<strong>Unser</strong> <strong>GOCH</strong>AUSBLICK MÄRZ 19Spannender Mix aus Kulturund UnterhaltungEine Informationsbörse der Gleichstellungsbeauftragten des Kreisesunter erstmaliger Kooperation mit der KulTOURbühne Goch.VORMERKENEin Exkurs in die Weltder Brontë-SchwesternIn ihrem Lese-Theater-Abendam Montag, 18. März, im KA-STELL entführen Christa Kringsund Viktoria Meienburg die Zuschauermit sinnlichen Mittelnin die Welt der Brontë-Schwestern.Hinter dem Namen stehteine der erstaunlichsten und bizarrstenLegenden der englischenLiteraturgeschichte: DieSchwestern Brontë – Charlotte,Emily und Anne – hatten sichvorgenommen Schriftstellerinnenzu werden. Das erreichtensie auch fast auf Anhieb – unddas ist die Wurzel der Legende,dass es diesen drei Frauen gelang,in ihrem einsamen Hawortheine fiktive Welt zu erschaffen,die uns bis heute in ihrenBann zieht. Die Zuschauererleben die faszinierende Schönheitder Landschaft, mit der dieSchwestern bis in die Tiefe ihrerSeelen verbunden waren unddie Kraft und Inspiration für ihrSchaffen war. Die dafür komponierteund live gespielte Klaviermusikaus der Zeit verdichtet dieAtmosphäre, in der die beidenDarstellerinnen in szenischenDialogen, Briefen und Gedichtendas Leben von Charlotte,Emily und Anne entstehen lassen.Einen unterhaltsamen Part im Rahmen der Informationsbörse liefern die Kabarettistinnen Biggi Wanninger (l.) und Anne Rixmann.Geschichten und Erzählungen rund ums KochenMartina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofersind die dienstältestenFernsehköche inDeutschland. Sie hatten dasThema „Kochen“ in einer kleinen,aber liebevoll gepflegtenNischen des dritten Programmsim Westdeutschen Rundfunkschon besetzt, da ahnten wederKerner noch Lanz, dass sie jemalseine Kochshow moderierenwürden. Dabei warenMeuth und Neuner-Duttenhofervon Beginn ihres Fernsehschaffensan „auf der Suche nachdem verlorenen Geschmack“.Information trifft auf Kultur,unter diesem Motto steht die Informationsbörseder Gleichstellungsbeauftragtendes KreisesKleve im Gocher KASTELL. Fürdas Jahr 2013 organisiert derArbeitskreis diese Infobörse, umden vorhandenen Institutioneneine Plattform zu bieten, ihreOrganisationen zu präsentierenund ihre Angebote zur beruflichenund persönlichen Entwicklungder Frauen, aber auch alleBeratungs- und Hilfsangebotebis hin zu politischem Engagementvorzustellen. Die erstmaligeKooperation mit der Kul-TOURbühne Goch verspricht einenspannenden Mix aus Informationund Unterhaltung. Dasattraktive Rahmenprogrammbeinhaltet beispielsweise einenAusschnitt aus dem Bühnenprogramm„200 Prozent Frauenquote“des Kabarettistinnen-Duos Biggi Wanninger (Präsidentinder Kölner Stunksitzung)und Anne Rixmann.Die beiden Protagonistinnensind unerschrocken, frech,selbstbewusst und wandlungsfähig.Ein perfekt eingespieltesTeam, das zur Freude seines Publikumsdie Gesetze weiblicherSittsamkeit konsequent ignoriertund punktgenau seinePointen liefert. Sie begeisternauch in diesem Programm wiedermit ihrem exzellenten musikalischenKönnen und ihrenumwerfenden Gesangsnummern.Daneben wird es ein Treffengeben mit Marina van Leendertaus Schwalmtal, Teilnehmerinder WDR Sendung „Land undLecker,“ die nicht nur ihre Rezeptsammlungzur Verfügungstellt, sondern auch unter Beweisstellt, dass Selbstgemachtesund gesunde Kost auch fürberufstätige Frauen keine Hexereisein muss. Die auch über unsereRegion hinaus