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Der neuroophthalmologische Untersuchungsgang - Augenärzte ...

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• Beidseitige Sakkadierung oder Verminderung der Folgebewegungen<br />

a) Eine beidseitige Sakkadierung in der Horizontalebene findet sich auch nach Sedativa, Benommenheit,<br />

Parkinsonismus und der progressiven supranukleären Augenmuskellähmung.<br />

b) Ein Ausfall der Folgebewegungen nach links und rechts kombiniert mit einem zusätzlichen<br />

Blickrichtungsnystagmus und einer bds. Abschwächung oder Aufhebung der optokinetischen<br />

Antwort finden sich bei Schädigung des Cerebellums und/oder der pontinen Kleinhirnbahnen.<br />

Optokinetischer Nystagmus OKN)<br />

Die Prüfung erfolgt durch langsame Rotation einer Streifentrommel (optimale Drehgeschwindigkeit<br />

ca. 60° pro sec) oder mittels eines Streifenmusters aus Stoff, das vor dem Patienten hin und her bewegt<br />

wird. Ein Nystagmus ist auch durch das Drehen eines Handspiegels, durch den der Patient seine Umgebung<br />

betrachtet, auslösbar (sog. Spiegel-Raumbewegungen).<br />

Leitsymptome:<br />

• Einseitige Verminderung des horizontalen OKN<br />

a) Parietallappenläsionen: OKN beim Führen der Streifen zur Seite der Läsion hin nicht auslösbar,<br />

wohl aber beim Führen der Streifen von der Läsion weg (ipsilateraler Ausfall der langsamen<br />

Folgebewegungen). Bei rein okzipitalen oder rein temporalen Läsionen ist der OKN jedoch<br />

immer intakt ! Ausserdem besteht eine kontralaterale homonyme Hemianopsie.<br />

b) Frontallappenläsion: OKN beim Führen der Streifen zur gesunden Seite hin auslösbar, nicht<br />

jedoch bei Führen der Streifen zur Seite der Läsion hin (Ausfall der kontralateralen raschen<br />

Sakkaden), wo eine tonische Deviation zur lädierten Seite hin auftritt. Die Störung ist nur vorübergehender<br />

Natur und wird gewöhnlich rasch von zentralen Mechanismen kompensiert.<br />

c) Läsion des Kleinhirn-Flocculus: OKN beim Führen der Streifen zur Seite der Läsion hin nicht<br />

auslösbar, wohl aber beim Führen der Streifen von der Läsion weg (ipsilateraler Ausfall der<br />

langsamen Folgebewegungen)<br />

d) Hirnstammläsion: OKN beim Führen der Streifen zur Seite der Läsion hin nicht auslösbar,<br />

wohl aber beim Führen der Streifen von der Läsion weg (ipsilateraler Ausfall der langsamen<br />

Folgebewegungen), meist zusammen mit einem Blickrichtungsnystagmus und/oder einer supranukleären<br />

Blickparese.<br />

• Beidseitige Verminderung des horizontalen OKN<br />

• Läsion im Bereich des Cerebellums und/oder der pontinen Kleinhirnbahnen.<br />

• Verminderung oder Ausfall des vertikalen OKN<br />

• Parinaud Syndrom<br />

• Parkinsonismus<br />

• Dissoziation des OKN an beiden Augen<br />

• internukleäre Ophthalmoplegie<br />

• Inversion des OKN<br />

• kongenitaler Fixationsnystagmus<br />

• Abnorm rasche Ermüdbarkeit des OKN<br />

• Myasthenia gravis<br />

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