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PEP Nr. 4 2004 - Polarity-Verband Deutschland eV

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polarity<br />

energie energie<br />

post<br />

pep<br />

Informationen<br />

Informationen<br />

aus dem<br />

<strong>Polarity</strong><br />

<strong>Verband</strong> erband<br />

<strong>Deutschland</strong> e.V. e.V<br />

Pierre Pannetier (1914 - 1984) Ende der 70er Jahre<br />

ausgabe 4 / <strong>2004</strong><br />

Inhalt<br />

Astrologisch: PVD Transite<br />

Erinnerung an Pierre Pannetier<br />

Pierre Pannetier »<strong>Polarity</strong> Therapie«<br />

Dr. Stone – Präsenz und Kontakt<br />

Randolph Stone »Chart No.1«<br />

<strong>Polarity</strong> und Familienaufstellungen<br />

<strong>Polarity</strong> mit Stimmgabeln<br />

Geheimtipps aus der <strong>Polarity</strong>-Küche<br />

Raffaels Reinigungsdiät-Tagebuch<br />

Auch Tiere haben Longlines – <strong>Polarity</strong> mit Tieren<br />

Das Gespräch in der <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />

Energie ... und die Gedanken<br />

<strong>Polarity</strong> – Inspirationen zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

Videobesprechung & Literaturliste<br />

Rückblick: Mitgliederversammlung <strong>2004</strong> in Berlin und<br />

PVD-Fortbildung <strong>Polarity</strong> & Geburtsarbeit<br />

Ausblick: PVD-Fortbildung Perineal-Work und<br />

PVD-Fortbildung »Auf den Schwingen des Caduceus«<br />

Interna und Mitgliederaufruf<br />

Termine & Adressen


Liebe Leserin, liebe Leser<br />

Wie ihr den astrologischen Anmerkungen<br />

entnehmen könnt, erwartet unseren<br />

<strong>Verband</strong> in den kommenden Jahren<br />

eine arbeitsreiche, aber auch fruchtbare<br />

Zeit. Unser Wirken wird wahrgenommen,<br />

und wenn wir uns der damit verbundenen<br />

Verantwortung gemeinsam<br />

stellen, uns gegenseitig stützen und bereichern,<br />

können wir viel zur weiteren<br />

Entfaltung und öffentlichen Anerkennung<br />

von <strong>Polarity</strong> beitragen.<br />

Anlässlich des Schweizer Kongresses im<br />

Oktober widmete der Newsletter der<br />

APTA »energy« den Titelbericht seiner<br />

aktuellen Ausgabe der »<strong>Polarity</strong> Therapy<br />

in Europe«, speziell der Situation in<br />

<strong>Deutschland</strong> und der Schweiz. Zum<br />

Kongress selbst werden Vertreter von<br />

mindestens sechs europäischen Ländern<br />

zugegen sein. Eine gemeinsame<br />

2<br />

pep<br />

impressum<br />

»pep - polarity energie post« - Informationen aus<br />

dem <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> e.V.<br />

erscheint einmal jährlich zum Herbst. »pep ist eine verbandsinterne<br />

Mitgliederzeitung und nicht für gewerbliche<br />

Zwecke oder zur entgeltlichen Abgabe gedacht.<br />

Die Namen der Autoren stehen bei den einzelnen Beiträgen.<br />

Die Beiträge geben die Meinung der Autoren<br />

wieder und müssen im Einzelnen nicht die Meinung<br />

des <strong>Verband</strong>es oder der Redaktion sein.<br />

Fotos und Beiträge<br />

Bitte sendet eure Textbeiträge, Fotos, Termin- und Veranstaltungs-Hinweise<br />

per Post oder Email bis jeweils 15.<br />

August des Jahres an die Redaktion.<br />

editorial<br />

Internetpräsentation der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />

in Europa ist in Arbeit, eine dafür<br />

erstellte Adressliste – mit 15 vertretenen<br />

Ländern – erschien ebenfalls bereits in<br />

der »energy«. Deutschsprachige Buchneuauflagen<br />

werden in Kooperation<br />

zwischen den Schulen und Verbänden<br />

in <strong>Deutschland</strong>, Österreich und der<br />

Schweiz vorangetrieben, unsere erste<br />

PVD-Fortbildung mit einer internationalen<br />

Referentin im November wurde<br />

möglich durch die Zusammenarbeit mit<br />

dem österreichischen <strong>Verband</strong>. Als Ort<br />

seiner jährlichen Mitgliederversammlung<br />

hat der APTA im diesjährigen Oktober<br />

das canadische Toronto gewählt,<br />

zur Jubiläumskonferenz des amerikanischen<br />

<strong>Verband</strong>es (20 Jahre) vom 7. bis<br />

11. Oktober 2005 in der Nähe von Washington<br />

sind alle Interessierten weltweit<br />

eingeladen. Dazu schreibt Paula<br />

Anne Delve Phillips im Editorial der<br />

»energy«: »Our ‘family’ of professionels<br />

extends beyong borders. Modern technology<br />

allow us to communicate<br />

easily and inexpensily<br />

with each other. Let’s explore<br />

the possibilities!« Dem<br />

schließe ich mich gerne an<br />

– im Großen wie im Kleinen.<br />

Als Vorreiter trug der APTA<br />

wesentlich zu unserer <strong>Verband</strong>setablierung<br />

(Standards<br />

u.a.) bei, von nun an scheint<br />

sich die Gesamtentwicklung<br />

von <strong>Polarity</strong> auf ein weltweites<br />

partnerschaftliches Netz<br />

stützen zu können. Die Kraft<br />

dieses Netzwerkes konkret<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

erfahrbar zu machen, ist ein Ziel des<br />

von uns geplanten Europäischen <strong>Polarity</strong><br />

Kongress im Oktober 2006. Möglichkeiten,<br />

sich aktiv in das wachsende<br />

Netzwerk einzubringen, bieten sich täglich.<br />

So möchte ich nicht zuletzt jene von<br />

euch, die nicht die Gelegenheit haben,<br />

im »Ressourcenpool« regelmäßiger Regionaltreffen<br />

zu baden, noch einmal einladen,<br />

alle Wege und Kanäle zu nutzen,<br />

sich mit ihrer Präsenz, ihren Fähigkeiten,<br />

Erfahrungen und Fragen in das Kraftfeld<br />

unseres <strong>Verband</strong>es einzuklinken.<br />

Den zahlreichen AutorInnen, die mit ihren<br />

Beiträgen zum bunten <strong>Polarity</strong>-Kaleidoskop<br />

dieser Ausgabe der »pep«<br />

beigetragen haben, mein herzlichster<br />

Dank! So machen Redaktion und Gestaltung<br />

richtig Spaß! Namentlich erwähnen<br />

möchte ich zumindest Regine<br />

Dermitzel, die uns mit ihrer Neuübersetzung<br />

des »Chart No.1« von Dr.<br />

Stone ermöglicht, innezuhalten und einen<br />

neuen Blick auf das scheinbar Altbekannte<br />

zu werfen, Sigrid Wieltschnig<br />

aus Österreich, die als direkte Schülerin<br />

von Pierre Pannetier unserer Einladung<br />

folgte, anlässlich seines 20. Todestages<br />

an diesen zentralen Lehrer der »ersten<br />

Stunde« zu erinnern, und Gisela Beneke<br />

für ihre vielen schönen Fotos.<br />

Viel Freude bei der Lektüre!<br />

Ulrike Harder im September <strong>2004</strong><br />

»pep« - 4. Ausgabe - Oktober <strong>2004</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> (PVD) e.V.<br />

Iris Breuert, 1. Vorsitzende<br />

Schottmüllerstraße 7<br />

14167 Berlin<br />

Tel. 030 / 817 64 95<br />

Redaktion & Gestaltung<br />

Ulrike Harder, 2. Vorsitzende<br />

Ferdinand-Weiß-Straße 129<br />

79106 Freiburg<br />

Fon & Fax: 0761 / 292 51 69<br />

uharder@web.de<br />

www.polarity-verband.de


Liebe Mitglieder<br />

Wieder ist ein Jahr ins Land gegangen<br />

und wir konnten Euch, dank der hervorragenden<br />

Arbeit der Ethik-Kommission<br />

– Barbara Ruß, Irmtraut Liman-<br />

Bolley und Jutta Schollmmayer – unsere<br />

Ethischen Richtlinien übergeben.<br />

Die Bedeutung ethischer Regeln ist gar<br />

nicht hoch genug einzuschätzen, geben<br />

sie uns doch eine Richtlinie für<br />

unser Handeln.<br />

Betrachten wir die Ursprünge der<br />

Worte: Ethik kommt von lat. éthos –<br />

Gewohnheit, Herkommen, Gesittung,<br />

Charakter, was wiederum von griech.<br />

éthos – Sitte, Gebrauch kommt und beides<br />

hat seinen Ursprung im indogermanischen<br />

suédhos – Eigenart, Eigenheit.<br />

Ethik ist so gesehen etwas, dass sich<br />

entwickelt hat durch Gewohnheit und<br />

auch mit unserer Herkunft zu tun hat.<br />

Die Art und Weise wie wir Eigenart als<br />

Gruppe ausdrücken.<br />

Das Lexikon definiert Ethik (griech. Sittenlehre)<br />

als »die, das menschliche Handeln<br />

hinsichtlich sittlicher Forderungen<br />

betreffende praktische Philosophie...<br />

Voraussetzung ist dabei stets die Freiheit<br />

und sittliche Verantwortung des<br />

einzelnen Menschen in seiner jeweiligen<br />

Situation, meist auch die Beziehung auf<br />

Gut und Böse.«<br />

Richtlinie: Richten kommt von althochdeutsch<br />

rihten – gerade machen, in<br />

eine gerade senkrechte Richtung oder<br />

Lage bringen. Aus richten ist auch auf-<br />

grußwort des vorstands<br />

richten geworden. Und eine aufgerichtete<br />

Wirbelsäule, wissen wir als <strong>Polarity</strong><br />

TherapeutInnen, ist sehr zu schätzen.<br />

Da steht jemand für sich ein und übernimmt<br />

Verantwortung für sein Handeln<br />

und dessen Auswirkungen auf ihn und<br />

andere.<br />

Linie schließlich kommt von althochdeutsch<br />

linea – Leine, Schnur, Faden,<br />

das wiederum von lat. linia – mit einer<br />

Schnur gezogene gerade Linie bedeutet.<br />

Es gibt in beiden Wortteilen also eine<br />

deutliche Richtung und die geht gerade<br />

und nach oben. Ethische Richtlinie<br />

bedeutet somit, ich bin aufrecht und<br />

gerade nach oben ausgerichtet, auf<br />

eine höhere Ordnung, die durch unsere<br />

Herkunft als Gruppe in eine philosophische<br />

Dimension vorstößt.<br />

Die Herkunft wird eher am Minus Pol<br />

angesiedelt sein und die Aus- und<br />

Aufrichtung am Pluspol. Wir finden also<br />

in unseren Ethischen Richtlinien die<br />

Achse oben und unten wieder. Eine Verbindung,<br />

die bekanntermaßen nicht<br />

einfach ist, aber zum Menschsein führt<br />

auf dem Weg der Evolution.<br />

Wenn Ihr diese Pep in den Händen haltet,<br />

ist der <strong>Verband</strong> 5 1/2 Jahre alt und<br />

zur nächsten Mitgliederversammlung in<br />

Frankfurt wird es einen großen Wechsel<br />

im Vorstand geben. Auch meine Arbeit<br />

wird dann nach 6 Jahren laut Satzung<br />

beendet sein. Ich hoffe meinen Teil dazu<br />

beigetragen zu haben, dass der <strong>Verband</strong><br />

aus den »Kinderschuhen« herausgewachsen<br />

ist.<br />

Mit 6 Jahren kommt ein Kind in die<br />

Schule. Ein Wechsel findet statt vom<br />

beschützten Rahmen der Familie in die<br />

Welt des Lernens und der Selbstverantwortung.<br />

Die Pionierarbeit ist zu Ende<br />

und der weitere Aufbau und die Verwurzelung<br />

können folgen.<br />

Die Vision, die uns die letzten Jahre beflügelt<br />

hat, die Fortbildung zu etablieren<br />

und auszubauen, wird auch vom<br />

neuen Vorstand weiterverfolgt werden,<br />

der große Kongress 2006 nimmt schon<br />

jetzt langsam Formen an.<br />

Ich wünsche Euch allen eine inspirierende<br />

Zeit und ein Sein auf der vertikalen<br />

evolutionären Achse<br />

Iris Breuert<br />

1. Vorsitzende des PVD e.V.<br />

Der Vorstand des PVD in Berlin (v. l. n. r): Martina Apfelbaum-Marggraf, Barbara Ruß, Iris Breuert, Ulrike Harder,<br />

Christiane Seiwald, Ursula Boger, Jutta Griess (vorne)<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 3


PVD Transite<br />

von Iris Breuert<br />

Wenn die Planeten am Himmel eine<br />

Beziehung zu den Planeten im Horoskop<br />

eines Menschen oder einer Organisation<br />

eingehen, nennt man das<br />

Transit. Transit, von lat. transitus bedeutet<br />

Übergang/Durchgang. Transitiert<br />

ein Planet über einen Planeten in unserem<br />

Horoskop, hat das eine Wirkung<br />

auf diesen Planeten und somit auf uns.<br />

Auch wenn der Planet einen Aspekt, das<br />

heißt einen bestimmten Gradabstand<br />

zu unserem Planeten hat, erfolgt eine<br />

Wirkung, je nach Aspekt gespannt<br />

und handlungsauffordernd oder entspannt<br />

und ruhig.<br />

Auch auf das Haus, in dem sich der Transitplanet<br />

befindet, hat er eine Wirkung.<br />

Die Häuser bezeichnen die Lebensbereiche,<br />

in denen wir Wirkungen erwarten<br />

können.<br />

Pluto Transit im 6. Haus<br />

Beginnen wir mit dem langsamsten Planeten<br />

Pluto, er braucht ca. 250 Jahre,<br />

um einmal durch den ganzen Tierkreis<br />

zu gehen. Er steht für Transformation.<br />

Wobei es ihm ziemlich egal ist, ob wir<br />

diese Transformation wollen oder nicht.<br />

Das Leben ist in einem Bereich zu kris-<br />

4<br />

astrologische anmerkungen zum polarity verband deutschland<br />

tallin geworden und Pluto bricht diese<br />

feste Struktur auf, egal wie sehr wir daran<br />

festhalten, und lässt später neues<br />

Leben wachsen.<br />

Im PVD Radix (Horoskop) befindet sich<br />

dieser Herr der Unterwelt im Transit im<br />

6. Haus, dem Haus der dienenden Arbeit.<br />

Er bildet hier bis 2007 keinen Aspekt,<br />

was im Hinblick auf seine Wirkung<br />

von Vorteil ist. Auch haben wir als junger<br />

<strong>Verband</strong> noch nicht so viele festgefahrene<br />

Strukturen, die zu zertrümmern<br />

notwendig wären.<br />

Trotzdem wird eine tiefgreifende Veränderung<br />

mit unserem <strong>Verband</strong> in den<br />

nächsten Jahren vor sich gehen und erst<br />

2015 abgeschlossen sein.<br />

Pluto fordert uns auf das Notwendige<br />

zu tun und darin eine heilige Aufgabe<br />

zu sehen. Demut und Dienst.<br />

Wir können wie der Welt dienen?<br />

Welchen Beitrag kann <strong>Polarity</strong> zum<br />

Wohlergehen der Menschen leisten?<br />

Wie können wir die Aufgabe wichtiger<br />

nehmen als unser persönliches Ego?<br />

Das sind die Fragen, die Pluto uns stellt<br />

und mit denen wir nicht umhinkönnen<br />

uns zu beschäftigen. Wie ihr seht keine<br />

kleinen Aufgaben.<br />

Saturn Transit im 1. Haus<br />

Der zweite Transitplanet, den es vorzustellen<br />

gilt, ist Saturn. Er steht für Rea-<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

lität und nichts als Realität. Hier gibt es<br />

keine rosa Brille sondern nur nackte<br />

Tatsachen.<br />

Saturn im Transit befindet sich im 1.<br />

Haus des PVD Radix und auch er hat<br />

bis Sommer 2005 keine Aspekte. Das<br />

1. Haus steht für unser Auftreten in der<br />

Welt. So wie der PVD von der Welt gesehen<br />

wird und die Anforderungen, die<br />

die Welt ihm stellt.<br />

Mit Saturn an dieser exponierten Stelle<br />

gibt es viel mehr Arbeit und Verantwortung<br />

zu tragen. Es scheint als wäre das<br />

alles zu viel (Ausbildungsregularien, Prüfungsbeisitz,<br />

Kongress 06 etc). Untätigkeit<br />

wird jetzt bestraft. Nehmen wir die<br />

Verantwortung und Arbeit an, können<br />

wir sehr viel fertig bringen.<br />

Unsere Arbeit wird wahrgenommen<br />

und Projekte werden abgeschlossen.<br />

Unsere Aufmerksamkeit sollte auch<br />

nach innen gehen, d.h. Strukturen<br />

innerhalb des <strong>Verband</strong>es aufzubauen<br />

und zu festigen. Realistische Selbsteinschätzung<br />

zu lernen und auf dieser Basis<br />

die Kleinarbeit zu leisten auf der später<br />

Großes wachsen kann.<br />

Es liegt eine arbeitsreiche Zeit vor uns<br />

und wer von euch daran mitarbeiten<br />

möchte ist herzlich eingeladen.


Zur Erinnerung an<br />

Pierre Pannetier (1914 – 1984)<br />

von Sigrid Wieltschnig<br />

Am 31. Oktober jährt sich Pierre Pannetiers Todestag zum 20.<br />

Mal. Seine Karriere als <strong>Polarity</strong> Therapeut und Lehrer begann<br />

1963 als er Dr. Stone traf und sein Schüler wurde. 1966 eröffnete<br />

er seine erste <strong>Polarity</strong> Praxis, 1971 gab ihm Dr. Stone die<br />

Ermächtigung <strong>Polarity</strong> auch zu unterrichten. Die beiden verband<br />

nicht nur ein großes Engagement für die Sache, sondern<br />

auch eine innige Freundschaft, und als Dr. Stone sich 1973 in<br />

ein Ashram in Indien zurückzog, ernannte er Pierre zu seinem<br />

Nachfolger. In den folgenden Jahren reiste er unermüdlich<br />

durch die USA und Canada, um <strong>Polarity</strong> zu verbreiten und<br />

möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.<br />

Ich hatte das Glück, Pierre 1982 zu treffen und konnte an einem<br />

seiner <strong>Polarity</strong> Trainings teilnehmen. Er beeindruckte mich vor<br />

allem durch seinen Elan und durch die Begeisterung und<br />

Energie, mit der er uns Dr. Stones Lehre nahe brachte. Die<br />

Intensität, mit der vortrug und mit der er ein »specific treatment«<br />

nach dem anderen erklärte und demonstrierte, seine<br />

Liebe gegenüber allem Lebendigen und die Wertschätzung,<br />

die er seinen Klienten entgegenbrachte, sind mir noch gut in<br />

Erinnerung. Wenn er einmal erzählte, war er kaum zu stoppen,<br />

er wollte all sein Wissen mitteilen, und tat dies auf eine<br />

Art und Weise, als wüsste er, dass ihm nicht mehr allzu viel<br />

Zeit dafür blieb.<br />

Ich möchte mit dem folgenden Artikel aus dem Jahr 1980 an<br />

Pierre erinnern. Viel von dem, was ihn für mich als Lehrer und<br />

als Mensch auszeichnet, wird darin sichtbar und spürbar.<br />

Persönlich verdanke ich Pierre sehr viel. Als einer meiner ersten<br />

wichtigen Lehrer im Bereich des Heilwesens hat er mich maßgeblich<br />

beeinflusst. Viele seiner Grundsätze und seine Haltung<br />

in der Arbeit mit Menschen sind auch zu wichtigen Grundlagen<br />

meines Lebens geworden – sie sind mir als Therapeutin<br />

ebenso hilfreich wie in vielen Situationen des täglichen Lebens.<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie<br />

von Pierre Pannetier, D.N.<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie begann mit Randolph Stone, der 1890 geboren<br />

wurde. Er entwickelte seine Therapie nach vielen Jahren<br />

intensiver Studien in den Vereinigten Staaten, Europa und dem<br />

Orient. Während des Großteils seines Berufslebens unterhielt<br />

er eine Privatpraxis in Chicago, Illinois, in der er Krankheiten<br />

ohne den Einsatz von Medikamenten behandelte. Von 1914<br />

bis 1973 verbrachte er viel Zeit mit dem kontinuierlichen Studium<br />

und der Erforschung der Energieströme und deren Auswirkung<br />

auf den menschlichen Körper, die Seele und den Geist.<br />

Auch versuchte er sein Verständnis auf praktische Art und Weise<br />

anzuwenden und seine Prinzipien allen weiterzugeben, die seinen<br />

Entdeckungen über Theorie und Praxis der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />

offen gegenüberstanden. Zur Zeit dieser Niederschrift widmet<br />

Dr. Stone die letzten Lebensjahre der Vervollständigung<br />

seiner geistigen Arbeit unter der Führung seines Lebensmeisters<br />

in Indien.<br />

erinnerung an pierre pannetier<br />

Ich wurde in Kampot, Kambodscha, als Sohn einer kambodschanischen<br />

Mutter und eines französischen Vaters geboren.<br />

Dies war sehr wertvoll für mich, denn so hatte ich die Möglichkeit<br />

im Rahmen zweier wunderbarer Kulturen aufzuwachsen.<br />

Mein Vater, ein Chirurg, Schriftsteller und Lehrer, widmete<br />

einen Großteil seines Lebens seiner neunköpfigen Familie, in<br />

der ich der fünftälteste war. Er war der Meinung, dass man<br />

die ersten acht Lebensjahre naturnah verbringen sollte, damit<br />

wir von der Natur lernen und unsere inneren Sinne und ein<br />

starkes Gefühl für uns selbst und unsere Umwelt entwickeln.<br />

Er pflanzte in uns das Bedürfnis, Verantwortung für unsere Taten<br />

zu übernehmen und Respekt für alle Lebensformen zu entwickeln.<br />

Durch seine Philosophie der Liebe und des Mitgefühls<br />

wurde uns beigebracht, den freien Willen des Menschen als<br />

ein Hauptanliegen zu schätzen und zu akzeptieren. Ich lebe<br />

noch immer nach diesen Richtlinien, sowohl in meinem<br />

Privatleben als auch bei meiner Arbeit.<br />

Meine formelle Erziehung begann in Bandol an der französischen<br />

Riviera und setzte sich am College von Narbonne und<br />

an der Universität von Montpelier in Frankreich fort. Später<br />

studierte ich in der harten Schule des Lebens. In den Vereinigten<br />

Staaten erhielt ich einen akademischen Grad an der Bernadean<br />

University in Nevada.<br />

Mein Dienst als Offizier in der Freien Französischen<br />

Armee während des Zweiten<br />

Weltkriegs war ein wichtiger Wendepunkt<br />

in meinem Leben. Zwischen 1940 und<br />

1945 kämpfte ich in Libyen, Afrika, Italien<br />

und Frankreich. Fünf Jahre Krieg bestätigten<br />

meinen starken Glauben daran, dass<br />

man nicht Gewalt anwenden und gleichzeitig<br />

erwarten kann, als ein gesunder,<br />

glücklicher und erfolgreicher Mensch zu<br />

fungieren. Nach meinem Militärdienst<br />

ging ich zurück in den Südpazifik und half<br />

dort ungefähr drei Jahre lang meinen<br />

Kriegskameraden, sich wieder in das Zivilleben<br />

einzugliedern. Diese Arbeit konnte<br />

ich erfüllen, indem ich in der Politik eine<br />

aktive Rolle einnahm.<br />

1950 emigrierte ich mit meiner Frau und meinen zwei Töchtern<br />

in die Vereinigten Staaten, ich arbeitete in verschiedensten Bereichen,<br />

unter anderem auch im Gesundheitswesen. Im Alter<br />

von 18 Jahren hatte ich Massage erlernt. Ich war damals professioneller<br />

Rugbyspieler und die Teammasseure ließen mich an<br />

ihrem Wissen teilhaben. Mein Wissen über die Kräuterkunde<br />

erwarb ich von eingeborenen Heilern im Südpazifik. Schließlich<br />

kam ich zu dem Punkt in meinem Leben, wo ich fähig war,<br />

im Bereich der heilenden Künste zu arbeiten, was immer schon<br />

mein größter Wunsch war.<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 5


Drei Jahre nach der Begegnung mit Dr. Stone im Jahr 1963<br />

und nach eingehendem Studium begann ich mit der Ausübung<br />

der <strong>Polarity</strong> Therapie. 1971 begann ich <strong>Polarity</strong> zu unterrichten.<br />

