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Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen

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scher und funktionaler Genauigkeit <strong>der</strong> Lernumgebung<br />

einen sinnvollen Beitrag zum Aufbau fahraufgabenrelevanter<br />

Kompetenzen leisten kann, implizieren<br />

zumindest einschlägige empirische Befunde<br />

im Zusammenhang mit visueller Suche (vgl. Kap.<br />

4.1.8). Dennoch wären ein ansprechen<strong>der</strong>es Motivationsdesign<br />

sowie die Kombination mit Übungen<br />

von höherer physischer und funktionaler Genauigkeit<br />

(zur Unterstützung von Transferprozessen) <strong>der</strong><br />

Effektivität des Programmes sicher nicht abträglich.<br />

4.1.7 CD Drives<br />

„CD Drives“ (Bild 11) wurde an <strong>der</strong> „University of<br />

Waikato“ entwickelt und ist ein Element des „Practice<br />

programme“, einer gemeinsamen Initiative einer<br />

Verkehrsbehörde und dem gesetzlichen Unfallversicherer<br />

in Neuseeland. Fahranfänger können ein<br />

kostenfreies „Practice package“ anfor<strong>der</strong>n, in dem<br />

„CD Drives“ enthalten ist.<br />

Die Software ist in fünf Module unterteilt:<br />

• „eye scanning“ - Aufgabe ist die genaue Beobachtung<br />

<strong>der</strong> Szenerie inklusive Fahrzeuginnenraum<br />

(Geschwindigkeit, Blinker) in 20 verschiedenen<br />

Videosequenzen, um bei Anhalten<br />

des Videos eine Multiple-Choice-Frage zu beantworten<br />

• „hazard detection“ - in 20 Videosequenzen sollen<br />

Gefahren identifiziert werden, teilweise in<br />

<strong>der</strong> gestoppten, teilweise in <strong>der</strong> laufenden Sequenz<br />

• „risk management“ - in 20 Videosequenzen<br />

soll <strong>der</strong> Nutzer bei erkannter Notwendigkeit eines<br />

Eingreifens das Video stoppen und eine<br />

Multiple-Choice-Frage zu Art und Weise des<br />

Eingreifens beantworten<br />

• „road commentary“ - die Vorgänge in 4 verschiedenen<br />

Videosequenzen sollen kommentiert<br />

werden (Umgebung sowie eigenes Verhalten)<br />

• „final challenge“ - erneut werden 20 Videosequenzen<br />

mit den Aufgabenstellungen „eye<br />

scanning“, „hazard detection“ und „risk management“<br />

bearbeitet<br />

Erst nach erfolgreichem Abschluss eines Moduls<br />

kann das jeweils folgende Modul bearbeitet werden.<br />

Die angestrebte Evaluation des Programms (ISLER<br />

& COCKERTON, 2003) ist nach Aussage <strong>der</strong><br />

Autoren bisher nicht erfolgt, da Fahranfänger selbst<br />

aktiv werden müssen, um die Software zu erhalten,<br />

und somit die Stichprobe <strong>der</strong> mit „CD Drives“ Trainierten<br />

von vornherein nicht repräsentativ <strong>für</strong> die<br />

Gesamtheit <strong>der</strong> Fahranfänger ist. Allerdings denkt<br />

das Verkehrsministerium Neuseelands wohl über<br />

eine Ausgabe des Programms an ausnahmslos alle<br />

Anfänger nach, was eine valide Evaluation mit einer<br />

großen Stichprobe ermöglichen würde.<br />

Bild 11: Hauptmenü von CD Drives<br />

Die detaillierte Analyse des Programms ergab entlang<br />

<strong>der</strong> ausgewählten Beschreibungsdimensionen<br />

folgende Ausprägungen:<br />

Lehrziele:<br />

• perzeptuell-motorische und kognitiv-mentale<br />

Fertigkeiten auf <strong>der</strong> Führungsebene<br />

• fahraufgabenrelevante Einstellungen<br />

Präsentation:<br />

• vorwiegend kanonische Organisation <strong>der</strong> Instruktion<br />

• hohe physische Genauigkeit<br />

• primär implizite Wissensvermittlung<br />

Führung:<br />

• lineare, hierarchische Struktur<br />

• passive und in geringem Maße aktive tutorielle<br />

Unterstützung bezüglich Themenwahl und<br />

Komplexität (in Abhängigkeit von gezeigten<br />

Leistungen in einem Aufgabenmodul Freischaltung<br />

bzw. Sperrung des folgenden Moduls),<br />

später keine tutorielle Unterstützung (nach Freischaltung<br />

aller Module freie Aufgabenwahl)<br />

Anwendung:<br />

• je nach Modul geringe bis mo<strong>der</strong>ate Interaktivität

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