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Der neuroophthalmologische Untersuchungsgang - Augenärzte ...

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nen oder in den ersten Lebenswochen erworbenen Augenschäden (Albinismus, Stäbchenmonochromasie,<br />

Opticushypoplasie, Aniridie, Maculaaplasien, Toxoplasmose, kongenitale Katarakt) darunter, da<br />

dessen Nystagmusmerkmale identisch sind.<br />

• entwickelt sich meist in den ersten 3 Lebensmonaten, besteht seltener schon von Geburt an<br />

• nimmt bei Fixation von Sehkonturen zu, in der Dunkelheit, unter der Frenzel-Brille oder nach Lidschluss<br />

ab<br />

• Schlagform und -geschwindigkeit rasch wechselnd, reine Pendelform selten<br />

• Schlagrichtung meist rein horizontal und an beiden Augen symmetrisch<br />

• Abhängigkeit von der Blickrichtung: meist findet sich eine Neutralzone mit reduzierter Intensität,<br />

ev. besteht eine Kopfzwangshaltung<br />

• Abnahme bei Konvergenz oder fusionaler Konvergenz (Primen BA)<br />

• Inversion des OKN (Sakkaden in Bewegungsrichtung des Reizes)<br />

• subjektiv keine Oszillopsie, häufig begleitender Kopftremor v.a. bei psychischem Stress<br />

2) Kongenitaler latenter Nystagmus<br />

• meist Rucknystagmus mit der raschen Phase in Richtung des offenen Auges<br />

• findet sich fast nur bei Patienten mit frühkindlichem Begleitschielen<br />

• nur bei monokularer Fixation vorhanden, fehlt beim beidäugigen Sehen<br />

• monokularer Visus deshalb immer schlechter als binokularer<br />

• bei monokularer Reizung Inversion des optokinetischen Nystagmus, bei binokularer Reizung häufig<br />

völlig normale Reaktion<br />

• Verwechslungsmöglichkeit mit manifestem kongenitalem Fixationsnystagmus bei Vorliegen einer<br />

Amblyopie oder einer alternierenden Fixation bei Strabismus<br />

3) Vestibulärer Nystagmus (häufig)<br />

a) Periphere Form (Befall des Labyrinths und/oder des N. vestibularis)<br />

• unidirektionaler Rucknystagmus mit meist horizontal-rotatorischer Schlagrichtung<br />

• bei Ausfall des Labyrinths anfänglich Nystagmus zur Gegenseite, später Kompensation durch<br />

zentrale Mechanismen. Bei labyrinthärer Reizung Nystagmus zur Erkrankungsseite<br />

• subjektiv meist ausgeprägter Schwindel, Tinnitus und Oszillopsie<br />

• Zunahme bei Blick in Richtung der raschen, Abnahme bei Blick in Richtung der langsamen<br />

Komponente. Kopfimpulstest: rasche ruckartige Bewegung des Patientenkopfs durch Untersucher<br />

führt zu Korrektursakkade auf eine Seite (normal: keine Korrektursakkade)<br />

• in der Regel keine neurologischen Begleitsymptome<br />

• zeitlich begrenzt, aber rezidivierend<br />

• Ursachen: Entzündung, Menière, vaskulär, traumatisch, toxisch<br />

b) Zentrale Form (Vestibularkerne und/oder Vestibulocerebellum betroffen):<br />

• bidirektionaler Rucknystagmus mit meist rein rotatorischer oder rein vertikaler Schlagrichtung.<br />

Rein horizontale oder gemischt horizontale-torsionale Formen sind seltener<br />

• kaum subjektive Symptome, dafür häufig Hirnstamm- oder cerebelläre Symptome<br />

• Zunahme bei Blick in Richtung der raschen oder ev. Schlagumkehr bei Wechsel der Blickrichtung<br />

(Rebound in Gegenrichtung)<br />

• keine Änderung durch versuchte Fixation<br />

• meist chronisch<br />

• Ursachen: vaskulär, Demyelinisierung, Tumor<br />

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