Dr. Stone lebte während der letzten zwei Jahren, die er<br />

in Amerika verbrachte, in meinem Haus, sodass wir zusammen<br />

arbeiten und er mich dabei unterstützen konnte, mehr Wissen<br />

für die Arbeit, die ich nun weiterführe, zu erwerben. Dr. Stone<br />

und ich sind weiter in engem Kontakt, da uns sowohl eine tiefe<br />

Freundschaft als auch unser Interesse an der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />

verbindet. 1976 konnte ich ihn in Indien besuchen. All meine<br />

Tätigkeiten widme ich dem Unterrichten der Techniken und<br />

Methoden und dem Vermitteln meiner ganz persönlichen<br />

Erfahrungen mit <strong>Polarity</strong> Therapie als eine unterstützende Lebensweise.<br />

Neben der Anwendung der <strong>Polarity</strong> Körperarbeit,<br />

geben wir den Menschen auch Anleitung zur Ausübung von<br />

Körperübungen, zu Ernährung und Diät und zu einer praktischen<br />

positiven Einstellung in ihrem täglichen Leben. Wir wollen<br />

ein Verständnis der <strong>Polarity</strong> Therapie sowohl für Menschen,<br />

die im Gesundheitswesen tätig sind, als auch für Laien zugänglich<br />

machen.<br />

»Die Prinzipien und Praktiken der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />

basieren auf unserer Sicht des Energieflusses im<br />

menschlichen Körper und im Universum. Wir sehen<br />

die Lebensenergie wie sie durch die Knochen, die<br />

Nerven und durch alle Zellen ähnlich den Radiowellen<br />

fließt, jedoch als eine wesentlich strahlendere<br />

Energieform, die sich in alle Bereiche ausdehnt. Es<br />

gibt keine Grenzen hinsichtlich der Leitungen und<br />

Bahnen dieser universellen Energie.« 1<br />

Die Harmonie des Energieflusses im Universum ist eine neutrale<br />

Balance von positiver und negativer Energie. Diese Harmonie<br />

drückt sich auf vielerlei Arten aus – Yin und Yang, anziehende<br />

und abstoßende Kräfte, eigentlich in allen Gegensätzen.<br />

Im Körper drücken sich die vitalen Energien durch Anziehung<br />

und Abstoßung, Sinneswahrnehmung und Handlung aus. Laut<br />

Dr. Stone ist der menschliche Körper ein Energiefeld.<br />

6<br />

»Der Sitz dieser Energie ist im innersten Kern von Gehirn<br />

und Rückenmark, wo sie als eine hoch schwingende,<br />

intensive, ätherische Essenz von neutraler Polarität<br />

existiert, als eine molekulare Energie, die der<br />

Schlüssel zur ganzen Struktur und Funktion des Körpers<br />

ist. So baut sich die drahtlose Anatomie des<br />

Menschen als ein molekulares Feld von Energiesubstanzen<br />

und ihrer Strahlung oder Aura auf. Eine<br />

pierre pannetier – polarity therapie<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

direkte Leitung dieser molekularen Essenz erfolgt<br />

durch das Gehirn und seine Rinde sowie durch die<br />

Gehirnhäute und ihre Zwischenräume, die zu jenen<br />

hoch aufgeladenen elektromagnetischen Feldern von<br />

positiver und negativer Polarität werden und im rechten<br />

und linken Lebensatem durch die beiden<br />

Nasenlöcher ausgedrückt werden.« 2<br />

Dr. Stone beschrieb diese Polaritäten im Körper sehr verständlich.<br />

Die folgenden Diagramme 3 sind Beispiele seiner Arbeit,<br />

diese Energien zu beschreiben und zu erfassen. Sie veranschaulichen<br />

die Einzelheiten und die Komplexität von Dr.<br />

Stones Theorie. Ausgehend von seiner Analyse der Körperströme<br />

entwickelte er die <strong>Polarity</strong> Therapie als eine therapeutische<br />

Methode zum Abbau von Energieblockaden und für den Ausgleich<br />

der Körperenergie. Er glaubte, dass solche Blockaden<br />

und Unausgeglichenheiten zu Symptomen führten, die in der<br />

Regel als Krankheiten gesehen werden. Dazu schreibt er:<br />

»<strong>Polarity</strong> Therapie ist der Name, den ich dieser Kunst<br />

der Korrespondenz zwischen Körperräumen und -funktionen,<br />

die durch Anziehung und Abstoßung von elektromagnetischen<br />

Energiewellen zustande kommt, gegeben<br />

habe. Diese bilden die Grundlage für die fünf<br />

Sinne, die im Körper sensorisch und motorisch tätig<br />

sind. Die Verbindung mit der Strahlung und Zirkulation<br />

der cerebrospinalen Flüssigkeit brachte die<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie in den Bereich der Physiologie;<br />

durch Gehirn, Rückenmark, Nerven und Gerhirnhäute<br />

wurde sie für die Forschung und Praxis in der Heilkunde<br />

nutzbar. <strong>Polarity</strong> Therapie stellt für die elektromagnetischen<br />

Felder und ihre lenkende lebensspendende<br />

Energie im Menschen einen definitiven Standort<br />

dar und kann so als konkrete Kunst in der Therapie<br />

angewandt werden.« 4<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie vertritt die Meinung, dass man weder Krankheit<br />

noch die Auswirkungen von Krankheit auf den menschlichen<br />

Körper behandelt. Wir arbeiten mit dem Menschen zusammen,<br />

um ihm zu helfen, der Krankheit auf den Grund zu<br />

gehen. Wir behandeln keine einzelnen Körperteile, weil alle<br />

Teile des Menschen untereinander verbunden sind. Wir konzentrieren<br />

uns auf den Ausgleich der Lebensenergie, die durch<br />

den Körper fließt, um der Natur die Heilung zu erlauben. Wir<br />

lösen die Blockaden in den Teilen des Körpers wo sich die Energie<br />

nicht bewegt, um den Strom wieder frei fließen zu lassen,<br />

wie die Natur es vorgesehen hat. Jede Zelle hat einen »Verstand«<br />

und kennt ihre Funktion, sie wird normal funktionieren,<br />

wenn sie von dem natürlichen Fluss und dem Gleichgewicht,<br />

dieser frei durch den Körper strömenden Energie,<br />

gespeist wird. Die unorthodoxen Methoden, die zum Einsatz<br />

kommen, wurden speziell entwickelt, um dem Patienten die<br />

Möglichkeit zu geben, die Verantwortung für seine Selbstheilung<br />

zu übernehmen. Wir schaffen uns unsere eigene Disharmonie.<br />

Wir können auch unsere eigene Harmonie schaffen,<br />

um unsere Gesundheit zurückzuerlangen.<br />

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Einfachheit der<br />

Methoden – in einer einfachen, praktische Anwendung der<br />

Lehre. Es gibt in der <strong>Polarity</strong> Therapie keine komplizierten oder<br />

mechanischen Werkzeuge. Ständiges Lernen und Üben bringen<br />

Ergebnisse, und der Gewinn daraus ist sofort erkennbar.<br />

Eine vollständige Gesundung hängt jedoch meist von individuellen<br />

Faktoren ab – vor allem von der Zusammenarbeit und<br />

der Einstellung des Patienten. Die Grundsätze von <strong>Polarity</strong> kön


nen in allen Lebenssituationen erfolgreich angewandt werden.<br />

Diese Therapie ist ein offener und flexibler Vorgang, der die<br />

Bedürfnisse von fast jedem erfüllt. <strong>Polarity</strong> kann von Menschen<br />

jedes Alters und jeder Verfassung in Anspruch genommen werden.<br />

Die fünf wichtigsten Werkzeuge der <strong>Polarity</strong> Therapie für den<br />

Aufbau von Gesundheit sind: Liebe, Gedanken und Einstellung,<br />

Körperarbeit, <strong>Polarity</strong> Dehnübungen und Diät und Ernährung. Ich<br />

werde nun jedes einzelne kurz erklären.<br />

Liebe<br />

»Liebe« ist der wichtigste Faktor in unserer <strong>Polarity</strong> Lebensweise.<br />

Liebe ist die mächtigste Energie, die wir einsetzen können, weil<br />

Liebe Gott ist und Gott die Liebe. Um die Liebe zu verstehen,<br />

sollten wir eine Definition der reinen Liebe geben. Reine Liebe<br />

besteht dann, wenn man gibt, ohne daran zu denken, etwas<br />

zurückzubekommen. Das beste Beispiel reiner Liebe auf dieser<br />

Erde ist die Liebe einer Mutter für ihr Baby. Ganz egal, was<br />

das Baby tut, die Mutter wird es immer lieben – wir sollten<br />

dieselbe Liebe jedem geben, unabhängig von Rasse oder Hautfarbe,<br />

denn wir sind alle Brüder und Schwestern.<br />

Gedanken und Einstellung<br />

Gedanken und Einstellung sind der zweitwichtigste Faktor in<br />

unserer <strong>Polarity</strong> Lebensweise. Wir sagen den Menschen, dass<br />

das Ziel im Leben die Beseitigung von Beschwerden ist, die<br />

aus Krankheit und Unglück entstehen und dass wir alles, was<br />

auf uns zukommt mit Freude annehmen sollten. Wir sollten<br />

eingebettet im Fluss des göttlichen Gesetzes und in Einklang<br />

mit ihm leben. In seinem Buch Health Building (The Conscious<br />

Art of Living Well) spricht Dr. Stone von diesen Lebenszielen<br />

und dem »Juwel des Lebens«:<br />

»Besitztümer, Rang und Namen sind nur Mittel zum<br />

Zweck, nicht das Endziel selbst. Wir müssen weise<br />

mit ihnen umgehen, sonst machen sie uns zu Sklaven<br />

und Dienern ihrer Vorstellung von ständig wachsender<br />

Gier und von Erschöpfung durch Frustration, Strapazen<br />

und schlechter Gesundheit. Wenn du Gesundheit<br />

und Glück erhalten willst, musst du dafür Stunde um<br />

Stunde arbeiten, Tag und Nacht, in Gedanken und in<br />

Werken und dich streng an die eine Idee halten – das<br />

Juwel des Lebens, das sich in dir befindet. Hast du<br />

dich jemals gefragt: Wenn ich Gesundheit erlange,<br />

was mache ich dann damit? Wofür setze ich sie ein?<br />

Habe ich meine Lektion über Disharmonie und Fehler<br />

durch Leiden und durch Krankheit gelernt?<br />

Das gesamte Leben deutet auf diese eine Lektion hin –<br />

die Lenkung des Denkens durch Liebe und Verständnis.<br />

Wenn das nicht das Endziel in unserem Leben ist,<br />

warum sollten wir uns überhaupt um Gesundheit<br />

bemühen? Gesundheit und Glück hängen nicht vom<br />

Körper ab, sondern von den Energien, die ihn in Gang<br />

halten, die durch ihn hindurch strömen und ihn mit<br />

Leben füllen.<br />

Wenn wir gesund sein wollen, müssen wir lernen,<br />

diese Energien vom Zentrum nach außen zu leiten<br />

und sie als normale Ausdrucksweisen von Leben und<br />

Bewegung zu sehen, in einer ehrfurchtsvollen Haltung<br />

gegenüber der Heiligkeit dieses von Gott gegebenen<br />

Geschenks, dessen Verwalter wir sind. Wir sind ver-<br />

pierre pannetier – polarity therapie<br />

antwortlich für dieses Leben und erfahren das durch<br />

Aktion und Reaktion. Das Leben ist nichts anderes als<br />

ein Kindergarten der Erfahrungen. Aus positiven und<br />

negativen Handlungen und Reaktionen in Form von<br />

Ursache und Wirkung lernen wir, sie sind Licht und<br />

Schatten des Lebens.« 5<br />

Daraus wird ersichtlich, wie wichtig unsere Gedankenwelt und<br />

unsere Einstellung für das Erreichen von Harmonie im Universum<br />

sind. Diese Harmonie ist die Basis einer guten Gesundheit.<br />

Körperarbeit<br />

Das dritte Werkzeug der <strong>Polarity</strong> Therapie ist die Körperarbeit<br />

durch einen ausgebildeten Therapeuten. Mit Körperarbeit meine<br />

ich besonders die Verwendung der Hände im Gegensatz<br />

zu äußeren mechanischen Mitteln. Ich muss hervorheben, dass<br />

niemals Gewalt eingesetzt wird. Und das heißt, keine körperliche,<br />

emotionale oder seelische Gewalt. Jeder Kontakt muss<br />

sanft und leicht sein, manchmal tiefer, aber nie hart genug,<br />

um weh zu tun. Eine harte Berührung würde im emotionalen<br />

Körper mehr Blockaden erzeugen, was in eine noch tiefere Bewusstseinsebene<br />

gehen würde. Das wäre den Methoden und<br />

Prinzipien der <strong>Polarity</strong> Therapie entgegengesetzt. Die Behandlung<br />

besteht aus sanfter Berührung mit den Fingern auf drei<br />

verschiedenen Bereichen des Körpers – den positiven, den negativen<br />

und den neutralen Polen, was Dr. Stone als die »Dreifache<br />

Funktion« bezeichnet. Hier findet der Therapeut die blockierte<br />

Energie. Die Kirlian Fotografie zeigt deutlich, dass sich<br />

das Energiefeld jeder Materie über die feste Materienmasse hin<br />

ausdehnt. Da Energie durch die Finger strömt und darüber hinaus,<br />

ist es nicht notwendig, starken Druck auf den Körper auszuüben.<br />

Die Anwendung von Druck, der Schmerz verursacht,<br />

ich muss es wiederholen, würde unsere Zwecke verletzen.<br />

Es ist ein Naturgesetz, dass nichts erzwungen werden kann.<br />

Ich möchte dieses Prinzip der <strong>Polarity</strong> Therapie besonders hervorheben.<br />

Genauso wie die Blockaden zuerst entfernt werden<br />

müssen, damit die Energieströme im Körper frei fließen kön-<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 7


nen, so muss auch im Unterrichten von <strong>Polarity</strong> Methoden und<br />

in der Beratung, dem Patienten die Freiheit gegeben werden,<br />

nur das zu akzeptieren, was er glauben und anwenden kann.<br />

Wir verwenden unsere Hände, unser Wissen, das auf Erfahrung<br />

beruht und unsere Sprache, um eine nährende Umwelt für den<br />

jeweiligen Menschen zu schaffen. Wir verwenden Gefühle,<br />

Wahrnehmung und die reine Liebe (Mitgefühl und Respekt für<br />

den einzelnen als Vertreter des freien Willens). In diesem Sinne<br />

wird in der <strong>Polarity</strong> Therapie die Körperarbeit ausgeführt.<br />

Dehnübungen und Bewegung<br />

Das vierte Werkzeug in unserer Arbeit sind einfache Dehnübungen<br />

und Bewegung. Um den Wert dieser speziellen Übungen<br />

und Körperstellungen zu verstehen, ist es wichtig, die richtige<br />

Vorstellung von Übung zu haben.<br />

»Im allgemeinen sind Körperübungen,« wie Dr. Stone<br />

sagt, »mit der Vorstellung verbunden, durch Muskelanspannung<br />

die Blutzirkulation anzuregen. Es gibt<br />

jedoch noch etwas Feiners, das wie eine ätherische<br />

Energieessenz im Blut fließt und als vitale Energie,<br />

Lebensenergie oder Lebensfunke bezeichnet werden<br />

kann. Sogar in der Bibel ist zu lesen, dass sich das<br />

Leben des Menschen im Blut befindet. Die alten hebräischen<br />

Schriften nannten es ‘Ruach’ oder Lebensgeist,<br />

‘Spirit of Life’. In diesem flüssigen Medium<br />

wohnt ein großes Geheimnis, das uns als Blutstrom<br />

bekannt ist.<br />

Das Ziel aller Körperübungen, Massagen und Gymnastik<br />

ist es, frisches Blut in die Gewebe zu bringen.<br />

1909 schrieb und veröffentlichte der Berliner Arzt<br />

August Bier sein berühmtes Lehrbuch zum Thema<br />

»Hyperaemie«. Er sagte: »Gib jedem Bereich des Körpers<br />

mehr frisches Blut und er wird heilen.« Auf diesen<br />

Prinzipien haben viele Therapien ihre Grundlagen<br />

wie zum Beispiel die Anwendung von Schröpfgläsern,<br />

Dampfbädern, Elektrotherapie, Klopfmassagen usw.<br />

Auch Atemübungen und die damit verbundene Vergrößerung<br />

der Lungenkapazität – durch deren Hilfe<br />

mehr frische Luft in die Lungen gelangt – hatten diese<br />

Prinzipien vor Augen. Die moderne Verabreichung von<br />

Sauerstoff verfolgt den selben Zweck, nur ohne den<br />

anstrengenden körperlichen Einsatz, der für kranke<br />

Menschen nicht geeignet ist. Ehe der Sauerstoff seinen<br />

Platz im Gewebe einnehmen kann, müssen zuerst<br />

aber das Kohlendioxid und die überschüssigen Gase<br />

aus dem Körper ausgeschieden werden, da sie der chemischen<br />

Funktion des Sauerstoffs entgegenwirken.« 6<br />

Neben der Notwendigkeit, Blut ins Gewebe zu transportieren,<br />

heben die <strong>Polarity</strong> Übungen auch die Wichtigkeit des Zustands<br />

und der Ausrichtung des Beckens hervor.<br />

»Wenn das Becken im Lot und in Balance ist, stimmt<br />

die gesamte Grundlage der Körperstruktur. Wenn die<br />

Vitalströme auf natürliche Art und Weise in ihren<br />

Umlaufbahnen kreisen, gibt es weniger Spannung,<br />

Frustration, emotionale Verstimmungen oder<br />

Ruhelosigkeit.« 7<br />

In der modernen westlichen Gesellschaft scheinen wir die<br />

Funktion des Beckens als Basis gesunder Bewegung vergessen<br />

zu haben.<br />

8<br />

pierre pannetier – polarity therapie<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

»Nahezu alle naturnah lebenden Völker kannten das<br />

Geheimnis der Beweglichkeit, das im Becken verborgen<br />

liegt. Die Inselvölker der Südsee und die Bewohner von<br />

Hawaii, die einen exzellenten Körperbau und eine anmutige<br />

Haltung haben, bewahrten sich dieses Aussehen<br />

durch ihre Tänze und deren ungezwungene<br />

Hüftbewegungen. Ob wir sie als Bauchtänze oder als<br />

‘aufreizend’ bezeichnen, ist unwesentlich. Diese rhythmischen<br />

Bewegungen, verbunden mit einem zufriedenem<br />

Geist, erhielten den Inselbewohnern ihre lebhafte,<br />

wachsame, freie und glückliche Mentalität und ihre<br />

spielerische Einstellung zur Arbeit.<br />

Wenn wir so hart für eine perfekte Hüftbewegung arbeiten<br />

würden, wie sie es von klein auf taten, würden<br />

wir unsere oberflächlichen Kommentare über Äußerlichkeiten<br />

vergessen und statt dessen die Erfolge wertschätzen,<br />

die wir für unsere Gesundheit erlangt haben.<br />

Lasst jemanden Ballett lernen und er wird bald<br />

erkennen, was es heißt, ein paar einfache Schritte in<br />

rhythmischer Bewegung ausführen zu können. So wie<br />

das Becken ein Wasserbassin ist, das von der Natur<br />

geschaffen wurde, um neues Leben zu gebären, ist es<br />

auch die Energiequelle, um bereits bestehendes Leben<br />

zu regenerieren und um vorhandene Felder wieder aufzuladen.<br />

Körperübungen sollten kreisend und rhythmisch sein,<br />

um den Körper jung und beweglich zu erhalten. Das<br />

ansonsten ruhende Feld und seine im Becken verborgenen<br />

Kräfte werden so zur Entwicklung des Körpers eingesetzt.<br />

In Verbindung mit Gesang und Tanz werden<br />

auch der Verstand und die Emotionen in die rhythmischen<br />

Übungen einbezogen und die Routine wird vergessen.<br />

Diese Art von Übung kann mit einem laufenden<br />

Turbinenmotor verglichen werden. Die westlichen<br />

Nationen haben den rein körperlichen Einsatz der<br />

Muskeln gegen einen Widerstand überbetont, was eher<br />

dem Kolbenmotor gleichkommt. Der Zwang harter<br />

Arbeit und militärischer Drill haben immer den rein<br />

physischen Aspekt von kraftvollen Bewegungen überentwickelt,<br />

die sich wie ein Kolben in einem Zylinder<br />

bewegen. Dies bringt die Härte und den Zwang innerhalb<br />

einer Zivilisation zum Vorschein.« 8<br />

Leichte Dehnübungen folgen den Kulturen, die in liebevollem<br />

Kontakt mit ihren Körpern geblieben sind. Wir betonen weder<br />

Stress noch sehen wir den Körper als eine Maschine.<br />

»Niemals wird Kraft eingesetzt. Alles, was man zu<br />

tun braucht, ist dem Verstand und den Emotionen<br />

zusammen mit den Muskeln und der Stellung gut<br />

zuzureden. Nicht die Beherrschung der Stellung ist<br />

entscheidend, sondern der Energiefluss, der als Ergebnis<br />

der Stellung in Bewegung kommt. Nicht das<br />

Schwitzen – das nur Auswirkung ist –, sondern die<br />

Entspannung und der natürliche Muskeltonus, der<br />

durch eine sanfte Dehnung erreicht wird, sind von<br />

Bedeutung.<br />

Dieses neue Übungsprinzip – Befreiung des Energieflusses<br />

durch den Wechsel von Dehnung und Entspannung<br />

– ist eine natürlichere Hilfe auf dem Weg zur<br />

Gesundheit als gewaltsames Muskeltraining, das in<br />

vielen anderen Methoden zum Einsatz kommt. Athleten<br />

steigern ihre Lebenserwartung nicht, sondern verkürzen<br />

sie eher durch die Überbelastung des Herzens


und die Überbeanspruchung der gesamten Muskulatur.<br />

Statistiken belegen dies mit traurigen Erfahrungen.« 9<br />

Ein Beispiel für solche Dehnübungen zeigt die folgende<br />

Illustration. 10<br />

Sie zeigt eine Position,<br />

die Blähungen<br />

und Verstopfung<br />

mindert, indem Arme,<br />

Knie und Wirbelsäule<br />

gedehnt<br />

werden.<br />

Zusätzlich zu körperlichenFortschritten<br />

gibt es auch<br />

emotionale und<br />

mentale Gewinne<br />

durch die Ausübung<br />

von <strong>Polarity</strong> Übungen.<br />

»Gestressten Geschäftsleuten würden einige Dehnübungen<br />

auch während der Bürostunden gut tun.<br />

Dann, wenn die Konzentration nachlässt und Blähungen<br />

die geistige Arbeit stören. Ein Spaziergang würde<br />

mehr Zeit in Anspruch nehmen und nicht so viel<br />

Energie ins Fließen bringen, die für neue Blutzufuhr in<br />

den Kopf und für rote Wangen sorgt. Und so unglaublich<br />

es auch klingen mag, diese Wirkung kann weder<br />

durch einen Kopfstand, noch mit Hilfe der Schwerkraft<br />

und ebenso wenig durch gewaltsames Ankurbeln<br />

des Kreislaufs erreicht werden. Auch nicht durch starke<br />

Atemkontrolle. Mit Ausnahme einer Muskeldehnung,<br />

bei der der Brustkorb durch ein natürliches tiefes<br />

Einatmen geweitet wird und die Gewebe mit einem<br />

geräuschvollen Ausatmen in Schwingung gebracht<br />

werden, sind für diese Art der Körperarbeit keine speziellen<br />

Atemübungen nötig.« 11<br />

Die Stellungen werden in einfachen Schritten vermittelt,<br />

sodass sich der Ablauf als eine natürliche,<br />

fortschreitende Annäherung ohne Kraftanstrengung<br />

gestaltet. Diese Körperübungen sind als leicht auszuübende<br />

Tätigkeit gedacht, als ein müheloses Bemühen,<br />

um die tieferen Energieströme des Körpers durch einen<br />

Prozess anzuregen, der im fernen Osten »Wu-Wei«<br />

genannt wird. Wörtlich übersetzt bedeutet dies »Tun<br />

durch Nicht-Tun«. Überlasst das Tun der Mutter<br />

Natur, indem ihr mit ihr zusammenarbeitet und an<br />

ihrer Brust ruht. Lasst so die universellen Ströme die<br />

Arbeit übernehmen. Es ist wortwörtlich ein Reiten auf<br />

den Wellen des Flusses der Lebensenergie und ein Eintauchen<br />

in diesen Fluss. Es ist ein Ruhen im Verstehen<br />

der Naturgesetze und der Polarität der Körperstellungen.<br />

Und diese Stellungen basieren nicht auf der aufrechten<br />

Haltung, die sich der Schwerkraft widersetzt.<br />

Es ist ein müheloser Vorgang, bei dem der Körper nur<br />

in ein Spannungsfeld gebracht wird, in dem die Energieprinzipien<br />

des Luftelements sanft stimuliert werden.<br />

Dadurch können die vitalen Kräfte frei durch den<br />

Körper und seine Muskelgewebe fließen und ihnen<br />

mehr Elastizität und größere Funktionsfreiheit durch<br />

den <strong>Polarity</strong> Ausgleich geben.« 12<br />

pierre pannetier – polarity therapie<br />

Diät und Ernährung<br />

Nun kommen wir zum fünften Werkzeug der <strong>Polarity</strong> Therapie,<br />

