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8 Landesverband Hessen Thema: Beitragsstruktur Verbände-Gespräch in der AKH Die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen trat an die Verbände heran und weist auf eine Entwicklung hin, die sich in den letzten Jahren verstetigt hat: Der Anteil an selbständig tätigen Architektinnen und Architekten in der Kammer verringerte sich gegenüber dem Anteil der angestellten Mitglieder. So verringerte sich zwischen 2002 und 2012 die Zahl der selbständigtätigen Mitglieder von rund 4800 auf ca. 4000, ein Rückgang um 20%, der sich über die Jahre gleichmäßig vollzog. Seit ca. dem Jahr 2000 übersteigt die Zahl der angestellten Mitglieder, die der selbständig tätigen und liegt nun bei ca. 4400. Diese Entwicklung führte bei den Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge zu einem jährlich wachsenden Minus von ca. 20.000,00 , das aus den unterschiedlichen Beitragszahlungen resultierte. Zur Zeit besteht folgende Regelung hinsichtlich der jährlichen Mitgliedsbeiträge - 437,00 für Vollzahler/Selbstständige - 218,00 für Angestellte - 60,00 für Mitglieder im Ruhestand Dieser Entwicklung durch eine Kostenreduzierung entgegenzutreten scheint schwierig. Die Kammer sieht kaum Einsparungspotentiale, es sei denn in Bereichen der Dienstleistungsaufgaben, die der Kammer selbst durch die Architektenschaft über die Vertreterversammlung aufgegeben wurde. Die Aufgaben der Kammern bestehen - zu einem wesentlichen Teil aus hoheitlichen Aufgaben, die durch die Politik den Kammern übertragen wurden und weiterhin werden (Berufsrecht, Eintragungen, Listenführungen, Zulassungen, Berufsüberwachungsregelungen, Regelungen bei Zuwiderhandlungen aber auch zum Beispiel das Thema Fortbildungspflicht und deren Überwachung u.a.m.) - in Maßnahmen zur Sicherung der Baukultur und des Ansehens des Berufsstandes (z.B. Wettbewerbswesen, Publikationen, öffentliches Eintreten für die Belange der Architekten gegenüber Politik und Dritten, Werbung für den Berufsstand allgemein. - Aufgaben die die Kammern auf Grund der zunehmenden Einflüsse Brüssels auf die nationalen Gesetzgebungen wahrnehmen müssen bzw. sinnvollerweise wahrnehmen (z.B. Verteidigung des Prinzips des Honorarrechtes als nationales Preisrecht) - Wahrnehmung von Interessen, die Kammern auch selbst im Interesse ihrer Mitglieder suchen (Bestellung von Sachverständigen und Nachweisberechtigten, die ansonsten über „kammerferne” bzw. berufspolitisch „Dritte” Institutionen vollzogen würden (z.B. TÜV, Dekra u.a.m.) - Aufgaben, die die Mitglieder der Kammer aufgetragen haben (z.B. Akademie, Rechtsberatung, Tag der Architektur) - aber auch Tätigkeiten, die beitragsneutral durch Gebühren gewährleistet werden (u.a. Managementberatung) Kostensteigerungen entstehen auch auf Grund inflationäre Steigerung der Ausgaben, bzw. tarifliche Veränderungen. Bereits vor 2 Jahren hat ein Strukturausschuss eine Reihe von Fragen hinsichtlich denkbarer Einsparmöglichkeiten, möglicher Synergien durch Kammerkooperationen wie auch zu erwartender Mitgliederentwicklung und der zu erwartenden Einnahmeentwicklung, gestellt. Dies auch unter dem Blickwinkel der allgemeinen demografischen Entwicklung (...wir werden alle weniger, also auch weniger Kammermitglieder...) wie auch mit Blick auf die Bachelor-Jahrgänge, die zu einem nicht und zu anderen nur zeitverzögert Kammermitglieder werden können. Dies ergab auch Diskussionen innerhalb des BDB, wobei der BDB immer