Geschäftsbericht Sonnenhof AG Bern 2011 - Elternschule Engeried ...
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Klinik <strong>Sonnenhof</strong><br />
Buchserstrasse 30<br />
CH-3006 <strong>Bern</strong><br />
Telefon +41 31 358 11 11<br />
Telefax +41 31 358 19 01<br />
Klinik <strong>Engeried</strong><br />
Riedweg 15<br />
CH-3012 <strong>Bern</strong><br />
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www.sonnenhof.ch<br />
klinik@sonnenhof.ch<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong><br />
der <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bern</strong><br />
<strong>2011</strong>
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort des Präsidenten des Verwaltungsrates 4<br />
Lindenhof-<strong>Sonnenhof</strong>gruppe 12<br />
Innere Medizin an der Klinik <strong>Sonnenhof</strong>: eine «integrative Patientenbetreuung» 16<br />
Organigramm der <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bern</strong> 20<br />
Kennzahlen der <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bern</strong> 22<br />
Mitgliedschaften/Beteiligungen/Business Partners 25
Vorwort<br />
4<br />
Drei bernische Privatspitäler gehen zusammen<br />
in die Zukunft<br />
Die politischen und wirtschaftlichen Entwicklun-<br />
gen, welche vor allem die privaten Leistungser-<br />
bringer im schweizerischen Gesundheitswesen<br />
immer härter treffen, haben uns schon seit<br />
einiger Zeit veranlasst, mit lokalen privaten<br />
Mitbewerbern Allianzen zu suchen.<br />
Dank guten Kontakten und bereits früher<br />
geführten Gesprächen konnten wir im Frühjahr<br />
des Berichtsjahres mit der Stiftung Lindenhof<br />
intensive Vorbereitungen zu einem Zusammen-<br />
gehen treffen. Am 31. August <strong>2011</strong> haben wir die<br />
Mitarbeitenden und Ärzte, sowie die Öffentlich-<br />
keit über den Schulterschluss mit unserem<br />
Wunschpartner informiert.<br />
Diese «<strong>Bern</strong>er Lösung» garantiert, durch verbes-<br />
serte Effizienz und Schaffung von medizinischen<br />
Schwerpunkten an den drei Standorten, das<br />
langjährige Überleben unserer bernischen<br />
Traditionsunternehmen, unseren Mitarbeitenden<br />
und Ärzten einen gesicherten Arbeitsplatz und<br />
unseren Patienten eine kompetente und qualita-<br />
tiv hochstehende, ja universitäre Versorgung in<br />
familiärer Atmosphäre.<br />
Die ab 2012 neu geltende Spitalfinanzierung,<br />
über welche wir bereits im <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
2010 geschrieben haben, die Einführung der<br />
Swiss DRG Fallpauschalen sowie die gleichzeitig<br />
geplante kantonale Spitalliste geben dem<br />
Kanton starke Regulierungsinstrumente in die<br />
Hände. Mit unserem Entscheid haben wir für<br />
beide Betriebe den Weg frei gemacht, diesen<br />
gesundheitspolitischen und finanziellen Heraus-<br />
forderungen gestärkt zu begegnen.<br />
Der Zusammenschluss Lindenhof/<strong>Sonnenhof</strong><br />
gestattet die Nutzung bedeutender Synergiepo-<br />
tentiale in einer Spitalgruppe, die nun nach dem<br />
Universitätsspital zum grössten Anbieter<br />
medizinischer Leistungen im Kanton <strong>Bern</strong><br />
gewachsen ist.<br />
27‘000 stationäre und 60‘000 ambulante<br />
Patienten werden jährlich von 2‘000 Mitarbeiten-<br />
den der drei Spitäler Lindenhof, <strong>Sonnenhof</strong> und<br />
<strong>Engeried</strong> betreut. Dabei wird ein Umsatz von<br />
über 300 Millionen Franken erwirtschaftet.<br />
Der Ausbau der Zentren für Orthopädie,<br />
Kardiologie, Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshil-<br />
fe und Innere Medizin wird unsere Marktposition<br />
weiter stärken.<br />
Integration in die Lindenhof Stiftung<br />
Abklärungen haben ergeben, dass nur eine<br />
rechtliche und finanzielle Integration der<br />
<strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> in die Lindenhofstiftung eine<br />
künftige Unternehmensentwicklung optimal<br />
zulässt. Als erster Schritt wurde im Januar 2012<br />
der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an der<br />
<strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> vollzogen. Anschliessend wurde<br />
den Minderheitsaktionären ein Kaufangebot<br />
unterbreitet und somit der Weg zu einer optimal<br />
auf die rechtlichen und betrieblichen Anforde-<br />
rungen abgestimmten Struktur frei gemacht.<br />
Mit dem Verkauf geht die 1957 begonnene Ära<br />
der selbständigen Klinik <strong>Sonnenhof</strong>, welche<br />
1998 durch die Integration der Klinik <strong>Engeried</strong>,<br />
wesentlich gewachsen ist, zu Ende. Gleichzeitig<br />
öffnet sich die Perspektive, beide Spitäler im<br />
Rahmen der nun bedeutendsten <strong>Bern</strong>er Privat-<br />
spitalgruppe in eine positive Zukunft zu führen.<br />
Gesundheitspolitik<br />
Mit Blick auf die Inkraftsetzung der neuen<br />
Spitalfinanzierung per 1.1.2012 haben auch wir<br />
intensive Vorbereitungen und Abklärungen<br />
getroffen. Die neue Spitalfinanzierung im<br />
Rahmen des KVG bringt gleiche Finanzierungs-<br />
regeln für öffentliche und private Spitäler (55 %
6<br />
zu Lasten des Kantons, 45 % zu Lasten der<br />
Krankenversicherungen), ein neues leistungsori-<br />
entiertes Vergütungssystem, d.h. eine Fallpreis-<br />
pauschale nach Massgabe standardisierter<br />
Behandlungskosten, genannt Swiss DRG, und<br />