der Diät und Ernährung. Dr. Stone betonte, dass eine gute<br />

Diät einer der Schlüssel zur Erhaltung der Gesundheit und der<br />

Energie seien.<br />

»Wenn du an deiner Gesundheit interessiert bist, fang<br />

an, über Ursache und Wirkung nachzudenken, und du<br />

wirst keine Fluchtmechanismen, Wunderpillen oder<br />

Beruhigungsmittel brauchen, die dir die Arbeit abnehmen.<br />

Wir müssen lernen, das Leben zu leben und dem<br />

Körper vollwertige natürliche Nahrungsmittel zuzuführen,<br />

die all die Lebenselemente beinhalten – in<br />

ihren feineren Formen als Enzyme, Hormone, Vitamine<br />

und Mineralstoffe, sowie in Form von Proteinen,<br />

Stärke, Zucker und Fetten, die zur Ernährung der Körpermasse<br />

und als Brennstoff im Verdauungsprozess<br />

dienen.« 13<br />

Wenn der Körper über eine längere Zeit durch falsche Ernährung<br />

vergiftet wurde, ist es oft notwendig, eine reinigende Diät<br />

zu beginnen, um die Gesundheit wiederzugewinnen. Dr. Stone<br />

erklärt dazu:<br />

»Dieser Gesundungsprozess ist eine ernste Angelegenheit,<br />

welche vom Patienten die bestmögliche Aufmerksamkeit<br />

seines Geistes und Willens abverlangt, damit<br />

all die Gifte, Abfälle und Gärstoffe aus dem Körper<br />

ausgeschieden werden können, denn sie sind der<br />

Grund für Krankheit. Der Körper kann die Nahrung<br />

nicht aufnehmen und an Gewicht zunehmen bis nicht<br />

all diese Abfallprodukte aus dem System ausgeschieden<br />

sind, dies gilt auch für untergewichtige Menschen.<br />

Unser Körper ist unser Haus und Tempel, in dem<br />

unsere Seele als Bewusstsein residiert. Es ist unsere<br />

Verantwortung, und die keines anderen, diesen Tempel<br />

fit, rein und gesund zu halten. Selbstmitleid und<br />

Klagen über Krankheit sind absolut keine Lösung; sehr<br />

wohl aber, die Gründe für Krankheit herauszufinden<br />

und sich diese schlechten Angewohnheiten wie<br />

Rauchen, Trinken, zu üppiges oder frittiertes Essen<br />

abzugewöhnen. Dies ist die wichtigste Aufgabe, die<br />

Pflicht und Verantwortung des Patienten, um gesund<br />

zu werden und zu bleiben. Anderenfalls bleibt er ein<br />

Sklave von Appetit und sinnlichem Vergnügen, die<br />

allesamt die natürlichen Energiereserven schwächen.<br />

Ein Mensch sollte immer sein Bestes versuchen, um<br />

seine Hoffnungen und Ziele und seine Bestimmung im<br />

Leben zu erfüllen. Sind wir gewillt, unseren ‘Tempel’<br />

für den Besuch des Meisters in unserem Herzen gesund<br />

zu erhalten? Anstrengung und Fleiß sind der Preis für<br />

GESUNDHEIT UND GLÜCK.« 14<br />

Es gibt ständig ausgezeichnete Informationen über gute Essgewohnheiten<br />

und über die Verwertung von Nahrung. Wir in<br />

der <strong>Polarity</strong> Therapie machen von diesen Informationen Gebrauch.<br />

Die fünf Werkzeuge – Liebe, Gedanken und Einstellung, Körperarbeit,<br />

<strong>Polarity</strong> Dehnübungen, Diät und Ernährung – sind<br />

in die Praxis der <strong>Polarity</strong> Therapie integriert. In diesem ganzheitlichen<br />

Ansatz sehen wir, dass der Mensch als vollständiges<br />

Wesen, bestehend aus vielen komplexen Facetten, zu be-<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 9


trachten und zu respektieren ist. Damit meine ich, dass Körper,<br />

Seele und Geist in Harmonie sein müssen, wenn wir eine gute<br />

Gesundheit und Stabilität erfahren wollen. Wir arbeiten immer<br />

mit dem Ziel, in den Menschen das Vertrauen<br />

aufzubauen, welches notwendig ist,<br />

um sich selbst zu helfen. Wir lehren den<br />

Wert des freien Willens und des besseren<br />

Urteils und der Selbstverantwortlichkeit, um<br />

die Werkzeuge, die zur Verfügung stehen<br />

auch zu verwenden und stark und unabhängig<br />

zu werden. Auf diese Art und Weise<br />

lernen die Menschen sich selbst zu helfen,<br />

und werden so einen gesunden Einfluss auf<br />

ihre Gemeinschaft haben.<br />

Betrachtet man die Menschen als vollständige<br />

Wesen, so führt dies zur Liebe als Basis<br />

unserer gemeinsamen Arbeit. Diese Einstellung<br />

erleichtert die Arbeit und hilft den Patienten<br />

sich zu entspannen.<br />

Es ist allgemein bekannt, dass die Energieströme<br />

im entspannten Zustand viel freier<br />

durch den Körper fließen. Wir sind in der<br />

Lage, den Patienten diese Erfahrung der<br />

Entspannung durch die praktische Anwendung<br />

unserer Methode zu vermitteln. In einem<br />

direkten, sanften, körperlichen Kontakt<br />

anstatt von einer abstrakten Perspektive aus.<br />

Wir schaffen auf eine unterstützende Art<br />

und Weise ein liebevolles und einfühlsames Verständnis für ihre<br />

Probleme. Sie verstehen, dass wir sie in ihren Versuchen, sich<br />

selbst zu helfen, unterstützen, und sie entwickeln ein Verständnis<br />

dafür, dass das, was sie für sich tun können, um ihr Leben<br />

zu verbessern, grenzenlos ist. Das Bewusstsein erweitert sich,<br />

wenn ein gesunder Körper und gesunde Gedankenstrukturen<br />

beginnen, sich zu entfalten. Die Anwendung von <strong>Polarity</strong> entwickelt<br />

eine Stabilität im Menschen, die zu einem erfolgreicheren<br />

Leben führt. Ich kann es auch so sagen: Wenn die Menschen<br />

bereit sind, ihre Einstellung zu ändern, dann werden sie<br />

auch ihr Leben ändern, um mehr Glück anzuziehen.<br />

In den Seminaren und Einzelsitzungen wird die praktische Anwendung<br />

der Methoden der <strong>Polarity</strong> Therapie vermittelt, in<br />

liebevoller Führung und auf eine idividuelle Art und Weise. Dr.<br />

Stones Bücher sind ein wesentlicher Beitrag für weitere eingehende<br />

Studien. Das intensive weiterführende Studium der<br />

Konzepte und Grundlagen der <strong>Polarity</strong> Therapie ist eine fortlaufende<br />

Betätigung, die immer in dem starken Glauben begründet<br />

ist, dass wir die Lehre rein halten sollen. Wir können<br />

unser Wissen ausweiten – unser Bewusstsein erweitert sich<br />

durch die Arbeit mit dem Gesetz der Polarität – aber wir halten<br />

die Lehre immer rein, weil sie auf Wahrheit gründet. Ich<br />

sehe keine Begrenzungen in der Anwendung der <strong>Polarity</strong> Methoden<br />

und ihrer Philosophie, weil die <strong>Polarity</strong> Therapie eine<br />

genaue Wissenschaft ist, begründet auf der Kombination aus<br />

alten und modernen Erkenntnissen. Das heißt, dass sie auf den<br />

natürlichen Gesetzen der Schöpfung basiert, denen wir alle<br />

folgen müssen.<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie wird weiterhin an Popularität gewinnen, weil<br />

die Menschen ein starkes Bedürfnis erfahren werden, zu erkennen,<br />

dass wir die Welt nicht so formen können, wie wir das<br />

wollen und dass wir uns an das Gleichgewicht der Schöpfung<br />

anpassen müssen. Wir müssen damit beginnen ein Bewusstsein<br />

10<br />

pierre pannetier – polarity therapie<br />

von den natürlichen Gesetzen zu entwickeln, in deren Zentrum<br />

Liebe und Glück als ein Produkt eines Lebens in einer harmonischen<br />

Umgebung stehen. Das beinhaltet alle Bereiche unse-<br />

res Lebens. Lasst uns lernen, uns selbst zu vervollkommnen,<br />

indem wir das Gesetz des »mühelosen Bemühens« in allen Bereichen<br />

befolgen. Das Zeitalter des Wassermanns beginnt bereits<br />

uns zu beeinflussen, indem es sich näher an die Erdschwingungen<br />

heranbewegt und die Sehnsucht jedes lebenden Atoms<br />

nach einem höherem Verständnis seiner selbst, mit sich bringt.<br />

Fußnoten:<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

1 Randolph Stone, 1953, The Wireless Anatomy Of Man<br />

2 Randolph Stone, 1962, Health Building, The Conscious<br />

Art Of Living Well, page ii<br />

3 Randolph Stone, 1953, The Wireless Anatomy Of Man,<br />

charts No. 2, 3, 6<br />

4 Randolph Stone, 1962, Health Building, p. 19<br />

5 Randolph Stone, 1962, Health Building pp. 4-5<br />

6 Randolph Stone, 1954, Easy Stretching Postures For<br />

Vitality And Beauty, p. 3<br />

7 Easy Stretching Postures p.3<br />

8 Easy Stretching Postures pp. 9-10<br />

9 Easy Stretching Postures, p.3<br />

10 Easy Stretching Postures p. 28 Fig. 3<br />

11 Easy Stretching Postures p. 4<br />

12 Easy Stretching Postures pp. 7-8<br />

13 Health Building, p. 5<br />

14 Pierre Pannetier, 1966, A Purifying Diet<br />

Übersetzung: Margit Hammer / Sigrid Wieltschnig<br />

Einleitung: Sigrid Wieltschnig, RPP/CPE, lernte <strong>Polarity</strong> bei Pierre<br />

Pannetier in den USA (Abschluss 1982). Sie praktiziert in Wien<br />

und leitet <strong>Polarity</strong>-Ausbildungen sowie Seminare für Körperund<br />

Energiearbeit im In- und Ausland.<br />

Fotos: Maxine Pannetier, aus: APTA »energy« Herbst 1998


Dr. Stone – Präsenz und Kontakt<br />

von Dr. Richard Strozzi Heckler<br />

»Jedes Unternehmen erweist sich als ein stumpfes Instrument,<br />

wenn nicht der lebendige Geist dahinter aufscheint.«<br />

Albert Einstein<br />

Vor einigen Jahren hatte ich das Glück und Vergnügen unter<br />

Dr. Randolph Stone zu studieren. Von der Tatsache abgesehen,<br />

dass er Osteopath, Chiropraktiker und Naturheilarzt war,<br />

war Dr. Stone ein »großer Mann« und ein Heiler mit enormer<br />

Power. Er entwickelte ein großes und komplexes System um<br />

seine Arbeit herum, das er <strong>Polarity</strong> Therapie nannte.<br />

Er war ein runder liebenswerter<br />

Ball, aber er konnte auch scharf<br />

und durchdringend sein wie<br />

eine Rasierklinge, die leicht und<br />

schnell zum Herzen der Dinge<br />

hindurch schneidet. Er hatte einen<br />

endlosen Vorrat an Informationen<br />

und Techniken, die er<br />

großzügig mit all denen teilte,<br />

die offen genug waren um an<br />

seinem Fest der Fülle teilzuhaben.<br />

Das war nicht immer leicht,<br />

denn er war ein Mann mit einer<br />

überwältigenden Energie; selbst<br />

in seinen Achtzigern schien er<br />

noch unermüdlich in seinen Bemühungen,<br />

anderen zu helfen. Ich erinnere mich, wie entsetzt<br />

ich war, als er einmal schnell aus der Sicherheitszone, die durch<br />

eine Steinbegrenzung markiert war, hinaus in die offene See<br />

schwamm, und als er die Küste wieder erreicht hatte, begann<br />

er einen spontanen Vortrag über sein Lieblingsthema, die<br />

Energieströme, zu halten.<br />

Aber trotz seines enormen Wissens und seiner Fähigkeiten ist<br />

es vor allem seine Präsenz und die Art wie er Kontakt machte,<br />

die einen bleibenden Eindruck bei mir hinterließen. Er behandelte<br />

jeden gleich und doch auch anders. Er hatte ein echtes<br />

und natürliches Mitgefühl, das jedermann in seinen Augen<br />

gleich machte, und zugleich sah er jeden als den, der er war.<br />

Dr. Stone machte sich nicht wichtig, aber ich fühlte, dass fast<br />

alle seine Patienten, oder wenigstens die, die ich sah, beeindruckt<br />

waren von seiner kraftvollen Liebe und Fürsorge. Ich<br />

war es auf jeden Fall. Er hatte eine Präsenz, die die Leute berührte,<br />

und es war diese Präsenz und nicht die Technik, die die<br />

Basis seines Heilens war.<br />

Am Ende eines langen Tagesseminars, wo er viele Patienten<br />

behandelt hatte, fragte er immer nach den hoffnungslosesten,<br />

»unheilbaren« Fällen. Ein Kleinbus fuhr vor mit einem jungen<br />

Mann, der sich zwei Jahre vorher den Nacken gebrochen hatte,<br />

als er in ein flaches Schwimmbecken getaucht war. Er war vom<br />

Nacken abwärts gelähmt und nach zwei Jahren Inaktivität wog<br />

er nun über 115 Kilo. Er wurde mit einer großen Schlinge aus<br />

dem Auto gehievt, und vier von uns mussten diesen riesigen<br />

und schwerfälligen Körper über die Straße transportieren. Alles<br />

an ihm erschien grau und wie totenähnlich. Er war nicht leblos,<br />

aber das Leben, das von ihm ausging, war bitter und hart.<br />

Er sah nichts mehr als lebenswert an und war sehr wütend.<br />

Ich zog mich von ihm zurück und ich sah, dass die anderen<br />

es auch taten. Während wir ihn auf die Liege betteten, schie-<br />

dr. stone - präsenz and kontakt<br />

nen wir uns alle abzuwenden, wobei wir uns heimliche Blicke<br />

zuwarfen und der Raum schwelte von Schuldgefühlen und Verlegenheit.<br />

Endlich kam Dr. Stone aus dem anderen Raum und<br />

summte eine Melodie vor sich hin wie er es oft tat. Als er an<br />

die Liege trat, legte er seine großen Hände auf diesen Mann<br />

und sagte zu niemandem speziell: »Nun, was haben wir denn<br />

hier?«. Ich brach fast zusammen. Seine Entspanntheit und Präsenz<br />

waren so anders als die von uns allen, dass man denken<br />

konnte er käme von einem anderen Stern. Er stand ganz nah<br />

bei diesem großen verwundeten Mann und seine Hände ruhten<br />

auf dessen Brustkorb.<br />

Dr. Stone sah ihm intensiv in seine ärgerlichen Augen, aber<br />

er blieb nicht da wie wir es getan hatten. Es war, als sähe er<br />

durch all die Bitterkeit hindurch zu einem Teil in ihm, wo noch<br />

Licht und Inspiration war. Es war ein sehr kleiner Teil, so klein,<br />

dass alle außer Dr. Stone sich geweigert hatten, dorthin zu<br />

gehen. Und es war dieses winzige bisschen Leben, mit dem<br />

Dr. Stone nun zu kommunizieren begann. Es war so, als fachte<br />

er diesen kleinen Lebensfunken mit einem unausgesprochenen<br />

aber gigantischen »JA« an. Einige Minuten verstrichen und<br />

dann, mit einem Ausdruck plötzlicher Entschlossenheit, brach<br />

er das Schweigen. »Wir müssen die Energieströme bewegen«,<br />

und seine Hände machten eine große fegende Bewegung vom<br />

Kopf zu den Füßen.<br />

Während der nächsten Stunde setzte er seine Manipulationen<br />

fort und instruierte den Rest von uns, wie wir verschiedene<br />

zusätzliche Druckpunkte bearbeiten sollten. Und da waren wir<br />

nun und hantierten emsig wie Arbeitsbienen, die ihre Königin<br />

versorgen. Aber im Herzstück all dieser Aktivität war Dr. Stones<br />

gleichbleibende und lebensspendende Präsenz. Alles was er<br />

tat, seine Berührung, sein Blick, seine Bewegungen, seine Worte,<br />

alles drückte ein großes »JA« zum Lebens aus; während wir<br />

weiterhin eifrig damit beschäftigt waren, dies und das zu tun<br />

und seinen Anweisungen zu folgen. Auch wir waren berührt<br />

von der Energie, die im Raum entstanden war. Als Dr. Stone<br />

weiterhin sein unerschütterliches »JA« verströmte, fing sein junger<br />

Patient langsam und zuerst fast unmerklich an sich zu verändern.<br />

Er wurde weicher und fing an, auf Dr. Stones Blick<br />

und Ermutigungen zu antworten. Ich weiß nicht, was dieser<br />

Mann dachte oder fühlte, als er in Dr. Stones sanftes, weißglänzendes<br />

Gesicht und seine leuchtenden Augen sah, aber<br />

er machte den Eindruck eines Babys, das in das Gesicht seiner<br />

Mutter schaut. Er hatte sich mit etwas in Dr. Stone verbunden,<br />

das ihn nährte. Dann, sozusagen aus dem Nichts, kam<br />

Dr. Stones dröhnende Stimme, die sagte: »Heben Sie Ihre Arme!«<br />

Wir erstarrten. Dr. Stone, der niemals seinen Fokus aufgab,<br />

ermutigte uns weiter zu machen. Dann noch einmal: »Heben<br />

Sie Ihre Arme!« Die Luft im Raum war elektrisch. Das »JA«<br />

in uns allen schien zu einer großen positiven Affirmation des<br />

Lebens zu verschmelzen.<br />

Nun, der Mann bewegte seine Finger, seine Hand und dann<br />

bewegte er ein ganz kleines bißchen seinen Arm. Ich merkte,<br />

dass ich den Atem angehalten hatte und wir sahen uns mit<br />

Erstaunen an. Dann, eine Mischung aus Feststellung und<br />

Triumph, sagte Dr. Stone: »Ihr müsst über die Symptome hinaus<br />

gehen und in das Herz der Dinge gelangen.« Seine großen<br />

Hände machten wieder die gewohnten fegenden Bewegungen<br />

von oben nach unten.<br />

Meine Freunde aus der Wissenschaft schütteln immer ihre<br />

Köpfe bei dieser Geschichte, aber ich war dabei, zusammen<br />

mit den anderen, und ich habe gesehen wie es geschah. Ich<br />

habe mich immer sehr privilegiert gefühlt, ein Zeuge von etwas<br />

so Tiefem, Einfachen und Lebensspendendem gewesen zu sein.<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 11


