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Ichologie – Eine Einführung - AndreasMascha.de

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griechischen Etymologie <strong>de</strong>s Wortes von para =<br />

neben/jenseits und dokein = <strong>de</strong>nken.<br />

Wenn wir nun von <strong>de</strong>r cartesianischen Meditation zu einer<br />

transreflexiven ichologischen Meditation fortschreiten<br />

wollen, sind die drei Husserlschen Reduktionsschritte<br />

hierfÅr Programm:<br />

1) PhÄnomenologische Reduktion,<br />

2) Ei<strong>de</strong>tische Reduktion und schlieàlich<br />

3) Transzen<strong>de</strong>ntale Reduktion, d.h. eine „Enthaltung“<br />

(Husserls Epochâ) aller welthaften Setzungen, sowie eine<br />

„Reinigung“ <strong>de</strong>s Bewusstseins, bis nur noch das Reine<br />

ICH Åbrig bleibt. Am En<strong>de</strong> dieses Prozesses steht dann<br />

ein transreflexives Cogito, das wie das pràreflexive Cogito<br />

unmittelbar mit sich selbst vertraut und selbstgewahr ist,<br />

aber durch die äberwindung <strong>de</strong>r (mentalen) Reflexion im<br />

Sinne eines wissensbasierten „Schweigens <strong>de</strong>s Mentalen“<br />

(Sri Aurobindo), die ursprÅngliche Nichtselbstentfrem<strong>de</strong>theit<br />

wie<strong>de</strong>rherstellt (griech.: apokatastasis).<br />

Es ist sogar so, dass die mentale Reflexion und<br />

Selbstreflexion in ihrer selbstreferenziellen „seltsamen<br />

Schleife“ (D. Hofstadter) 17 das empirische Ich-Empfin<strong>de</strong>n<br />

erst erschafft. So schreibt Alexan<strong>de</strong>r Poraj in seiner<br />

Dissertation „Der Begriff <strong>de</strong>r Ich-Struktur in <strong>de</strong>r Mystik<br />

Meister Eckharts und im Zen-Buddhismus“: „Besteht aber<br />

die TÖtigkeit <strong>de</strong>s Denkens in <strong>de</strong>r Ableitung von Begriffen,<br />

so ist seine Reflexion <strong>de</strong>r permanent stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

wahrnehmen<strong>de</strong>n Hervorbringung o<strong>de</strong>r hervorbringen<strong>de</strong>n<br />

Wahrnehmung <strong>de</strong>r erscheinen<strong>de</strong>n Vielheit immer nur als<br />

Begriff mÅglich. Das gleiche gilt dann im Vollzug <strong>de</strong>r<br />

Selbstreflexion, in<strong>de</strong>m das sechste Sinnesorgan auf sich<br />

selber gewen<strong>de</strong>t sich selber hervorbringt und dadurch<br />

gleichzeitig erkennt und als ein Ich begreift. (…) Das<br />

Wahrnehmen, Hervorbringen und Erkennen sind daher<br />

Momente einer einzigen Bewegung, <strong>de</strong>ren Vollzug, da<br />

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