Ichologie â Eine Einführung - AndreasMascha.de
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Obwohl durch <strong>de</strong>n Rassismus <strong>de</strong>s Nationalsozialismus ein<br />
tiefer Bruch mit Husserls <strong>Ichologie</strong> (vom Entzug <strong>de</strong>r<br />
Lehrbefugnis aufgrund seiner jÅdischen Abstammung bis<br />
hin zur Ermordung seiner ersten Assistentin Edith Stein im<br />
KZ Auschwitz-Birkenau) stattfand, ist er doch auch in <strong>de</strong>r<br />
aktuellen Philosophie <strong>de</strong>s Geistes noch prÄsent. In seinen<br />
„Ansichten <strong>de</strong>r SubjektivitÄt“ 14 diskutiert <strong>de</strong>r Philosoph<br />
Manfred Frank neben <strong>de</strong>n „nichtegologischen Selbstbewusstseinstheorien“<br />
auch die egologischen und gibt<br />
einen sehr fundierten äberblick Åber <strong>de</strong>n aktuellen Stand<br />
<strong>de</strong>r internationalen Diskussion zum Thema Selbstbewusstsein.<br />
Frank selbst schlieàt sich <strong>de</strong>r Position <strong>de</strong>r<br />
sog. „Hei<strong>de</strong>lberger Schule“ <strong>de</strong>r Selbstbewusstseinstheorien<br />
(um <strong>de</strong>n Philosophen Dieter Henrich) an und<br />
sieht Selbstbewusstsein auch im Sinne „Fichtes<br />
ursprÅngliche[r] Einsicht“ (Henrich) als „prÄreflexiv“: „Wir<br />
kommen zum Schluss: Selbstbewusstsein muss nicht nur<br />
prÄreflexiv, son<strong>de</strong>rn Åberhaupt als irrelational gedacht<br />
wer<strong>de</strong>n.“ 15 Womit er auch wie<strong>de</strong>r auf das transzen<strong>de</strong>ntale<br />
ICH, als Ursprung und Endpunkt <strong>de</strong>s wahren<br />
Selbstbewusstseins, d.h. <strong>de</strong>r integralen Selbsterkenntnis<br />
<strong>de</strong>s ICH, verweist.<br />
Das unmittelbare Selbstbewusstsein bzw. das „prÄreflexive<br />
Cogito“ (Sartre) ermÑglicht auch <strong>de</strong>n infiniten<br />
Regress eines sich selbst reflektieren<strong>de</strong>n Bewusstseins<br />
(Ähnlich eines sich selbst spiegeln<strong>de</strong>n Spiegels) zu<br />
vermei<strong>de</strong>n. Wie Jean-Paul Sartre richtig in „Das Sein und<br />
das Nichts“ sah: „Wenn wir die Regression ins Unendliche<br />
vermei<strong>de</strong>n wollen, muss das Bewusstsein unmittelbarer<br />
Bezug sein, nicht aber gedanklicher von sich zu sich.“ 16<br />
FÅr das reflexive Denken ist dies natÅrlich eine<br />
Un<strong>de</strong>nkbarkeit, eine Paradoxie – ganz im Sinne <strong>de</strong>r<br />
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