Was hier in diesem Raum passiert war, bestätigte etwas für<br />

mich, das ich seit langer Zeit wusste, aber niemals wirklich auf<br />

der bewussten Ebene angenommen hatte, und zwar, dass es<br />

die Qualität unserer Präsenz und der Kontakt sind, die mehr<br />

als jede Methode oder System das Unmögliche möglich<br />

machen.<br />

Wenn ich an all die Menschen denke, die mich wirklich berührt<br />

haben und mein Leben verändert haben, dann sind es die,<br />

die das mit ihrer Präsenz erreicht haben. Diese Menschen, die<br />

einen tiefen und anhaltenden Eindruck in meinem Leben hinterlassen<br />

haben – angefangen von einem Lehrer der 3. Klasse<br />

und einem Sergeanten in der Marine; meine Großmutter, ein<br />

Meditations-Lehrer, ein Aikido Sensei, ein Therapeut – sie alle<br />

haben das erreicht, indem sie ihrem Geist, der Wahrheit über<br />

sich selbst erlaubten hinüber zu reichen und meinen Geist zu<br />

berühren. Nachdem ich die Kraft der Präsenz dieses Tages mit<br />

Dr. Stone erkannt und angenommen hatte, wurde er zum<br />

Meilenstein meiner Arbeit, meines Lebens und dessen was in<br />

der Lomi Schule und am Tamalpais Aikido Institut gelehrt wird.<br />

Bevor wir fortfahren, ist es notwendig über die Schwierigkeit<br />

zu sprechen, Kontakt und Präsenz zu definieren. Wir können<br />

sie erfahren, wir können sie in anderen fühlen, wir können von<br />

ihnen berührt sein, aber aufgrund ihrer präverbalen Natur ist<br />

es fast unmöglich, sie mit Worten zu beschreiben. Präsenz und<br />

Kontakt sollten die Grundlage von heilenden und pädagogischen<br />

Berufen sein, aber ohne die Erfahrung selbst fehlt uns<br />

die Sprache, sie zu beschreiben. Die Kraft von Präsenz und<br />

Kontakt liegt in der Erfahrung und kann nicht festgenagelt werden<br />

mit »dies« oder »das«. Ihr Magnetismus ist derart, dass<br />

sie direkt zum Herzen vordringen, denn sie sind die Sprache<br />

des Herzens. Wenn man Kontakt aus der lebendigen Präsenz<br />

heraus macht, dann drückt man die Essenz lebendiger Dinge<br />

aus. Es ist zutiefst die Stimme und der Ausdruck der menschlichen<br />

Seele. Wenn man über Kontakt und Präsenz schreibt,<br />

dann versucht man etwas in Worte zu fassen, was grundsätzlich<br />

eine nonverbale Erfahrung ist. Um diese Elemente körperlicher<br />

Weisheit zu verstehen, müssen wir uns vom logischen Denken<br />

freimachen und mit unserem Körper und einem offenen<br />

Herzen zuhören.<br />

Im Kontakt selbst liegt Heilkraft. Eine tief empfundene energetische<br />

Präsenz hat die Kraft, das zusammen zu bringen was<br />

aufgespalten ist, Gleichgewicht herzustellen und Klarheit aus<br />

dem Chaos. Das ist so, weil ein echter Kontakt das ans Licht<br />

bringt, was ursprünglich gut ist und die menschliche Seele<br />

beflügelt. Die Inspiration, die daraus resultiert, macht es möglich,<br />

unser Leben und das Leben, das uns umgibt, mehr zu<br />

schätzen. Ohne den Geist der Präsenz und des Kontaktes, werden<br />

unsere Handlungen flach und mechanisch. Das heißt nicht,<br />

dass Techniken unwichtig sind, aber sie sind nur effektiv in dem<br />

Maße, in dem sie uns in Berührung mit der Lebensenergie bringen,<br />

die uns Informationen liefert, heilt und stärkt.<br />

Dr. Stone floss geradezu über von Techniken und Theorien,<br />

aber sein Reichtum kam mit der Präsenz, die er in eine Situation<br />

einbrachte, zutage. Jahrzehntelang reiste er um die Welt und<br />

besuchte jeden Heiler, erforschte jedes System, das er dessen<br />

für würdig erachtete. Er pflegte immer wieder zu sagen, dass<br />

das was er tat sehr einfach sei. »Ihr müsst die Energieströme<br />

in Bewegung setzen. Ihr müsst unter das Problem, unter das<br />

Symptom gehen, um an die Wurzel der Dinge zu gelangen«,<br />

pflegte er zu sagen, während seine großen Hände beim Reden<br />

die Luft vor ihm streichelten und formten. Manchmal, wenn<br />

er das vor den Zuhörern einer Medizinschule tat, dann zog<br />

sich der PhD in mir und der MD in meinen Freunden und Kol-<br />

12<br />

dr. stone - präsenz und kontakt<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

legen zusammen und lief rot an. Aber tief innen drin wussten<br />

wir immer, dass das was er sagte wahr ist und dass wir uns<br />

danach sehnten, es leben zu können.<br />

Wenn er gefragt wurde, wie er das mache, pflegte Dr. Stone<br />

zu sagen: »Ihr müsst die andere Person in euch drinnen fühlen.<br />

Ihr müsst ihre Gesundheit und ihre Krankheit in euch fühlen<br />

und dann wisst ihr, was ihr tun müsst und tut es einfach.<br />

Das kommt aus der Arbeit, die ihr mit euch selbst macht«. Und<br />

das war es was er tat. Er gelangte direkt zum entscheidenden<br />

Punkt einer Person, dorthin wo am meisten Leben ist und nahm<br />

dann mit dieser Stelle Kontakt auf. Manchmal kommunizierte<br />

er mit einer einzigartigen Liebe und Fürsorge, die alle Negativität<br />

und jeden Widerstand geradezu wegzuschmelzen<br />

schienen. Bei anderen Gelegenheiten konnte er scharf und<br />

schneidend sein, so wie er einmal zu jemand sagte: »Mit Ihnen<br />

ist alles in Ordnung. Sie sind einfach voller heißer Luft. Kommen<br />

Sie wieder runter vom Tisch!« Viele Leute im Raum sahen nach<br />

unten und wurden rot, wenn er das sagte, aber wir alle wussten,<br />

dass er recht hatte. Außerdem sagte er das so, dass sich<br />

garantiert etwas im Leben der Person veränderte. Es waren<br />

eben nicht die Worte, die die Kraft ausdrückten. Es war die<br />

Art, mit der er sie sagte; und das Licht und Leben kamen aus<br />

seiner körperlichen Präsenz, wenn er sie sagte.<br />

Also trotz seiner enormen Kenntnisse und Studien war es wirklich<br />

die Art, wie Dr. Stone sich in jede Situation einbrachte, die<br />

Leben und Verstehen inspirierten. In all den Jahren, die ich mit<br />

ihm zusammengearbeitet habe, sah ich ihn nie mehr als zehn<br />

oder zwölf Techniken benutzen. Er demonstrierte und lehrte<br />

unendlich viele Techniken, aber wenn er wirklich mit jemand<br />

arbeitete, verband sich seine Seele einfach mit der Seele seines<br />

Klienten. Die wenigen Techniken, die er benutzte, erschienen<br />

dabei fast nebensächlich.<br />

Um zu verstehen, was Dr. Stone meinte, wenn er sagte »die<br />

Person in sich fühlen« und »ihr müsst die Gesundheit und<br />

Krankheit innen in euch verstehen«, muss man begreifen, dass<br />

die Fähigkeit jemanden wahrzunehmen, sich mit ihm zu verbinden<br />

und ihn zu begleiten, direkt mit der Tiefe der Verbindung<br />

zu tun hat, die wir zu uns selbst haben. Dr. Stone hatte<br />

eine Meditations-Praxis und er hatte immer einen Forschungsdrang,<br />

die Natur des Lebens betreffend. Als er einmal gefragt<br />

wurde wie er gelernt hätte, was er alles tat, sagte er lächelnd:<br />

»Ich sitze bis spät in der Nacht«.<br />

Um eine verkörperte Präsenz zu entwickeln, braucht man eine<br />

Praxis, die auf irgendeine Weise den Körper einbezieht – Sitzmeditation,<br />

Martial Arts, Bewegung, Arbeit mit dem Atem,<br />

Yoga, Gehen, Tanz. Obwohl diese verschiedenen Techniken<br />

zu praktizieren uns hilft, uns in Richtung Genauigkeit und<br />

Klarheit zu bewegen, müssen wir sie letztendlich als einen Weg<br />

auf das zu praktizieren, was wir Präsenz nennen. Die Technik<br />

ist eine Tür, uns mit der Energie der Präsenz zu verbinden und<br />

von dieser Präsenz ausgehend Kontakt zu machen. Wenn Dr.<br />

Stone mit einem seiner Studenten zufrieden war, hätte er niemals<br />

gesagt, dass er die Technik korrekt anwende. Er hätte zum<br />

Beispiel gesagt: »Du wirst gut werden in dieser Arbeit. Du entwickelst<br />

dich fein.«<br />

Der Originaltext ist ein Auszug aus Richard Strozzi Heckler<br />

»Anatomy of Change: A Way to Move Through Life’s Transitions«,<br />

1993, North Atlantic Books.<br />

Wir danken Dr. Richard Strozzi Heckler für die Genehmigung<br />

von Übersetzung und Abdruck in der »pep«!<br />

Übersetzung: Regine Dermitzel, RPP, Berlin


Chart No. 1 – alte und moderne<br />

Psychophysiologie als Schlüssel<br />

für <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />

von Dr. Randolph Stone, übersetzt von<br />

Regine Dermitzel<br />

In den Schriften von Aristoteles und in den Hindu-Texten Charaka<br />

und Susruta wurde das Herz als das zentrale Organ und<br />

als Sitz des Bewusstseins angesehen. Das ging auf die Tatsache<br />

zurück, dass das Herz-Zentrum mit seinen zwölf Blütenblättern<br />

oder Zweigen von psychosomatischer Bedeutung ist im Zusammenhang<br />

mit den zwei sympathischen Nervenketten und ihren<br />

Ganglien und als Sitz der »egoistischen« Gefühle von Zuneigung<br />

und Bindung, von Angst, Hass, Zweifel, Reue, Stolz und<br />

Eitelkeit. Aber in den Tantrischen Schriften (wie auch bei Galen)<br />

wird der Sitz des Bewusstseins in das Gehirn oder eher in das<br />

Zerebrospinale System gelegt. Die Seele, welche das primäre<br />

Zentrum des Bewusstseins im Körper ist, hat ihren besonderen<br />

Sitz über dem Foramen Monro und der mittleren Kommissur,<br />

durchquert aber auch die ganze zerebrospinale Achse –<br />

rauf und runter – zusammen mit dem mittleren Kanal des Rückenmarks,<br />

den man Sushumna nennt.<br />

In diesem Chart wird Sushumna durch die dicke Linie genau<br />

in der Mitte der aufgerichteten Wirbelsäule und des Rückenmarks<br />

dargestellt. Sie endet als Mikrofilm potentieller Energie<br />

in den Reproduktionsorganen des Menschen. Alle lebenden<br />

Wesen, die Samen ihrer Art tragen, haben diese Kraft sich selbst<br />

fortzupflanzen. Mit einigen Ausnahmen tragen Pflanzen im allgemeinen<br />

ihre Früchte und Samen oben.<br />

Die mittlere Linie in diesem Chart illustriert den Gedanken der<br />

Emanation oder Projektion von Energie von oben nach unten<br />

und nach außen. In der Weise wie in dem alten hermetischen<br />

Axiom »Wie oben so unten. Wie innen so außen«. In moderner<br />

Sprache fasst der Autor James Allen es folgendermaßen<br />

»Wie der Mensch denkt, so ist er«. Das drückt, in Kürze, den<br />

Umgang der Natur mit dem Fluss der feineren Energien aus.<br />

Das Ende des involutionären Kreises ist in der Samenkraft eingewickelt<br />

als »die Grundlage der Tiefe«, von der ausgehend<br />

neue Zyklen der Manifestation beginnen können.<br />

In diesem Symbolismus ist das Mysterium, wie die eine Energie<br />

viele Wesen und Leben werden kann, enthalten. Das Eine in<br />

dem Vielen und das Viele in dem Einen sind in der Manifestation<br />

der Samenkraft als Eines in Allem enthalten – das Geheimnis<br />

der Höhen in den Tiefen des Seins und des Tiefen, das sich<br />

in den Höhen reflektiert.<br />

Die Tiefe ruft nach der Tiefe dieser mysteriösen Kraft der Kreativität<br />

in allen Dingen. Die herabsteigende Kraft ist ein schwingender<br />

Klangstrom in seiner positiven primären Aktion. Die<br />

reflektierende Energie ist der strahlende Lichtstrom in allen Dingen.<br />

In der Art wie »Das Licht von oben scheint in der Dunkelheit<br />

und die Dunkelheit versteht es nicht.« Die tiefste Psycho-<br />

Physiologie ist in der Bibel erklärt, aber die Menschheit hat es<br />

nicht verstanden. Die moderne Wissenschaft findet ihre Tiefe<br />

in den Details der Materie, wie dem Atom; nur werden diese<br />

Erkenntnisse der Materie nicht wieder in das vollständige Ganze<br />

randolph stone – chart no. 1<br />

eingegliedert. Der Verstand und das Denken des Menschen<br />

bleibt in der Peripherie der Manifestation einer endlosen Vielzahl<br />

von Teilchen stecken. Das Verständnis eines Rückstroms,<br />

zurück zur Quelle, fehlt.<br />

Obwohl der Mensch weiß, dass die sensorischen Ströme alle<br />

zu dem Zentrum zurückfließen, von welchem die Energie ausging,<br />

erlaubt er diesen Weg nicht in Bezug auf das allgemeine<br />

Bild von Leben im Individuum oder im Kosmos; vielmehr ist<br />

für ihn das Leben in den motorischen Strömen zentrifugaler<br />

Kraft gefangen. Der große Mittelweg der neutralen Energie<br />

als ein vereinheitlichendes Prinzip und der Weg zurück zur<br />

Quelle hat den Geist des Menschen nicht erreicht. Das Licht<br />

scheint, aber es wird nicht nach oben reflektiert; nur Materie<br />

scheint von Interesse und Anziehung für den Menschen zu sein.<br />

Die Schwingungsaktivität des Lebensliedes ist im Herzen und<br />

im Zentrum aller Dinge, aber der (sterbliche) Mensch hört es<br />

nicht. Schon Hiob sagte: »Und die Plejaden sangen zusammen.«<br />

Im großen und im kleinen – »Das Leben ist ein Lied«.<br />

Der Mensch wäre so viel glücklicher und im Frieden mit sich,<br />

wenn er dieser allgegenwärtigen Lebensenergie vertrauen würde<br />

und nicht zutiefst gefangen und gebunden wäre an äußerliche<br />

Erscheinungen von Selbst und Selbstsucht die materielle<br />

Existenz betreffend.<br />

Das Zeichen des Caduceus – der Stab in der Mitte mit den<br />

Flügeln im Gehirn – gibt eine klare Idee des alten Wissens als<br />

Grundstock der psychosomatischen Konstitution des Menschen.<br />

Er war das Emblem der Ärzte der alten Zeiten in vielen<br />

Ländern – in Indien, in Ägypten und im Mittleren Osten<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 13


William Blakes (1775-1827) Vision der Jakobsleiter<br />

14<br />

randolph stone – chart no. 1<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

– und wird auch heute noch benutzt; aber seine tiefere Bedeutung<br />

ist verloren gegangen. Er hat die Aufmerksamkeit auf das<br />

älteste Wissen der frühen Zivilisationen gezogen, ein Wissen<br />

das der Nachwelt in Form reinen Symbolismus und geometrischer<br />

Zeichnungen hinterlassen wurde. Und das Erstaunliche<br />

ist, dass wir anfangen ähnliche Erkenntnisse wie bei Forschungen<br />

über das Energiefeld und Wirbel vom Gesichtspunkt der<br />

Atome auch bei <strong>Polarity</strong> Potentialen und Verbindungen von<br />

Teilen zu machen, die an die Stelle von rein materiellen Ideen<br />

über solide Materie und Verbindungen von Drähten und Überträgern<br />

oder Röhren treten. Primärenergie ist drahtlos. Die frühe<br />

Anatomie und Physiologie basierte auf diesen kreisenden Feldern<br />

von Energie in der Materie, die als »Chakren« bekannt sind.<br />

Die Flügel, die am Caduceus und dem zerebrospinalen System<br />

angeheftet sind, vermitteln den Eindruck, dass die Psyche oder<br />

die Seele und die Geisteskraft dieses System regelrecht in der<br />

Luft tragen mit den großen Flügeln des legendären Vogels Roc.<br />

Solche Geschichten waren schon immer ein Fingerzeig auf eine<br />

wahre Bedeutung, wenn der Schlüssel zur Anwendung auf den<br />

Körper oder auf das Leben verstanden wurde.<br />

Was bedeutet er nun für uns heute, was hat er für einen psychologischen<br />

Wert?<br />

Dieses geheime Symbol sagt uns etwas über die wahre Natur<br />

der Seele und ihre Kräfte. Der Mensch ist nicht ein Wurm der<br />

Erde, heruntergedrückt von der Schwerkraft und durch sie kontrolliert,<br />

wenn er nur lernt, die Flügel seiner Seele zu öffnen<br />

und das Bewusstsein im Körper durch die Kraft des höheren<br />

Geistes und der Seele anzuheben und kraft dessen als eine tägliche<br />

Realität zu leben und nicht nur als Glauben oder Theorie.<br />

Die Totempfähle unserer amerikanischen Indianer Vorfahren<br />

enthalten dieselbe Symbolik und Mysterium. Die großen Flügel<br />

des Donnervogels oben auf dem Pfahl stehen (wie der Roc)<br />

für die überströmende Energie der Seele und der Geisteskraft.<br />

Die Seele selbst wird im Cerebrum, ganz oben im Gehirn symbolisiert,<br />

wo die spirituellen Fähigkeiten angesiedelt sind. Die<br />

Symbole dazwischen ähneln den Chakren des alten tantrischen<br />

Systems wie man es in Indien findet. Der bekannte Archäologe<br />

Dr. James Churchward fand die ersten Spuren dieser Symbolik<br />

in einem Tempel in Indien, der in einem Tal liegt, wo ein Nebenfluss<br />

des Brahmaputra entspringt. Er verfolgte die Spur dieses<br />

Symbols bis zu den Osterinseln und dann den ganzen Weg<br />

bis nach Alaska. Das Verständnis solch eines universellen Phänomens<br />

wird dem Mensch die Augen öffnen für das universelle<br />

Konzept von Prinzipien. Dann wird der Mensch seine eigenen<br />

Potenzen der inneren Kräfte entdecken und nicht weiterhin<br />

an rein materiellen Überlegungen und Besitz kleben, die ihn<br />

im Griff der Schwerkraft festhalten.<br />

Die doppelte Ganglienkette des sympathischen Nervensystems<br />

– eine auf jeder Seite der Wirbelsäule – ist im wesentlichen ein<br />

sensorischer und struktureller Mechanismus, der zusammen<br />

mit der Medulla Oblongata die autonomen Funktionen betreibt<br />

und für den Erhalt von Geweben und Organen sorgt. Das wird<br />

illustriert durch die beiden Schlangen des Caduceus. Es ist die<br />

Doppelkraft des positiven und des negativen Lebensatems, welcher<br />

in alle Gewebe des Körpers übertragen wird. In jedem<br />

ovalen Feld kreuzen sie zur anderen Seite. Es gibt fünf solcher<br />

Kreuzungen im menschlichen Körper, die den fünffachen Energiefeldern<br />

in der Natur entsprechen, die in die Konstitution des<br />

Menschen als Empfangssets oder -felder für die Wirkung der<br />

fünf Kräfte oder Senderwellen in der Natur eingebaut sind. Da<br />

wo sie sich in jedem Feld kreuzen, entsteht ein neutrales Funk


tionszentrum. Diese Zentren sind durch Verzweigungen von<br />

Nervenleitungen mit dem zerebrospinalen System verbunden.<br />

Hierzu ist anzumerken, dass in diesen Stromkreuzungen die<br />

Polarität von einer Seite auf die andere wechselt – aber die linke<br />

Seite des Körpers bleibt negativ und die rechte Hälfte bleibt positiv<br />

trotz der zentralen Polarisationen (siehe Buch II, Chart <strong>Nr</strong>.<br />

1, Figur 5). Dieser Lebensatem nimmt zu und stimuliert und<br />

erhält alle Funktionen. Indem er kreuzt wird er heruntertransformiert,<br />

genutzt und vervielfältigt seine Aktionen in verschiedenartigen<br />

Funktionen und Feinheiten der Unterstützung der<br />

Gewebe in ihren Aktivitätsmustern. In diesem Chart und im<br />

Chart <strong>Nr</strong>. 2 im Buch II werden die Hauptfunktionen jedes Ovals<br />

entsprechend ihrem physiologischen Einsatz dargestellt.<br />

Der aufrechte Stab des Caduceus repräsentiert die fünf Energien<br />

des Baums des Lebens, der zum Rückenmark und zur Wirbelsäule<br />

wird. Nachdem diese feineren Ströme drahtloser Energie<br />

Nerven, Arterien, Venen und Verbindungen für sich selbst<br />

geschaffen haben, kann man sich kaum vorstellen, dass jemand<br />

auf die Idee käme, sie würden nun aufhören zu existieren und<br />

zu arbeiten. Jedermann geht davon aus, dass eine einmal gebaute<br />

Radiostation nicht nur weiter existiert, sondern mit Drähten<br />

und drahtlos nun auch arbeitet. Genauso ist es bei der<br />

menschlichen Konstitution, die ein ausgeklügeltes Empfangsnetz<br />

für die kosmischen Kräfte darstellt, die den Menschen<br />

erhalten. Sein feinerer Mechanismus ist sowohl drahtlos als<br />

auch mit Drähten und Überträgern für den speziellen Prozess<br />

der Heruntertransformation von Organen versehen. Dies ist<br />

ein doppelte Aktion – Empfangen und Senden – in den eigenen<br />

Feldern.<br />

randolph stone – chart no. 1<br />

In Ägypten (Relief ca. 350 v. Chr.) war Hermes als der ibisköpfige Gott Thot bekannt.<br />

So wie wir einen Radioapparat brauchen um die Energiemuster,<br />

die als Klang oder Lichtwellen gesendet werden, zu verdichten<br />

und zu reproduzieren, genauso hat der Mensch beide<br />

Mechanismus und einen (Empfangs-)Schirm in den verschiedenen<br />

sensitiven Geweben seines Körpers. Angewandt auf die<br />

Anatomie und Physiologie des Menschen ist das eine aufregend<br />

neue Idee. Doch bei tieferer Reflektion wissen wir, dass<br />

der Mensch niemals ein Radio gebaut oder eine andere Erfindung<br />

gemacht haben könnte, wenn das Prinzip nicht bereits<br />

existierte und im Menschen selbst und im Kosmos wirksam<br />

wäre. Der Mensch stimmt sich nur ein und kopiert die Universellen<br />

Muster und Ideen und passt sie seinem eigenen Gebrauch<br />

an.<br />

Die fünf ovalen Kraftlinien, die dieses großartige Symbol des<br />

Lebens und Atems einschließen, sind die fünf speziellen elektromagnetischen<br />

Sinnenorgan-Wellen, die über den menschlichen<br />

Körper in entgegengesetzter Richtung auf jeder Hälfte fließen;<br />

auf der rechten Seite vorne abwärts und hinten hoch, und auf<br />

der linken Seite vorne aufwärts und hinten runter (siehe Charts<br />

<strong>Nr</strong>. 3, 5, 6, 7, 8, in Buch II). Die Zeichen der Fische, die in die<br />

entgegengesetzte Richtung schwimmen, geben ebenfalls einen<br />

Hinweis auf den Fluss dieser psychologischen Kraft. Dies sind<br />

die direkten Ströme der fünf Sinne und sie kreuzen nicht zur<br />

anderen Seite, sonst würde es zu einer Verwirrung der fünf<br />

Sinne führen. Beide, Mensch und Tier, brauchen einen klaren<br />

Wahrnehmungs-Sinn für ihre Sicherheit und mentale Integrität.<br />

Einer dieser Sinne prädominiert im allgemeinen bei den nichtmenschlichen<br />

Wesen. Vögel wie der Adler und Falke schwingen<br />

sich in große Höhen auf, wobei sie doch eine ganz scharfe<br />

Sicht auf den Boden behalten. Andere Tiere sind auf den<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 15


Geruchssinn oder das Hören als Hauptsinn für die Nahrungssuche<br />

und Gefahreninformation angewiesen, usw.<br />

Diese elektromagnetischen Wellen gleiten über die Körperoberfläche<br />

in einer Entfernung von etwa 1,25 cm. Ihre Natur ist<br />

von magnetisch–sensorischer Anziehung und sie übertragen<br />

definitiv sensorische Impulse von außen und von innen. Sie<br />

fließen über die fünf Finger als ihren neutralen Pol und über<br />

die fünf Zehen als ihren negativen Bewegungspol. Dieses sind<br />

die lebendigen drahtlosen Energiewellen, mittels derer die<br />

Zonen-Therapie ihre phänomenalen Resultate erzielt. Es ist<br />

schade, dass diese Therapieform nur die fünf Linien auf jeder<br />

Seite des Körpers für ihre Behandlung nutzt, da der Erfolg sehr<br />

viel größer hätte sein können, wenn die grundlegenden Ströme<br />

und ihre <strong>Polarity</strong> Funktion bekannt gewesen wären.<br />

In meinen Textbüchern <strong>Nr</strong>. I und II sind diese Prinzipien an<br />

Hand von Zeichnungen dargestellt. Die Prinzipien basieren auf<br />

einem integrativen System von strukturellen und funktionalen<br />

Verbindungen der Ströme. Die Erklärungen für die Richtung<br />

der Wellen gehen ebenfalls aus den Charts <strong>Nr</strong>. 3, 5, 6, 7, und<br />