die grundsätzlich freie Spitalwahl innerhalb der<br />
Schweiz. Damit ein Spital an dieser neuen<br />
Finanzierung partizipieren kann, muss es auf der<br />
sogenannten kantonalen Spitalliste aufgeführt<br />
sein, welche wir für den Kanton <strong>Bern</strong> mit Span-<br />
nung erwartet haben.<br />
Die im Herbst <strong>2011</strong> vorab auf dem Internet ohne<br />
vorherige Information publizierte provisorische<br />
Spitalliste 2012 der Gesundheits- und Fürsorge-<br />
direktion des Kantons <strong>Bern</strong> (GEF) hat bei der<br />
Mehrzahl der Spitäler zu grosser Verärgerung<br />
geführt. Zwar wurden auf dem Entwurf alle im<br />
Kanton betriebenen Spitäler aufgeführt. Die<br />
Privatspitäler wurden allerdings gegenüber den<br />
öffentlichen Spitälern markant benachteiligt. Bei<br />
den meisten Privatspitälern wurden teils massive<br />
Kürzungen der bereits in der Vergangenheit<br />
erreichten Leistungszahlen verlangt, so dass<br />
nicht nur auf jegliches Wachstum verzichtet,<br />
sondern der Betrieb redimensioniert werden<br />
müsste. Bei den öffentlichen Spitälern sind die<br />
Kürzungen viel geringer ausgefallen bzw. ganz<br />
ausgeblieben. Eine <strong>Bern</strong>er Privatklinik hätte die<br />
seit Jahren praktizierte umfangreiche Herzchirur-<br />
gie aufgeben müssen, wie sich nachträglich<br />
herausgestellt hat, aufgrund eines Interpreta-<br />
tionsfehlers der Statistik durch die GEF. Einer<br />
anderen Klinik sollten nach dem Willen der GEF<br />
vier Fünftel der bisher vorgenommenen Eingriffe<br />
gestrichen werden. Wir, die <strong>Sonnenhof</strong>-Kliniken,<br />
hätten eine Reduktion der stationären Fallzahlen<br />
von rund 10‘000 (bisher) auf 7‘700 (gemäss GEF)<br />
hinnehmen müssen, überdies wurden uns die<br />
Fachgebiete Urologie und Neurochirurgie<br />
gestrichen. Entsprechend negativ sind die<br />
Vernehmlassungsantworten der Privatspitäler<br />
und ihres Verbandes ausgefallen. Im Dezember<br />
hat sich die GEF sodann entschlossen, die<br />
Spitalliste zur Ueberarbeitung zurückzuziehen<br />
und im Frühjahr 2012 neu aufzulegen.<br />
Neben der Wahl ungeeigneter, nicht aussage-<br />
kräftiger Qualitätsparameter beanstandeten die<br />
Privatspitäler, wie auch die öffentlichen Spitäler<br />
die vorgesehenen Limitierung der Fallmenge pro<br />
Spital. Diese verhindert die Bildung von Lei-<br />
stungsschwerpunkten, in welchen durch Erfah-<br />
rung, Menge und rationelle Prozesse die<br />
günstigsten Kosten bei höchster Qualität<br />
entstehen, während aufgrund der zugeteilten<br />
Fallzahlkontingente der GEF auch mittelmässige<br />
Leistungserbringer überleben können. Ungelöst<br />
wäre unter anderem die Frage, was geschieht,<br />
wenn ein erfolgreiches Spital im Laufe des Jahres<br />
sein Fallzahl-Kontingent bereits erreicht (Aufnah-<br />
me-Stopp, Weiterarbeiten zum reduzierten Tarif<br />
oder gar zum Null-Tarif?).<br />
Am 20. April 2012 schliesslich hat die GEF ihre<br />
überarbeitete Spitalliste veröffentlicht, gültig ab<br />
1. Mai 2012! Der Unmut der Privatspitäler ist<br />
gewaltig. Zwar wird auf die unsägliche Mengen-<br />
steuerung (vorläufig) verzichtet, neu und völlig<br />
ohne Konsultation wurden den Privatspitälern<br />
jedoch zahlreiche spezialisierte Behandlungsver-<br />
fahren weggenommen oder die Auflage ge-<br />
macht, dass sie nur noch in Zusammenarbeit mit<br />
dem Inselspital durchgeführt werden dürfen.<br />
Dabei handelt es sich um Behandlungen, welche<br />
seit Jahren erfolgreich bei uns praktiziert werden<br />
und wofür zum Teil auch hohe Investitionen<br />
getätigt worden sind. Die Massnahmen schützen<br />
die öffentlichen Spitäler und insbesondere das<br />
Inselspital, welches seine Monopolstellung<br />
ausbauen kann. Sie stehen in krassem Wider-<br />
spruch zu den Absichten des eidgenössischen<br />
Gesetzgebers, welcher mehr Markt und Wettbe-<br />
werb einführen will.
8<br />
Tarifpolitik<br />
Wie bereits im Jahresbericht 2010 erwähnt,<br />
haben sich die <strong>Sonnenhof</strong>-Kliniken mit verschie-<br />
denen grossen Krankenversicherungen bilateral<br />
auf eine Baserate geeinigt, womit eine geordne-<br />
te Abrechnung im Interesse der Patienten<br />
ermöglicht worden ist. Der notorisch gewordene<br />
Tarifkrieg mit den Krankenversicherungen und<br />
Behörden wurde aber auch im Jahre <strong>2011</strong><br />
weitergeführt. Nun ging es um die Festlegung<br />
der Baserate im Rahmen des neuen Vergütungs-<br />
systems Swiss DRG. Die <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> konnte<br />
vorerst mit einigen grossen Krankenversicherun-<br />
gen eine Einigung bezüglich einer Baserate<br />
(Entschädigung für einen Fall mit Kostengewicht<br />
1,0) von CHF 9‘990 erzielen. Im Laufe des<br />
Berichtsjahres ist auch eine Einigung mit<br />
Tarifsuisse, der Tochtergesellschaft von Santé-<br />
suisse, für den Leistungseinkauf zustandegekom-<br />
men. Die reduzierte Baserate von CHF 9‘890<br />
wurde danach von allen Krankenkassen mit<br />
Ausnahme von CSS und Groupe Mutuel über-<br />
nommen. Die GEF hat ihrerseits diese Baserate<br />
zum regierungsrätlich genehmigten Tarif<br />
erhoben, jedoch nur mit provisorischer Wirkung.<br />
Leider ist kein Ende der Tarifstreitigkeiten<br />
abzusehen. Es sind noch Rekurse zu Tarifen aus<br />