bekannteMartina Meuth und Bernd „Moritz“ Neuner-Duttenhofer.Künstlerin Eva Sand aus Kalkarbietet beim Workshop „Frauenmalen Frauen“ einen Schnupperkursusin der Portrait-Malerei,Sprachkurse für Anfängeroder auch die Möglichkeit, mitKarin Jörges die Grundlagendes Bauchtanzes zu erlernen,runden das abwechslungsreicheProgramm ab.Zu diesem umfangreichen sowieinteressant und gleichzeitiginformativ gestalteten Programmöffnet das Kultur- undKongresszentrum der StadtGoch seine Türen am Freitag,8. März, in der Zeit von 14 Uhr(Einlass 13.30 Uhr) bis 18 Uhr.Unter dieses Thema habendie beiden dann auch ihre Geschichtenund Erzählungenrund ums Kochen gestellt, mitdenen sie am Montag, 11. März,um 20 Uhr vor das Gocher Publikumtreten. Und wer dieKochprofis in ihren mittlerweile300 Sendungen erlebt hat, wiesie sich bei allem Ernst für dasKochen auch gegenseitig kebbelnund von einer noch raffinierterenZubereitungsart derSpeisen zu überzeugen versuchen,der kann einen informativenwie heiteren Abend garan-Begabungen erkennen,Begabte fördernWie können begabte Schülerund Schülerinnen erkannt undgefördert und gefordert werden?Wie soll man ihnen begegnen?Sind Lehrer, Eltern und Erziehervorbereitet auf ihre individuellunterschiedlichen LernundEntwicklungsbedürfnisse?Auf diese und andere Fragenwird Professor Dr. Franz J.Mönks vom Zentrum für Begabungsforschungan der Radboud-Universitätin Nijmegen inseinem Vortrag ausführlich eingehen.Dazu kommt Mönks, derzahlreiche Beiträge und Bücherzur Entwicklungspsychologieund zur Begabungsförderungveröffentlicht hat, am Donnerstag,14. März, um 20 Uhr ins KA-STELL.tieren. Auf Einladung der Kul-TOURbühne Goch und derVölckerschen Buchhandlungkommen Martina und Moritz –wie sie ihn nennt – am Montag,11. März, 20 Uhr, ins KulturundKongresszentrum.Eintrittskarten zu dieser Veranstaltunggibt es bei der Kul-TOURbühne im Rathaus(☎ 02823 320-202) oder onlineunter www.goch.de (Rubrik:Veranstaltungskalender). DieKarten kosten zehn Euro imVorverkauf und zwölf Euro ander Abendkasse.
20IM BLICKPUNKTAuszug aus dem Denkmalblattder Stadt Goch: „Um 1800; inschriftlich:instandgesetzt 1892,renovatum anno domini 1892.Steinernes Häuschen, verputztmit oberem Rundbogenabschlußan den Giebelseiten, Satteldach,nach Süden Spitzbogennischemit Marienfigur mit Jesuskind,davor schmiedeeisernes Gitterdes späten 19. Jahrhunderts.Zu sehen sind hier (links) eineAufnahme aus dem privaten Fundusdes Stadtarchivars von 1986und eine aktuelle Aufnahme vomDezember 2012. Es zeigt sich,dass das Häuschen die Zeit gut zuüberstehen scheint und vermutlichnoch viele, viele Jahre einbeinahe unbemerktes Dasein fristenkann.In Hassum steht Gochskleinstes DenkmalÜber das Heiligenhäuschen St. Anna ist nicht allzuviel bekannt. Und schwer zu finden ist es obendrein.Bei diesem Fall ist Franz vanWell wieder einmal ganzin seinem Element. Die einenzieht es an jedem Sonntagabendum 20.15 Uhr vor denFernseher, der detektivischeSpürsinn des einstigen Leitersdes Gocher Bauordnungsamteshingegen wird stets dann geweckt,wenn es in seinem Heimatortetwas Neues zu entdeckengibt. Am besten noch etwasneues Altes. Wie zum Beispielein Denkmal, das bis datonoch ein eher unscheinbaresDasein fristete und nicht mitSuperlativen oder einem prominentenStandpunkt punktenkann, sondern vielleicht sogarein wenig sagenumwoben erscheint.Eine unklare Historielässt van Wells Historien-Herzschneller schlagen.