8 im Buch II übersichtlich hervor.<br />

Dieses symbolische Schlüssel-Chart der <strong>Polarity</strong> Prinzipien führt<br />

uns die großartige Beziehung des Menschen zum Universum<br />

vor Augen und zeigt eine klare strukturelle Verbindung der einzelnen<br />

Teile zueinander. Es gründet alles auf den Gesetzen des<br />

Dreier-Prinzips in Aktion. Der Bau des Menschen und seine<br />

Funktionen sind dieselben wie die des Atoms und des Universums.<br />

Er steht zwischen diesen beiden Polen. Der Mensch kann<br />

die Höhen des Unendlich Großen und die Tiefen des unendlich<br />

kleinen Atoms ausdrücken, welche ihn konstituieren.<br />

Dr. Randolph Stone bei einer Demonstration der Beziehungen der<br />

fünf Elemente zu den fünf Fingern<br />

16<br />

randolph stone – chart no. 1<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

Die Seele ist die Essenz des Seins und des Lebens im Körper,<br />

und sie wirkt über das Gehirn und das Zentrum des Rückenmarks<br />

bis zum Ende des Steißbeins als eine doppelte neutrale<br />

Energie. Die Arme und Beine sind Hebel polarisierten Ausdrucks<br />

für Bewegung und Fertigkeiten. Der zerebrospinale Fluid<br />

(Liquor) scheint als ein Sammelbecken und Überträger für ultrasonische<br />

und Lichtenergie zu fungieren. Er badet das Rückenmark<br />

und ist ein Reservoir der feineren Essenzen, welche von<br />

diesem flüssigen Medium durch all die feinen Nervenfasern<br />

als das erste luftige Geist- und Lebensprinzip im menschlichen<br />

Körper geführt werden. Mittels dieser neutralen Essenz agiert<br />

der Geist in und mittels der Materie als das Licht der Intelligenz.<br />

Das macht ihn zum »Regenten« dieser feinen Energie in den<br />

Funktionsfeldern. Geistige Energie ist eine Tatsache, so gewaltig<br />

und sogar noch gewaltiger als atomare Energie. Ein mentaler<br />

Block ist oft eine sehr ernste Sache.<br />

Wer kann die geistige Funktion erneuern oder ausbalancieren?<br />

Die Seele agiert durch die geistige Substanz, energetisiert die<br />

polarisierten Felder des Gehirns für spezifische Funktion und<br />

Bewegung. Die sensorischen Felder sind vorne und an oberen<br />

Teil des Gehirns. Die motorischen Felder sind hinten und am<br />

unteren Teil des Gehirns. Die Bewusstheit des Wachzustandes<br />

liegt im vorderen Teil des Gehirns, an einer Stelle zwischen den<br />

beiden Augen und direkt über der Nase. Im Schlafzustand steigt<br />

die Essenz in tiefere Zentren herab. So sieht dann eine lebendige<br />

Physiologie der Energiefunktionen aus.<br />

In diesem Chart wird das Lebensprinzips der Seele durch die<br />

beiden Flügel als ultrasonische Energie oder positive Aktion dargestellt,<br />

und als strahlende Lichtwellen oder die negative Energie<br />

der Wahrnehmung und der Konzeption von Ideen und Impulsen.<br />

Dies ist das Prinzip der Sehkraft und des Gedächtnisses<br />

als Sammlung von Eindrücken, ähnlich einem photographischen<br />

Prozess. Physikalische Funktionen sind heruntertransformierte<br />

Ströme primärer Energie, die durch Überträger (wie<br />

Nerven, Arterien, Venen und Lymphgefäße) für spezifische<br />

Prozesse agieren.<br />

Obstacles are God`s design<br />

To make a man with a spine.<br />

Quelle: Dr. Randolph Stone »Chart <strong>Nr</strong>. 1, Psycho-Physiological<br />

Key-Chart Ancient and Modern for <strong>Polarity</strong> Therapy« aus Vol.I,<br />

b.III, S.26-30, für »pep« übersetzt von Regine Dermitzel, RPP<br />

in Berlin. Bildauswahl von Ulrike Harder.


<strong>Polarity</strong> und<br />

Familienaufstellungen<br />

von Sonja Becker<br />

Familienaufstellungen sind in den letzten Jahren ja sehr bekannt<br />

geworden. Viele Menschen haben ihren Nutzen erfahren können,<br />

viele haben sich eine Meinung gebildet, mit und ohne<br />

eigene Erfahrungen.<br />

Das Prinzip, mit dem dabei gearbeitet wird und das dabei seine<br />

Heilkraft entfaltet lautet: Jeder, der dazugehört, hat das gleiche<br />

Recht auf Zugehörigkeit.<br />

Nach meiner RPP-Ausbildung 1994 bis 1996 bei Dr. James Feil<br />

in Berlin habe ich an einer einjährigen Fortbildung in Familienaufstellungen<br />

bei Lazslo Mattyasovsky aus Wasserburg bei<br />

München teilgenommen. Seitdem und nach weiteren Fortbildungen<br />

arbeite ich auch mit dieser Methode.<br />

Ich habe von vorn herein das größere <strong>Polarity</strong>-Prinzip gehalten<br />

und das Familienstellen vor diesem Hintergrund betrachtet<br />

und verstanden. Im Äußeren unterscheidet sich eine von<br />

mir geleitete Familienaufstellung wenig von der anderer AufstellungsleiterInnen.<br />

Durch das Halten des <strong>Polarity</strong>-Prinzips je-<br />

polarity und familienaufstellungen<br />

doch ist es für mich zu einer <strong>Polarity</strong>-Arbeit mit anderen Mitteln<br />

geworden. Ich arbeite mit dem Familien- statt mit dem Körpersystem,<br />

berühre nicht beide Pole mit meinen Händen, sondern<br />

halte sie als Positionen im Raum und stelle mich neben<br />

sie, um sie auf- und wahrzunehmen, und habe mit den StellvertreterInnen<br />

sprechende Pole – ein Privileg.<br />

Am Anfang stand für mich die Frage im Mittelpunkt: Wie finde<br />

ich eine Lösung, einen guten Platz für jeden in diesem System?<br />

Mit der Zeit haben sich die Antworten auf diese Frage als leicht<br />

zu finden herausgestellt. Das Bild, mit dem ich arbeitete war<br />

das des Körpers: Wie findet jedes Körperteil einen guten Platz<br />

im Körper? Es gibt die Anatomie, die darauf Antworten hat.<br />

Und das <strong>Polarity</strong>-Prinzip, das jedem Plus-Pol einen guten Platz<br />

im Verhältnis zum Minus-Pol und zum neutralen Pol einräumt.<br />

Auch in Familien gibt es eine Art »Anatomie« der guten Plätze,<br />

der Pole.<br />

Die schwierigere Frage war dann: Wie begleite ich die KlientInnen<br />

von dem Platz ihres bisherigen inneren Bildes zum<br />

neuen Platz im neuen Bild? Welche Schritte sind gangbar, welche<br />

Unterstützung ist notwendig, was ermöglicht einen wirklichen<br />

inneren Schritt, im Zusammenhang mit dem äußeren?<br />

Die gefundene Antwort war: Sicherheit, Vertrauen, genügend<br />

Zeit, Langsamkeit, kleine Schritte. Wir brauchen den Kontakt<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 17


zu Ressourcen, um uns Herausforderungen stellen zu können.<br />

Das ist die gleiche Vorgehensweise wie in der Trauma-Arbeit.<br />

Marie-Louise Muller hat in der <strong>Polarity</strong>-Ausbildung in Zürich<br />

ein schönes Bild für ein Verständnis von Trauma-Geschehen<br />

angeboten: Wie beim Mikado-Spielen kommen einzelne Stäbchen,<br />

das heißt Erfahrungen, Lebensbereiche oder eben Familienmitglieder<br />

durch den »Wurf« des Lebens, durch Schicksal<br />

abhanden, sind »unterkoppelt« mit den anderen. Andere sind<br />

so miteinander »überkoppelt«, dass ein Bewegen des einen<br />

nicht möglich ist, ohne einen anderen mit zu bewegen. Die<br />

angemessene Vorgehensweise zur Klärung ist mit Langsamkeit,<br />

Achtsamkeit, Präsenz, Konzentration und in kleinen Schritten.<br />

Beim Familienaufstellen haben wir es nun sehr häufig mit Traumatischem<br />

zu tun: mit ausgeschlossenen Familienmitgliedern,<br />

schwerem Schicksal wie frühem Tod, Krieg, Flucht, Vergewaltigung,<br />

Trennung, Abtreibung, Verlust, Missbrauch, mit<br />

Opfern und Tätern. Auch wenn sich die konkreten Ereignisse<br />

oft schon vor Generationen ereigneten, so ist oft Überwältigung<br />

ein wesentlicher Bestandteil dieser Erfahrungen.<br />

Die verlorenen Beziehungen und Bindungen wieder zu finden,<br />

sie wieder aufzunehmen, zu Nahes wieder auf einen gesunden<br />

Abstand zu bringen – das sind alles Dinge, die in der<br />

<strong>Polarity</strong>-Körperarbeit wie beim Familienstellen zentral sind.<br />

Nach dem <strong>Polarity</strong>-Modell halte ich in mir beide Pole und finde<br />

angemessene Vorgehensweisen, Angebote, die die Energie zwischen<br />

den beiden Polen wieder in freien Fluss bringen können.<br />

Wir arbeiten also am negativen Pol des Familiensystems,<br />

wie wir bei der Trauma-Arbeit z.B. mit der direction of ease<br />

18<br />

polarity und familienaufstellungen<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

der Zehen als negativem Pol der langen Wasserlinien arbeiten<br />

können.<br />

Die Liebe zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern, Früheren<br />

und Späteren, Großeltern und Enkeln kann genau so<br />

blockiert sein wie die zwischen Hüften und Schultern oder<br />

Nacken und Kreuzbein.<br />

Dem Ganzen ist am meisten gedient, wenn alle, die dazugehören,<br />

auch dazugehören dürfen, den ihnen gebührenden<br />

Platz, die ihnen gebührende Anerkennung, Würdigung, Achtung<br />

bekommen und Verbundenheit mit dem Ganzen haben.<br />

Die Lösung findet sich mit Hilfe meiner Neutralität, die ich dem<br />

System zur eigenen Ausrichtung anbiete. Wie berührend und<br />

befreiend es ist, wenn sich bisher Getrenntes in Liebe wieder<br />

verbindet, welcher Raum sich dabei öffnet – das kennen wir<br />

wohl alle.<br />

Wenn ich diesen Prozess vor dem Hintergrund der Elemente<br />

betrachte, dann geht es oft um Wasser, das seinen Weg auf<br />

die Erde sucht, Bindungen, die als bestehende anerkannt sein<br />

wollen, Schmerz, der zu Ende gefühlt und ausgedrückt sein<br />

will, und Feuer der Evolution, Verzeihlichkeit, mit klarem Weg<br />

auf die Erde, nämlich der Wiederherstellung klarer Grenzen,<br />

der Übernahme von Verantwortung. Ist der Boden der Tatsachen<br />

einmal erreicht, die Struktur wiederherstellt, findet die<br />

Energie, die Liebe, ihren Weg ganz von allein wieder.<br />

Die Autorin (Text und Bild): Sonja Becker ist Heilpraktikerin,<br />

<strong>Polarity</strong> Therapeutin (RPP) und Familienaufstellerin. Sie praktiziert<br />

und unterrichtet in Berlin und Hamburg.<br />

» Das Leben ist ein Lied. Es hat seinen eigenen Rhythmus der Harmonie. Es ist eine Symphonie von all den Dingen,<br />

die existieren, im Dur und Moll der Polaritäten. Es fügt die Disharmonien durch Gegensätze zu einer Harmonie,<br />

die das Ganze vereint in einer großen Symphonie des Lebens. Durch Erfahrung zu lernen in diesem Leben, sich<br />

dieser Symphonie bewusst zu sein, die Lektionen des Lebens zu wertschätzen und zu verschmelzen mit dem Ganzen,<br />

ist der Sinn unseres Daseins. «<br />

Dr. Randolph Stone<br />

POLARITY


<strong>Polarity</strong> mit Stimmgabeln<br />

Erfahrungen von Rita Rossa<br />

Musik beeinflusst unsere Lebensenergie. Zum »Bindeglied zwischen<br />

Göttern und Menschen« erklärte sie der griechische Philosoph<br />

und Mathematiker Pythagoras, für die Sufi gar ist Leben<br />

selbst »nichts anderes als Musik«. Wenn wir uns ihr hingeben,<br />

kann sie uns aufrütteln, melancholisch oder freudig stimmen<br />

oder in einen Zustand der Stille versetzen, der uns öffnet für<br />

die Ebenen des Unbewussten.<br />

Seit über einem Vierteljahrhundert forscht der amerikanische<br />

Naturheilkundearzt, <strong>Polarity</strong>-Therapeut und Musiker Dr. John<br />

Beaulieu über die Wirkung von Vibration und Klang auf den<br />

menschlichen Körper und seine Energiesysteme. Auf der Basis<br />

von 8 Hz entwickelte er eine Reihe spezifischer Stimmgabeln,<br />

deren Frequenzen die Zellen anregen, sich an ihren ursprünglichen,<br />

vitalen und ausgeglichenen Zustand zu erinnern. Mit<br />

ihrer Hilfe können Klänge, Intervallbeziehungen und ihre Resonanzen<br />

im Körper so einfach wie gezielt zur Selbstheilung beitragen.<br />

Im folgenden möchte ich anhand von zwei Beispielen<br />

aufzeigen, wie breitgefächert die Einsatzmöglichkeiten<br />

und die Wirkungsweise dieser Stimmgabeln im Rahmen<br />

einer <strong>Polarity</strong>-Sitzung sein können.<br />

Hexerei – oder was?<br />

Eine der ersten sehr einprägsamen Erfahrungen mit<br />

der Stimmgabel C 128 machte ich mit einer Patientin,<br />

Mitte 40. Sie kam in meine Praxis mit einem akuten<br />

Hämatom auf der gesamten linken Pobacke, das<br />

sie sich bei einem Treppensturz zugezogen hatte. Es<br />

war ein Farbenschauspiel: violett, blau, grün, gelb bis<br />

schwarz, das Ganze hart und ordentlich geschwollen<br />

(nur noch eine Hose passte ...)! Ich setze rund um das<br />

Hämatom an 7-8 Stellen die schwingende C 128 auf<br />

den Körper, jeweils 2-3 Mal pro Stelle. Schon während<br />

der Behandlung meinte die Patientin, es würde<br />

angenehm »britzeln« ...<br />

Einen Tag nach der Behandlung, Telefonanruf: Schon<br />

am Abend sei die ganze Stelle lediglich rosa gewesen,<br />

am nächsten Morgen war nichts mehr von dem<br />

Hämatom zu sehen und spüren! Keine Farben, keine<br />

Härte, keine Schwellung – worauf ihr Mann gemeint<br />

habe, »bei welcher Hexe sie denn bloß gewesen sei«...<br />

Ein Patientenbericht *<br />

In einer <strong>Polarity</strong>behandlung war ein Zustand der Stagnation<br />

erreicht, es ging nichts auf, es gab keine<br />

Schmerzen, es gab keine deutlichen Hinweise, dass<br />

sich etwas bewegte. Diese Blockade wurde von Frau<br />

Rossa verbalisiert, ich hatte sie noch nicht mal recht<br />

bemerkt. Sie setzte dann die Stimmgabel an verschiedenen<br />

Stellen meines Körpers auf und brachte damit<br />

alles in Schwingung. Ich sah mich in einen Zustand<br />

versetzt, indem ich plötzlich Zugang zu einer anderen<br />

Dimension hatte. Ich hatte ganz unbedingt das<br />

Gefühl, direkt vom Leben gerufen zu werden. Das Leben<br />

hatte etwas wie eine eigene Person, wobei Person<br />

ein durchaus unzulänglicher Hilfsbegriff ist, es ist wie<br />

eine unendliche Wesenheit erfahrbar gewesen, die<br />

mich wach rufen möchte, als Teil ihrer selbst. Mir fielen<br />

dann sehr schnell die Zeilen aus Hesses »Stufen«<br />

aus der polarity-praxis: erfahrungen mit stimmgabeln<br />

ein: »Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden, wohlan denn<br />

Herz, nimm Abschied und gesunde.«<br />

Dieser Abschied erschien mir in dem Moment und auch später<br />

im Nachhall der Erfahrung als ein Abschied vom Traumzustand,<br />

ein Abschied von dieser reduzierten Art zu leben. Das<br />

Erlebnis, mich als Teil dieses unendlichen Lebens erfahren zu<br />

dürfen, wirkt weiterhin in mir nach, ich kann es immer wieder<br />

wach rufen, und es wirkt wie eine kontinuierliche Medizin, die<br />

nach und nach eine andere mentale Struktur erschafft, die mich<br />

diesen »Ruf« immer besser in mein Leben integrieren lässt.<br />

Die Nacht nach dieser Erfahrung bescherte mir deutliche Träume<br />

von angstvollen Erlebnissen, die offensichtlich mit meiner<br />

Kindheit zu tun hatten und einen Hinweis auf die Heilung einer<br />

bestehenden Wunde enthielten. Das bestärkte mich in dem Wissen,<br />

dass diese Erfahrung sehr tiefe Schichten meines Körpers<br />

erreicht und berührt, in neue Schwingungen versetzt hatte.<br />

* notiert im Oktober 2003, ca 14 Tage nach der Behandlung<br />

Die Autorin: Rita Rossa, <strong>Polarity</strong>therapeutin (RPP) in Freiburg<br />

Infos zur Forschung von John Beaulieu: www.biosonics.com<br />

Bezugsadresse für Stimmgabeln in <strong>Deutschland</strong> (neu!): Lilo Hehn<br />

Rieck (RPP), Tel. 02225-7046171, lilo_hehn_rieck@yahoo.de<br />

Dr. Stone in einem Vortrag über Energie und Klang in den 70er Jahren<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 19


<strong>Polarity</strong>-Diät Kochbuch in Arbeit!<br />

Geheimtipps aus der <strong>Polarity</strong>-Küche<br />

Bald ist es so weit: Dank Urs Honauer vom Schweizer <strong>Polarity</strong><br />

Zentrum in Zürich, der uns seine umfangreiche Rezeptsammlung<br />

zur Verfügung stellte, sowie einzelner <strong>Verband</strong>smitglieder<br />

und Teilnehmer der aktuellen RPP-Ausbildung in Freiburg, die<br />

unserem Aufruf in der letzten »pep« folgten, kann Lily Merklin<br />

nun an der Fertigstellung eines Diät-Kochbuchs basteln, das<br />

zu Beginn des neuen Jahres über den <strong>Verband</strong> zu beziehen<br />

sein wird.<br />

Als kleiner Vorgeschmack hier schon mal drei ungewöhnliche<br />

Rezepte aus dieser Sammlung:<br />

Auberginenschiffchen<br />

Auberginen (pro Person circa 2 Stück) vorsichtig aushöhlen<br />

und einen circa 1-2 cm dicken Rand stehen lassen. Das Fruchtfleisch<br />

würfeln und in wenig Wasser dünsten. Mit klein geschnittenen<br />

Pflaumen, Zwetschgen und/oder Aprikosen mischen,<br />

abschmecken (wahlweise mit Zimt und Kardamon oder<br />

mit Pfeffer und Koriander). Diese Masse wieder in die Auberginenschiffchen<br />

füllen und im Backofen überbacken.<br />

20<br />

geheimtipps aus der polarity-küche<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

Spargel-Erdbeer-Salat<br />

Spargeln schälen (ein Pfund reicht etwa für vier Personen), in<br />

circa 2-4 cm lange Stücke schneiden und in wenig Wasser dünsten.<br />

Erdbeeren klein schneiden und mit den abgekühlten Spargeln<br />

mischen.<br />

Soße:<br />

- Zitronensaft<br />

- das Gemüsewasser vom Dünsten<br />

- möglichst geschmacksneutrales Öl<br />

- Pfeffer<br />

Weißer Engel<br />

(ein ganz besonderer Drink von Petra März)<br />

- 1 Mango<br />

- 1 Banane<br />

- 1-2 EL weißes Mandelmus<br />

- evtl. etwas Ahornsirup<br />

- circa 1/2 l Wasser<br />

im Mixer oder mit dem Pürierstab sämig mixen.<br />

Guten Appetit!


