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Geschäftsbericht Sonnenhof AG Bern 2011 - Elternschule Engeried ...

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zu Lasten des Kantons, 45 % zu Lasten der<br />

Krankenversicherungen), ein neues leistungsori-<br />

entiertes Vergütungssystem, d.h. eine Fallpreis-<br />

pauschale nach Massgabe standardisierter<br />

Behandlungskosten, genannt Swiss DRG, und<br />

die grundsätzlich freie Spitalwahl innerhalb der<br />

Schweiz. Damit ein Spital an dieser neuen<br />

Finanzierung partizipieren kann, muss es auf der<br />

sogenannten kantonalen Spitalliste aufgeführt<br />

sein, welche wir für den Kanton <strong>Bern</strong> mit Span-<br />

nung erwartet haben.<br />

Die im Herbst <strong>2011</strong> vorab auf dem Internet ohne<br />

vorherige Information publizierte provisorische<br />

Spitalliste 2012 der Gesundheits- und Fürsorge-<br />

direktion des Kantons <strong>Bern</strong> (GEF) hat bei der<br />

Mehrzahl der Spitäler zu grosser Verärgerung<br />

geführt. Zwar wurden auf dem Entwurf alle im<br />

Kanton betriebenen Spitäler aufgeführt. Die<br />

Privatspitäler wurden allerdings gegenüber den<br />

öffentlichen Spitälern markant benachteiligt. Bei<br />

den meisten Privatspitälern wurden teils massive<br />

Kürzungen der bereits in der Vergangenheit<br />

erreichten Leistungszahlen verlangt, so dass<br />

nicht nur auf jegliches Wachstum verzichtet,<br />

sondern der Betrieb redimensioniert werden<br />

müsste. Bei den öffentlichen Spitälern sind die<br />

Kürzungen viel geringer ausgefallen bzw. ganz<br />

ausgeblieben. Eine <strong>Bern</strong>er Privatklinik hätte die<br />

seit Jahren praktizierte umfangreiche Herzchirur-<br />

gie aufgeben müssen, wie sich nachträglich<br />

herausgestellt hat, aufgrund eines Interpreta-<br />

tionsfehlers der Statistik durch die GEF. Einer<br />

anderen Klinik sollten nach dem Willen der GEF<br />

vier Fünftel der bisher vorgenommenen Eingriffe<br />

gestrichen werden. Wir, die <strong>Sonnenhof</strong>-Kliniken,<br />

hätten eine Reduktion der stationären Fallzahlen<br />

von rund 10‘000 (bisher) auf 7‘700 (gemäss GEF)<br />

hinnehmen müssen, überdies wurden uns die<br />

Fachgebiete Urologie und Neurochirurgie<br />

gestrichen. Entsprechend negativ sind die<br />

Vernehmlassungsantworten der Privatspitäler<br />

und ihres Verbandes ausgefallen. Im Dezember<br />

hat sich die GEF sodann entschlossen, die<br />

Spitalliste zur Ueberarbeitung zurückzuziehen<br />

und im Frühjahr 2012 neu aufzulegen.<br />

Neben der Wahl ungeeigneter, nicht aussage-<br />

kräftiger Qualitätsparameter beanstandeten die<br />

Privatspitäler, wie auch die öffentlichen Spitäler<br />

die vorgesehenen Limitierung der Fallmenge pro<br />

Spital. Diese verhindert die Bildung von Lei-<br />

stungsschwerpunkten, in welchen durch Erfah-<br />

rung, Menge und rationelle Prozesse die<br />

günstigsten Kosten bei höchster Qualität<br />

entstehen, während aufgrund der zugeteilten<br />

Fallzahlkontingente der GEF auch mittelmässige<br />

Leistungserbringer überleben können. Ungelöst<br />

wäre unter anderem die Frage, was geschieht,<br />

wenn ein erfolgreiches Spital im Laufe des Jahres<br />

sein Fallzahl-Kontingent bereits erreicht (Aufnah-<br />

me-Stopp, Weiterarbeiten zum reduzierten Tarif<br />

oder gar zum Null-Tarif?).<br />

Am 20. April 2012 schliesslich hat die GEF ihre<br />

überarbeitete Spitalliste veröffentlicht, gültig ab<br />

1. Mai 2012! Der Unmut der Privatspitäler ist<br />

gewaltig. Zwar wird auf die unsägliche Mengen-<br />

steuerung (vorläufig) verzichtet, neu und völlig<br />

ohne Konsultation wurden den Privatspitälern<br />

jedoch zahlreiche spezialisierte Behandlungsver-<br />

fahren weggenommen oder die Auflage ge-<br />

macht, dass sie nur noch in Zusammenarbeit mit<br />

dem Inselspital durchgeführt werden dürfen.<br />

Dabei handelt es sich um Behandlungen, welche<br />

seit Jahren erfolgreich bei uns praktiziert werden<br />

und wofür zum Teil auch hohe Investitionen<br />

getätigt worden sind. Die Massnahmen schützen<br />

die öffentlichen Spitäler und insbesondere das<br />

Inselspital, welches seine Monopolstellung<br />

ausbauen kann. Sie stehen in krassem Wider-<br />

spruch zu den Absichten des eidgenössischen<br />

Gesetzgebers, welcher mehr Markt und Wettbe-<br />

werb einführen will.

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