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Gruß Ausgabe 123 - Großheppacher Schwesternschaft

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werden regelmäßig in den Kindertageseinrichtungenangeboten. Sie umfassensechs Einheiten, die wiederum nach Themenstrukturiert sind. An diesen Kursenkönnen jeweils sechs bis zehn Eltern teilnehmen;die einzelnen Sitzungen dauern90 Minuten. Darüber hinaus sollten mitden Eltern regelmäßig stärkenorientierteGespräche zur Entwicklung des Kindesoder zu Erziehungsfragen geführt werden.(4) VernetzungEs ist hilfreich, wenn sich die Kindertageseinrichtungenmit Ein richtungen undVereinen im Umfeld sozialräumlich vernetzen.So können z.B. regelmäßige Sprechstundender „zuständigen“ Erziehungsberatungsstellenin den Einrichtungenangeboten werden. Ein Ziel sollte es sein,systematische Kontakte zu Institutionenund Organisationen im Sozialraum (Vereine,Kirche, Schulen) aufzubauen, um dieKindertageseinrichtungen als Knotenpunktim Netz resilienzförderlicher Einrichtungenim Quartier zu entwickeln.16 | <strong>Großheppacher</strong> <strong>Schwesternschaft</strong>SchlussbemerkungDer Grundgedanke der Resilienz, die stärkenorientierteSicht auf das Kind (und seine Familie)deckt sich mit modernen frühpädagogischenSichtweisen von Kindern und ihrer Entwicklung(z.B. Robert Bosch Stiftung, 2008). DieUmsetzung der gezielten Resilienzförderung indem skizzierten Mehrebenen-Ansatz bedeutetfür die pädagogischen Fachkräfte und Einrichtungeneine Neu- oder Umorientierung, diezunächst auch mehr Aufwand „kostet“, wiees eine Erzieherin in einem Resilienzprojektbeschrieb: „Erst war es mehr Arbeit, jetzt istes anders.“ Dieses „Anders“ zeigt sich in einerveränderten, ressourcenorientierten Haltungder Fachkräfte, einer vertieften Zusammenarbeitmit den Eltern, aber auch einer erhöhtenArbeitszufriedenheit und einer verbessertenTeamatmosphäre. Der Blick auf die Stärken derKinder führt auch zu einem gegenseitig stärkendenUmgang im Team.Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff„Wir waren umgeben von kurzatmigen Wichtigkeiten. Unter solchen Umständen ist es nichtleicht, eine »Lehre« zu haben. Junge Menschen, die »unwissende Meister« als Lehrer undLehrerinnen, Pfarrer, Väter und Mütter haben, spüren, dass ihnen die Welt unkenntlich wird,wo ihnen nicht Erwachsene gegenübertreten mit erkennbaren Gesichtszügen und mit erkennbarerAndersheit. Unsere Kinder brauchen uns als Erwachsene, sie brauchen uns als andere.Sie brauchen uns als Menschen, die etwas vertreten, an etwas glauben und etwas wollen. Siebrauchen unser Gesicht, sonst können sie sich selber an uns nicht erkennen, nicht abarbeiten,nicht ihren eigenen Lebensentwurf am fremden probieren. Es hilft ihnen nicht weiter, wennsie in ihren Lehrern und Lehrerinnen, in den Vätern und Müttern nur sich selbst und die eigeneHilflosigkeit wiederfinden; wenn jedes Gespräch mit ihnen zum Selbstgespräch wird.“ (194)Der Prozess der Ausbildung auf der Grundlage einer gelingendenLernortkooperationJonas NaumannDie GrundlagenIn der Vorbemerkung des Orientierungsplansfür Bildung und Erziehung in baden-württembergischenKindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungenheißt es:„Erziehung meint die Unterstützung undBegleitung, Anregung und Herausforderungder Bildungsprozesse, z. B. durch Eltern undpädagogische Fachkräfte. Sie geschieht aufindirekte Weise durch das Beispiel der Erwachsenenund durch die Gestaltung von sozialenBeziehungen, Situationen und Räumen. Aufdirekte Weise geschieht sie beispielsweisedurch Vormachen und Anhalten zum Üben,durch Wissensvermittlung sowie durch Vereinbarungund Kontrolle von Verhaltensregeln.“(Seite 8)Der Bildungsauftrag und die hohen Qualitätsansprüche,die heute mit der Erziehungund Betreuung von Kindern zwischen 0 und6 Jahren verbunden werden, können jedochnur auf der Basis entsprechender Rahmenbedingungenumgesetzt werden. Dazu gehörensowohl die finanzielle, räumliche und personelleAusstattung der Einrichtungen als aucheine auf die regionalen Bedingungen ausgerichtetepädagogische Konzeption. Nichtzuletzt ist die Qualifizierung des pädagogischenPersonals eine entscheidende Voraussetzungfür eine qualitätsvolle Betreuung vonKindern im Elementarbereich.Diese Qualifizierung zu gewährleisten istAufgabe der Fachschulen für Sozialpädagogikund ihrer Kooperationspartnerinnen in denPraxiseinrichtungen.Lernort SchuleAuf der Grundlage vielseitiger, arbeitsfeldrelevanterVorerfahrungen oder einerberuflichen Vor- bzw. Grundqualifizierunggeht es in der schulischen Ausbildungdarum, subjektive Theorien über das kindlicheLernen, die kindliche Entwicklung,das Wesen des Kindes und den Umgang mitKindern etc. in theoretisch und empirischfundierte Kenntnisse zu überführen. DieserKompetenzerwerb beinhaltet, dass theoretischeWissensbestände, Handlungswissenund reflexive Fähigkeiten in besondererWeise verknüpft werden, die dann dasprofessionelle Handeln leiten sollen. DieAusbildung in der Fachschule für Sozialpädagogikerfolgt vorrangig nach dem Handlungsfeldkonzept.Das bedeutet, dass Themenbereiche,die als Lernfelder bezeich netwerden und die einzelnen Handlungsfeldernzugeordnet sind, fachübergreifend unterAnwendung verschiedener Arbeitstechnikenbearbeitet werden.<strong>Großheppacher</strong> <strong>Schwesternschaft</strong> | 17

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