Reinigungsdiät-Tagebuch<br />

von Raffael Zimmermann<br />

Montag, 19. Juli <strong>2004</strong><br />

Aufstehen mal früher als sonst, wenn ich um 8 Uhr arbeiten<br />

muss. Andrea ist bei mir, also erst 6.50 raus und ab in die Küche:<br />

2 Grapefruit, 2 Orangen, 2 Zitronen schälen, in kleine Stückchen<br />

schneiden, das Weiße wegmachen. Danach 6 Knoblauchzehen<br />

und 6 Esslöffel Olivenöl in den Püriertopf. Rein mit dem<br />

Stab, die linke Hand schützend über den Topf und ran mit den<br />

Watts. In Sekundenschnelle wühlt sich der Pürierstab durch die<br />

Fruchtstücke und schon ist er fertig, der erste sogenannte<br />

Leberflash, der die Leber wie eine Schiffsmaschine auf hoher<br />

See auf Touren bringen soll, mit<br />

dem Knoblauch, welcher die Ver-<br />

kalkung der Arterien wieder auflösen<br />

soll. Ein Putzmittel der Natur.<br />

Als die beiden Schalen vor uns<br />

stehen, schaue ich schon ein<br />

wenig unsicher: Kein Käffchen,<br />

keine Croissant mit Butter, nein:<br />

Leberflash und das war’s.<br />

Während wir »speisen« köchelt<br />

unser Reinigungstee vor sich hin. Zehn Minuten soll das dauern,<br />

dann ist der Tee fertig.<br />

Als ich mit dem Rad zur Arbeit fahre, horche ich in mich hinein:<br />

Tut mir das gut oder muss ich jetzt kotzen, wenn sich Knoblauch-<br />

bzw. Olivenölgeschmack irgendwie im Gaumen durchsetzen<br />

werden. Nichts dergleichen. Ich komme pünktlich an,<br />

kein Kollege riecht was, also ran.<br />

Beim Vesper stellt uns die Kundin<br />

Bauernwürste mit Brot und Kaffee<br />

hin. Meine Kollegen schlagen zu,<br />

Raffael trinkt seinen Reinigungstee<br />

und isst die Banane, welche<br />

ich probehalber mitnahm. Ob ich<br />

danach noch Hunger habe? Ich<br />

habe keinen Hunger und wir arbeiten<br />

munter fort.<br />

Am Nachmittag in den Migros<br />

Freiburg. Einkaufen. Alles sind für<br />

mich ferne Welten: Schokolade,<br />

Erdbeertörtchen, Fisch, Nudeln,<br />

Käse. Ich komme zu einem Regal,<br />

bei dem ich noch nie stehenblieb:<br />

Studentenfutter, Rosinen, Feigen,<br />

Salatmischung (mit Sonnenblumen,<br />

Kürbis- und anderen Kernen)<br />

werden munter eingepackt.<br />

Danach Grapefruit, gute Orangen<br />

und annehmbare Zitronen.<br />

Zuhause Käffchen-, nein Tea-Time:<br />

Reinigungstee köcheln, Studentenfutter<br />

ausgepackt und los<br />

geht’s: Tour de France angeworfen, doch leider: es wird nichts,<br />

es ist Ruhetag. Also Zeitung lesen, 2 Liter Reinigungstee trinken.<br />

Er schmeckt und das Studentenfutter auch.<br />

Abendessen. Gleich ran mit einem selbsterfundenen Rezept:<br />

Bohnen in 3/4 Liter Wasser 17 Minuten im Wasserdampf köcheln.<br />

Dazu ein Dip aus: Avocadostückchen, 1 kleingeschnittenen Zwiebel,<br />

1 Esslöffel Olivenöl, 2 kleingeschnittene Knochblauchzehen,<br />

raffaels reinigungsdiät-tagebuch<br />

»Denn die natürliche Nahrung wirkt wie Medizin,<br />

die in einem kranken und verunreinigten Körper<br />

tiefgreifende Heilkrisen hervorruft. Sie ist wie ein<br />

frischer Luftzug, der durch einen verschlackten Ofen<br />

fährt und schlechte Gase und alten, abgelagerten<br />

Ruß durch den Schornstein peitscht...«<br />

»Die Speisen müssen nicht nur nahrhaft, sondern<br />

auch wohlschmeckend sein und abwechslungsreich<br />

hergestellt werden. Es ist nicht einzusehen, warum<br />

nicht auch wir unsere Nahrung mit Vergnügen essen<br />

sollen! Darum lege ich bei meinen Rezepten sehr<br />

viel Gewicht darauf, dass sie anregend, ja pikant<br />

schmecken.«<br />

»Ebenso wichtig wie die richtige Zubereitung der<br />

Speisen ist der Wechsel in der Nahrung. Der<br />

Wechsel der Jahreszeiten bietet immer etwas Neues.<br />

Im Frühling die Salate, die Kräuter, Radieschen,<br />

Rhabarber und die frischen Eier. Zu Sommers<br />

Anfang Beeren und Kirschen, junge Gemüse, frische<br />

Grasbutter etc. Der Herbst schüttet das gehäufte<br />

Füllhorn seiner Gaben aus, und der Winter hat<br />

Hülsenfrüchte, Kraut- und Wurzelgemüse, Äpfel<br />

und Nüsse. Immer sollte vor allem das gegessen<br />

werden, was die Jahreszeit bietet und unser eigener<br />

Boden hervorbringt. Das ist für unser Wohlbefinden<br />

das wichtigste, weil naturgewollt.«<br />

viel grob gemahlenem Pfeffer und kleingeschnittenes Peperonistück.<br />

Mit dem Pürierstab bearbeiten.<br />

Pünktlich zu den Abendnachrichten ist das Essen fertig. Und:<br />

Es schmeckt wunderbar. Die Bohnen werden in den Dip getaucht<br />

und ich vermisse nichts.<br />

Dienstag, 20. Juli<br />

Das Zubereiten des Leberflashes jetzt schon fast Routine. Nachmittags<br />

läuft endlich Tour de France und das Studentenfutter<br />

schmeckt noch besser. Die Banane reichte wieder gut aus und<br />

die Kartons brechen nicht über mir zusammen. Der Umzug<br />

läuft gut.<br />

Abends mal Abwechslung: Zucchini und Aubergine werden in<br />

1/4 Liter Wasser gedämpft (10 Minuten). Dazu ein Dip aus Tomaten,<br />

Zwiebel, Knoblauch, Peperoni und Olivenöl. Vorher ein grüner<br />

Salat mit Radieschen und kleinen Tomaten.<br />

Mittwoch, 21. Juli<br />

Ich freue mich morgens schon<br />

richtig auf die Früchte mit dem<br />

Knoblauch und dem Olivenöl. Ich<br />

weiß jetzt, dass es mir schmeckt,<br />

dass ich satt werde und mich gut<br />

fühle. Vielleicht werde ich ja auch<br />

noch abnehmen, wer weiß? Wäre<br />

nicht schlecht.<br />

Dann furchtbarer Umzug mit Schubladen, in denen tausende<br />

Teilchen nicht verrutschen dürfen. Speise das Vesper draußen<br />

in einem Park mit Banane und Reinigungstee. Sehe die<br />

Kollegen ein überbackenes Käseteilchen essen und es kommt<br />

mir vor wie eine ferne Welt. Mir schmeckt meins und ich bin<br />

vollkommen zufrieden. Danach gehe ich auf den nahegelegenen<br />

Markt und kaufe mit Lust<br />

Heidelbeeren, Paprika aus dem<br />

Kaiserstuhl und Cherry-Tomaten.<br />

Was es doch Gutes gibt vom<br />

Markt!<br />

Doch die nachmittäglichen Studentenfutteressen<br />

und die abendlichen<br />

Dip- und zusätzlichen Salatessen<br />

drehen meinen Magen<br />

durch die Mangel. Ich habe das<br />

Gefühl, viel zu viel zu essen und<br />

beschließe, am Abend es bei einem<br />

gemischten Salat zu belassen.<br />

Gesagt, getan, ich halte<br />

mich dran und bin, ich kann es<br />

kaum glauben, einfach satt.<br />

Donnerstag, 22. Juli<br />

Der gemischte Salat vom Abend<br />

hat mir sehr gut getan. Nach dem<br />

morgentlichen Lebertrunk starten<br />

wir in einen netten Umzug: Es<br />

geht nach Schönau, zu einem kleinen<br />

Bauernhof mitten in hügliger<br />

Landschaft. Alles steht schon im<br />

»Schopf«, so dass die Arbeit leicht von der Hand geht. Um<br />

11 Uhr sitzen wir draußen im Gärtchen auf der Bank. Ich mit<br />

Reinigungs-Tee und Banänchen. Die Welt ist schön und mein<br />

Magen zufrieden. So bisschen spüre ich jetzt beim Arbeiten<br />

ein bestimmtes Rieseln in meinen Armen und Beinen.<br />

»Schlacken alle raus!« denke ich und stoße virtuell an auf ein<br />

Glas »Sekt Nature« auf meine körperliche Reinigung.<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 21


Nachmittags schönerweise kein zweiter Umzug. Also nichts<br />

wie nach Hause: Tour de France. Ritt über das Dach der diesjährigen<br />

Tour in den Alpen. Armstrong vor Klöden zusammen<br />

mit Rosinen, Nüssen und Reinigungstee.<br />

Müde, müde, müde... Ich könnte ewig schlafen. Will der Körper<br />

Ruhe für das Entschlacken...? Weiß nicht, aber da ich schlafen<br />

will, schlafe ich. Nur Andreas Anruf reißt mich bisschen<br />

aus den Federn: »Gut’s Nächtle«.<br />

Abends dann gekochte Zucchini mit Tomaten, Peperoni,<br />

Knoblauch, Olivenöl-Dip. Eine Zucchini reicht mir. Früher wären<br />

es gewesen: Lammkoteletts, Reis, Zucchini und Salat. Komisch,<br />

kein Hunger…<br />

Freitag, 23. Juli<br />

Nach dem Lebertrunk erwartet<br />

mich ein sehr komischer Umzug:<br />

Balken, Bretter, Holz über Holz.<br />

Wir müssen zweimal fahren, weil<br />

es soviel ist. Während ich die<br />

Bretter im immer heißer werdenen<br />

LKW aufschichte, läuft mir<br />

der Schweiß nur so runter und<br />

alles rieselt in mir. Vorsichtig<br />

beim Hochkommen nach dem<br />

Bücken! Gibt es Schwindelgefühle?<br />

Es gibt keine, der Orangen-<br />

Knobi-Olivenöltrunk ist Klasse.<br />

Doch die Rieselgefühle werden<br />

stärker, mein Bauch weniger,<br />

schön... Der Holzgeruch füllt den<br />

ganzen Wagen und nährt meine<br />

Seele. Holz ist einfach toll!<br />

Am Nachmittag eine mittelinteressante<br />

Tour-Etappe. Ich beschließe,<br />

vom Studentenfutter<br />

zu lassen und mal ein Früchtedessert<br />

auszuprobieren: Heidelbeeren,<br />

Pfefferkörner, Saft einer<br />

Zitrone in den Pürierstab geben,<br />

Dazu dann geröstete Salatnuss-<br />

Mischung drüberstreuen.<br />

Samstag, 24. Juli<br />

Der heutige Umzug ist oberhart: 5. Stockwerk, irre viel Stufen.<br />

Ob jetzt mein Lebertrunk reicht? Wir hauen 130 Kartons in<br />

eineinhalb Stunden mit 3 Leuten runter in den LKW. Ich schwitze,<br />

meine Adern, Gelenke rieseln und rieseln, mein Hemd hängt<br />

und liegt nicht mehr am Bauch, keiner beschwert sich über<br />

Knoblauchgeruch. Wir sind alle am Ende. 10 Uhr gibt es Frühstück<br />

von der Kundin. Griff zu Banane und Reinigungstee. Es<br />

genügt mir.<br />

Nachmittags ganz kurz: eine halbe Stunde Zeitfahren bei der<br />

Tour. Lance vor Ullrich, wie gehabt. Reinigungstee und Studentenfutter,<br />

dann ab nach Basel. Bei Andrea einen wunderbaren<br />

Mischsalat, danach den Super-Super-Dip (gekochte Aubergine,<br />

gekochte Paprika (gelb), Olivenöl, frische Knoblauchzehen<br />

(2), eine frische Tomate, durch den Pürierstab gedreht, danach<br />

2 Stunden im Kühlschrank) und zwei weitere Dips (einen mit Avocado<br />

als Grundlage, einen mit Radieschen) zu wunderbar schmekkenden<br />

einfachen Gurkenscheiben. Ein Essen zum Verlieben.<br />

Danach auf dem Balkon die Nacht hereinziehen lassen...<br />

Sonntag, 25. Juli<br />

Ach schönes Basel. Jetzt am Morgen gab es normalerweise gu-<br />

22<br />

raffaels reinigungsdiät-tagebuch<br />

»Wir Vegetarier werden sehr oft gefragt, wie oft wir<br />

am Tage essen. Der Fragesteller glaubt nämlich,<br />

dass wir zu Hause stets das Brotmesser neben uns<br />

liegen haben und Obst immer in erreichbarer Nähe.<br />

Wenn wir spazieren gehen, so sucht man in Gedanken<br />

in unseren Taschen immer Äpfel und Nüsse<br />

(das war bei den Vegetariern der alten Schule allerdings<br />

auch oft der Fall), kurz, wir sollen so etwas<br />

wie menschliche Wiederkäuer sein, weil man unserer<br />

Nahrung keine rechte Kraft zutraut. Dass gerade<br />

das Gegenteil der Fall ist, das wird uns jetzt von der<br />

Wissenschaft bewiesen, indem sie der nährsalzund<br />

vitaminreichen Früchte- und Gemüsenahrung<br />

die Hauptbedeutung für die menschliche Ernährung<br />

zumisst. Während der Gemischtköstler zumeist 4<br />

bis 5 Mahlzeiten am Tage zu sich nimmt, braucht<br />

kein Vegetarier mehr als drei.<br />

Man muss bedenken, dass erst nach 4 Stunden der<br />

Magen leer ist nach einem einfachen Mahl. Wie soll<br />

er seine Arbeit bewältigen, wenn ihm schon nach 2<br />

Stunden eine neue Ladung aufgebürdet wird. Er<br />

wird selbstverständlich bald nichts mehr als<br />

Pfuscharbeit liefern können, genau so, wie ein mit<br />

Arbeit überlasteter Mensch.«<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

ten Milchkaffee, frische Croissants und die Sonntagszeitung<br />

der Neuen Zürcher. Nun gibt es Leberflash und einen Spaziergang<br />

bei schönem Wetter. Wir bewundern die Blumen des Kiez.<br />

Abends essen wir das Restprogramm vom Vortag. Trotz aller<br />

Genüsse blieb soviel für uns übrig... Zufrieden, ohne Hungergefühle<br />

reise ich nachts nach Freiburg.<br />

Montag, 26. Juli<br />

Bei den Umzügen ist mir zunehmend leichter. Alles geht besser<br />

von der Hand. Der Schritt ist schwungvoller, die Grundstimmung<br />

besser. Die Kollegen staunen ein bisschen: Raffael<br />

isst »nichts« und bricht trotzdem<br />

nicht zusammen. Die Müdigkeit<br />

nachmittags und abends ist nach<br />

wie vor groß. So weit ich kann,<br />

gebe ich ihr nach.<br />

Dienstag, 27. Juli<br />

Die Umzüge häufen sich. Zwei am<br />

Tage jetzt normal. Alles will jetzt<br />

umziehen. Das Essprogramm läuft<br />

gewohnt weiter und es geht mir<br />

gut. Jetzt winken schon die <strong>Polarity</strong>-Tage,<br />

dann wird’s gemütlicher.<br />

Schön...<br />

Mittwoch, 28. Juli<br />

Am Abend kommt Andrea, da<br />

muss was Besonderes her. Also<br />

gehe ich in den Migros Freiburg,<br />

hole noch gescheite Grapefruit<br />

und Orangen und dann gibt’s am<br />

Abend Diät-Schlemmerei. Vorspeise:<br />

Melonenschnitze (gelbe Melonen),<br />

darauf einen Dip aus: Heidelbeeren,<br />

1/2 frischen Peperoni, Saft<br />

einer Zitrone. Zum Verzieren frischen<br />

Schnittlauch darüber. Wir<br />

sehen, essen und es ist einfach<br />

Spitze... Wir nehmen eine zweite<br />

Portion und »verzichten« auf den Salat. – Hauptspeise: 45 Minuten<br />

in Zitronenwasser gekochte Artischocken, dazu den von mir verfeinerten<br />

Samstagsdip aus Basel mit nun: 1 gekochter Aubergine,<br />

1 gekochten roten und einer gelben Kaiserstuhlpaprika, 1/2 frischen<br />

Peperoni, 2 frischen Knoblauchzehen, 3 gekochten Karotten,<br />

mit Pürierstab gemixt und danach über Nacht im Kühlschrank<br />

aufbewahrt. Als wir gegessen haben, stelle ich fest: Das Essen<br />

war wunderbar... Auf zur <strong>Polarity</strong>-Woche!<br />

Donnerstag, 29. Juli bis Mittwoch, 4. August<br />

Abends treffen wir uns in der Runde zum Gespräch im Tagungszentrum<br />

Hohenwart. Wir tauschen in der <strong>Polarity</strong>-Ausbildungsgruppe<br />

unsere Erfahrungen mit der Diät aus und nach einigen<br />

Redebeiträgen, Gedanken und Anregungen aus der<br />

Gruppe spüre ich, dass diese Reinigungs-Diät noch eine ganz<br />

andere Dimension besitzt: Sie führt zur inneren Einkehr, hin<br />

zu den wesentlichen Bedürfnissen meines Lebens.<br />

Wollte ich denn wirklich immer essen, wenn ich aß...?<br />

Wenn ich den normalen Ess-Müll aus nicht gelebten Gefühlen,<br />

hineingestopften Ersatzbefriedigungen, das schlechte Essen aus<br />

Gedankenlosigkeit, Nicht-Wissen, aus Sorglosigkeit und systematisiertem<br />

Betrogenwerden durch die Ess-Industrie wegschiebe,<br />

was bleibt dann?


Es geht also nicht nur um die neuen Rezepte, es geht um ein<br />

mögliches neues Leben nach der Reinigungsdiät. Denn mit<br />

jedem Tag dieser Diät gewinne ich nach 46 Jahren Lebenszeit<br />

Abstand zum bisherigen Essen, sammle Erfahrungen mit einer<br />

Kost allein mit Gemüse und Obst. Die Sicherheit wächst mit<br />

jedem Tag Diät und ohne Hast und Gier kann ich in Ruhe überlegen,<br />

mit Behutsamkeit in meinen Körper hineinhorchen, was<br />

er denn wirklich braucht...<br />

Was erkenne ich als sinnlosen Müll an?<br />

Was bleibt für mich als wesentliches Leben, als gutes Essen,<br />

als schöner, begründbarer Genuss?<br />

Die Küche Hohenwarts wurde<br />

schon öfter von <strong>Polarity</strong>-Diätgruppen<br />

in Anspruch genommen.<br />

Doch sie leistete so etwas wie<br />

»Dienst nach Vorschrift« und das<br />

tat mir nicht wirklich gut. Schön<br />

war der immer gefüllte Nüsse-<br />

Mandeln-Rosinenteller in der<br />

Mitte unseres Arbeitsraumes.<br />

Sozusagen das Zentrum gegen<br />

Hungerängste. Doch wir stellten<br />

alle fest, dass uns Gemüse, Obst<br />

und Olivenöl durchaus in dieser<br />

Woche die Mägen füllten. Nur Begeisterung<br />

und Liebe der Küche<br />

fehlten halt...<br />

Donnerstag, 5. August <strong>2004</strong><br />

Schon der Morgen mit dem selbst zubereiteten Lebertrunk und<br />

dem guten Reinigungstee brachte freudige Lebensgeister wieder<br />

zurück. Am Abend hatte ich Lust auf ein Zucchini-Gemüse.<br />

Einfach Zucchini-Stückchen köcheln und danach mit einer Knoblauch-Olivenöl-Soße<br />

vermischen. Dazu einen Salat mit wieder einmal<br />

lebendigen, guten Tomaten und scharfen Zwiebeln. Was will<br />

mensch mehr...!<br />

Freitag, 6. August<br />

Nach dem Lebertrunk die Banane mit Reinigungstee eingepackt<br />

und ab zum Umzug. Ich freute mich auf den Abend.<br />

Wir waren zum Geburtstag meines jüngsten Bruders eingeladen<br />

und ich hatte mir schon vor der Diät vorgenommen,<br />

dort ein Glas gekühlten Sekts zu trinken. Andrea und ich brachten<br />

unseren Lieblingsdip aus Aubergine, Paprika, Tomate, Olivenöl<br />

und Knoblauch mit. Zusammen mit Gurkenscheiben waren sie<br />

unser ultimatives Abendessen, mit dem wir uns gegen die Geburtstags-Schlemmereien<br />

wappneten.<br />

Ich horchte und horchte in mich hinein. Was passierte nun in<br />

mir nach dem Glas Sekt? Irgendwie nichts Aufregendes. Der<br />

Ausflug in die »Normalität« ging sang und klanglos unter. Witzig<br />

war, dass die übrige Geburtstagsgesellschaft vom Thema<br />

Diät so gar nichts wissen wollte...<br />

Samstag, 7. August<br />

Nach dem Umzug gings gleich nach Basel zu Andrea. Sie hatte<br />

aus dem Buch von Marilyn Diamond »Fit fürs Leben« (Mit über<br />

350 Rezepten) ein wunderbares Gemüsegericht gezaubert.<br />

Blumenkohl und Mangold mit Senfkörnern, Gelbwurz, Koriander,<br />

Kreuzkümmel, Ingwer und Zwiebeln gewürzt, geköchelt. Danach<br />

mit 1/4Tasse Kokosflocken und eineinhalb Esslöffeln Zitronensaft<br />

abgeschmeckt. Mir wurde klar, dass es endlos viele Möglichkeiten<br />

gibt, Gemüse gut zuzubereiten und dass wir einfach<br />

raffaels reinigungsdiät-tagebuch<br />

»Auch die Kunst des Anrichtens, das Schmücken<br />

des Tisches mit Blumen und Grün trägt zur Bekömmlichkeit<br />

des Mahles bei. Durch den schönen<br />

Anblick wird unser Appetit auf ganz natürliche<br />

Weise gereizt. Das Wasser läuft uns, wie man so<br />

schön und treffend sagt, im Munde zusammen. Der<br />

Magen sondert seine Säfte, sein Peptin, in verstärktem<br />

Maße ab, und die Nahrung ist schon halb verdaut,<br />

wenn sie kaum gegessen ist. Im Übringen lebt<br />

man ja nicht vom Grobstofflichen der Nahrung<br />

allein, sondern auch von ihrem Aroma. Denn wie<br />

der Duft von Blumen, ist auch der Duft von Speisen<br />

Nervennahrung.«<br />

oft nur zu träge und einfallslos sind, mal anzuschauen, was<br />

die Erde für uns so bereitstellt.<br />

Sonntag, 8. August<br />

Nach dem Lebertrunk machen wir eine Wanderung und nehmen<br />

uns als Wegzehrung ein Sommer-Gazpacho (nach Marilyn<br />

Diamond) mit: Es ist eine Kaltschale und sollte länger gekühlt<br />

werden: Tomaten, Paprikas, Frühlings-Zwiebeln, 1/2 Gurke pürieren.<br />

Danach Olivenöl, gepresster Knoblauch, Zitronen-Saft<br />

zugeben. War bei der Hitze sehr erfrischend und sättigte vollkommen.<br />

– Am Nachmittag dieses Sonntages beschloss ich,<br />

ab Montag zur Aufbaudiät überzugehen, weil mir nun klar war,<br />

dass ich diese Aufbaudiät ganz<br />

langsam angehen musste, um mir<br />

klar zu werden, welche Lebensmittel<br />

mir gut tun und welche<br />

nicht. Das bedeutete aber, für<br />

mindestens 10 Tag jeweils nur ein<br />

neues »Nicht-Obst bzw. Nicht-<br />

Gemüse-Lebensmittel« wieder in<br />

mein Essen einzugliedern.<br />

Zum Abendessen gab’s dann -<br />

ich wunderte mich, dass ich erst<br />

jetzt darauf kam – eine ultimative<br />

Bruschetta à la Diät: in kleine<br />

Stücke geschnittene reife Tomaten<br />

und eine große kleingeschnittene<br />

Zwiebel werden mit ganz wenig<br />

Wasser in einer gusseisernen<br />

Pfanne weichgekocht. Danach wird<br />

eine Oliven-Öl-Knoblauch-Soße zugegeben. Ebenfalls noch einige<br />

Blätter Basilikum. Zum Hineinlegen, meinte Andrea.<br />

Montag, 9. August<br />

Heute galt es Viertel vor 5 Uhr aufzustehen, um den Zug zur<br />

Arbeit nach Freiburg zu erreichen. Andrea hatte mir schon eine<br />

Grapefruit für den Trunk und die Zitrone für das heiße<br />

Zitronenwasser liebevoll auf dem Küchentisch hingestellt. Die<br />

Kollegen beim Umzug witzelten über meine Banane mit<br />

Zitronenwasser und meinten, ein richtiges Steak wäre für mich<br />

doch jetzt genau das Richtige. Ich aber wusste, auf was ich<br />

mich heute freute: Auf Reis mit weichgekochter Paprika an Olivenöl-Knoblauch-Soße.<br />

Zum ersten Mal wieder Reis. Jeder Bissen<br />

eine Reise in altbekanntes-unbekanntes Land. Ein absoluter<br />

Leckerbissen.<br />

Dienstag, 10. August<br />

Für heute war mir klar, dass ich das Essen von Montag wiederholen<br />

würde mit einem Zusatz: Es würde Tomatensalat mit<br />

Zwiebeln, Basilikum und Mozzarella geben. Dafür nahm ich einen<br />

ganzen Mozzarella-Käse zur Feier des Tages...<br />

Mittwoch, 11. August<br />

Wir arbeiteten in Zähringen und der Kunde wollte uns in einem<br />

Café ein Frühstück bezahlen. Ich nahm mein Zitronenwasser<br />

mit und wusste, als ich das dunkle schöne Brot im Café sah:<br />

Jetzt ist es soweit. Das erste Brot seit dreieinhalb Wochen.<br />

Abends dann eine Bruschetta...<br />

Donnerstag, 12. August<br />

Abends kam Andrea zu Besuch. Zur Feier des Tages gab es<br />

Zander mit Reis und Zucchini. Dazu einen Salat des Sommers<br />

mit allem, was der Freiburger Markt so bietet... Aber noch keinen<br />

Wein, stattdessen Bio-Randen-Saft.<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 23


