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Leser - Golf Dornseif

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Bevor LIebert aktiv werden konnte, kamen aber andere zum Zug: Otto Stollowsky 1893, späterer<br />

Leiter der Bezirksnebenstelle Kilossa, sowie Sebastian Wild, seinerzeit Sekretär des deutschen<br />

Konsuls zu Sansibar. Da die beiden nichts als den guten Willen vorzuweisen hatten und ohne<br />

ausreichendes Kapital planten, misslang ihr Vorhaben.<br />

Fünf Jahre später tauchte der wohlhabende Abenteurer Herr von Roy in Dar-es-Salaam auf. Eigentlich<br />

wollte er in Amerika etwas Aufregendes erleben, doch dann traf Roy - wie es der Zufall wollte – kurz<br />

vor der Einschiffung in Neapel seinen alten Schulfreund Max Migge, der ihn für Ostafrika als<br />

reizvolleres Reiseziel zu begeistern verstand. In Dar-es-Salaam lernte Roy Herrn Stollowsky kennen,<br />

der eine Beamtenposition beim Gouvernement ergattern konnte und die Idee einer Zeitungsgründung<br />

nicht vergessen wollte.<br />

Nachdem man Gouverneur Liebert den Plan schmackhaft gemacht hatte, kamen die Räder ins Rollen.<br />

Roy lernte den obersten Kolonialchef kennen, durfte seine Vorstellungen präsentieren und erhielt<br />

folgenden Bescheid, wie aus Roys Auszeichnungen zu entnehmen ist:<br />

„Wenn Sie bis Anfang 1899 hier eine Zeitung herausbringen, sichere ich Ihnen als Dauerauftrag die<br />

Lieferung aller Drucksachen, Büro-Materialen, Buchbinder-Arbeiten usw. für die Regierung zu einschließlich<br />

Schutztruppe“.<br />

Am 22. Juni 1898 sandte Liebert einen Bericht an die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts mit<br />

diesem Wortlaut: „Nachdem alle bisherigen Versuche, eine OSTAFRIKANISCHE ZEITUNG ins Leben<br />

zu rufen, missglückten, das Bedürfnis sich aber immer lebhafter geltend macht, habe ich mich<br />

entschlossen, den an mich gerichteten Antrag zweier Herren Folge zu leisten und ihnen diejenigen<br />

Zugeständnisse zu gewähren, die zum Gelingen des Unternehmens erforderlich erscheinen. Nähere<br />

Einzelheiten in der Anlage“…<br />

„Beide Antragsteller haben Philologie studiert, sind in Berlin als Schriftsteller tätig gewesen und mit<br />

den Redaktionsgeschäften vertraut. Sie konnten sich bereits mit den Verhältnissen in der Kolonie<br />

bekannt machen. Herr von Roy wird demnächst nach Berlin reisen und sich im Auswärtigen Amt vorstellen.<br />

Er will dann für die Finanzierung sorgen und alle nötigen Bestellungen vornehmen, sodass<br />

ungefähr ab 1. April 1899 die geplante Zeitung erscheinen kann“.

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