den Jahren 2005 – 2009 beim Bundesverwal-<br />
tungsgericht hängig, und die provisorische<br />
Baserate 2012 wird auch schon wieder in Frage<br />
gestellt. Stellungnahmen des Preisüberwachers<br />
mit unrealistischen Kürzungsempfehlungen der<br />
notabene einvernehmlich mit den Krankenversi-<br />
cherungen ausgehandelten Baserate sorgen für<br />
weitere Ungewissheit. Es besteht zudem das<br />
Risiko von komplizierten Rückabwicklungen einer<br />
grossen Zahl von abgerechneten Fällen bei tiefer<br />
beschlossenen Tarifen als die zurzeit verwende-<br />
ten.<br />
Erfreulich war das Verständnis unserer Belegärzte<br />
gegenüber den Änderungen in der Honorierung,<br />
welche die neuen Tarifsysteme mit sich gebracht<br />
haben. In enger Zusammenarbeit mit unserer<br />
Ärzteschaft wurden einvernehmliche Lösungen<br />
zur sachgerechten Aufteilung der neuen Fallpau-<br />
schalen nach Arzt- und Spitalleistungen gefun-<br />
den.<br />
Betriebsgeschehen<br />
Im Vordergrund stand die Stärkung der beste-<br />
henden Zentren Orthopädie, Kardiologie und<br />
Geburtshilfe/Gynäkologie, aber auch der<br />
weiteren, an den <strong>Sonnenhof</strong>-Kliniken aktiven<br />
Fachbereiche.<br />
Die Orthopädie unter den neuen Strukturen kann<br />
auf ihr erstes volles Betriebsjahr zurückblicken.<br />
Der Leistungsausweis ist äusserst eindrücklich,<br />
am Standort <strong>Sonnenhof</strong> waren in der Folge über<br />
weite Strecken des Jahres Operationskapazität<br />
und Betten eine Mangelware.<br />
Auch die Kardiologie und die Geburtshilfe/Gynä-<br />
kologie konnten weiter zulegen, die Geburten-<br />
zahl hat mit 1059 einen neuen Höchststand<br />
erreicht.<br />
Die Vorbereitungen für das neue Abrechnungs-<br />
system und die starke Zunahme der betriebli-<br />
chen Leistungen haben unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter stark gefordert. Der rasante<br />
Ausbau der Orthopädie hat vor allem von der<br />
Operationsabteilung und der Pflege grössten<br />
Einsatz und ausserordentliche Flexibilität<br />
erfordert. Dank unseren leistungsorientierten,<br />
topqualifizierten Teams auf allen Stufen konnten<br />
diese anspruchsvollen Projekte erfolgreich<br />
realisiert werden.<br />
Der stark ausgelastete Betrieb gestattete keine<br />
grösseren Umbauten mit Ausnahme der Abtei-<br />
lung 5 im <strong>Sonnenhof</strong>, wo eine Tagesbettenstati-<br />
on mit 8 Betten, anstelle der konventionellen<br />
Patientenzimmer, eingerichtet wurde. Sie soll<br />
durch schlankere Prozesse helfen, die Bettenaus-<br />
lastung in der ganzen Klinik zu steigern.<br />
Vor allem am Standort <strong>Sonnenhof</strong> wurden<br />
bauliche Planungen vorgenommen, um den<br />
künftigen Ansprüchen bezüglich rationeller<br />
Betriebsführung und Sicherung der Qualität<br />
entsprechen zu können. Namentlich wurden<br />
Möglichkeiten zur Entlastung/Erweiterung der<br />
Operationsabteilung und der zentralen Sterilgut-<br />
versorgung geprüft, was schliesslich in einer<br />
Projektstudie für einen Anbau Nord sowie eine<br />
Aufstockung des Osttraktes konkretisiert worden<br />
ist. Weiter wurde die Errichtung einer Kältezen-<br />
trale für die Klinik <strong>Sonnenhof</strong> geplant, deren<br />
Realisierung in den nächsten Jahren unumgäng-<br />
lich ist.<br />
Leistungen und Finanzielles<br />
Durch den markanten Ausbau des Schwerpunk-<br />
tes Orthopädie und die Leistungssteigerung in<br />
verschiedenen anderen Fachbereichen konnte<br />
die Anzahl Pflegetage um 6,4 % von 50‘673 auf<br />
53‘912 gesteigert werden. Fallzahlen und<br />
Casemix (Schweregrad der behandelten Fälle)<br />
liegen vor allem in der Klinik <strong>Sonnenhof</strong> höher<br />
als im Vorjahr. Die Geburtenzahl in der Klinik<br />
<strong>Engeried</strong> hat mit 1‘059 (Vorjahr 1‘039) einen<br />
neuen Höchststand erreicht. Bei der Verteilung<br />
der Pflegetage nach Versicherungsklassen
10<br />
konnte erstmals eine leichte Trendwende<br />
verzeichnet werden, die Pflegetage allgemeiner<br />
Klasse sind auf 64,2 % (Vorjahr 65,3 %) gesunken,<br />
die Anteile Halbprivat (27,1 %) und Privat (8,7 %)<br />
haben entsprechend leicht zugenommen.<br />
Auch die ambulanten Fallzahlen konnten am<br />
Standort <strong>Sonnenhof</strong> erheblich gesteigert<br />
werden.<br />
Aufgrund der positiven Leistungsentwicklung<br />
resultierte eine Umsatzzunahme: Berichtsjahr<br />
Fr. 147,6 Mio gegenüber Fr. 133,6 Mio im<br />
Vorjahr. Trotz beträchtlich gestiegener Personal-<br />
und Materialkosten konnte eine markante<br />
Ergebnisverbesserung erzielt werden:<br />
Weiterhin bestehende Unsicherheiten im Tarifbe-<br />
reich erforderten zusätzliche Rückstellungen.<br />
Dank<br />
Vor 20 Jahren habe ich die Leitung der Sonnen-<br />
hof-Kliniken übernommen und bis heute mit<br />
grosser Freude und Dankbarkeit ausgeübt.<br />
Meinen ehemaligen Kollegen der Geschäftslei-<br />
tung, allen Mitarbeitenden, Ärzten, Geschäfts-<br />
partnern, Aktionären und Patienten danke ich für<br />
das jahrelange Vertrauen und die kameradschaft-<br />
liche Zusammenarbeit. Der Erfolg der Sonnen-<br />
hof-Kliniken war nur möglich, weil sich unzählige<br />
Persönlichkeiten mit ihrem ganzen Wissen,<br />
Können und viel Herzblut dafür eingesetzt<br />
haben.<br />
Mit dem Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an<br />
