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ABI 2005

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Marie – Curie – Gymnasium<br />

Städt. Gymnasium Recklinghausen<br />

Abitur <strong>2005</strong><br />

LK Mathematik<br />

Aufgabe A<br />

Bei der Verabreichung von Medikamenten spielen die Faktoren Aufnahmemenge und -<br />

geschwindigkeit unter vielen anderen Parametern eine entscheidende Rolle. Zu<br />

Modelluntersuchungen über das Verhalten verschiedener Stoffe zieht man in der Pharmazie<br />

immer wieder mathematische Funktionsmodelle zu Rate um genauere Aussagen über das<br />

mögliche Aufnahmeverhalten der Stoffe machen zu können.<br />

Ein mögliches einfaches Funktionsmodell hierfür stellen die reellen Zeitfunktionen<br />

f a (t) = a²te -a²t (a>0, t =^ Zeit in Minuten) dar,<br />

deren Funktionswerte die Aufnahme eines Stoffes in mg pro Minute interpretieren sollen. (a<br />

ist ein stoffabhängiger Parameter, der meist im Bereich [0,1 / 3] liegt.<br />

Führe die jeweiligen Untersuchungen innerhalb des mathematischen Modells durch und<br />

interpretiere die Ergebnisse für die pharmazeutische Fragestellung.<br />

a) Untersuche das Verhalten dieser Funktionen mit den Mitteln der Analysis abhängig<br />

von a und bestimme dabei alle wichtigen Punkte, beschreibe deren Bedeutung für die<br />

pharmazeutische Fragestellung und fertige eine begleitende Zeichnung für a=0,5 an.<br />

b) Zeige mit Mitteln der Integralrechnung, dass F a (t)=e -a²t ( − 1 −t<br />

a²<br />

) Stammfunktionen von<br />

f a (t) sind, berechne die Gesamtfläche unter den Graphen von f a (t) und interpretiere sie<br />

im pharmazeutischen Zusammenhang. In welcher Art beeinflusst der Parameter a die<br />

Aufnahme des Stoffes?<br />

x<br />

c) Beschreibe für a=0,5 den Verlauf der Integralfunktion F 0,5 (x) = f<br />

0 ,5<br />

( t)<br />

dt , zeichne sie<br />

in das Koordinatensystem aus Teil a) ein und interpretiere ihre Funktionswerte im<br />

Pharmamodell.<br />

0


Marie – Curie – Gymnasium<br />

Städt. Gymnasium Recklinghausen<br />

Abitur <strong>2005</strong><br />

LK Mathematik<br />

Aufgabe M)<br />

Bild aus einem pdf-Dokument des<br />

UGZ - eine Dienstabteilung des<br />

Gesundheits- und Umweltdepartementes GUD in der Schweiz<br />

Version Juni 2004<br />

Der gemeine Silberfisch (Lepisma<br />

saccharina) lebt vorwiegend in den<br />

Feuchtgebieten einer Behausung des<br />

homo sapiens sapiens, ernährt sich u.a.<br />

von Zucker, Papier, Holz, Hautschuppen<br />

und anderen ‚Überresten’ seines<br />

‚Vermieters’ und fühlt sich dort ohne<br />

Störung sehr wohl. Während seines<br />

Daseins durchläuft er drei Stadien der<br />

Entwicklung. Im ersten<br />

Entwicklungsstadium als ‚Kleinfisch’<br />

verbleibt er ca. 6 Monate und reift bis zur Geschlechtsreife heran. Das zweite Stadium, die<br />

‚Jungfischzeit’ erreichen zwar nur ca. 1% der ‚Kleinfische’, dafür vermehren sich diese<br />

‚Jungfische’ so, dass sie etwa 120 Nachkommen in ihrer ebenfalls 6 Monate dauernden<br />

Jungfischzeit ‚produzieren’. Das ebenfalls ca. halbjährige letzte Lebensstadium, das<br />

eigentliche ‚Silberfischdasein’, erreichen ca. 30% der ‚Jungfische’. In diesem letzten<br />

