern erneut zu zeigen, dass eine Investition in<br />
die Jugend eine Investition in die Zukunft ist. Der Wagen stellte die vier Grundbedürfnisse<br />
(Bildung, Arbeit, Frieden und Spaß) der Jugend als Säulen dar. Die nächste Ebene zeigte<br />
die Jugendlichen selbst, die unsere Zukunft sind und später für unsere Rente aufkommen<br />
müssen. Außerdem wollten wir mit diesem allgemeinen Thema darauf aufmerksam machen,<br />
dass wir uns als Anwalt und Sprachrohr der Jugend in <strong>Leonberg</strong> verstehen.<br />
Beim Umzug war die Reaktion auf unseren Wagen, der wie immer durch laute Musik auffiel,<br />
sehr positiv. Anscheinend haben wir mit unserem Motto eine Thematik angesprochen,<br />
mit der sich viele Menschen, Jugendliche und Ältere, beschäftigten. Während des Umzugs<br />
schlossen sich viele Jugendliche spontan unserem Wagen an, so dass wir sicherlich eine der<br />
größten Umzugsgruppen darstellten.<br />
Der Pferdemarktumzug <strong>2003</strong> war aus Sicht aller Beteiligten (Besucher, Pädagogen, ehrenamtliche<br />
Vorstände, Mitarbeiter und den Umzug begleitende Jugendliche) ein voller Erfolg.
Das Jahr <strong>2003</strong> 55<br />
19. Open Air Warmbronn<br />
Wie jedes Jahr präsentierten wir uns auch diesjährig unter dem Namen rockXplosion am<br />
18. – 20. Juli auf dem alten Waldsportplatz in Warmbronn. Nach einjähriger Vorbereitungszeit<br />
der ehrenamtlichen Projektgruppe unter der Leitung von Maike Westerich konnte<br />
das Open Air- Team des <strong>Jugendhaus</strong> <strong>Leonberg</strong> e.V. seine Arbeit stolz der Öffentlichkeit
56<br />
präsentieren. Als Neuerung wurde das bewährte Konzept "Rock" in diesem Jahr am Sonntag<br />
um Reggae ergänzt.<br />
Nach einer reibungslosen Aufbauphase konnten wir Freitag Nachmittag pünktlich in ein<br />
abwechslungsreiches Wochenende starten. Begonnen wurde am Freitag mit regionalen<br />
Größen wie "Stereo Pilot", und "End of Green" bis hin zu internationalen Bands wie "Ektomorf",<br />
die extra aus Ungarn angereist kamen. Samstag mittags wurde bereits um 14.00<br />
Uhr mit dem Programm gestartet, und am späten Abend, nach dem Top-Act "Uncle Ho"<br />
gab es eine in das Festival integrierte Aftershow-Party, die am Freitag und Samstag das<br />
<strong>Jugendhaus</strong> Warmbronn füllte und so das in den Vorjahren aufgetretene nächtliche Lärmproblem<br />
auf dem Platz und in Warmbronn milderte. Bei der Aftershow-Party trafen sich
Das Jahr <strong>2003</strong> 57<br />
Bands, Publikum sowie die Veranstalter, um den Abend nach einem gelungenen Tag ausklingen<br />
zu lassen. Am Sonntag wurde dann das Rock-Konzept mit einigen Reggae Klängen<br />
aufgewertet und zu einem "Familien-freundlicherem" Veranstaltungstag gewandelt. Da es<br />
sich wie jedes Jahr um eine Veranstaltung des <strong>Jugendhaus</strong> <strong>Leonberg</strong> e.V. handelte, wurde<br />
auch diesmal Wert darauf gelegt, dass sich die Treffs aktiv am Open Air beteiligten. Dabei<br />
ging es nicht nur darum, viele der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer zu stellen, sondern sie<br />
waren auch bei der Organisation gefragt, ihren Treff zu präsentieren.<br />
Die Vielfalt an Essensständen ließ trotz mehrtägigem Aufenthalt auf dem Open Air einen<br />
sehr abwechslungsreichen Speiseplan zu, denn von Hot Dogs über vegetarische Falaffel bis<br />
zur Pizza war alles auf dem Platz vorhanden. Es gab außerdem einen Infostand des Vereins,<br />
an dem es neben T-Shirts und diversen Infobroschüren auch Eis zu kaufen gab. Der<br />
Essensstand, der die vielen ehrenamtlichen Helfer das Wochenende über verpflegte, wurde<br />