der <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> habe ich bereits meine<br />
Funktion als CEO an den Direktor des Lindenhof-<br />
spitals, Herrn Jean-François Andrey, in kompe-<br />
tente Hände übergeben.<br />
Herrn Andrey, seiner neuen Geschäftsleitung<br />
und allen ehemaligen Arbeitskollegen wünsche<br />
ich nur das Allerbeste, Genugtuung in ihrer<br />
anspruchsvollen Tätigkeit, den verdienten Erfolg<br />
und last but not least beste Gesundheit.<br />
Wenn ich nun an der Generalversammlung 2012<br />
auch das Präsidium unserer Spitalgruppe<br />
abgebe, tue ich dies in der Gewissheit, dass die<br />
<strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> für die Zukunft unter der Linden-<br />
hof-Stiftung hervorragend vorbereitet und<br />
gerüstet ist. Es ist nicht nur die moderne Infra-<br />
struktur, sondern vor allem die Qualität, die<br />
Leistungsbereitschaft und der gute Geist unserer<br />
Ärzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche<br />
einen Garanten für die positive Weiterentwick-<br />
lung im neuen Spitalverbund darstellt.<br />
Die Herausforderungen in unserem Gesundheits-<br />
wesen werden nicht geringer, aber ich bin<br />
überzeugt, dass wir sie vereint mit dem Linden-<br />
hofspital weitaus besser bewältigen können.<br />
Mein ausgesprochener Dank für das stets<br />
gewährte Vertrauen und die ausgezeichnete<br />
Zusammenarbeit geht an unsere Aktionäre, die<br />
Ärzteschaft und das gesamte Spitalpersonal.<br />
Peter Kappert<br />
Verwaltungsratspräsident
«Die Stiftung Lindenhof <strong>Bern</strong> stärkt den medizinischen Standort <strong>Bern</strong>.»<br />
Lindenhof-<strong>Sonnenhof</strong>gruppe<br />
12<br />
Schaffung einer markt- und leistungsfähigen<br />
privaten Spitalgruppe<br />
Rückwirkend per 1. Januar 2012 übernahm die<br />
Stiftung Lindenhof <strong>Bern</strong> die Holdinggesellschaft<br />
der <strong>Sonnenhof</strong>-Gruppe und dadurch über 50<br />
Prozent des Aktienkapitals und über 75 Prozent<br />
der Stimmen der <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong>, der Träger-<br />
schaft der Kliniken <strong>Sonnenhof</strong> und <strong>Engeried</strong>. In<br />
der Folge unterbreitete die Stiftung Lindenhof<br />
den Aktionären der <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> ein faires und<br />
attraktives Angebot für den Erwerb des restli-<br />
chen Aktienkapitals, damit alle drei Spitäler<br />
unter eine gemeinsame Trägerschaft gebracht<br />
werden können; dies ist eine Grundbedingung,<br />
damit die Gesundheits- und Fürsorgedirektion<br />
des Kantons <strong>Bern</strong> der Gruppe einen gemeinsa-<br />
men Leistungsauftrag vergeben kann. Bis zum<br />
Redaktionsschluss dieses Jahresberichts<br />
konnten bereits 98 Prozent des Aktienkapitals<br />
erworben werden.<br />
60`000 ambulante Patienten<br />
Mit diesem Schritt soll eine markt- und leistungs-<br />
fähige private Spitalgruppe geschaffen werden,<br />
die aus heutiger Sicht insgesamt über 60’000<br />
ambulante und 27’000 stationäre Patientinnen<br />
und Patienten betreuen, rund 2‘000 Mitarbeite-<br />
rinnen und Mitarbeiter beschäftigen und über<br />
300 Millionen Franken umsetzen wird. Die neue<br />
Spitalgruppe dürfte mit ihren bedeutenden<br />
Zentren für Orthopädie, Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe, Innere Medizin, Kardiologie und<br />
Chirurgie von Anfang an zu den wichtigsten<br />
Erbringern von medizinischen Leistungen<br />
schweizweit zählen.<br />
Breit abgestützte Projektorganisation<br />
Eine breit abgestützte Projektorganisation unter<br />
dem Namen Focus wurde unmittelbar nach dem<br />
Vollzug der Transaktion ins Leben gerufen.<br />
Focus beabsichtigt, bei Aufrechterhaltung der<br />
drei Standorte eine Zusammenlegung der<br />
gruppenweiten administrativen Funktionen und<br />
– überall wo sinnvoll und möglich – eine schritt-<br />
weise Bildung von medizinischen Zentren an<br />
jeweils einem Standort. Die Projektarbeiten sind<br />
plangemäss angelaufen und erste Konzeptent-<br />
würfe für die Verwirklichung der obigen Absich-<br />
ten liegen bereits vor. Die Integration der drei<br />
Spitäler in eine gemeinsame juristische, finanzi-<br />
elle und führungsmässige Struktur wird in den<br />
kommenden Monaten die Ärzteschaft und<br />
sämtliche Führungsgremien wie auch das<br />
gesamte Personal der künftigen Spitalgruppe<br />
stark beanspruchen und von ihnen viel Standfe-<br />
stigkeit, Flexibilität und Veränderungswille<br />
verlangen. Aufgrund erster Erfahrungen sind wir<br />
überzeugt, dass wir auf die aktive Unterstützung<br />
sämtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
drei Häuser zählen können.<br />
Projekt Focus Management Services<br />
Mit dem Projekt Focus Management Services<br />
(FMS) werden die Supportdienste und Support-<br />
prozesse der neuen Spitalgruppe unter einer<br />
einheitlichen Führungsstruktur zu Gunsten der<br />
ganzen Spitalgruppe strukturiert und organi-<br />
siert. FMS befasst sich mit den Bereichen<br />
Finanz-, Rechnungs- und Patientenwesen,<br />
Personalwesen, Einkauf/Logistik, Informatik,<br />
Hauswirtschaft, Gastronomie sowie Technik und<br />
Logistik. Für die Projektleitung wurde mit<br />
Giacun Capaul ein sehr erfahrener Projektleiter<br />
verpflichtet. Das Projekt wurde in neun Teilpro-<br />