Freitag, 13. August<br />

Ein schönerweise kleiner Umzug und the first day with coffee...!<br />

Ich war dumm und doof – ich hätte einfach bis Basel<br />

warten sollen und einem gepflegten eidgenössischen Kaffee<br />

diese Ehre erweisen sollen –<br />

denn ich ließ mich von den Kolle-<br />

gen anstecken und trank einen<br />

Kaffee in einem ganz normalen<br />

Rieselfelder Stehcafé. Wie sagte<br />

mein Vater immer: Abwaschwasser...<br />

Nun ja. Dafür<br />

gab es am Abend noch einmal<br />

Reis mit Paprika...<br />

Samstag, 14. August<br />

Schon früh am Morgen ging es<br />

ins Donautal, die Kinder vom<br />

ersten Kindercamp abzuholen. In<br />

Beuron wieder der gleiche Fehler:<br />

Schöner Ort verführt zu einer<br />

Tasse schlechtem Kaffee... Dafür<br />

abends dann in Basel ein Gemüsegericht<br />

mit dem ersten Glas<br />

Rotwein seit über 5 Wochen:<br />

unserem Regaleali aus Sizilien. Er<br />

schmeckte so gut, dass ich wieder<br />

sinnlich erfuhr, warum er unsere<br />

Hausmarke wurde...<br />

Epilog<br />

»Wenn du die Absicht hast,<br />

dich zu erneuern, tu es jeden Tag.«<br />

Konfuzius<br />

Es ist schön, keinen überfüllten Magen zu haben. Obst und<br />

Gemüse machen satt und schmecken gut. Vom Wohlstandsmüll<br />

bin ich durch die Diät zur vorläuftigen neuen Mitte meiner<br />

Bedürfnisse gekommen.<br />

Die Weißmehlerzeugnisse der Bäckereien, Schokolade, vergiftetes<br />

und verstrahltes Obst und Gemüse, verzuckerte Getränke<br />

sind mir so ferne gerückt, dass ich sie aus Matterhorn-<br />

Entfernung in frischer Luft zwar betrachte, sie mich aber nicht<br />

mehr wirklich berühren. Ich brauche und will das nicht mehr.<br />

Ich erlebe, dass die Hälfte von dem, was ich bisher gegessen<br />

habe, mir genügt und mich sättigt. Schade zwar, irgendwie,<br />

»Viel-Essen« war doch bisher immer so schön. Doch mein Magen,<br />

mein Herz, meine Adern sind empfindlicher geworden<br />

und melden mir hartnäckig und zweifelsfrei: Stopp...<br />

Das frische Obst am Morgen statt Croissants und Milchkaffee<br />

werde ich wohl beibehalten. Dazu einen Tee oder heißes Zitronenwasser.<br />

Dabei kann ich einfach besser schleppen, entspannter<br />

atmen, schöner lächeln. So kann ich mich danach ab und<br />

zu nachmittags auf einen wirklich guten Kaffee freuen.<br />

Die Abendessen werden völlig anders ablaufen. Die zwangskulturelle<br />

Einteilung in Beilagen, Gemüse, Salat und ab und<br />

zu Fleisch/Fisch werde ich vollkommen einstellen. Gegessen<br />

wird, auf was ich Laune habe und es kann sein, dass es öfters<br />

24<br />

raffaels reinigungsdiät-tagebuch<br />

»Das Essen ist die Andacht des Körpers. Daher sollte<br />

man nur solche Speisen zu sich nehmen, die dieses<br />

Gefühl des inneren Gehobensein in uns wecken<br />

können. Das ist alles, was die Natur unverfälscht<br />

bietet... Frohe Gedanken sollen am Tische laut werden,<br />

heitere Reden das Mahl würzen – so werden<br />

die Genießenden sich gesund essen.<br />

Wer aber Kummer oder Sorgen hat, wer übermüdet<br />

ist, oder Kopfschmerzen hat, der vermeide es zu<br />

essen, denn es wird ihm keinen Segen bringen, sondern<br />

seinen Organismus störend belasten. Wir essen<br />

selten zu wenig, fast immer aber zu viel. Und essen,<br />

wenn der Körper widerstrebt, heißt schneller verblühen<br />

und schneller altern. Wir aber wollen unserem<br />

Leben einen neuen Sinn geben, dass Frohsinn, Güte<br />

und Jugend auch nicht im Alter von uns scheiden.«<br />

Zitate aus: »Die Rohkostküche. Gesundheit durch<br />

vitaminreiche Nahrung.« Von Lisbeth Ankenbrand,<br />

Süddeutsches Verlagshaus GmbH Stuttgart 1928<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

einfach gekochtes Gemüse mit Olivenöl-Knoblauch-Steinsalzsauce<br />

oder einen wunderbar vielfältigen Salat geben wird.<br />

Nudeln mit weißer Steinpilzsauce ja, aber eben nur bei ganz<br />

argem Bedürfnis, will heißen richtigem Hunger, leerem Magen.<br />

Ansonsten fülle ich meinen Magen<br />

nur sinnlos steinemäßig an und –<br />

damit ich das Ganze auch aushalte!<br />

– leere noch drei Gläser<br />

Rotwein dazu, damit der Pegel<br />

stimmt und ich nicht mehr ganz<br />

begreife, wie ich mir schade.<br />

Natürlich wird es den gepflegten<br />

Braten mit frischem Rosmarin, den<br />

hauchdünnen Flammenkuchen<br />

mit Weißmehl, den wunderbar<br />

duftendenden weißen Hefezopf<br />

an einem Sonntagmorgen, das so<br />

ungesunde aber höllisch lecker<br />

schmeckende selbstgebackene<br />

Speck- oder Zwiebelbrot mit<br />

einem wohltemperierten Rotwein<br />

weiterhin geben. Aber eben: Ab<br />

und zu, als kulturelle Duftmarken,<br />

als Selbstverständigung sinnlicher<br />

Erlebnisse von 46 Jahren, ohne die<br />

ich orientierungslos im gesunden<br />

Neuland treiben würde.<br />

Das viele Ungesunde, welches ich nicht mehr benötige, wird<br />

meinen Geldbeutel enorm anschwellen lassen und es mir locker<br />

ermöglichen, hochwertigere teuerere Lebensmittel zu kaufen.<br />

Ich werde viele neue Rezepte entdecken, mein Leben wird<br />

also vielfältiger und wahrscheinlicher genussreicher werden.<br />

Alléz hopp, auf in ein neues, schöneres Leben...<br />

Der Autor: Raffael Zimmermann, Teilnehmer der RPP-Ausbildung<br />

in Freiburg.


Auch Tiere haben Long Lines –<br />

Polaritätstherapie mit Tieren<br />

von Erika Merklin<br />

Das Unbehagen vieler Menschen über die Schulmedizin hat dazu<br />

geführt, dass sie im Krankheitsfall nicht nur alternative Heilmethoden<br />

für sich selber suchen, sondern auch für ihre geliebten<br />

Vierbeiner. So gibt es inzwischen Tierheilpraktiker, Akupunkteure,<br />

Homöopathen und viele andere, die sich mit komplementären<br />

Methoden für Pferd und Hund einsetzen, warum also nicht auch<br />

Polaritätstherapie für Tiere?<br />

Unsere Gesellschaft insgesamt hat eine gespaltene Einstellung<br />

gegenüber Tieren. Viele Menschen haben Haustiere, die sehr<br />

geliebt und umsorgt werden. Andererseits werden Tiere für<br />

genetisch vorprogrammierte Automaten gehalten, die man<br />

selbstverständlich ausbeuten kann – siehe Massentierhaltung<br />

in industriellen Viehzuchtbetrieben und Forschungslaboratorien.<br />

Die ersten Tiere, die domestiziert wurden, waren Wölfe,<br />

nach neuesten DAN Untersuchungen schon vor über 100.000<br />

Jahren. So ist es möglich, dass die uralte Gemeinschaft mit Hunden<br />

eine wichtige Rolle in der Evolution des Menschen gespielt<br />

hat. Im alten Ägypten z.B. wurden Hunde verehrt und jede<br />

Stadt hatte einen eigenen Friedhof ausschließlich für Hundebestattungen.<br />

Der Gott der Toten war der hunde- oder schakalköpfige<br />

Anubis.<br />

Sosehr in früheren Zivilisationen domestizierte Tiere von den<br />

Menschen ausgebeutet wurden, gab es doch noch durchweg<br />

das Gefühl eines Verbundenseins von Mensch und Tier. Viele<br />

Tierarten galten als heilig, genau wie heute noch Kühe, Elefanten<br />

und Affen in Indien als heilig gelten. Vor allem die Kuh<br />

wird als Symbol der Fruchtbarkeit (die mythische Kuh erfüllt<br />

alle Wünsche), der Erde und des Mütterlichen verehrt. Auch<br />

in anderen Kulturen wurden Tiere als Verkörperung von Gottheiten<br />

verehrt.<br />

In unserem Privatleben ist die uralte Verbundenheit mit Tieren<br />

erhalten geblieben, indem wir Haustiere halten, die keinem<br />

nützlichen Zweck dienen. Auf die wir aber nicht verzichten<br />

polarity mit tieren<br />

So lässt sich’s leben! Beispiele für die uralte Verbundenheit zwischen Mensch und<br />

Tier(en) lassen sich überall finden.<br />

Das Prinzip der Polarität: Mit hochgelegten Beinen und auf dem<br />

Rücken ist gut ruhn!<br />

möchten, die zu einem Bestandteil unseres Leben geworden<br />

sind und uns zeigen, dass unsere menschliche Natur untrennbar<br />

mit der Natur der Tiere verbunden ist.<br />

Verbundenheit zwischen Mensch und Tier<br />

Rupert Sheldrake bringt in seinem Buch »Der siebte Sinn der<br />

Tiere« eindrucksvolle Beispiele für diese Verbundenheit von<br />

Mensch und Tier. Er zeigt auf, dass der Mensch und sein tierischer<br />

Gefährte durch ein gemeinsames morphisches Feld verbunden<br />

sind und so eine unglaubliche Kommunikation stattfinden<br />

kann.<br />

Wir sind mit den Tieren aber nicht nur durch ein gemeinsames<br />

morphisches Feld verbunden, sondern wir teilen mit ihnen<br />

auch Prana – die Lebensenergie. Mehr noch, Tier und Mensch<br />

sind dem gleichen Rhythmus von Involution und Evolution unterworfen.<br />

Denn wie könnten Tiere krank werden, wenn nicht<br />

auch bei ihnen die Energie in der Form stecken bleibt, nicht<br />

mehr frei fließt und es so zu Störungen und Krankheitsbildern<br />

kommt?<br />

Stone selbst sagt, dass die Lebensprinzipien für alle Wesen<br />

gleich sind. In vielen religiösen Traditionen haben Tiere eine<br />

Seele, d.h. sie sind bewusste Wesen mit eigenen Gefühlen, Bewusstseinsformen<br />

und Bedürfnissen. Wer je in engem<br />

Kontakt mit einem Tier stand, wird dies nur<br />

bejahen, denn jedes Tier hat eine eigene Persönlichkeit,<br />

die sich in unterschiedlichem Charakter,<br />

Emotionen und Verhaltensweisen ausdrückt und<br />

ist unverwechselbar.<br />

Ausgehend von den Säugetieren, die stammesgeschichtlich<br />

jüngste und höchstentwickelte<br />

Klasse der Wirbeltiere, möchte ich nun darstellen,<br />

dass auch die physischen Voraussetzungen gegeben<br />

sind, um die Prinzipien der feinstofflichen Anatomie<br />

auf Tiere anzuwenden.<br />

Der größte Unterschied zwischen Mensch und<br />

Säugetier liegt darin, dass der Mensch auf zwei<br />

Beinen geht, Tiere auf allen vieren. Gemeinsam ist<br />

uns ein geschlossenes Blutsystem und ein rückenseitig<br />

im Wirbelkanal und Schädel geschützt<br />

gelegenes Zentralnervensystem. Tiere haben ein<br />

kleineres Großhirn als wir, allerdings hat man festgestellt,<br />

dass bei ihnen manche Gehirnfunktionen<br />

in anderen Bereichen liegen. Alle Säugetiere ha-<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 25


en 7 Halswirbel, Brustwirbel, Lendenwirbel und ein Kreuzbein.<br />

Auch sie haben ein Zwerchfell, einen Bauchnabel (meist eine<br />

nach außen gestülpte kleine Erhebung) und ein Becken.<br />

Wir sehen hier also die physischen Auswirkungen der ovalen<br />

Felder, die auch bei Tieren ihren Ursprung in den Chakren haben<br />

und die energetische Anatomie wird auch hier ergänzt<br />

durch die Spiralströme, Ost-West-Ströme und Long Lines. Die<br />

Energie fließt in den gleichen Phasen und Mustern wie beim<br />

Menschen und auch hier gilt das universelle Gesetz des »wie<br />

oben so unten«.<br />

Gesundheit beruht auf dem freien Fluss der Lebensenergie und<br />

anhand der 4 Säulen der Polaritätstherapie möchte ich nun<br />

aufzeigen, wie wir das <strong>Polarity</strong>-Modell wir für unsere Vierbeiner<br />

nutzen können.<br />

Zunächst zur Ernährung<br />

Da sich unsere Haustiere ihre Nahrung in der Regel nicht mehr<br />

in der freien Natur suchen, liegt es an uns, sie artgerecht mit<br />

gesunder Nahrung zu versorgen. Was uns nicht gut tut, bekommt<br />

ihnen meist auch nicht. Daher ist auch für sie frisch<br />

zubereitete, möglichst naturbelassene Nahrung am besten. Das<br />

industriell hergestellte Fertigfutter hingegen besteht bei fast<br />

allen Marken in erster Linie aus Abfallprodukten und ist Gift<br />

für unsere Tiere.<br />

Tiere haben eine eigene Reinigungsdiät. Von Zeit zu Zeit legen<br />

Hunde und Katzen einen Tag ein, an dem sie ausgiebig Gras<br />

fressen um Magen und Darm durchzuputzen.<br />

Ein freudig galoppierendes Pferd und eine strahlende Reiterin:<br />

Das ist Lebensenergie im freien Fluss!<br />

26<br />

polarity mit tieren<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

Auch eine Form des Yoga: Wenn Tiere ausreichend Gelegenheit<br />

haben, sich draußen zu bewegen, sich zu räkeln, zu dehnen und<br />

zu wälzen, brauchen sie keine spezielle Gymnastik.<br />

Zur Achtsamkeit<br />

In erster Linie sind wir Menschen dazu verpflichtet, Achtsamkeit<br />

den Tieren gegenüber zu üben. In vielen Fällen haben wir die<br />

Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum verdrängt und ausgerottet<br />

und auf ein Leben im Zoo reduziert.<br />

Oder wir halten Tiere unter skandalösen Bedingungen<br />

als reine Fleischlieferanten oder<br />

Versuchsobjekte für die Industrie. Anstatt der<br />

Aufforderung zu folgen, uns die Erde untertan<br />

zu machen, sollte unser Ziel sein, die<br />

Schöpfung auch für nachfolgende Generationen<br />

zu bewahren. Das wird unser aller Gesundheit<br />

nur förderlich sein.<br />

Was die Achtsamkeit bei den Tieren selbst<br />

anbelangt, so leben sie wie die Kinder im Hier<br />

und Jetzt und sind ganz bei der Sache, die<br />

sie gerade tun. So geraten sie nicht wie wir<br />

in Versuchung, viele Dinge gleichzeitig zu tun<br />

und z.B. zu frühstücken, Zeitung zu lesen<br />

und noch Radio zu hören.<br />

<strong>Polarity</strong> Yoga<br />

Was <strong>Polarity</strong> Yoga anbelangt, können wir von<br />

den Tieren nur lernen. Tiere haben ihr eigenes<br />

Yoga, bei dem sie sich dehnen, beugen,<br />

strecken und schütteln. Kein Hund und keine<br />

Katze wird aufstehen, ohne sich ausgiebig zu<br />

dehnen und zu strecken. Das öffnet die Energiebahnen.<br />

Wenn Tiere sich schütteln, hat<br />

das die gleiche Wirkung.<br />

Beim Schlafen nehmen Tiere gerne eine foetale<br />

Lage ein, wenn sie sich wie eine Schneckennudel<br />

zusammenrollen. Beim Liegen in<br />

seitlicher Position legen sie gerne Vorder –<br />

und Hinterpfoten zusammen, manchmal berühren<br />

sich auch alle vier Pfotenenden. Dies<br />

dient alles dem Energieausgleich.<br />

Erinnern möchte ich auch noch an das »Spiel<br />

der fünf Tiere« aus dem Qi-Gong. Dies ist<br />

eine Bewegungsform, bei der die Menschen


die Bewegungen von fünf Tierarten, nämlich Tiger, Schlange,<br />

Bär, Affe, und Vogel in spielerischer Form nachahmen um sich<br />

gesund zu erhalten und das Leben zu verlängern.<br />

Die Körperarbeit<br />

Bei der Körperarbeit mit Tieren bekommen wir einen ganz<br />

neuen Zugang zum Tier. Wir können mit der Berührung sein<br />

Vertrauen gewinnen und sein Herz erobern. Bei den Tieren gilt<br />

wie bei uns, dass sie nicht immer alle Räume ihres Hauses –<br />

sprich ihres Körpers – bewohnen. Durch die Körperarbeit vermitteln<br />

wir dem Tier Bewusstheit für den eigenen Körper und<br />

die betreffenden Körperteile. Es kann lernen sich zu entspannen,<br />

was vor allem für nervöse aber auch für aggressive und<br />

ängstliche Tiere wichtig ist. Ein entspanntes Tier hat mehr Spaß<br />

am Leben, gewinnt mehr Selbstvertrauen und ist lernfähiger.<br />

Auch Pferde lieben`s: Gegen Körpertherapie hat kaum ein Tier<br />

etwas einzuwenden.<br />

Grundlagen der Körperarbeit beim Tier<br />

Imfolgenden beziehe ich mich auf die Arbeit mit dem Hund,<br />

sie ist aber auch auf andere Tiere übertragbar.<br />

Es ist wichtig, den Hund bei der Körperarbeit aufmerksam zu<br />

beobachten um rechtzeitig auf Abwehrreaktionen reagieren<br />

zu können. Denn im Gegensatz zum menschlichen Patienten<br />

reagieren unsere tierischen unter Umständen mit Zuschnappen<br />

oder Beißen. Auch sollten wir die Grundregel beachten, dem<br />

Hund nicht in die Augen zu starren, da er dies als bedrohlich<br />

empfindet. Wir sollten uns nicht von der Seite oder von hinten<br />

nähern, ohne uns vorher bemerkbar zu machen und wäh-<br />

polarity mit tieren<br />

rend der Behandlung leise und liebevoll mit ihm sprechen.<br />

Ein wunderbarer Einstieg in jede Form der Körpertherapie ist<br />

die Ohrenarbeit nach Linda Tellington-Jones bei Hunden. Sie<br />

beruhigt hyperaktive Hunde, dient der Kreislaufstabilisierung<br />

z.B. nach Schock oder Unfall und kann die Angst vor Gewittern<br />

nehmen. Dabei streichen wir die Ohren sehr sanft aus und ziehen<br />

sie nicht.<br />

Verspannte Schultermuskulatur wirkt sich auch beim Hund negativ<br />

auf die Bewegungsfreiheit, die Rückenmuskulatur und<br />

die Atmung aus. Hier können wir mit sanften Lockerungsbewegungen<br />

und ausgleichenden Griffen Linderung verschaffen.<br />

Grundsätzlich können wir an allen verspannten Körperteilen<br />

arbeiten, bei Gelenkerkrankungen mit unseren Händen<br />

»Raum geben« und Schmerzen lindern, Wirbelblockaden lösen<br />

und wenn wir mit dem Hund sehr vertraut sind, auch am Maul<br />

arbeiten. Dies aktiviert das limbische System im Gehirn, dass<br />

die Emotionen kontrolliert und Lernprozesse steuert.<br />

Schon durch einen einfachen Ausgleichsgriff Nacken/Kreuzbein<br />

werden wir hörbare Darmreaktionen hervorrufen.<br />

Man kann noch viele andere Polaritätsbehandlungen auf Tiere<br />

übertragen und ich möchte dazu ermutigen, dies auszuprobieren.<br />

Stone selber war nicht dogmatisch und ermunterte seine<br />

Studenten, selbst zu experimentieren und so den Wert seiner<br />

Ideen zu bewerten.<br />

Das wichtigste dabei jedoch ist die Liebe. Sie ist, um mit Pierre<br />

Pannetier zu sprechen, die Essenz des Lebens überall im Universum.<br />

Um diese Energie zum Aufbau der Gesundheit zu nutzen,<br />

müssen wir uns auf sie einstimmen. Sie ist der wichtigste<br />

Faktor in der <strong>Polarity</strong>-Therapie.<br />

Und da gibt es keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier.<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Spezialliteratur außer den <strong>Polarity</strong>büchern<br />

F. V. Salomon und H. Geyer: Atlas der angewandten<br />

Anatomie der Haustiere<br />

Rupert Sheldrake: Der siebte Sinn der Tiere<br />

Linda Tellington – Jones: Tellington – Training für Hunde<br />

Linda Tellington – Jones, Sybil Taylor: Der neue Weg im<br />

Umgang mit Tieren<br />

Elizabeth Marshall Thomas: Das geheime Leben der Hunde<br />

Die Autorin: Erika Merklin ist <strong>Polarity</strong>-Therapeutin RPP. Von ihrer<br />

Tochter, die unter anderem als Reitlehrerin und Körpertherapeutin<br />

für Menschen und Tiere arbeitet, sowie von Schäferhund<br />

Jalla hat sie sich mit der Begeisterung für unsere Vierbeiner<br />

anstecken lassen. Dieser Bericht ist im Zuge ihrer <strong>Polarity</strong>-Diplomarbeit<br />

entstanden und wurde für die <strong>PEP</strong> überarbeitet.<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 27


Das Gespräch in der <strong>Polarity</strong>-<br />

Therapie nach Dr. Stone<br />

von Frank Zurmühlen<br />

»Im Himmel, der das meiste Licht empfängt,<br />

War ich, und Dinge sah ich, die zu sagen<br />

Keiner vermag, der niederkehrt von dorther;<br />

Denn auf den Spuren seines Sehnens eilt<br />

In uferlose Tiefe unser Geist<br />

Und findet, sich erinnernd, nicht zurück.«<br />

Dante, Paradiso, übersetzt von Voßler<br />

Geschult und erfahren wurde und werde ich im Bereich der<br />

Psychologie und Psychotherapie. Im letztgenanntem Bereich<br />

dominieren Therapieformen, die Sprechen als Medium benutzen<br />

im Verhältnis zu Therapieformen, bei denen am und mit<br />

dem Körper gearbeitet wird – ganz zu schweigen von Therapieformen,<br />

bei denen Ernährung eine Rolle spielt. Diese Bereiche<br />

scheinen anderen Professionen zugeordnet zu werden (Ärzten,<br />

Heilpraktikern, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern…).<br />

Deren Vertreter wiederum scheinen oft wenig Ausbildung und<br />

Bewusstsein über das Potential der Sprache zu haben. In der<br />

traditionellen westlichen Wissenschaft und Berufsausbildung<br />

gibt es eine deutliche Trennung zwischen Körper und Geist<br />

(ganz zu schweigen von der Seele) und eine Spezialisierung<br />

in Teilbereiche, die Gesamtzusammenhänge bewusst ausklammert.<br />

Historisch sind Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie als<br />

explizite benannte Disziplinen auch noch recht jung. Auch klassische<br />

westliche Sichtweisen psychischer Phänomene sind körperorientiert<br />

– vgl. Typologie des Aristoteles (384-322 v. Chr.)<br />

und des Arztes Galen (130-201 n. Chr.): sanguinisch, melancholisch,<br />

phlegmatisch, cholerisch und das Mischungsverhältnis<br />

der Körpergrundbestandteile: Blut, schwarze Galle, gelbe Galle,<br />

Schleim – oder mythologisch-religiös (Besessenheit von Geistern<br />

und Dämonen).<br />

In der bisherigen deutschen Gesundheitspolitik gibt es zusätzlich<br />

das Gefälle, dass sprachliche Therapien seltener bzw. begrenzter<br />

und verhältnismäßig geringer von den Krankenkassen<br />

bezahlt werden als körperbezogene Therapien. Auch beim<br />

Klientel war bisher die Bereitschaft größer oder das Heilverständnis<br />

verbreiteter, sich bei körperlichen Problemen behandeln<br />

zu lassen (»Patient« vom lateinischen »patere« = leiden,<br />

erdulden, zulassen), als sich bewusst und offen mit einer persönlichen<br />

Problematik zu beschäftigen.<br />

Kommt man in Kontakt mit der <strong>Polarity</strong>-Therapie von Dr. Randolph<br />

