2008/2009
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LK M 13.2 (bumue) ABI <strong>2009</strong> 1.Klausur 03.03.<strong>2009</strong><br />
Name<br />
Aufgabe 1)<br />
(aus: Freie und Hansestadt Hamburg: Schriftliche Abiturprüfung, Schuljahr 2006/2007, Leistungskurs Mathematik.)<br />
5 Pkt<br />
8 Pkt<br />
5 Pkt<br />
10 Pkt<br />
Mäuse in einer bestimmten Population können bis zu zwei Jahre alt werden.<br />
Sie sind in die Altersklasse M 1 der bis zu einjährigen Mäuse und in die Altersklasse M 2 der bis<br />
zu zweijährigen Mäuse unterteilt. Die jungen Mäuse M 1 produzieren jährlich durchschnittlich<br />
vier überlebende Nachkommen. 50 % der jungen Mäuse werden zwei Jahre alt und haben als<br />
alte Mäuse in M 2 noch jährlich durchschnittlich zwei überlebende Nachkommen, bevor sie<br />
sterben.<br />
a) Geben Sie den Übergangsgraph dieses Lebenszyklus’ an und die zugehörige<br />
Populationsmatrix M.<br />
⎛ 4 2⎞<br />
b) Rechnen Sie im Folgenden mit der Matrix: M = ⎜<br />
0,5 0<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
Berechnen Sie die Mäusepopulation nach zwei Jahren bei einer Ausgangspopulation<br />
von 100 Mäusen der Altersklasse M 1 und 100 Mäusen der Altersklasse M 2 .<br />
Geben Sie an, wann die M 1 -Population erstmals die Zahl von 10000 überschreitet.<br />
c) Durch Umwelteinflüsse wird die Anzahl der Nachkommen (jung und alt) halbiert,<br />
während die Sterblichkeit der lebenden Tiere dadurch nicht beeinflusst wird. Geben<br />
Sie begründet eine Matrix H an, die die Halbierung der Nachkommen beschreibt.<br />
d) Es wird vorausgesetzt, dass es doppelt so viele M 1 -Mäuse wie M 2 -Mäuse gibt. Die<br />
Zahl der Nachkommen soll nun durch Maßnahmen zur Geburtenkontrolle<br />
(angewendet auf die jungen und die alten Mäuse) mit einem Faktor r für beide<br />
Altersklassen auf einen Bruchteil reduziert werden.<br />
Bestimmen Sie – ausgehend von der Matrix M – den Faktor r so, dass eine beliebige<br />
Population von Mäusen im Verhältnis M 1 :M 2 =2:1 im Laufe der Jahre den Anzahlen<br />
nach unverändert bleibt.<br />
Die folgenden Teilaufgaben beziehen sich auf die Matrix M aus b).<br />
7 Pkt<br />
e) Betrachten Sie auch wieder eine<br />
Ausgangspopulation von 100<br />
M 1 -Mäusen und 100 M 2 -<br />
Mäusen. Zeichnet man für die<br />
einzelnen Generationen<br />
Populationspaare in ein<br />
Koordinatensystem (siehe Abb.<br />
rechts: Anfangspopulation P0 =<br />
(1 | 1), nach einem Jahr P1 = (6<br />
|0,5) usw.), so scheinen die<br />
Populationspaare immer besser<br />
auf einer Geraden zu liegen und<br />
von Jahr zu Jahr „in immer<br />
größeren Sprüngen nach rechts<br />
oben zu wandern“. Interpretieren<br />
Sie diese Beobachtungen als<br />
Aussagen über die Populationsentwicklung. Bestimmen aus Sie aus der grafischen<br />
Darstellung (näherungsweise) die Gleichung dieser Geraden.<br />
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LK M 13.2 (bumue) ABI <strong>2009</strong> 1.Klausur 03.03.<strong>2009</strong><br />
Name<br />
Wenn ein Populationsvektor p ⎛ a ⎞<br />
= ⎜<br />
b<br />
⎟ und der Vektor p ⎛ a ⎞<br />
‘ = M· ⎜<br />
⎝ ⎠<br />
b<br />
⎟ der Population im<br />
⎝ ⎠<br />
nächsten Jahr beide auf einer Ursprungsgeraden liegen, dann gilt: p ‘ = λ· p mit einer<br />
geeigneten reellen Zahl λ , also M · p = λ · p . Dann gilt auch M · p ‘= M · (λ · p ) =λ· (M · p )<br />
= λ· p ‘ . Das heißt, auch im nächsten Jahr und in allen weiteren Jahren findet eine<br />
Vervielfachung der vorherigen Generation mit demselben Faktor λ statt. Um das langfristige<br />
Verhalten beliebiger Populationen mathematisch zu verstehen, sind solche besonderen<br />
Populationen sehr aufschlussreich:<br />