für eine ausreichende Finanzierung der Kammer gestimmt und die jeweiligen Gebührenerhöhungen überwiegend mitgetragen hat. Auch der BDB konnte keine Einsparungen ausmachen, ohne Leistungen der Kammer zurückzufahren, die selbstgewollt sind, wie etwa die Aufwendungen für die Akademie, die Aufwendungen für das Wettbewerbswesen oder die Rechtsberatung, Bausteine die den Kammerhaushalt unterschiedlich jedoch mehrfach 6-stellig bestimmen. Auch der Tag der Architektur fällt hierunter. Der Vorstand der Kammer hat in Verbindung mit dem Haushaltsausschuss ein Modell entwickelt, welches darauf abzielt, in einem Prozess bis ca. 2020 die Mitgliedsbeiträge zwischen selbständigen und angestellten/beamteten Mitgliedern anzugleichen, die Beitragsausfälle zu kompensieren und ggf. notwen- dige Gesamterhöhungen abzubilden,. Am 19.12.2012 hat die Kammer zu einem Verbände-Gespräch eingeladen, um Meinungen abzufragen, bzw. einen Diskussionsprozess in Gang zu setzen. Vereinfacht ergaben sich folgende Positionen. - Der BDA (vertritt ca. 400 Mitglieder in der Kammer) bekennt sich zu unterschiedlichen Beiträgen auch in Zukunft und will Ausgabensteigerungen durch entsprechende Beitragserhöhungen decken. - Der BDLA (Bund der Landschaftsarchitekten), der BDIA (Bund der Innenarchitekten), der VFA (Verein freischaffender Architekten), aber auch die neuen Gruppierungen in der Kammer sprachen sich eher für eine Angleichung der Beiträge aus und wiesen vor allem daraufhin, dass schon jetzt die Beitragsbelastungen für viele selbständig tätige zu hoch seien. Die Vertreter der angestellten und beamteten Architekten, die sich auf verschiedene Verbände verteilen, wiesen eine Beitragsangleichung zurück. Die Diskussion entbrannte wieder um „alte Differenzen”, die sich zum Teil aus der Gründungszeit der Kammer, als so genannter „kleine Kammer”, erklären lassen: - die Kammer vertrete vorrangig die Freiberufler, - angestellte und beamtete Architekten benötigten die Kammer nicht, - das Kammertun sei einseitig verteilt zu Gunsten der Freiberufler, - auch in den Gremien der Kammer, weder in der Vertreterversammlung noch in den Ausschüssen seien die angestellten Architekten entsprechend Ihrer eigentlichen Mitgliederzahl repräsentiert. Die wieder vereinfachten Gegenargumente: - was die Kammer für die Freiberufler tue, tue sie damit letztlich auch für die Angestellten, - nur der Kammerbeitritt führe zum „Architekten-Titel”, wer Architekt/in sein wolle, müsse Kammermitglied und damit „gleiches Mitglied” sein, - erst die Kammermitgliedschaft erlaube die Mitgliedschaft im Versorgungswerk, - die mangelhafte Repräsentanz sei den Ausgängen freier Wahlen geschuldet. Nun ist zum einen das Argument des Versorgungswerkes als etwa vorrangiger Vorteil gefährlich: wir wissen um die längerfristige Entwicklung der Versorgungswerke auch nicht alles. BDB direkt Hessen/Thüringen
Dass die Interessen und Themen der angestellten Architekten möglicherweise nicht ausreichend bedient werden, muss zur Kenntnis genommen werden, auch für eine BDB-interne Diskussion. Die Kammer will zumindest herausarbeiten, welche Leistungsbereiche in der Kammer gerade für angestellte und beamtete Architekten geleistet werden. Dass andererseits der BDA „es so belassen” möchte, zeigt vielleicht doch auch, das Kammertun kommt den größeren Büros entgegen. Der BDB hingegen vertritt eher kleinere Büros, die zum Teil auch andere Leistungserwartungen haben. Der Landesvorstand hatte sich mit dem Thema