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Wiki inside – Neue Nutzungsformen von Wikis am Beispiel einer ...

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Unter der Perspektive der Aneignung als sozialer Prozess wollen wir Hilfesysteme als Metaartefakte<strong>von</strong> Artefakten verstehen, die ein Angebot bzgl. der Interpretation eines Artefaktsunterbreiten.Wie wir im Folgenden sehen werden, haben diese Metaartefakte <strong>von</strong> der traditionellen linearenBedienungsanleitung - als eine spezielle Form eines Gebrauchstextes - verschiedene Entwicklungendurchlaufen, so dass wir heutzutage eine Fülle <strong>von</strong> Hilfesystemansätzen vor unshaben. Diese lassen sich <strong>am</strong> besten vor dem Hintergrund des Wechselspiels <strong>von</strong> Produktionspraktiken,software-technischen Eigenschaften und Nuzungspraktiken verstehen.Kurzer Abriss über die Geschichte <strong>von</strong> Bedienungsanleitungen im Digitalen ZeitalterDokumentenzentrierte Hilfesysteme bilden den ältesten Hilfeansatz und kommen in nahezuallen Betriebssystemen oder Softwarepaketen vor. Vor allem in den Anfängen waren Computersystemengedruckte Bedienungsanleitungen beigelegt, die als lineare Texte verfasst wurden.Diese waren darauf ausgelegt, dass Nutzer sich vor Inbetriebnahme eines technischenGerätes die Bedienungsanleitung komplett durchlesen, um anschließend zu wissen wie dasGerät richtig zu bedienen ist.In Folge wurden jedoch auch die neuen Möglichkeiten interaktiver Computersysteme aufgegriffen,so dass heutzutage auch Online-Handbücher, Hypertext Systeme oder sich selbst beschreibendeObjekte, durch Tooltipps und andere Formen <strong>von</strong> Interpretationshilfen eine wichtigeRolle spielen.Bei der Entwicklung dieser neuen Formen interaktiver Hilfesysteme spielten vor allem dieempirischen Untersuchungen <strong>von</strong> John Carroll (vgl.: Carroll, Smith-Kerker et al. 1986; Carrollund Rosson 1987) eine wichtige Rolle, weil er sich insbesondere für die Nutzungspraktiken<strong>von</strong> Hilfesystemen interessierte.Bei seinen Untersuchungen zeigte sich, dass Nutzer sich anders verhielten, als es die Form derBedienungsanleitungen nahe legte. Statt durch das Schmökern in der Bedienungsanleitung dierichtige Bedienung des Geräts zu erlernen, verwendeten die Nutzer das System und griffenerst bei Problemen auf die beigelegte Information zurück. Carroll greift mit seinem Minimalism-Ansatzdieses Nutzungsverhalten auf und versucht diesen durch einen aktionsorientiertenHilfeansatz auf Hilfeartikel zu übertragen. Vor dem Hintergrund des beobachteten Nutzungsverhaltenshat sich auch die Gestaltung <strong>von</strong> Dokumenten zentrierten Hilfesystemen gewandelt.In Folge haben sich neue Formen der Hilfetexte bzw. deren Einbettung in den Nutzungskontextentwickelt. Diese Formen lassen sich z.B. bei der integrierten Standardhilfe <strong>von</strong> WindowsXP erkennen. (Shneiderman 1997) beschreibt das Windows Hilfesysteme als Ans<strong>am</strong>mlunguntereinander verlinkter Hilfetexte. Durch Auswahl eines so genannten Topic kann derNutzer aus <strong>einer</strong> Liste <strong>von</strong> zugehörigen Hilfeartikeln wählen. Diese Hilfeartikel sind aufgabenorientiertaufgebaut und können schrittweise abgearbeitet werden.nungsforschung der Cultural Studies (Gay, Hall et al. 1997; Hepp 1999; Eglash, Crossiant et al. 2004), die dasPhänomen der Aneignung häufig unter <strong>einer</strong> gesellschaftskritischen Position untersuchen.2

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