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Fachexkursion des BDB Thüringen zu Mittsommer
Das Königreich Schweden
zwischen Tradition und Moderne
Die nordischen Länder haben ihren
besonderen Reiz. Zwischen Nord- und
Ostsee finden wir endlose Weiten, ausgedehnte
Wälder, Äcker und Wiesenlandschaften.
Die Kinder aus Bullerbü
lassen grüßen. Gerade Schweden weckt
bei uns Assoziationen zu idyllischen Dörfern
und Kleinstädten mit Holzarchitektur
- ein bisschen Ikea, ein bisschen Bruno
Mathsson (Herr der Stühle). 62
Thüringer sind neugierig, ob es im Land
von Pippi Langstrumpf und Kommissar
Wallander tatsächlich so aussieht und
starten ihre Reise auf der Fähre Nils Holgersson
von Travemünde nach Trelleborg.
Das erste Ziel ist MALMÖ. Die von
der Hanse geprägte Großstadt am Öresund
ist neben Stockholm und Göteborg
das wichtigste Wirtschafts- und Handelszentrum.
Es präsentiert sich als Stadt der
Zukunft mit historischem Kern. Öresundbrücke
und neue Hafencity weisen den
Weg in die Moderne. Weithin sichtbar,
der TURNING TORSO von Santiago Calatravas.
Mit 190 m ist das 2005 eingeweihte
Gebäude der höchste Wolkenkratzer
Nordeuropas. Um ihn herum
gruppieren sich moderne Wohnbauten
direkt am Wasser mit ausgezeichneter
Wohnqualität.
Die ÖRESUNDBRÜCKE, die weltweit
längste Schrägseilbrücke für kombinierten
Straßen- und Eisenbahnverkehr ver-
bindet seit 2006 Dänemark mit Schweden.
Über diese Brücke wird in einer
Woche unsere Heimfahrt führen.
Geniale Ingenieurskunst ermöglicht ein
Zusammenrücken Europas.
Ein heftiger Kontrast überrascht uns
mit der Siedlung JAKRIBORG. Hier haben
sich auf freier Fläche zwei Brüder
den Traum vom Hanseatischen Wohnen
verwirklicht. Die künstlich geschaffene
Stadt im historisiereden Stil ist viel diskutiert,
ein wenig Disneyland mit Charme
und Lebensqualität für junge Familien.
Quer durch den Süden geht es mit
dem Reisebus nach KALMAR. Ein Stadtgrundriss
wie auf dem Schachbrett,
halbinselartig vom Wasser umgeben und
durch eine mittelalterliche Festung geschützt.
Auch hier ist der Einfluss der
mächtigen Hanse spürbar, die zwischen
dem 12. und 17. Jahrhundert Handel
und Kultur in Nordeuropa bestimmte.
Ein leckeres schwedisches Menü wartet
auf uns im historischen Stadshotel.
Nun sind wir schon viele Kilometer
gefahren, ohne einem Elch zu
begegnen. Vor dem Elch ist jeder
Schwede gleich, sagt man. Die Jagdleidenschaft
erfasst vor allem die Männer
Landesverband Thüringen
quer durch alle Bevölkerungsschichten.
Ein ELCHPARK gibt auch uns die Möglichkeit,
diese hochbeinigen Tiere zu beobachten.
Welche Wurst besser
schmeckt, Elchwurst oder Thüringer Bratwurst
ist nicht eindeutig zu klären. In jedem
Fall hatten alle ihren Spaß, auch
ohne Jagdleidenschaft.
In ESKJÖ werden alle unsere Vorstellungen
schwedischer Holzarchitektur bestätigt.
In schönsten Pastelltönen reihen
sich die zweigeschossigen Gebäude aneinander.
Neubauten ordnen sich unter
und greifen die alte Bauweise auf. Hier
lassen sich schöne Details studieren,
Fensterfaschen, Hauseingänge, Balkenverbindungen.
Idyllische Innenhöfe mit
schönsten Blumendekorationen laden
zum Verweilen ein. Grünflächen und
kleine Bachläufe setzen Akzente und sorgen
für Abstand, ebenso der große Platz
vor Kirche und Rathaus. Ausgewiesene
Parkplätze in ausreichender Zahl rund
um das historische Zentrum lassen die
gelungene Stadtplanung erkennen.
Eine recht junge Universitätsstadt lernen
wir in LINKÖPING kennen. Imposant
die Bischofskirche mit beeindruckender
moderner Kunst und die Bebauung
aus der Jahrhundertwende. In den
50er Jahren, als Schweden durch den
Export ins kriegszerstörte Mitteleuropa
seinen Wohlstand begründete und Linköping
einen Stadtumbau im Stil der
50er Jahre vollzog fand man einen un-
BDB direkt Hessen/Thüringen 31