jekte aufgeteilt. Jedes Teilprojektteam setzt sich<br />
aus Mitarbeitenden von Lindenhof und Sonnen-<br />
hof zusammen.<br />
Marco de Stoppani<br />
PAT.-ADMIN.<br />
B. Keller<br />
M. Kühni<br />
KOMMUNIKATION<br />
FINANZ-ADMIN.<br />
M. <strong>Bern</strong>asconi<br />
M. Christen<br />
PERSONALWESEN<br />
C. Bütikofer<br />
M. Croci<br />
M. Della Ragione<br />
STIFTUNGSRAT<br />
PROJEKTAUSSCHUSS<br />
PROJEKTLEITUNG<br />
J.-F. Andrey<br />
T. Straubhaar<br />
G. Capaul<br />
U. Stutz<br />
MAN<strong>AG</strong>EMENT SERVICES<br />
PROJEKTTEAM<br />
Projektleitung und<br />
Teilprojektleiter<br />
TEILPROJEKTE<br />
EINKAUF /<br />
LOGISTIK<br />
P. Kernen<br />
M. Morone<br />
INFORMATIK<br />
M. Senn<br />
M. Morone<br />
D. Pürro<br />
PROJEKTTEAM: Fachprojekte und Projekt ERP (Enterprise Resource Planning)<br />
KIS<br />
A. Cocuzza<br />
Dr. B. Jordi<br />
PAT.-PROZESSE<br />
Standort-Ltg LH<br />
T. Straubhaar SH<br />
FACILITY<br />
MAN<strong>AG</strong>EMENT<br />
HOTELLERIE/<br />
GASTRONOMIE
HERZ- GEFÄSS<br />
F. Ammann<br />
Dr. P. Rüede<br />
Prof. Dr. M. Billinger<br />
PFLEGE<br />
Ch. Schmid<br />
S. Weber<br />
MED. BEREICHE<br />
D. Jost<br />
L. Pulver<br />
OPS<br />
N. Krestan<br />
R. Steiner<br />
NOTFALL<br />
T. Straubhaar<br />
Dr. B. Nyfeler<br />
Dr.P. Schwab<br />
Gemeinsames ERP-System<br />
In einem ersten Schritt gilt es, die unterschiedli-<br />
chen Ausgangslagen zu erfassen und die<br />
prioritären Schritte im Hinblick auf die Realisie-<br />
rung gemeinsamer Arbeitsplattformen und<br />
Arbeitsabläufe zu definieren. Ein Kernelement in<br />
diesem Projekt stellt die Einführung eines<br />
gemeinsamen ERP-Systems dar. Dieses ERP-<br />
System ist eine wesentliche Voraussetzung für<br />
eine einfache gruppeninterne Kommunikation<br />
und gemeinsame betriebliche Abläufe. Deshalb<br />
wurde die Evaluation des ERP-Systems bereits in<br />
den ersten Wochen nach der Rechtsgültigkeit<br />
der Übernahme mit Hochdruck vorangetrieben.<br />
ORTHOPÄDIE<br />
F. Ammann<br />
T. Straubhaar<br />
Prof. Dr. R. Hertel<br />
Prof. Dr. S. Eggli<br />
GYN./GEB.<br />
T. Straubhaar<br />
Dr. N. Erb<br />
Dr. Th. Dietz<br />
STIFTUNGSRAT<br />
PROJEKTAUSSCHUSS<br />
PROJEKTLEITUNG<br />
F. Ammann<br />
J.-F. Andrey<br />
T. Straubhaar<br />
Dr. A. Lehmann<br />
Dr. Ch. Weber<br />
C. Schmid<br />
S. Weber<br />
INNERE MEDIZIN<br />
F. Ammann<br />
Dr. F. Camponovo<br />
Prof. Dr. P. Cottagnoud<br />
Projekt Focus Medizin + Pflege<br />
Das Projekt Medizin + Pflege erarbeitet ein<br />
Konzept für die zukünftigen Leistungsangebote<br />
an den drei Standorten Lindenhof, <strong>Sonnenhof</strong><br />
und <strong>Engeried</strong>. Es befasst sich mit allen Fragen<br />
der Zusammenarbeit in den patientennahen<br />
medizinischen Dienstleistungen und erstreckt<br />
sich über die Bereiche Medizin, Pflege, Operati-<br />
onsbetrieb und Notfall. Eine erfolgreiche,<br />
qualitativ hochstehende medizinische Versor-<br />
gung unserer Patienten soll auch in Zukunft<br />
sichergestellt werden. In entsprechenden<br />
Arbeitsgruppen werden die Rahmenbedin-<br />
gungen und Voraussetzungen für eine Fokussie-<br />
rung des Leistungsangebots der heutigen<br />
Fachbereiche an den einzelnen Standorten<br />
erarbeitet. Ziel ist eine optimale Nutzung der<br />
möglichen Synergieeffekte und die Stärkung der<br />
Positionierung im Markt.<br />
CHIRURGIE<br />
J.-F. Andrey<br />
Dr. T. Hunger<br />
Dr. W. Bär<br />
UROLOGIE<br />
HNO<br />
etc.<br />
ONKOLOGIE<br />
J.-F. Andrey<br />
Dr. A. Thöni<br />
Dr. M. Ciriolo<br />
IPS<br />
T. Straubhaar<br />
Dr. K. Heer<br />
Dr. R. Mühlethaler<br />
Zukunftsorientiertes Leistungsangebot<br />
Die Projektleitung wurde dem externen Projekt-<br />
leiter Felix Ammann übertragen. Das Projekt<br />
wurde vorerst in acht Teilprojekte aufgeteilt.<br />
Jedes Teilprojektteam setzt sich aus Belegärzten<br />
des Lindenhofs und des <strong>Sonnenhof</strong>s zusammen.<br />
Die ersten Projektergebnisse zeigen vielverspre-<br />
chende Resultate. Bereits im ersten gemein-<br />
samen Jahr sind konkrete Massnahmen zur<br />
zukunftsorientierten Anpassung des Leistung-<br />
sangebots zu erwarten.<br />
Die gemeinsame Kultur<br />
Neben den sachlichen Inhalten gilt es in diesem<br />
Projekt auch, die langjährigen «Hof-Kulturen»<br />
(Lindenhof und <strong>Sonnenhof</strong>) in eine gemeinsame<br />
Kultur zu überführen. Dabei ist es von grossem<br />
Vorteil, dass die derzeitigen sehr raschen und<br />
permanenten Veränderungen in den Rahmenbe-<br />
dingungen von allen Beteiligten sowieso neue<br />
Antworten verlangen. Dank dem Zusammen-<br />
schluss der drei Kliniken können wir die Antwor-<br />
ten mit gemeinsamen Kräften suchen und<br />
erarbeiten.<br />
Marco de Stoppani<br />
Vorsitzender Projektausschuss Landmark<br />
Jean-François Andrey<br />
CEO Lindenhof-<strong>Sonnenhof</strong>gruppe
Innere Medizin an der Klinik <strong>Sonnenhof</strong>:<br />
eine «integrative Patientenbetreuung»<br />
16<br />
Prof. Dr. med. Philippe Cottagnoud<br />
FMH Allgemeine Innere Medizin<br />
Buchserstrasse 30 | 3006 <strong>Bern</strong><br />
Telefon +41 31 358 12 82<br />
philippecottagnoud@sonnenhof.ch<br />
Wichtiger Eckpfeiler in der Grundversorgung<br />
im Osten von <strong>Bern</strong><br />
