19.11.2012 Aufrufe

Der neuroophthalmologische Untersuchungsgang - Augenärzte ...

Der neuroophthalmologische Untersuchungsgang - Augenärzte ...

Der neuroophthalmologische Untersuchungsgang - Augenärzte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pathologischer Ausfall bei:<br />

• Opticusaffektionen<br />

• einseitige Retinaerkrankung mit ausgedehnter, massiver Schädigung (z.B. Amotio, Zentralarterienverschluss)<br />

Normaler Ausfall bei Stauungspapille, Katarakt oder Amblyopie<br />

Schwierigkeiten der Beurteilung:<br />

• Anisokorie infolge einseitiger Efferenzstörung. Verwendung eines zusätzlichen schwachen Lichts,<br />

sodass beide Pupillen eben noch erkennbar sind. Bei normaler Durchführung des Tests wird nur die<br />

Reaktion der efferent normalen Pupille beobachtet. Geeignet z.B. bei einseitiger Oculomotoriusschädigung.<br />

• Bei beidseitigem Efferenzdefekt ist eine Beurteilung der Afferenz logischerweise nicht möglich.<br />

• Einseitiges konsensuelles Defizit (5% der Normalbevölkerung). Hier wird die initiale Pupillenkonstriktion<br />

nicht beachtet und nur die nachfolgende Dilatationsphase bds. verglichen.<br />

• Hippus kann Schwankungen der Basislinie der Pupillenreaktion bewirken. Genügend lange beobachten.<br />

• Bei ängstlichen Personen kann die Lichtreaktion anfänglich durch die bds. leichte Mydriase blockiert<br />

sein. Löst sich nach Gespräch und Beruhigung des Patienten oder nach mehrmaligem intensivem Belichten.<br />

• Photophobie kann via psychische Erregung bei Belichtung zur Mydriase führen.<br />

d) Beurteilung einer Anisokorie:<br />

20% der Normalbevölkerung zeigen eine leichte (bis 0,5 mm), klinisch erkennbare Anisokorie. Bei jeder<br />

Anisokorie muss deren Verhalten unter verschiedenen Beleuchtungsbedingungen geprüft werden:<br />

Anisokorie im Dunkeln und Hellen gleich Anisokoria simplex<br />

Anisokorie im Dunkeln ausgeprägter Horner<br />

Anisokorie im Hellen ausgeprägter Oculomotoriusparese<br />

Adie<br />

Mydriaticum<br />

Irisdefekt (Sphincter)<br />

Sonstige Pupillenveränderungen:<br />

• Häufigste Ursachen weiter und kaum reagierender Pupillen: Applikation eines Mydriaticums, Kontakt<br />

mit Tollkirsche, Engelstrompete o.ä., Reisepflaster mit Scopolamin !<br />

• Ptose und weite Pupille: Oculomotoriusparese<br />

• Ptose und enge Pupille: Horner-Syndrom<br />

• Eine weite Pupille kann auch ein Hinweis auf ein epi- oder subdurales Hämatom sein. Auf Veränderungen<br />

der Bewusstseinslage achten ! Applikation eines Mydriaticums zur Fundusbeurteilung ist in<br />

solchen Fällen ein Kunstfehler !<br />

e) Naheinstellungsmiose<br />

Pupillen, die nicht prompt und seitengleich auf Belichtung reagieren, werden auf die Naheinstellungsreaktion<br />

geprüft. Dazu schaut der Patient seinen eigenen Finger an, den der Untersucher aus der Ferne gegen<br />

die Nase des Probanden führt und ihn unter leichtem Pressen des Fingers zur genauen Fixation auffordert.<br />

Bei einem grösseren Defekt im afferenten Schenkel ist die Naheinstellungsmiose besser als die<br />

Lichtreaktion.<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!