Abschnitt produziert so ein erwachsener Silberfisch etwa 250 Nachkommen, bevor er sich zur<br />

Ruhe legt.<br />

Führe alle Berechnungen so durch, dass die gesamte Vermehrung jeweils genau am<br />

Ende des Lebensabschnitts erfolgt und runde ‚Teilfische’ für die<br />

Graphik (nicht für die Rechnung!) entsprechend.<br />

a) Zeichne den entsprechenden Flussgraphen dieser Populationsentwicklung, gib die<br />

zugehörige Populationsmatrix an und berechne die Populationsentwicklung für ein<br />

geräumiges Badezimmer für die ersten 8 Abschnitte, wenn man davon ausgeht, dass<br />

sich dort nach dem Einzug 100 Klein-, 5 Jung- und 2 erwachsene Silberfische<br />

befinden. Stelle diese Entwicklung graphisch dar.<br />

b) Gib eine (auch rechnerisch) begründete Prognose für die Gesamtentwicklung der<br />

Population im Badezimmer an, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden.<br />

Welche Vermehrungsfunktion könnte als Simulation dieser Entwicklung benutzt<br />

werden?<br />

c) Eine völlige Ausrottung der Tierchen ohne massiven Giftstoffeinsatz ist sicher eine<br />

Illusion. Untersuche, welcher der Populationsparameter einzeln verändert werden<br />

müsste, um zumindest eine konstante Population bei diesen Mitbewohnern zu<br />

erreichen und gib Vorschläge an, wie diese Veränderung ohne ‚Giftkeule’<br />

bewerkstelligt werden könnte.


Marie – Curie – Gymnasium<br />

Städt. Gymnasium Recklinghausen<br />

Abitur <strong>2005</strong><br />

LK Mathematik<br />

Aufgabe W<br />

Kakerlaken auf dem Vormarsch?<br />

Im Jahre 1997 wurde in einer Untersuchung ein Kakerlakenbefall von<br />

9,5% in den Haushalten festgestellt. Da immer wieder in den folgenden<br />

Jahren über den angeblichen Vormarsch dieser Tierchen berichtet wurde,<br />

hat das Bundesgesundheitsministerium 2004 das statistische CockRoach-<br />

Institut damit beauftragt, den tatsächlichen Befall in den Haushalten erneut<br />

festzustellen.<br />

(Alle Berechnungen sollen, wenn nicht anders erwähnt, mit einer statistischen 2-σ-Sicherheit<br />

erfolgen.)<br />

a) Wie viele Haushalte mussten überprüft werden, damit das Ergebnis um nicht mehr 1 %<br />

vom wahren Wert abweicht und man den Wert von 1997 als Vorschätzung benutzt?<br />

In wie weit wäre eine Voruntersuchung hier sinnvoll gewesen und wie viele Haushalte<br />

hätte man ungefähr dafür auswählen sollen?<br />

b) In der dann veröffentlichten Untersuchung wurden in 6412 Haushalten Fallen aufgestellt<br />

und in 672 Haushalten konnte ein Befall nachgewiesen werden.<br />

Schreibe anhand dieser Untersuchungsdaten einen statistisch begründeten<br />

Abschlussbericht über das Untersuchungsergebnis an die Auftrag gebende Stelle.<br />

c) Zusätzlich zur Gesamtausbreitung der Schaben vermutete man ein Anwachsen des Anteils<br />

der fast dreimal so großen amerikanischen Kakerlaken. Dieser Anteil lag in den Vorjahren<br />

immer bei 2% der Tiere. Insgesamt wurden in den Fallen der kontaminierten Haushalte<br />

12768 Tierchen gefangen.<br />

1. Formuliere die entsprechende Fragestellung als Hypothesentest und bestimme den<br />

entsprechenden Verwerfungsbereich zum angegebenen Signifikanzniveau.<br />

2. Berechne den Fehler 2.Art für ein tatsächliches p von 0,022 und formuliere die<br />

Konsequenzen aus einem auftretenden Fehler 1. und 2.Art.

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