Nach einer kurzen Reorganisationsphase vor vier<br />
Jahren ist die Abteilung für Innere Medizin zu<br />
einem Eckpfeiler der Grundversorgung im<br />
östlichen Teil der Stadt <strong>Bern</strong> geworden. In<br />
engmaschiger Zusammenarbeit mit den<br />
Hausärzten übernehmen wir die Betreuung von<br />
Patienten mit allgemein-internistischen Erkran-<br />
kungen. Dabei ist es uns ein besonderes<br />
Anliegen, die Hausärzte als langjährige Vertrau-<br />
enspersonen der Patienten in Entscheidungs-<br />
prozesse einzubeziehen und sie über den<br />
Verlauf der Abklärungen und Therapien zu<br />
informieren im Sinne einer «privilegierten<br />
Kollaboration».<br />
Notfallstation<br />
Wir legen grossen Wert auf eine lückenlose<br />
Betreuung der Patienten von der Aufnahme in<br />
der Notfallstation bis zur Spitalentlassung. Bei<br />
Eintritt auf der Notfallstation werden die<br />
Patienten von einem Assistenzarzt und einem<br />
Oberarzt der Medizin beurteilt. Die nötigen<br />
diagnostischen und therapeutischen Schritte<br />
werden rasch eingeleitet und die Patienten<br />
anschliessend auf die Abteilung verlegt, sei es<br />
auf eine Bettenstation, Überwachungsstation<br />
oder wenn nötig auf die Intensivstation, die<br />
unter der Leitung der Intensivmediziner ist.<br />
Dieser ersten Patientenbeurteilung kommt eine<br />
ganz zentrale Bedeutung zu, da die nötigen<br />
diagnostischen und therapeutischen Massnah-<br />
men ohne Zeitverlust durchgeführt werden.<br />
Gerade diese essentiellen Schritte auf der<br />
Notfallstation fordern ein hohes Mass an<br />
internistischen Fachkenntnissen, Entscheidungs-<br />
fähigkeit, die im Gegensatz zu einem Generali-<br />
sten, nur ein erfahrener Internist aufbringen<br />
kann. Bei schwierigen Entscheidungen kann die<br />
Notfallmannschaft jederzeit auf die Hilfe ihrer<br />
Vorgesetzten zählen, die der Klinik rund um die<br />
Uhr zur Verfügung stehen. Somit wird die erste<br />
Versorgung von internistischen Patienten<br />
möglichst effizient und kompetent gewährlei-<br />
stet. Selbstverständlich verfügt die Klinik für<br />
Innere Medizin über die nötigen Subspeziali-<br />
sten, um das immer komplexer und breiter<br />
werdende Gebiet der inneren Erkrankungen<br />
abzudecken.<br />
Subdisziplinen Innere Medizin <strong>Sonnenhof</strong><br />
Im Folgenden werde ich kurz die verschiedenen<br />
Subspezialisten vorstellen.<br />
PD Dr. Christoph Weber, als «Mann der ersten<br />
Stunde» hat einerseits einen entscheidenden<br />
Beitrag zum Aufbau der Inneren Medizin an<br />
unserer Klinik geleistet und ist zuständig für die<br />
Gastroenterologie an unserer Klinik. Sämtliche<br />
Erkrankungen des gastrointestinalen Traktes<br />
können bei uns behandelt werden, meistens<br />
ambulant im Rahmen von Kurzaufenthalten in<br />
unserer Tagesklinik oder auf normalen Statio-<br />
nen. Neben den «gängigen» diagnostischen<br />
Methoden wie Gastroskopie und Kolonoskopie,<br />
werden hochmoderne diagnostische Techniken<br />
wie zum Beispiel die Endosonographie angebo-<br />
ten. Interventionen an den Gallenwegen, wie<br />
ERCP, werden routinemässig an unserer Klinik<br />
durchgeführt.<br />
Die kardiologische Abteilung ist unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. Michael Billinger, der<br />
kürzlich von der Universität <strong>Bern</strong> zum Professor<br />
ernannt wurde. Seit seinem Stellenantritt vor<br />
drei Jahren hat er die Abteilung stetig ausge-<br />
baut, gemessen an der zunehmenden Anzahl<br />
von Interventionen, seien es Echokardiographi-<br />
en und Koronarangiographien inklusive Stent-<br />
einlagen oder Eingriffe bei rhythmologischen<br />
Problemen. Somit steht ein hochqualifizierter<br />
kardiologischer Dienst rund um die Uhr zur<br />
Verfügung.<br />
Seit Jahren werden sämtliche Patienten mit<br />
Krebserkrankungen mit den Onkologen Frau<br />
Dr. Katharina Buser und Dr. Michele Ciriolo<br />
besprochen, die uns im Rahmen von Konsilien<br />
rasch und kompetent bezüglich Diagnostik und<br />
Therapiemöglichkeiten beraten. Sämtliche<br />
Chemotherapien werden an der Klinik <strong>Engeried</strong><br />
unter ihrer Obhut durchgeführt.<br />
Letztes Jahr ist es mir gelungen, einen langjähri-<br />
gen «Weggenossen», Dr. Peter Gerber, damals<br />
stellvertretender Chefarzt von Prof. M. Soler im<br />
Clara Spital in Basel, als neuen Leiter der<br />
Pneumologie zu gewinnen. Mit seiner Unter-<br />
stützung betreuen wir Patienten mit akuten und
18<br />
chronischen Lungenerkrankungen und haben<br />
neben den Bronchoskopien und Lungenfunkti-<br />
onsprüfungen, das Leistungsangebot vor allem<br />
im Bereich der Schlafmedizin mit Pulsoxymetrien<br />
und nächtlichen Beatmungen erweitert. Bereits<br />
nach einigen Monaten ist die Pneumologie ein<br />
unabdingbares Kerngebiet der Inneren Medizin<br />
an unserer Klinik geworden.<br />
Die neue Rolle des Internisten als<br />
Herausforderung<br />
In den letzten Jahren hat sich die Rolle des<br />
Internisten am Spital geändert. Er ist nicht nur<br />
für die Patienten auf der Inneren Medizin<br />
zuständig, sondern betreut als «Hospitalist»<br />
zunehmend polymorbide Patienten auf den<br />
chirurgischen Abteilungen, was zur Senkung der<br />
perioperativen Morbidität und Kürzung von<br />
Spitalaufenthalten führt. In diesem Sinne stellen<br />
