Es ist Sommerzeit!

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26 Lesenacht in der Bibliothek Vahrn Am Samstag, den 15. Mai, wanderten abends 25 Kinder mit Schlafsack und Isomatte bepackt Richtung Bibliothek. Dort angekommen, suchte sich jedes Kind einen gemütlichen Schlafplatz für die kommende Nacht. Um sich mit dem Thema Bibliothek genauer auseinander zusetzen, arbeiteten die Kinder an fünf verschiedenen Stationen. Sie bastelten sich ein Lesezeichen, setzten eine Sage über Vahrn zusammen, dichteten ein ABC-Gedicht, ordneten Bücher den Interessengruppen zu und zeichneten einen Grundriss der Bibliothek. Zwei Stunden vor der Geisterstunde wanderte die Rasselbande mit Sitzkissen und Stirnlampen aus- Seit Ende Mai ist in der Bibliothek Vahrn Frau Karin Thaler als neue Bibliothekarin beschäftigt. Sie ist die Gewinnerin des ausgeschriebenen Wettbewerbes und ist einigen vielleicht schon als Mitarbeiterin der Gemeinde Brixen bekannt. Wir heißen Frau Thaler in der Bibliothek Vahrn herzlich willkommen und wünschen ihr viel Freude und alles Gute in der neuen Arbeitsstelle. gerüstet zum Baum „Knorrimax“. Dort erzählte Stephan Dellago die Geschichte vom „furchtlosen Franz“. Wieder in der Bibliothek angekommen, stärkten sich die Kinder mit Kuchen, Pizza und anderen Leckereien. Zur Geisterstunde wurden die Bibliotheksbesucher langsam müde. Bis aber auch die Letzten zur Ruhe kamen, verging noch einige Zeit. Um wieder fit für den Heimweg zu sein, wurde im Seniorenstübele kräftig gefrühstückt. Nach 12 unterhaltsamen Stunden wurden die Kinder wieder den Eltern übergeben. Die Lesenacht wurde in Zusammenarbeit mit der Grundschule Vahrn organisiert. Musikgeschichten: „Max und Moritz“ in der Bibliothek Neustift Im Mai besuchte Eva Weiss, mit ihren Musikgeschichten schon von früheren Veranstaltungen in Vahrn bekannt, die Bibliothek Neustift. Die Musikerin stammt aus Hannover und tourt mit ihrem Programm durch Südtirol. In Neustift hat Frau Weiss die Kinder der 3.- 5. Klasse der Grundschule Neustift mit der Geschichte „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch unterhalten. Das Faszinierende an ihrem Erzählstil ist die Art, wie sie den Kindern die Geschichten erzählt. Sie „illustriert“ die Geschichten musikalisch, d.h. die Geschichten werden von einer Viola da Gamba und von selbstgebastelten Instrumenten begleitet. Zum Abschluss durften die Kinder Fragen stellen und die Instrumente genauer kennen lernen. Es war nicht nur ein rein literarischer Ausflug, denn die Kinder kamen auch in Punkto Musik bzw. Musikerziehung auf ihre Kosten. Vorschau Sommerleseaktion: Alle Kinder ab 6 Jahren können den ganzen Sommer über Bücher in der Bibliothek ausleihen und sie im Lesepass, der in der Bibliothek Vahrn erhältlich ist, eintragen. Wer es schafft, mindestens 4 Bücher zu lesen, den erwartet im Herbst eine tolle Überraschung! Freitag, den 04.09.2009 kommt es zur Neuauflage von „Schräge Heimat III“, musikalisch begleitet von Titlà. Alle Interessierten sind dazu herzlich um 20:00 Uhr auf die Terrasse der Bar Voitsberg eingeladen! Präsentiert wird ihnen Schräges und Lustiges, Kritisches und Kitschiges zum Thema „Heimat“ mit Toni Taschler und Susn Ladez Musikalisch begleitet wird „Schräge Heimat“ von der originell-urigen Volksmusik der Gruppe Titlà, die im Anschluss ein Konzert gibt. Öffnungszeiten der Bibliotheken der Gemeinde Sommer 2009 Vahrn · Tel. 0472 834 434 Montag | Mittwoch | Freitag 09:00 – 11:00 und 17:00 – 19:00 Uhr Dienstag | Donnerstag 09:00 – 11:00 Uhr Neustift · Tel. 0472 802 606 Dienstag 17:00 – 19:00 Uhr Freitag 10:00 – 11:30 Uhr Schalders Sonntag nach dem Hauptgottesdienst