10 Pkt<br />
f) Zeigen Sie, dass es genau zwei Paare (a , λ) reeller Zahlen gibt, die die folgende<br />
Gleichung lösen:<br />
⎛ a ⎞ ⎛ a ⎞<br />
M· ⎜<br />
1<br />
⎟ = λ· ⎜<br />
⎝ ⎠ 1<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
(*)<br />
(Zur Kontrolle:1.Lösung: λ 1 = 2 + 5 ≈ 4,24, a 1 =4+2· 5 ≈ 8,47 und<br />
2. Lösung: λ 2 = 2 – 5 ≈ -0,24, a 2 = 4−2· 5 ≈ -0,47 ).<br />
Begründen Sie, dass jede Lösung von (*) auch die folgende Gleichung (für alle<br />
Generationen) erfüllt: M n· ⎛ a ⎞<br />
⎜<br />
1<br />
⎟ = λ n· ⎛ a ⎞<br />
⎜<br />
⎝ ⎠ 1<br />
⎟ ,n ε N (**)<br />
⎝ ⎠<br />
5 Pkt<br />
⎛ a1<br />
⎞<br />
g) Weil a 1 und a 2 (aus Teil f)) verschieden sind, sind die beiden Vektoren ⎜<br />
1<br />
⎟<br />
⎝ ⎠ und ⎛ a2<br />
⎞<br />
⎜<br />
1<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
linear unabhängig.<br />
⎛100⎞<br />
Jeder tatsächliche Anfangsvektor, insbesondere z.B. ⎜ ⎟ , lässt sich deshalb<br />
⎝100⎠ ⎛ a1<br />
⎞ ⎛ a2<br />
⎞<br />
eindeutig darstellen als Linearkombination von ⎜<br />
1<br />
⎟ und ⎜<br />
⎝ ⎠ 1<br />
⎟ :<br />
⎝ ⎠<br />
⎛100⎞<br />
⎛ a1<br />
⎞ ⎛ a2<br />
⎞<br />
⎜<br />
100<br />
⎟ = s· ⎜<br />
⎝ ⎠ 1<br />
⎟ + t· ⎜<br />
⎝ ⎠ 1<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
Begründen Sie, ohne s und t konkret zu bestimmen, auch mit Hilfe der λ i - Werte,<br />
dass daraus für die langfristige Entwicklung folgt:<br />
M n· ⎛100⎞<br />
⎛ a1<br />
⎞ ⎛ a2<br />
⎞<br />
⎜<br />
100<br />
⎟ = λ 1n·s· ⎜<br />
⎝ ⎠ 1<br />
⎟ + λ 2n·t· ⎜<br />
⎝ ⎠ 1<br />
⎟ und dass die ‚Geraden-Beobachtungen‘ aus e) in<br />
⎝ ⎠<br />
diesem mathematischen Modell für die gesamte Populationsentwicklung tatsächlich<br />
zutreffen.<br />
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LK M 13.2 (bumue) ABI <strong>2009</strong> 1.Klausur 03.03.<strong>2009</strong><br />
Name<br />
Aufgabe 2)<br />
(aus: Leistungsfach Mathematik Abitur Schleswig-Holstein 2006/ Die Aufgabe entspricht mit Veränderungen LK 2001/3 aus Baden-<br />
Württemberg und einem Vorschlag aus dem Hamburger Katalog.)<br />
Zwei geradlinig verlaufende Straßen bilden an ihrer Kreuzung einen Winkel α. Diese<br />
Kreuzung soll durch ein zusätzliches Straßenstück entlastet werden. Die Situation<br />
kann in einem geeigneten Koordinatensystem durch zwei Ursprungsgeraden und<br />
eine Verbindungskurve V dargestellt werden. (Siehe Graphik, 1 LE = 1 km.)<br />
V<br />
Die Verbindungskurve V soll durch den Graphen einer Funktion f beschrieben werden. Dafür<br />
wird gefordert, dass V in den Punkten P(-2/1) und Q(2/1) ohne Knick und ohne Veränderung<br />
der Steigung (d.h. ohne Krümmungssprung =^<br />
f“=0) in die Geraden einmündet und dort<br />
endet.<br />
15 Pkt<br />
10 Pkt<br />
a) Zeigen und erläutern Sie, dass f(x) = ax 4 + bx² + c einen möglichen Ansatz darstellt,<br />
1<br />
indem Sie die Parameter a, b und c bestimmen. [Lösung: a = - 128 / b = 3 / c = 3 ]<br />
16 8<br />
b) Ein weiterer Vorschlag sieht den Graphen der Funktion h mit der Gleichung<br />
h(x) = 1 + ln( 1 8 x² + 1 ) vor.<br />
2<br />
Untersuchen Sie, ob der Graph von h die Forderungen an die Verbindungskurve<br />
erfüllt.<br />
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LK M 13.2 (bumue) ABI <strong>2009</strong> 1.Klausur 03.03.<strong>2009</strong><br />
15 Pkt<br />
Name<br />
c) Die beiden Funktionen f und h sollen hinsichtlich des Landschaftsverbrauchs<br />
verglichen werden. Dazu soll jeweils der Inhalt des Flächenstücks, das von den beiden<br />
Geraden und der Verbindungskurve eingeschlossen wird, bestimmt werden.<br />
1. Ermitteln Sie dazu den Flächeninhalt für den Vorschlag mit der Funktion f mit<br />