wir unsere internistischen Kompetenzen<br />
hauptsächlich unseren orthopädischen Kollegen<br />
zur Verfügung und in den letzten Jahren hat sich<br />
eine sehr engmaschige und effiziente Zusam-<br />
menarbeit zwischen den operativ tätigen<br />
Disziplinen und der Inneren Medizin entwickelt.<br />
Internistische Ausbildung auf hohem Niveau<br />
Eine besondere Aufgabe, die mir seit Jahren am<br />
Herzen liegt, ist die Ausbildung von jungen<br />
Assistenten an unserer Klinik. Unser Ausbil-<br />
dungsprogramm ist mit Lösen von Multiple<br />
Choice Fragen am Morgenrapport und bis zu<br />
sieben wöchentlichen Weiterbildungen sehr<br />
breit gefächert. Daneben wird die klinische<br />
Visite, während der unter der Leitung von Prof.<br />
H. Baur Probleme am Patientenbett eingehend<br />
besprochen werden, von den Assistenten sehr<br />
geschätzt. Bei einer gemäss FMH-Richtlinien<br />
anonymisierten Umfrage wurde unsere Klinik<br />
von den Assistenzärzten mit der Note 5,8<br />
honoriert, was weit über dem Durchschnitt der<br />
Schweizer Weiterbildungsstätten (4,7) liegt.<br />
Im Sommer <strong>2011</strong> wurde unsere Medizinische<br />
Klinik von der FMH auf Grund unseres Dienstlei-<br />
stungsangebotes und des Weiterbildungskon-<br />
zeptes neu als Klinik der Kategorie A eingestuft.<br />
Die Klinik <strong>Sonnenhof</strong> hat als einzige Privatklinik<br />
in der Schweiz diesen Status für das Fach Innere<br />
Medizin. Somit können Assistenten ihre ganze<br />
dreijährige internistische Grundausbildung bei<br />
uns absolvieren. Unsere Klinik steht also auf der<br />
gleichen Stufe wie Universitätskliniken, als<br />
Anerkennung für die Qualität unserer Dienstlei-<br />
stungen und Assistenzarztausbildung.<br />
Wissenschaftliche Forschungstätigkeit<br />
Neben den klinischen Verpflichtungen und der<br />
Ausbildung gehört eine wissenschaftliche<br />
Tätigkeit zu den Aufgaben einer Klinik der<br />
Kategorie A. Seit Jahren forschen wir in Zusam-<br />
menarbeit mit dem Institut für Infektionskrank-<br />
heiten über neue Therapien der bakteriellen<br />
Meningitis und die Resistenzentwicklung von<br />
Mikroorganismen gegenüber Antibiotika. Die<br />
Ergebnisse werden regelmässig in renommier-<br />
ten amerikanischen Zeitschriften publiziert und<br />
an internationalen Kongressen gezeigt. Zu<br />
diesem Thema sind letztes Jahr zwei wichtige<br />
Publikationen in der amerikanischen Zeitschrift<br />
«Antimicrobial Agents and Chemotherapy»<br />
erschienen.<br />
Enge und wertschätzende Zusammenarbeit<br />
Mit diesen Zeilen habe ich versucht, das<br />
Betreuungskonzept unserer Klinik im Sinne einer<br />
integrativen Medizin vorzustellen, von der<br />
Notfallstation bis zur Spitalentlassung in<br />
engmaschiger Zusammenarbeit mit unseren<br />
Subspezialisten unter Einbezug der zuständigen<br />
Hausärzte aus der Region.<br />
Am Schluss möchte ich nicht unterlassen, mich<br />
bei allen meinen Mitarbeitern zu bedanken, vor<br />
allem bei den leitenden Ärztinnen, Frau Dr.<br />
Amara Willi und Frau Dr. Nicole Albrecht, die<br />
mich seit meinem Stellenantritt bei dieser<br />
spannenden Aufgabe stets unterstützt haben.<br />
Prof. Dr. Philippe Cottagnoud
Organigramm der <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bern</strong><br />
20<br />
CMO<br />
PD Dr. Ch. Weber<br />
Orthopädie <strong>Sonnenhof</strong><br />
Prof. Dr. med. P. Heini<br />
Prof. Dr. med. St. Eggli<br />
Herzklinik<br />
PD Dr. med. M. Billinger<br />
Zentrum für<br />
Innere Medizin<br />
Prof. Dr. med. Ph. Cottagnoud<br />
Zentrum für<br />
Frauenmedizin<br />
Dr. med. T.U. Dietz<br />
Chirurgische Disziplinen<br />
Dr. med. W. Bär<br />
Notfall<br />
Dr. med. P. Schwab<br />
Anästhesie<br />
Fr. Dr. med. R. Mühlethaler<br />
Dr. med. B. Ott<br />
Radiologie<br />
Dr. med. S. Werlen<br />
Belegärzte<br />
Prof. Dr. med. A. Merlo<br />
Prof. Dr. med. J-M. Burgunder<br />
PLANUNG + BAU<br />
E. Hügli<br />
VERTRÄGE<br />
Th. Straubhaar<br />
GESCHÄFTSLEITUNGSSTAB<br />
Fr. S. Sidler/Fr. M. Lörtscher<br />
PFLEGEDIENSTLEITUNG<br />
Fr. S. Weber Kislig<br />
Pflegeexpertin<br />
Fr. K. Kambli<br />
Bildung<br />
Fr. E. Küng<br />
OPS<br />
Fr. A. Werner/Fr. R. Steiner<br />
Anästhesie<br />
Ph. Müri/Fr. R. Rückle<br />
Pflegeabteilungen<br />
IPS<br />
Fr. K. Engel<br />
Notfall<br />
Fr. S. Küffer/Fr. M. Matturo<br />
Kard.Labor<br />
Fr. Ch. Tschannen<br />
Alters-/Pflegewohnheim<br />
Fr. J. Weber<br />
Sozialdienst<br />
Fr. N. Imseng/Fr. Th. Ryter<br />
Fr. U. Zimmerli<br />
Hygiene<br />
Fr. M. Thottan<br />
P. Kappert, Präsident<br />
Dr. med. H. Riesen, Vizepräsident<br />
Notar Hp. Haussener, Sekretär<br />
CEO<br />
P. Kappert<br />
MED. TECHN. BETRIEBE<br />
Fr. L Pulver<br />
Labor<br />
Fr. M. Ruch/ Fr. Ch. Graser<br />
Physiotherapie<br />
Fr. S. Berchten<br />
A. Steinemann<br />
Radiologie (MTRA)<br />
Fr. K. Wunderlich<br />
Fr. M. Weber<br />
Sekretariate/<br />
Arztpraxen<br />
VERWALTUNGSRAT<br />
COO / STV. CEO<br />
Th. Straubhaar<br />
FINANZEN<br />
M. <strong>Bern</strong>asconi, CFO<br />
Finanz- und<br />
Rechnungswesen<br />
M. <strong>Bern</strong>asconi<br />
Controlling<br />
P. Aebersold<br />
Pat.Administration<br />
Fr. M. Kühni<br />
Patienten-Empfang<br />
Fr. P. Kappert/Fr. S. Kunz<br />
Personalwesen<br />
Ch. Bütikofer<br />
Fr. M. Della Ragione<br />