wie bereits im Vorjahr vom Treffvorstand des Jugendtreff Höfingen, der bassbox, organisiert.<br />
Doch nicht nur den Gaumenfreuden konnte man frönen, denn wenn man sich mit<br />
Schmuck eindecken wollte, hatte man auch keine Schwierigkeiten, etwas für seinen Geschmack<br />
zu finden.<br />
Insgesamt kann man also von einer gelungenen Veranstaltung sprechen, und wir hoffen,<br />
dass auch das 20. Open Air Warmbronn ebenso erfolgreich verlaufen wird.<br />
Besucherbefragung<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> wurde wieder eine repräsentative Besucherbefragung unter den 3.500 BesucherInnen<br />
durchgeführt, von denen 49 % männlich und 51 % weiblich waren.<br />
Die nächste Frage bezog sich auf das Alter der Besucher: 7% waren unter 14 Jahre alt, 61%<br />
waren zwischen 14 und 20 Jahren, zwischen 20 und 30 Jahren waren es 15 %, über 30 Jahre<br />
waren 17 % der Besucher. Unsere Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
wurde also mit einem Anteil von etwa dreiviertel sehr gut erreicht.<br />
Bei den Anreisezeiten ergab sich, dass 44 % weniger als 15 Minuten Anreisezeit benötigten,<br />
38 % weniger als 30 Minuten und über 30 Minuten nur 18 %. Das Open Air Warmbronn<br />
erfüllt seinen Anspruch als lokales, nicht überregionales Großereignis somit voll und ganz.
58<br />
32 % der Besucher waren zum ersten Mal in Warmbronn, 68 % waren schon einmal oder<br />
mehrmals da.<br />
46 % der Besucher entscheiden sich spontan für den Festivalbesuch, im Monat vorher planen<br />
33 % und 21 Prozent planen bereits länger als einen Monat im Voraus.<br />
Als Grund für den Festivalbesuch geben überraschenderweise nur 28 % an, wegen der<br />
Bands da zu sein. Ebenfalls 28 % kommen, weil sie dort Freunde Treffen. Immerhin 16 %<br />
kommen wegen der besonderen<br />
Örtlichkeit am alten Waldsportplatz,<br />
28 % gaben andere<br />
Gründe an.<br />
Bei der nächsten Frage zeigte<br />
sich einmal mehr die herausragende<br />
Bedeutung der Mundzu-Mund-Propaganda.<br />
41 % erfuhren<br />
von Freunden vom Festival,<br />
nur 37 % durch Plakate<br />
und Flyers.<br />
Für ein (zu?) abwechslungsreiches<br />
Programm sprach die<br />
Frage nach der Besuchshäufigkeit.<br />
61 % waren nur an einem<br />
Tag auf dem Platz, 13 % an<br />
2 Tagen, an allen 3 Tagen waren<br />
26 % anwesend.<br />
Überaus erfolgreich angenommen<br />
wurde auch die Aftershowparty:<br />
mehr als ein Drittel der<br />
Besucher erfreuten sich nach 24<br />
Uhr im Jugendtreff Warmbronn<br />
an den Bands und DJ's.
Das Jahr <strong>2003</strong> 59<br />
Die Presse
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
Zwerchstraße 6<br />
71229 <strong>Leonberg</strong><br />
Postfach 14 14<br />
71204 <strong>Leonberg</strong><br />
� 07152 / 949227<br />
Fax 07152 / 949232<br />
www.rockXplosion.de<br />
Jugendtreff Ramtel<br />
Neue Ramtelstraße 58<br />
71229 <strong>Leonberg</strong>-Ramtel<br />
� 07152 / 948603<br />
www.Beat Baracke.de<br />
Jugendtreff Höfingen<br />
Am Wäschbach 1<br />
71229 <strong>Leonberg</strong>-Höfingen<br />
� 07152 / 929216<br />
www.bassbox.de<br />
Treff Warmbronn<br />
Büsnauer Str. 69/1<br />
71229 <strong>Leonberg</strong>-Warmbronn<br />
� 07152 / 949039<br />
www.TreffWarmbronn.de<br />
Jugendtreff Gebersheim<br />
Heimerdinger Str. 37<br />
71229 <strong>Leonberg</strong>-Gebersheim<br />
� 07152 / 53057<br />
www.Werkstatt13.de<br />
www.J www.JH<strong>Leonberg</strong>.de www.J www.JH<strong>Leonberg</strong>.de<br />
H<strong>Leonberg</strong>.de IInfo@JH<strong>Leonberg</strong>.de<br />
I<br />
fo@JH<strong>Leonberg</strong>.de<br />
fo@JH<strong>Leonberg</strong>.de