Kommunikation - Grüner Kreis

Vertrauen
und
kommunikation
Die stimme
der PatientInnen
Zur zusätzlichen Qualitätssicherung gibt es seit
2007 im Verein „Grüner Kreis“ den Arbeitsbereich
der PatientInnenvertrauensperson. In
dieser Funktion als Vertrauensperson bin ich,
Wolfgang Silberbauer, Anprechpartner für
alle PatientInnen, die sich für eine Therapie
entschieden haben.
Seit über 20 Jahren bin ich bereits im Verein
beschäftigt und habe in verschiedensten Bereichen
Erfahrung sammeln können. Die Aufgabe
als PatientInnenvertrauensperson sehe ich
als besondere Herausforderung. Ich stehe zusätzlich
zum psychotherapeutischen, medizinischen
und sozialtherapeutischen Personal als
Ansprechpartner für die PatientInnen ab der
Aufnahme bis zum Abschied vom stationären
Aufenthalt zur Verfügung. Der erste indirekte
Kontakt mit neuen PatientInnen erfolgt bei
der wöchentlichen Aufnahmebesprechung, in
der alle Neuzugänge für die darauffolgende
Woche besprochen und bestmöglich in eine
unserer Einrichtungen zugewiesen werden.
Um das gewährleisten zu können, gehört es
zu meinen Aufgaben, vor dieser Besprechung
alle Betreuungshäuser zu kontaktieren, um
die aktuelle Auslastung und bevorstehende
reguläre Beendigungen zu erfragen.
Gemeinsam mit dem Leiter des Fuhrparks
und den VorbetreuerInnen planen wir die Abholungen
der kommenden Woche, wobei ich
nach Möglichkeit die PatientInnen selbst aus
den ambulanten Zentren des Vereins abhole,
um die gemeinsame Anreise für ein erstes
Kennenlernen zu nutzen und um sie auf das
bevorstehende Aufnahmeprozedere vorzubereiten.
Diese Fahrten mit den „Neuzugängen“
sind für mich ein wichtiger Bestandteil eines
gelungenen Einstiegs, da noch offene Fragen
schon vor dem Ankommen besprochen werden
können. Ich begleite die Neuankömmlinge
zu den Aufnahmegesprächen und bringe sie
nach Möglichkeit danach in die für sie vorgesehene
Therapieeinrichtung.
In den ersten Tagen nach der Aufnahme besuche
ich die PatientInnen, um zu erfragen,
wie das Ankommen und die erste Eingewöhnung
verlaufen ist. Im Zuge weiterer regelmäßiger
Besuche in den Häusern stehe ich
natürlich allen PatientInnen für Gespräche
und besondere Anliegen zur Verfügung. In
besonderen Fällen, wenn z.B. Verlegungsnotwendigkeiten
bestehen, kann ich möglicherweise
dazu beitragen, Konfliktsituationen zu
entschärfen und bestmögliche Lösungen für
die Betroffenen zu erarbeiten.
Durch meine regelmäßigen Besuche bekomme
ich auch einen aktuellen Eindruck von der Situation
in den einzelnen Häusern. Diese Eindrücke
kann ich sowohl im Aufnahmeteam
als auch in der wöchentlichen Teambesprechung
des psychotherapeutischen Personals
zur Verfügung stellen.
Sollte ein/e Patient/in sich entschließen, die
Therapie vorzeitig zu beenden, werde ich informiert
und führe nach Möglichkeit und
Notwendigkeit ein persönliches Gespräch mit
demjenigen/derjenigen. In Zusammenarbeit
grünerkreiskommunikation.kooperation.konflikt |
mit den Diensthabenden der Einrichtung
wird der/die zuständige Vorbetreuer/in informiert,
um einen reibungslosen Übergang in
ein ambulantes Setting (Abbruchsberatung,
Nachbetreuung, erneute Vorbetreuung) sicher
zu stellen. PatientInnen, die im Rahmen
der Therapie erfolgreiche Schritte schaffen,
wie z.B. den BetreuerInnenstatus oder den
regulären Abschluss, erhalten von mir ein
Anerkennungs- und Erinnerungsgeschenk,
denn sie haben die knapp bemessene Zeit der
Rehabilitation bestmöglich zu ihrer Weiterentwicklung
genutzt.
teXt: WoLFgang SiLBer-
Bauer, PatIentInnenvertraUensPerson
fotos: WoLFgang
SiLBerBauer, michaeL
rauSch-Schott
winter 2009 9