bereits am 17.09.2012 befasst und kam zu einer derzeitigen Einschätzung - die Finanzausstattung der Kammer muss gewährleistet sein (unter Berücksichtigung der möglichen Haushaltsdisziplin) - eine Angleichung der Beiträge ist denkbar, ggf. unter Beibehalt eines Sockelbetrages für Selbständige - eine umsatz/ oder gewinnorientierte Beitragsbemessung ist ergänzend zu überprüfen, ggf. zusammen mit einem Sockelbeitrag und Deckelung Für eine umsatzorientierte Bemessung, die derzeit in der Diskussion des BDB Landesvorstands Hessen präferiert wird, gibt es eine Reihe von Gründen, die auch von einigen Vertretern im Verbände-Gespräch vorgetragen wurden. - freiberufliche tätige sind oft nicht leistungsstärker als angestellte, hierfür sprechen Zahlen, die darlegen, dass in den untersuchten Jahren 2/3 der Selbständigen mit einem Inhabergehalt von unter 30.000,00 € liegen. - es entsteht auf diese Weise eine automatische Angleichung der beiden Erwerbsarten - ca. 8 von 16 Kammern haben angelehnte Beitragsbemessungsarten, 6 Kammern erheben einkommens-/umsatzbezogen. - die notwendigen Daten zur einkommensabhängigenBeitragsbemessungen, liegen vor bzw. liegen den Mitgliedern vor, etwa durch Angaben beim Versorgungswerk, oder gegenüber der mittlerweile wieder Zwangs- Berufshaftpflichtversicherung der Architekten. Das Thema ist „nicht durch”, im Gegenteil, die Diskussion ist nun erst angestoßen. Sie wird über die Beitragsfrage hinaus andere Fragen anstoßen, beispielsweise besondere Interessenslagen oder Ansätze, die die angestellten Mitglieder bewegen. Der BDB ist gerade ein Verband, der gemäß seinem Selbstverständnis angestellte und beamtete Mitglieder in seinen Reihen finden muss. Wir sollten also im BDB eine Einschätzung finden. Was dann „gerecht” ist, muss sich noch herausstellen und die Antwort sollte nicht in einer möglichst komplizierten Beitragserhebung liegen. Andererseits sind unsere Ziele (bald) zu definieren, mit denen wir dann auch erfolgreich in die nächsten Kammerwahlen starten können. Udo Meckel stellv. Landesvorsitzender Landesverband Hessen Arbeitsgruppe kirchliche Bauten Werte Kollegen, ich beabsichtige im Rahmen einer Arbeitsgruppe den kollegialen Austausch unter Architekten und Bauingenieuren zu der Thematik des Arbeitsgebietes Sanierung Landeskirchlicher Bauten. Hierzu gibt es, neben der Möglichkeit des baufachlichen Austausches und der rechtlichen Situationen und Positionen auf der Grundlage der HOAI-Leistungsphasen, sicherlich eine verbandsübergreifendes Interesse aller Kollegen, ob VFA, BDB, BDA oder auch nicht organisierter Architekten und Ingenieure, die für die Landeskirche von Kurhessen- Waldeck tätig sind. Ich bitte Sie um eine kurze Rückmeldung, ob ein Interesse an einem von mir vorzubereitenden Treffen besteht. Wenn Sie bestimmte Themenpräferenzen nennen möchten, können Sie diese in der Liste ankreuzen oder ergänzen. Themenliste Ja Nein Baufachlicher Austausch HOAI Leistungsphasen Haftungsrecht in der Leistungsphase 8 Honorarzonen Zu dem Verhältnis Auftraggeber/Auftraggeber Damit es in 2012 möglicherweise noch zu einem Treffen kommen kann, bitte ich Sie auf nachfolgendem Link http://doodle.com/uiakw3czz9kqqhcv Termine, zu denen Ihnen ein Kommen möglich ist, anzugeben. Der Zeitraum mit der größten Überschneidungsdichte wird von mir ausgewertet und Sie bekommen über Zeit und Ort eine Nachricht. Helge Schröder BDB direkt Hessen/Thüringen 9
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