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prosa georg klein Georg Klein wurde 1953 in Augsburg geboren und wuchs dort auf. Nach fünfzehn Jahren Berlin lebt er heute mit seiner Frau, der Schriftstellerin Katrin de Vries, und zwei Söhnen in Ostfriesland. Er schreibt vor allem erzählende Prosa. Zuletzt erschienen „Roman unserer Kindheit“ (Roman) und „Die Logik der Süße“ (Erzählungen), beide Rowohlt 2010. Auszeichnungen Brüder-Grimm-Preis, Ingeborg-Bachmann-Preis, Preis der Leipziger Buchmesse Mehr über Georg Klein unter www.devries-klein.de Das Tier das Zukunft hat Ernsthaftes Erzählen scheint im Vergangenen geborgen; das einstmals oder unlängst Gewesene gilt als der selbstverständliche Ort, als die zwingende Verlaufsgegenwart möglicher Geschichten. Die Fülle der Bilder, die wir aus kollektivem Wissen oder persönlicher Erinnerung heraufbeschwören können, hat vordergründig keinen Konkurrenten zu fürchten. Der Gedanke, dass alles Zurückliegende ausnahmslos Zukunft war, wirkt dagegen fast anstößig. Plötzlich sind Schicksal und Chaos im Spiel: als gnadenloses Verhängnis, als aberwitziger Zufall, als unverdientes Glück, gar als Geschenk des Himmels. Erzählerische Verfahren, die entschieden auf Erwartung und Versprechen Verschwörung und Sehnsucht setzen und mit Vorahnung, höchster Ungewissenheit, jäher Gelegenheit oder unvorhersehbarem Umschlag operieren, versprechen den Lesenden lustvolle Spannung und werden im schönsten Fall Quell einer Erlösungserfahrung, wie sie ein kausal geregelter Ablauf, das Feld des Erwartbaren und der Konsens des Bescheidwissens nicht bieten können. Warum sollen wir das Spiel mit der Zukunft den trivialen Genres überlassen? Bewerbungsunterlagen Als Bewerbung genügt eine Prosa-Probe, zwei bis zwölf Seiten lang, die in irgendeiner Weise, in Bild, Handlung, Stimmung oder Reflexion, an die menschliche Zukunftsfähigkeit rührt. Der Text muss nicht abgeschlossen sein. Angaben zur Person und zur bisherigen schriftstellerischen Arbeit sind nicht erforderlich. Teilnahmevoraussetzungen Die Bereitschaft zum sofortigen Verfassen kurzer Prosa-Texte und die Fähigkeit, faire Kritik zu üben und auszuhalten, werden vorausgesetzt. Wir bitten Sie zu beachten: Die Zahl der Teilnehmer ist auf 12 Personen begrenzt. „Warum sollen wir das Spiel mit der Zukunft den trivialen Genres überlassen?“ Jetzt bald bin ich, ist Marc berühmt. Marc fürchtet sich, ich fürchte mich. Aber die Angst wird mir im Augenblick vergehen, wenn man mich hochsummt in das Wirkliche. Mit dem Hydrauliklift wird Marc hinauf ins Fernsehen gefahren werden. Marc wird als dritter, als wichtigster Kandidat ins Licht der Liveshow schweben. Hier unten, auf der Unterbühne, im Kümmerschein der Sicherheitsbeleuchtung, erwartet eine Handvoll Zuarbeiter die letzte Runde der Sendung. An einem Tischchen spielen ein Schnauzbart von der Feuerwehr und ein Sanitäter in Rotkreuzkluft Karten. Bei diesen Notfallhelfern ist Marc lange, vorhin noch, gesessen; aber dann haben mich die beiden zum Lift, zur Roten Couch geführt. Jetzt stehen in Marcs Nähe bloSS noch zwei Techniker. Einer macht die Mechanik. Zweimal hat er die kleine Plattform mit der Couch, die jeder kennt, schon nach oben steigen lassen. Der andere, dem der Haltebügel des Kopfhörers die Glatze teilt, beobachtet zwei Monitore und wird in Bälde das Signal für meine, für Marcs Auffahrt geben. Aus der Erzählung DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN, in: DIE LOGIK DER SÜSSE, Rowohlt: Reinbek 2010 24 25
Wochenplan kunstsommer 2011 samstag Sonntag Montag Dienstag mittwoch Donnerstag Freitag samstag sonntag <strong>30.7.</strong>2011 31.7.2011 1.8.2011 2.8.2011 3.8.2011 4.8.2011 5.8.2011 6.8.2011 7.8.2011 7.45 Uhr Impuls am Morgen Impuls am Morgen Impuls am Morgen in der Klosterkirche in der Klosterkirche in der Klosterkirche 8.00 Uhr Frühstück Frühstück Frühstück 9.00 Uhr Arbeit in der Arbeit in der Arbeit in der meisterklasse Meisterklasse Meisterklasse 12.00 Uhr Mittagessen Mittagessen Mittagessen 13.30 Uhr Klosterführung mit Mittagsgespräch mit Mittagsgespräch mit markwart Herzog Cordula Güdemann Ulrike Steinke 15.00 Uhr Anreise Arbeit in der Arbeit in der Arbeit in der meisterklasse Meisterklasse Meisterklasse Impuls am Morgen Impuls am Morgen Impuls am Morgen Impuls am Morgen in der Klosterkirche in der Klosterkirche in der Klosterkirche in der Klosterkirche Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Arbeit in der Arbeit in der Arbeit in der Arbeit in der Abbau der Ausstel- Meisterklasse Meisterklasse Meisterklasse Meisterklasse lungen und Abreise Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagsgespräch Mittagsgespräch Mittagsgespräch Vorbereitung mit Stephanie Senge mit Georges Wenger mit Stephan Fritsch der Kunstnacht Arbeit in der Arbeit in der Arbeit in der Meisterklasse Meisterklasse Meisterklasse 18.00 Uhr Abendessen Abendessen Abendessen Abendessen 20.00 Uhr Eröffnung mit Abendwerkstatt mit Abendwerkstatt mit Abendwerkstatt mit Vernissage der John Holloway Tanja Wawra Rudi Meisel Ausstellung der meister im Festsaal Abendessen Abendessen Abendessen Halbzeit! Abendwerkstatt Vorbereitung Öffentliche Lesung mit Jochen der Kunstnacht mit Georg Klein Heckmann und Adriana Mortelliti Mit Georg Klein hat der Kunstsommer einen literarischen Meister gewonnen, der zu den wichtigsten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur gehört. Klein liest aus seinem aktuellen „Roman unserer Kindheit“. Poetisch erzählt er darin von einem Sommer Anfang der 1960er Jahre in Augsburg. „Halbzeit!“ präsentiert von: Kunstnacht Irsee Öffentliches Abschlussfest Samstag von 17.00 bis 24.00 Uhr Die „Kunstnacht Irsee“ präsentiert und inszeniert die Ergebnisse der Sommerakademie in einem wahren Feuerwerk der Künste. Meister und Teilnehmer geben den Blick frei auf das, was sie in dieser intensiven Woche der Künste erarbeitet haben. Gemeinsam mit der Öffentlichkeit feiern sie ein fulminantes Abschlussfest. Zeitgenössische Kunst verschmilzt mit dem Barockambiente von Kloster Irsee zu einem die Kunstepochen übergreifenden Gesamtkunstwerk. 26 27
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