Tarife<br />
M. <strong>Bern</strong>asconi<br />
MARKETING & PR<br />
Fr. B. Hunziker / Fr. T. Kappert<br />
QUALITÄT/BESCHWERDEN<br />
St. Steccanella<br />
LOGISTIK & SYSTEME<br />
M. Morone<br />
Informatik<br />
M. Morone<br />
Einkauf/Lager/Transporte<br />
Fr. H. Pécoud<br />
Hauswirtschaft<br />
V. Rajadurai/Fr. A. Müller<br />
Apotheke<br />
Fr. K. Raguso/L. Petri<br />
Restauration/Küche/<br />
Ernährungsberatung<br />
R. Götzinger<br />
Restauration<br />
M. Burkhalter/P. Teixeira<br />
Küche<br />
Th. Pauli/R. Götzinger<br />
Ernährungsberatung<br />
Fr. F. Koch<br />
BETRIEB<br />
Th. Straubhaar<br />
Technik/Sicherheit<br />
Hp. Weibel<br />
Planung + Bau operativ<br />
E. Hügli<br />
Stand 31.12.<strong>2011</strong> Mitglieder GL
Kennzahlen der <strong>Sonnenhof</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bern</strong><br />
22<br />
Stationäre Patienten (Austritte) <strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />
nach Fachbereich 11’177 10’581 5.6%<br />
Orthopädie 3’073 2’210 39.0%<br />
Innere Medizin 1’824 1’834 -0.5%<br />
Kardiologie 679 827 -17.9%<br />
Chirurgie 1’179 1’270 -7.2%<br />
Neurochirurgie 298 307 -2.9%<br />
Gynäkologie 1’364 1’349 1.1%<br />
Geburtshilfe 1’094 1’083 1.0%<br />
HNO, Urologie, Augen 607 675<br />
-10.1%<br />
Säuglinge 1’059 1’026 3.2%<br />
nach Spitalstandort<br />
Klinik <strong>Sonnenhof</strong> 5’787 5’515 4.9%<br />
Klinik <strong>Engeried</strong> 5’390 5’066 6.4%<br />
nach Versicherungsklasse<br />
allgemein 7’898 7’550 4.6%<br />
halbprivat 2’495 2’334 6.9%<br />
privat 784 697 12.5%<br />
nach Wohnkanton<br />
<strong>Bern</strong> 9’522 9’018 5.6%<br />
Freiburg 898 905 -0.8%<br />
Solothurn 272 237 14.8%<br />
Wallis 140 88 59.1%<br />
Übrige Kantone 315 315 0.0%<br />
Ausland 30 18 66.7%<br />
Alters- und Pflegewohnheim<br />
Anzahl Pflegetage 9’807 9’642 1.7%<br />
Ambulante Patienten <strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />
nach Fachbereich 52’827 46’131 14.5%<br />
Orthopädie 6’290 4’160 51.2%<br />
Innere Medizin 1’204 1’134 6.2%<br />
Kardiologie 1’305 811 60.9%<br />
Chirurgie 1’186 1’613 -26.5%<br />
Radiologie 31’613 27’280 15.9%<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe 2’088 2’071 0.8%<br />
Notfallstation 7’571 6’963 8.7%<br />
HNO, Urologie, Augen 661 1’213 -45.5%<br />
Physiotherapie 796 790 0.8%<br />
Ernährungsberatung 113 96 17.7%<br />
nach Spitalstandort<br />
Klinik <strong>Sonnenhof</strong> 38’510 31’225 23.3%<br />
Klinik <strong>Engeried</strong> 14’317 14’906 -4.0%<br />
Personal (ohne Personal in Ausbildung) 649 627 3.6%<br />
Ärzte 47 40 18.8%<br />
Pflege 198 206 -3.9%<br />
Andere med. Fachbereiche 195 173 12.7%<br />
Administration 60 56 5.9%<br />
Ökonomie, Hausdienst 116 116 0.4%<br />
Technische Betriebe 14 15 -9.2%<br />
Alters- und Pflegewohnheim 20 22 -6.0%<br />
Anzahl Mitarbeitende per 31.12 823 813 1.2%<br />
Anzahl Belegärztinnen und -ärzte 167 149 12.1%
24<br />
Mitgliedschaften/Beteiligungen/Business Partners<br />
STIFTUNG LINDENHOF BERN<br />
PARTNERIN SCHWEIZERISCHES ROTES KREUZ<br />
Lindenhof Spital The Swiss Leading Hospitals<br />
City Notfall <strong>AG</strong> PET Diagnostik <strong>Bern</strong> <strong>AG</strong><br />
Privatkliniken Schweiz ChinaMed Zentrum <strong>Bern</strong><br />
Verband der Privatspitäler <strong>Sonnenhof</strong> Swiss Health<br />
des Kantons <strong>Bern</strong><br />
SWAN Isotopen <strong>AG</strong> RAK Hospital UAE<br />
MediData <strong>AG</strong> Inselspital
Der Baum - Symbol des Lebens und der Erkenntnis<br />
26<br />
Bäume sind die höchsten, grössten sowie<br />
ältesten Lebewesen und zugleich die macht-<br />
vollsten Repräsentanten unserer Pflanzenwelt.<br />
Es ist daher nicht erstaunlich, dass sich die<br />
Menschen seit jeher mit dem Wald und den<br />
Bäumen eng verbunden fühlten. Sie sind nicht<br />
nur die grössten Rohstoff- und Sauerstoffprodu-<br />
zenten seit Menschengedenken, sondern<br />
wurden bereits in allen bedeutenden Zivilisatio-<br />
nen der Antike als Symbol des Lebens und der<br />
Erkenntnis von Gut und Böse betrachtet. Mit<br />
seinen Wurzeln, dem Stamm und der Krone wird<br />
der Baum zum Gleichnis menschlichen Lebens.<br />
Die Wurzel gibt Halt und Verankerung, ist aber<br />
auch Bindeglied zwischen der nährenden Erde<br />
und ausgleichendes Gegenstück zum luftigen<br />
Wipfel. Der Laubbaum mit seinem alljährlich<br />
wechselnden Blattkleid versinnbildlicht den Tod<br />
und die Auferstehung, derweil der immergrüne<br />
Nadelbaum Symbol der Unsterblichkeit ist.<br />
Ob allein in der Landschaft stehend oder in<br />
Gemeinschaft mit vielen anderen im Wald, der<br />
Baum bleibt immer einzigartig und doch Teil<br />
eines Ganzen.<br />
Dies betrachten wir ebenfalls als wesentlicher<br />
Aspekt des Menschseins. In den <strong>Sonnenhof</strong>-<br />
Kliniken wird jeder Mensch als eigenständige<br />
Persönlichkeit angesehen, deren Würde zu<br />
achten und die mit Respekt zu begegnen ist. All<br />
unsere Mitarbeitenden und Belegärzte nehmen<br />
sich die Zeit, um auf die individuellen Wünsche<br />
und Bedürfnisse unserer Patienten und Patien-<br />
tinnen einzugehen.<br />
Verwurzelt in der Region <strong>Bern</strong> bei gleichzeitig<br />
weltoffenem Charme sind Eigenschaften, die<br />
von unseren Mitarbeitenden täglich gelebt<br />
werden.