Angabe einer Stammfunktion exakt und den Flächeninhalt für den Vorschlag mit<br />
der Funktion h numerisch.<br />
2. Zeigen Sie, dass die Differenzfunktion d(x) = f(x) - h(x) für x=0 genau ein<br />
relatives Extremum (Maximum) im Intervall (-2 / +2) besitzt und begründen Sie<br />
damit die qualitative Aussage aus Teil 1.<br />
10 Pkt<br />
d) Ein weiterer Vorschlag für eine Straßenführung ist die so genannte Neil-Parabel p mit<br />
3<br />
2<br />
der Funktionsgleichung p(x) = 0,245· x + 0,307, deren Graph über dem Intervall [0;2]<br />
die Verbindungskurve darstellen soll. Über dem Intervall [-2;0] wird die an der y-<br />
Achse gespiegelte Parabel gewählt.<br />
Information: Die Länge L des zu p gehörenden Graphen mit den Endpunkten<br />
x<br />
∫<br />
P 1 (x 1 / p(x 1 ) un d P 2 (x 2 / p(x 2 )) ist L = 2 1 + ( p '( x))²<br />
dx<br />
x1<br />
Berechnen Sie hiermit die Länge der Verbindungskurve für die Straßenverbindung mit<br />
Hilfe der Neil-Parabel.<br />
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LK M 13.2 (bumue) ABI <strong>2009</strong> 1.Klausur 03.03.<strong>2009</strong><br />
Aufgabe 3)<br />
(Aufgabe aus: Leistungsfach Mathematik Abitur Thüringen <strong>2008</strong>)<br />
Name<br />
Die Abbildung zeigt den vereinfachten Computerentwurf eines Architekten für ein<br />
Ausstellungsgebäude. (Eine Längeneinheit betrage einen Meter.)<br />
15 Pkt<br />
10 Pkt<br />
a) Die Ebene E 1 enthält die Dachfläche EGH und wird beschrieben durch die Gleichung<br />
48x - 35y + 60z = 300. Die Ebene E 2 enthält die Dachfläche EFG. Ermitteln Sie für E 2<br />
eine parameterfreie Gleichung! (Kontrollergebnis: -24x + 25y + 60z = 300) Aus<br />
Gründen der Stabilität wird die Dachfläche EGH durch eine vom Punkt K ausgehende,<br />
im Inneren des Gebäudes verlaufende Metallstrebe abgestützt. Diese Strebe soll im<br />
Schwerpunkt des Dreiecks EGH an die Dachfläche angesetzt werden. Welche Länge<br />
besitzt die Strebe? Untersuchen Sie, ob die Strebe senkrecht zur Dachfläche EGH<br />
steht! (Die Dicke der Strebe werde bei den Berechnungen nicht berücksichtigt.)<br />
b) Das vom Dach ablaufende Regenwasser soll über eine Rinne EG abgeleitet werden.<br />
Berechnen Sie die Größe des stumpfen Winkels, den die beiden Dachflächen<br />
außerhalb des Gebäudes miteinander einschließen! Die Dachfläche EFG soll<br />
vollständig mit Solarzellen ausgelegt werden. Ermitteln Sie die dabei anfallenden<br />
Kosten, wenn pro Quadratmeter 165,00 € veranschlagt werden!<br />
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LK M 13.2 (bumue) ABI <strong>2009</strong> 1.Klausur 03.03.<strong>2009</strong><br />
10 Pkt<br />
15 Pkt<br />
Name<br />
c) Während des Tages gibt es einen Zeitpunkt, zu dem das Sonnenlicht in Richtung des<br />
Vektors s ⎛ 10 ⎞<br />
=<br />
⎜<br />
12<br />
⎟<br />
−<br />
einfällt. Unter welchem Winkel treffen die Sonnenstrahlen auf die<br />
⎜ −9<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
Solarzellen auf? Untersuchen Sie, ob dabei die Spitze H des Gebäudes einen Schatten<br />
auf die Dachfläche mit den Solarzellen wirft!<br />
d) Die beiden Spitzen F und H werden durch ein straff gespanntes Seil miteinander<br />
verbunden. Das Durchhängen des Seils werde vernachlässigt. Die Geraden, die das<br />
Seil FH bzw. die Rinne EG enthalten, verlaufen windschief zueinander. Berechnen Sie<br />
deren Abstand! Am Seil wird eine Markierung angebracht, die einen Abstand von<br />
genau einem Meter senkrecht zur Dachfläche EGH hat. Ermitteln Sie die Koordinaten<br />
des zugehörigen Punktes auf dem Seil! (Hinweis: Runden Sie auf zwei Dezimalstellen<br />
nach dem Komma.)<br />
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