Ernst Parschalk Vor 70 Jahren: Auswandern oder dableiben? Vor diese tragische Entscheidung wurden die Südtiroler im Jahre 1939 gestellt. Ganz unerwartet! Hitler hatte 1938 Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen, das dann bis zum Brenner reichte. Viele Südtiroler, die unter der Diktatur Mussolinis litten, hofften, dass auch Südtirol an das Deutsche Reich angegliedert werde. Aber sie wurden arg enttäuscht, denn Hitler und Mussolini verfolgten gemeinsame Interessen und schlossen ein Bündnis. Anstatt für die Rechte der etwa 240.000 Südtiroler – Deutsche und Ladiner – einzutreten, entsprach Hitler dem Wunsch Mussolinis, das Gebiet an der Brennergrenze in eine rein italienische Provinz umzuwandeln. Im Juni 1939 nahm das Unheil seinen Anfang: in Berlin vereinbarten die Diktatoren, dass die Südtiroler bis Ende Dezember – also im Zeitraum von nur sechs Monaten – mit der Unterschrift auf einem entsprechenden Formular erklären müssen, entweder die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen und ins Deutsche Reich abzuwandern oder in der Heimat Südtirol zu bleiben, allerdings mit der Ungewissheit, irgendwann in das italienische Staatsgebiet bis hinunter nach Sizilien ausgesiedelt zu werden. Die Leute waren ratlos und verzweifelt. Uns würde es in einer solchen Situation wohl gleich ergehen. Die Propaganda aus Deutschland versprach Folgendes:“ Wer für das Deutsche Reich optiert und auswandert, wird dort großherzig aufgenommen, Wohnhäuser und Bauernhöfe stehen zur Verfügung und den Kindern bleibt die deutsche Muttersprache erhalten. Alle, die durch faschistische Maßnahmen ihren Arbeitsplatz verloren haben, erhalten eine gesicherte Anstellung.“ Die Propaganda von Kanonikus Gamper für das Dableiben laute- te:“ Wir bleiben der Heimat unserer Väter treu und verlassen sie nicht. Sollte man uns gewaltsam aussiedeln, dann haben wir später, wenn die Zeit der Diktaturen vorbei sein wird, das Recht, nach Südtirol heimkehren zu dürfen. Dieses Recht geht den Optanten, die freiwillig auswandern, verloren.“ In der Südtiroler Bevölkerung, so- gestellt. Für Südtirol war dies die Rettung! Viele Auswanderer erlebten im Deutschen Reich große Enttäuschungen und in der Nachkriegszeit kehrten 25.000 wieder in ihre Südtiroler Heimat zurück. Unter diesem Thema Option wird die Heimatbühne Vahrn gemeinsam Die Familie Knollseisen vom ehemaligen Vahrner Raggengerhöfl – kinderreich, die Männer arbeitslos – entschloss sich auszuwandern und fand nach langen Irrwegen bis hinauf nach Luxemburg in der Nachkriegszeit endlich eine zweite Heimat im Raum Innsbruck gar zwischen Familienmitgliedern, entstand eine tiefe Feindschaft: die Optanten wurden als „Nazi“ und die Dableiber als „Walsche“ beschimpft. Landesweit optierten 85% für das Deutsche Reich, in der Gemeinde Vahrn sogar 95%. Ab 1940 fuhren die Auswanderer mit Eisenbahnzügen nordwärts über den Brenner, bis 1943 etwa 75.000 der 200.000 Optanten. Doch 1943 trat eine Wende ein, denn beide Diktatoren gerieten in Schwierigkeiten. Der Abtransport der Optanten wurde endgültig ein- mit der Volksbühne der Nordtiroler Partnergemeinde Mils das Theaterstück „Kampf um die Heimat“ von Josef Raffeiner aufführen. (Premiere am Freitag, 9. Oktober 2009 um 20:00 Uhr im Haus Voitsberg). 27
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