„Es sind gerade die unauffälligenDenkmäler, über es noch soviel zu erfahren gibt und das istunglaublich spannend“, sagtvan Well und berichtet von seinerRecherche zum Thema dieserSeite. Dem Heiligenhäuschenin Hassum. Schließlichhatte der Mann zunächst berechtigteSorge, dass es nichtallzu viele Informationen überdieses Denkmal geben könnte.Es ist klein, es ist leicht zu übersehen,kaum jemand kennt es.Es ist nicht das Steintor, es istnicht die Susmühle, es ist nichtdie Pfarrkirche St. Maria Magdalena– es ist „nur“ das kleinflächigsteDenkmal der gesamtenStadt Goch. Und schon ist erda, der erste Superlativ. Und esfolgt gleich noch ein weiterer:„Das Heiligenhäuschen ist vermutlichauch eines der ältestenDenkmäler der Stadt“, so derExperte.Van Well legt das Beweisstück vorDenkmalkommissar van Welllegt das Ergebnis seiner Ermittlungenvor: Beweisstück eins ist– wie immer in dieser Reihe –das Denkmalblatt. Hier sind diewesentlichen Merkmale des Objektsdargestellt und aufgeschriebenworden: „Um 1800;inschriftlich: instandgesetzt1892, renovatum anno domini1892. Steinernes Häuschen,verputzt mit oberem Rundbogenabschlußan den Giebelseiten,Satteldach, nach SüdenSpitzbogennische mit Marienfigurmit Jesuskind, davorschmiedeeisernes Gitter desspäten 19. Jahrhunderts. Anden übrigen Seiten leicht vertieft:Spitzbogenblendnischen.Das Häuschen steht unter einerLinde und ist von einemKreis von Eichen umgeben.Nach Süden wird der Zugangflankiert von Blumen-/Staudenbeeten.Ein weiterer Zugangführt seitlich zum Mosterthof.Das Heiligenhäuschen ist alsAusdruck des Glaubens, eingebundenin die Gestaltung einesNaturraumausschnitts erhaltenswertaus ortsgeschichtlichen,religionsgeschichtlichen,volkskundlichen und landschaftsprägendenGründen. Esist bedeutend für die Geschichtedes Menschen.“So weit zum offiziellen Teil.Aber van Well wäre nicht vanWell, wenn er nicht doch nochbinnen weniger Tage „Fleischan den Knochen“ bekommenhätte, wie er es nennt. Schonkramt er in der Jutetasche undzieht stolz ein Bündel Unterlagenheraus. „Zeugen am Wege“von Hildegard und GerhardFeltgen hat er kopiert, eine Arbeitspeziell über „Heiligenhäuschenund Flurkreuze“, erschienenim Mercator-Verlag.Und liest man das Vorwortder Enthusiasten, erkennt mansofort, welch Aufwand teils betriebenwerden muss, um an Informationenüber die Kleinstbautenwie jenes in Hassum zukommen: „Wegkreuze und Heiligenhäuschen– ungefähr dreiJahre hat uns dieses Thema bisherbeschäftigt. Ungezählte Kilometerwaren wir hier am Niederrheinunterwegs, um diekleinen Denkmäler aufzuspürenund fotografisch zu erfassen,fast 300 Kreuze und 400Heiligenhäuschen! Es war nichtimmer einfach, nähere Auskünfteüber die einzelnen Objektezu erhalten, nur bei einemsehr geringen Teil lagen unsschriftliche Quellen vor. So habenwir versucht, über dieNachbarschaften, die Gemeindenund Pfarreien zu sammeln,was es an Wissens- und Erzählenswertemdarüber gibt. Beider Fülle konnten wir bisher beiweitem nicht jedes Kreuz, nichtjedes Heiligenhäuschen berücksichtigen.Oft auch war es unstrotz intensiver Bemühungennicht möglich, nähere Angabenzu bekommen, manchmal, weildie meist mündlich überliefertenDaten inzwischen in Vergessenheitgeraten sind, manchmalaber sicherlich auch, weil wirnicht immer das Glück hatten,genau den Menschen zu treffen,der heute noch die Geschichteeines bestimmten Denkmals zuberichten weiß. […]“