Zweite Integrationskonferenz, 5. 12. 2008 LAbg. Maga. Karin Fritz ...

Deutschkenntnissen, um Mehrsprachigkeit zu stärken, Brücken zu
bauen und neue Perspektiven für junge Menschen zu eröffnen.
Großen Handlungsbedarf sehe ich im Hinblick auf die Zielgruppe
„jugendliche Migrant/innen“. Hier gilt es zielgruppenspezifische
Maßnahmen zu entwickeln, um diesen jungen Menschen – häufig mit
negativen Schulerfahrungen – Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
Durch Verbesserungen im vorschulischen Bereich, u.a. das Projekt
mehr. Sprache und überfällige Bildungsreformen sollten in ein paar
Jahren diese Nachhol- und Reparaturmaßnahmen weitgehend
überflüssig werden.
Im Bereich Wohnen gibt es zwei Problematiken – Tendenzen zur
Ghettobildung einerseits und andererseits Probleme in
Wohnquartieren mit hohem Migrant/innen-Anteil. Hier müssen gute
Konzepte zur Verbesserung der sozialen Durchmischung in
Gemeinnützigen Wohnanlagen und zur Bearbeitung bestehender
Konflikte entwickelt werden, bis hin zu neuen Vergabekriterien für
gemeinnützige Wohnungen.
Es gibt eine Reihe weiterer wichtiger Bereiche, wie Partizipation und
Pflege betagter Migrant/innen. Ganz wesentlich scheint mir, dass es
gelingt, ein Klima zu schaffen, das den Respekt voreinander und das
Bemühen um ein Miteinander in den Mittelpunkt stellt. Alles andere
führt zu Polarisierung, Ängsten auf beiden Seiten und Rückzug bzw.
Abschottung - und das ist kein taugliches Rezept für die Zukunft.