Leser - Golf Dornseif
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Kindt gehörte als Mitglied dem Südwestafrikanischen Landesrat an mit politischen Ambitionen und<br />
verfolgte eigene Ziele. Zuvor arbeitete er als Chefredakteur der SÜDWESTAFRIKANISCHEN<br />
ZEITUNG. Die Swakopmunder Buchhandlung GmbH ließ SÜDWEST zweimal wöchentlich in Windhuk<br />
verbreiten (überwiegend mit kolonialpolitischen Kommentaren ohne Tagesaktualität).<br />
Im Jahr 1909 hob man fernab die LÜDERITZBUCHTER ZEITUNG aus der Wiege mit Unterstützung<br />
des lokalen Bürgervereins. Die Redakteure Dr. Anders und M. Otzen wirkten als gehorsame Sprachrohre<br />
der südwestafrikanischen Minen-Gesellschaften und hatten dabei stets das Wohl der<br />
Diamantenschürfer im Auge. Nicht zuletzt ist die KEETMANSHOOPER ZEITUNG zu erwähnen, die im<br />
Juni 1910 zunächst KEETMANSHOOPER NACHRICHTEN hieß. Diese Publikation war nur ein<br />
„Telegramm Anzeiger“, erschien jeden Tag (vervielfältigt) und kostete 7,50 Mark monatlich im<br />
Abonnement. Mehrmals wechselte der Besitzer, bis 1913 die Swakopmunder Buchhandlung GmbH<br />
alles aufkaufte. So kam eine ordentliche Zeitung zustande, allerdings nur einmal wöchentlich.<br />
In Deutschlands kleinster Kolonie Togo ging es wesentlich bescheidener zu auf dem Zeitungsmarkt.<br />
Bis 1914 gelang es dort nicht, eine Kolonialzeitung wie in Südwest auf die Beine zu stellen. 1906<br />
brachte das Gouvernement ein AMTSBLATT FÜR DAS SCHUTZGEBIET TOGO heraus als notdürftigen<br />
Ersatz, redigiert vom Gouverneur persönlich (mit „Unterhaltungsbeilage“ ab und zu). Nach<br />
anderthalb Jahren war Schluss damit. Ab 1909 kam das AMTSBLATT einmal in der Woche heraus,<br />
vorher alle 14 Tage, und kostete sechs Mark im Quartal für die Abonnenten. Man konnte auch eine<br />
„Telegramm-Ausgabe“ beziehen für 20 Mark jährlich.<br />
1912 übernahm die Handwerkerschule in Lome (Katholische Missionsanstalt) den Druck auf modernen<br />
Pressen. Es konnten auch gewerbliche Anzeigen abgedruckt werden sowie kurze Artikel im<br />
„nichtamtlichen Teil“.<br />
In Kamerun bestand die „Presse“ bis 1908 aus hektographierten losen Blättern bzw. „Rundschreiben“<br />
des Gouvernements, die man von Haus zu Haus weiter reichte. Später gab es am 1. und 15. Tag<br />
jedes Monats, gedruckt in Buea, das AMTSBLATT FÜR DAS SCHUTZGEBIET KAMERUN. Bald entwickelten<br />
sich ein umfangreicher Anzeigenteil und ein redaktionellen Teil mit Berichten des Wolfischen<br />
Nachrichtenbüros Berlin.