Stone kann man begeistert und beeindruckt feststellen<br />

und erleben (!), dass dieser eine einheitliche, klare und systematische<br />

Sicht- und Behandlungsweise auf körperlichen, geistigen<br />

und seelischen/spirituellen Ebenen entwickelt hat. In meiner<br />

Grundausbildung lernte ich auch, dass die <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />

auf den vier Säulen: Körperarbeit, Ernährungsweise, Yogaübungen<br />

und heilendem Gespräch besteht.<br />

Allerdings musste ich bei der Durchsicht von Literatur zur <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />

und zum Ayurveda feststellen, dass auch hier der<br />

Bereich des Gesprächs unterrepräsentiert und häufig sehr vage<br />

28<br />

das gespräch in der polarity therapie<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

ist. Dies ist vielleicht dadurch zu erklären, dass Ayurveda und<br />

vermutlich auch die traditionelle chinesischen Medizin, welche<br />

als Hauptwurzeln der <strong>Polarity</strong>-Therapie gelten, ihren Behandlungsschwerpunkt<br />

ebenfalls eher auf die Behandlung am<br />

Körper ausrichten, Sprache dort eher in Form von Mantren<br />

und Tönen (s. Ha-Atmung) zum Einsatz kommt. Auch die Ausbildungen,<br />

die Dr. Stone durchlief, waren eher auf die Körperebene<br />

und auf spirituelle Ebenen ausgerichtet (Osteopathie,<br />

Chiropraktik, Naturheilverfahren, Naprapathie (?), Neuropathie<br />

und Diäten; Esoterik, Religion und Mystik/Meditation 1).<br />

Damit möchte ich nicht behaupten, dass Dr. Stone Gespräche<br />

nicht zur Heilung nutzen konnte, sondern lediglich, dass in<br />

seinen Werken und den Werken seiner Nachfolger die Ebene<br />

des Gespräches nicht näher beschrieben wird.<br />

Meine Idee mit diesem Artikel ist es, jeden <strong>Polarity</strong>-Therapeuten<br />

auf diese im Schriftlichen bisher wenig repräsentierte Ebene<br />

des Gespräches bzw. der Sprache in der <strong>Polarity</strong>-Therapie nach<br />

Dr. Stone hinzuweisen und jeden von euch einzuladen sich<br />

einmal zu fragen, welche Bedeutung das Gespräch und die<br />

Sprache in Euren <strong>Polarity</strong>-Behandlungen hat:<br />

- Wann, wie und warum verwendet ihr Sprache in der<br />

<strong>Polarity</strong>-Behandlung (nicht)?<br />

- »Was sagt ihr, nachdem ihr eure Patienten begrüßt habt?«<br />

- Wie reagiert ihr auf Fragen eurer Patienten?<br />

- Welche Arten und Weise Sprache zu verwenden seht ihr?<br />

- Welche Informationen findet ihr beim sprachlichen Ausdruck<br />

der Patienten? Worauf achtet ihr dabei (nicht)?<br />

Wie nutzt ihr diese Informationen?<br />

- Wie wendet ihr welche <strong>Polarity</strong> Prinzipien hier an?<br />

- Welche Schwierigkeiten seht ihr beim Einsatz von Sprache<br />

in der <strong>Polarity</strong>-Therapie (Dr. Stone lehnte z.B. bestimmte<br />

Formen von Hypnose ab 2)?<br />

- Welche Ideen, Therapierichtungen, Techniken sind hier für<br />

euch hilfreich?<br />

- Welche Kommunikations- und Ausdrucksmittel verwendet<br />

ihr außer Sprache noch (Symbole, künstlerische Materialien,<br />

Pantomime …)?<br />

- Welche Erfahrungen habt ihr in der Rolle des Patienten<br />

mit Sprache gemacht?<br />

- Welche Literatur kennt ihr, die den Aspekt des Gespräches<br />

in der <strong>Polarity</strong>-Therapie nach Dr. Stone erwähnt?<br />

- Auf welche Weise möchtest du dich an einer Sammlung<br />

und Systematisierung von Ideen zu und Erfahrungen<br />

mit Sprache in der <strong>Polarity</strong>-Therapie beteiligen?<br />

Ich bin an euren konkreten Meinungen, Ideen und Erfahrungen<br />

interessiert. Bitte mailt mir unter: fzurmuehlen@web.de oder<br />

schreibt an: Frank Zurmühlen, Ohlengasse 1 in 37603 Holzminden.<br />

Es wäre schön, wenn dieser Artikel eine Diskussion,<br />

einen Austausch und eine Verbreitung von hilfreichen Möglichkeiten<br />

zur Folge hätte! Gerne bin ich bereit, weitere Ausführungen<br />

zu diesem Thema für die »pep« zu schreiben.<br />

Fußnoten:<br />

1 Stone, Randolph (1986). <strong>Polarity</strong> Therapy. Volume 2, pp. 234f<br />

2 Stone, Randolph (1986). <strong>Polarity</strong> Therapy. Volume 1, pp. 66f<br />

Der Autor: Frank Zurmühlen ist <strong>Polarity</strong>-Praktizierender (APP)<br />

in Holzminden.


Energie ... und die Gedanken<br />

Ungewöhnliche Alltagserlebnisse mit<br />

<strong>Polarity</strong> von Doris Knittel<br />

Es war in der Grundausbildung. Wir beschäftigten uns mit den<br />

Händen und den Polen, welche mensch ihnen zuordnen kann.<br />

Der rechten Hand werde der positive, der linken – ihr wisst<br />

schon... Tja, da ich keine Strenggläubige bin und nicht bereit,<br />

mich irgendwelchen Dogmen zu unterwerfen, beschloss ich,<br />

es praktisch auszuprobieren.<br />

Wie geht so was. Ist doch ganz einfach. Mensch gehe in eine<br />

Werkstatt, hole sich von dort ein richtiges Strommessprüfgerät<br />

und warte einen ruhigen Versuchszeitpunkt (z.B. abends im<br />

Bett) ab. Ich hielt den Stromprüfstab mit der rechten Hand<br />

ganz fest und schaltete das Messgerät ein: Es kam Plus! Danach<br />

dasselbe mit der linken Hand: Super – Minus.<br />

Jetzt war ich erst mal überzeugt. Doch schon kam die nächste<br />

Information aus dem Kurs: Die Energie folgt den Gedanken...<br />

Das würde doch bedeuten, dass ich die Pole verändern könnte,<br />

dass ich es mental schaffen könnte, die Hände umzupolen.<br />

Also wieder ran an den Stromprüfer und siehe da, die rechte<br />

Hand war Minus, die linke Plus.<br />

War ich jetzt glücklich? Nein, denn jetzt begannen erst die wirklichen<br />

Probleme. Erst mal allgemein gesagt: Die Verhältnisse<br />

zwischen verschiedenen Elektrogeräten und mir komplizierten<br />

sich auf ungeahnte Weise. Da hatte ich einen Haarfön, alt, aber<br />

ein Profigerät, er lief gerade, ich klemmte ihn zwischen meine<br />

Knie um mir die Haare zu kämmen – er zersprang.<br />

Ich wollte einen Rührkuchen<br />

backen; das Kochbuch schrieb<br />

mir vor, den Teig auf der dritten<br />

Stufe des Rührgerätes zu rühren.<br />

Schlecht für mich, denn mein<br />

Rührgerät hatte nur 2 Stufen. Aus<br />

einer Laune heraus sagte ich zum<br />

Rührgerät: »Du könntest doch<br />

ein bisschen schneller rühren!«<br />

Auch wenn ihr’s nicht glaubt: Das<br />

Rührgerät rührte schneller, es arbeitete<br />

sozusagen auf dem nicht<br />

eingezeichneten dritten Gang.<br />

Ich erschrak darüber und dachte,<br />

das Rührgerät gehe kaputt.<br />

Also schaltete ich auf die erste<br />

Stufe, doch der dritte Gang blieb<br />

unbeirrt drin. In meiner Not zog<br />

ich den Stecker; da war es ruhig.<br />

Jetzt machte ich den Stecker wieder<br />

rein. Und da lief die zweite<br />

Stufe mit der normalen Schnelligkeit<br />

der zweiten Stufe. Da wurde<br />

mir irgendwie klar, dass es mit<br />

der Energie, welche den Gedanken<br />

folgt, ganz schön was auf<br />

sich haben muss.<br />

Ich kaufte einen neuen Trockner.<br />

Wenn mensch die Trocknertüre<br />

öffnet, dann hält dieser normalerweise<br />

sofort an. Tat sie ja auch<br />

– aber eben nicht immer. Eines<br />

energie ... und die gedanken<br />

Tages öffnete ich die Trocknertür – ich hatte kleine Babyteile<br />

im Trockner – und diese wirbelten nun in schönen Kreisbewegungen<br />

in meiner Wäschekammer und um meinen Kopf<br />

herum. Obgleich ich wieder an die Energie und die Gedanken<br />

dachte, holte ich destotrotz einen Elektriker: Für was kauft<br />

mensch sich schließlich einen neuen Trockner?! Der stellte fest,<br />

was ich schon ahnte: Alles okay, der Trockner hält sofort still,<br />

wenn er die Türe öffnet. Nach 30 (?) Versuchen zog er wieder<br />

ab – wie peinlich für mich.<br />

Ich hatte frisches Brot gebacken mit starker Kruste. Als ich es<br />

mit der Brotschneidemaschine schneiden wollte, merkte ich,<br />

dass sie es nicht schaffte. Die Kruste war zu dick. Scheiß Brotmaschine,<br />

dachte ich, ich war richtig wütend. Dumm für mich:<br />

Die Brotmaschine gab ihren Geist auf. Neues Gerät. 500 damals<br />

noch DM.<br />

Als ich auf einem landwirtschaftlichen Hof lebte, probierte ich<br />

mich auch im Baggerfahren. Irgendwann einmal versetzten<br />

mich die vielen Hebel, die verschiedensten Möglichkeiten der<br />

Bewegung der Greifarme des Geräts in einen meditativen Zustand.<br />

Auf Anweisung eines Mitarbeiters sollte ich rückwärts<br />

einparken und den Motor abstellen. Noch während ich auf<br />

die Worte hörte, strich ich unmerklich mit meiner rechten Hand<br />

über den Schlüssel. Sofort würgte der Motor ab.<br />

Für alle Erlebnisse gilt, dass ich, während ich sie hatte, immer<br />

in einem sehr emotionalen bzw. meditativen Zustand war. Sie<br />

fanden in der Zeit statt, in welcher durch die <strong>Polarity</strong>-Ausbildung<br />

vieles bei mir im Umbruch war, meine Energien sich neu<br />

ausbildeten.<br />

Die Energie folgt den Gedanken...<br />

Die Autorin: Doris Knittel ist <strong>Polarity</strong>-Therapeutin (RPP) in<br />

Freiburg<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 29


Die Zeit ist reif … für <strong>Polarity</strong>!<br />

Inspirationen zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

von Kornelia Kilb<br />

»Die wichtigste Stunde in unserem Leben<br />

ist immer der gegenwärtige Augenblick,<br />

der bedeutsamste Mensch in unserem Leben<br />

ist immer der, der uns gerade gegenübersteht,<br />

das notwendigste Werk in unserem Leben<br />

ist stets die Liebe.« Lew Tolstoj<br />

Interesse an <strong>Polarity</strong> wir –<br />

neben Praxis und Ausbildung –<br />

mit diesem Angebot wecken<br />

konnten, dass wir euch gern<br />

mit einem kleinen Einblick in<br />

dieses Projekt inspirieren möchten,<br />

selbst mehr Infos und vor<br />

allem auch Kurse rund um<br />

<strong>Polarity</strong> anzubieten.<br />

Angefangen hat alles mit einem<br />

Infoabend über die <strong>Polarity</strong><br />

Reinigungskur. Gut die Hälfte<br />

der anwesenden Mütter, Lehrer<br />

und Kindergärtnerinnen machten<br />

anschließend gleich die Kur<br />

und waren begeistert. Seitdem<br />

haben frisch gepresste Säfte<br />

Einzug gehalten in die Kinderzimmer.<br />

Mittlerweile bieten wir dreimal<br />

jährlich eine Reinigungskur an<br />

– im Frühling, im Sommer und<br />

30<br />

polarity – inspirationen zur öfentlichkeitsarbeit<br />

Seit einigen Monaten arbeiten<br />

mein Mann Jürgen und ich<br />

jetzt gemeinsam daran, <strong>Polarity</strong><br />

»unter die Leute« zu bringen.<br />

Sein Know-how in Sachen<br />

grafische Gestaltung hat<br />

unserem Institut in Hattersheim<br />

ein neues Auftreten nach<br />

außen ermöglicht, die Homepage<br />

wurde aktualisiert und<br />

bietet nun zusammen mit verschiedenen<br />

Flyern und Publikationen<br />

aktuelle anschauliche<br />

Informationen rund um unsere<br />

Angebote.<br />

Im August haben wir ganz<br />

spontan ein Sommerprojekt<br />

gestartet »für Kurzentschlossene«.<br />

Die Resonanz war so<br />

groß und wir waren so glücklich<br />

und begeistert, wie viel<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

die bestimmte Organe, Gewebe,<br />

Körperhöhlen und Systeme<br />

aktivieren: Äther und Luft, Luft<br />

und Feuer, Feuer und Wasser,<br />

Wasser und Erde. Im Aufbau<br />

enthalten sind jeweils: <strong>Polarity</strong><br />

Übungen, physiotherapeutische<br />

Übungen und Dehnungen,<br />

Informationen über Lage und<br />

Aufgaben der Organsysteme<br />

(Anatomie und Physiologie für<br />

Laien), Zilgrei, neurophysiologische<br />

Entspannungsübungen<br />

und Meditation. Darüber hinaus<br />

Raum für Fragen, Fragen,<br />

Fragen …<br />

Unser nächstes großes Projekt<br />

wird sein, mit <strong>Polarity</strong> ins Business<br />

und Management einzusteigen,<br />

<strong>Polarity</strong> als Modell und<br />

Lebenskonzept auch diesem<br />

Lebens- und Arbeitsbereich zugänglich<br />

zu machen. Das Projekt<br />

wächst und gedeiht und<br />

erfüllt uns schon jetzt mit großer<br />

Freude.<br />

im Herbst. Der Kurs besteht<br />

aus drei Modulen:<br />

1. Einführung, Infos über das<br />

Verdauungssystem, Lebensmittelkombinationen,Ernährung<br />

und die 5 Elemente, Infos<br />

und Anleitung für die Kur<br />

und <strong>Polarity</strong> Yoga.<br />

2. Erfahrungsaustausch, Körperhygiene,<br />

<strong>Polarity</strong> Yoga und<br />

Selbstbehandlung.<br />

3. Bewusstes Einfädeln in den<br />

Alltag, Betrachtung von Ernährungsgewohnheiten<br />

und Speiseplangestaltung.<br />

Im Zuge dessen wuchs das<br />

Interesse an <strong>Polarity</strong> Yoga. So<br />

kam es, dass wir jetzt auch <strong>Polarity</strong><br />

Yoga Intensivkurse anbieten.<br />

Diese Kurse bestehen aus<br />

vier Modulen, wobei sich jedes<br />

Modul auf eine Kombination<br />

von Elementen konzentriert,<br />

Wir wünschen euch für eure <strong>Polarity</strong> Arbeit genauso viel Freude<br />

und Erfolg! Und wir hoffen, dass wir euch mit unseren Erfahrungen<br />

ein bisschen inspirieren können, <strong>Polarity</strong> offensiv an<br />

die Öffentlichkeit zu bringen und viele Menschen darüber zu<br />

informieren, was <strong>Polarity</strong> alles zu bieten hat!<br />

Herzliche Grüße von Jürgen und Kornelia Kilb, <strong>Polarity</strong> Institut<br />

Frankfurt


Video: <strong>Polarity</strong> Therapy –<br />

Working with the Life Energy<br />

von Anette von Burkersroda & Judith Jahn<br />

Der Film führt den Betrachter mit anregendem Textmaterial<br />

zu eindrücklichen Naturszenen und mikroskopischen Aufnahmen<br />

in das Energiekonzept ein. In einem historischen Überblick<br />

wird darauf hingewiesen, dass es die energetische Sichtweise<br />

schon seit mindestens 7000 Jahren gibt. Das Fließen von<br />

Energie zwischen zwei Polen wird anhand eines Magneten verdeutlicht.<br />

In einer sehr gelungenen Demonstration wird mit<br />

Hilfe der Chakrenfarben und der transparenten Grafik eines<br />

Menschen gezeigt, wie die universelle Energie über den Ultraschallkern<br />

in den Organismus einströmt, die Chakren bildet<br />

und sich im Körper ausbreitet. Auch auf die Entstehung von<br />

Blockaden wird eingegangen, indem Ursachen für Energieverlust<br />

und krankmachende Faktoren benannt werden. Danach<br />

wird der Ablauf einer Therapiesitzung mit Vorgespräch, Diagnoseformen<br />

und der Demonstration einer Behandlung mit dem<br />

fünfstrahligen Stern überzeugend dargestellt. Das <strong>Polarity</strong> Yoga<br />

wird nur kurz angerissen, weit mehr Aufmerksamkeit erhält das<br />

Thema Ernährung. Gute Grafiken und Animationen verdeutlichen<br />

den Nutzen der »inneren Reinigung«, indem sie zeigen,<br />

dass Schlacke-, Kristallisations- und Gärungsstoffe aus den betroffenen<br />

Organsystemen herausgelöst, in das Gefäßsystem des<br />

Körpers aufgenommen und ausgeschieden werden. Die ansprechenden<br />

Bilder über vitale und energiereiche Lebensmittel<br />

machen Appetit und regen dazu an, den Körper über Ernährung<br />

aufzubauen und gesund zu erhalten. Mit Zitaten von<br />

Albert Einstein und einem Bericht über Harold Burr, der einen<br />

wissenschaftlichen Nachweis für die Existenz und Messbarkeit<br />

der Lebensenergie erbringt, endet das Video.<br />

Der Film gefällt uns überwiegend gut. Er ist anregend, informativ<br />

und transportiert auf vielfältige Weise die Komplexität<br />

und Kompetenz der <strong>Polarity</strong> Therapie und ihre variablen Zugangswege<br />

zu gesundheitlichen Störungen und deren Lösung.<br />

Die Darstellung des Caduceus erhält von uns ein extra Sternchen,<br />

die finden wir ganz toll. Die »blutigen Szenen« würden<br />

wir eher weglassen, die Behandlungsdemonstration eines Patienten<br />

mit starkem Tremor hingegen mit einem Kommentar<br />

versehen. Von den <strong>Polarity</strong> Yoga-Übungen würden wir gern<br />

ein bisschen mehr erfahren und schade finden wir, dass das<br />

Thema »<strong>Polarity</strong> als Entwicklungsmodell und Lebensschule«<br />

in dem Video gar nicht zur Sprache kommt. Die »vierte Säule«<br />

der <strong>Polarity</strong> Therapie liegt uns besonders am Herzen, weil sie<br />

uns zu jeder Zeit trägt. Auch und gerade in Lebensphasen, in<br />

denen die Entwicklung unserer geistigen Fähigkeiten die einzige<br />

Möglichkeit ist, um mit einer gegebenen<br />

Lebenssituation besser zurecht zu<br />

kommen. Dennoch ist der Film auf jeden<br />

Fall empfehlenswert und bereichernd.<br />

»<strong>Polarity</strong> Therapy – Working with the Life<br />

Energy« ist eine Videoproduktion des<br />

Norwegischen Instituts für <strong>Polarity</strong> Therapy.<br />

Sprache: englisch / norwegisch mit<br />

englischem Untertitel. Bestelladresse:<br />

www.masterworksinternational.com.<br />

polarity – lesen, hören und sehen<br />

Bibliografie – Literatur und mehr<br />

rund um <strong>Polarity</strong><br />

ausgewählt von Ulrike Harder<br />

Dr. Randolphe Stone<br />

Polaritätstherapie. Ganzheitliches Heilen durch harmonischen<br />

Energiefluss<br />

Hugendubel/Irisiana 1989 (derzeit noch vergriffen, Restexemplare<br />

über die Freiburger <strong>Polarity</strong> Schule und das <strong>Polarity</strong> Institut<br />

Frankfurt, Wiederauflage in Arbeit)<br />

- Übersetzung von <strong>Polarity</strong> Therapy Vol I, das Standardwerk für<br />

jeden Studenten der <strong>Polarity</strong> Therapie, enthält die wichtigsten<br />

Tafeln zur energetischen Anatomie und Körperarbeit.<br />

Gesundheit aufbauen. Die bewusste Kunst, gesund zu leben<br />

ViaNova 2002, Judith Jahns Übersetzung von Health Building,<br />

- Erfrischende Einstiegslektüre in die <strong>Polarity</strong>-Ernährungslehre,<br />

Körperübungen und Stones Grundverständnis von Gesundheit<br />

und Heilung - auch für Patienten! www.verlag-vianova.de<br />

<strong>Polarity</strong> Therapy<br />

Vol I: Energy, Wireless Anatomy of Man, and <strong>Polarity</strong> Therapy.<br />

General theory and cosmology and specific instructions for bodywork<br />

and exercise (s.o.)<br />

Vol II: The Mysterious Sacrum, Vitality Balance and Evolutionary<br />

Energy Charts, Publikationen von Stone aus den Jahren 1954-<br />

1957. CRCS Publications - PoVS arbeitet an der Übersetzung.<br />

Health Building<br />

CRCS Publications - A complete health program, recommended<br />

as the first book for new students.<br />

Mystic Bible<br />

Radha Soami Satsang Beas, Punjab India 1956<br />

- Interpretation der Bibel. Stone: »The purpose of The Mystic<br />

Bible is to bring to light the meaning of The Holy Word and<br />

how to find it as an actual, living Reality within ourselves«<br />

neu: The Dr. Stones Lectures 1956 - 1965 (Tonaufnahmen)<br />

Masterworks International Ltd <strong>2004</strong> - »These tapes of Dr. Stone<br />

lecturing between 1956 and 1965 have been digitally re-mastered<br />

and enhanced for your listening enjoyment. Most are of<br />

good to excellent audio clarity. There ist still sigificant distortion<br />

in the middle of the 1959 lecture (all 45 minutes of tape<br />

2 side 2 and the first 6 minutes of tape 3 side 1) plus a citizens<br />

band radio announcer! It is best to listen to these portions<br />

on low volume. This unique archive material is a must<br />

for all students of <strong>Polarity</strong> Therapy.«<br />

- ein Hör-Vergnügen der besonderen Art! Mit der Tonqualität<br />

ist es bisweilen so eine Sache und leider liegt der Sammlung<br />

(Box mit 8 Audiokassetten - nicht auf CD erhältlich) bisher kein<br />

thematisches Inhaltsverzeichnis bei. Doch die Tatsache, endlich<br />

auch hierzulande Dr. Stone selbst über <strong>Polarity</strong> sprechen<br />

hören zu können, lohnt die Anschaffung – zur Ergänzung und<br />

Bereicherung des <strong>Polarity</strong>-Unterrichts ebenso wie der persönlichen<br />

Vertiefung in das <strong>Polarity</strong>-Modell!<br />

Tipp: in der Gruppe anhören – dann können sich die sprachlichen<br />

Kenntnisse ergänzen und spannende Diskussionen über<br />

den Inhalt gleich entfalten.<br />

Bestelladresse: www.masterworksinternational.com<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 31


Franklyn Sills<br />

Energie-Arbeit<br />

Goldmann Verlag 1993 (vergriffen)<br />

- orig. The <strong>Polarity</strong> Process, herausragendes, anschauliches und<br />

übersichtlich strukturiertes Grundlagenwerk der <strong>Polarity</strong> Therapie,<br />

ausgezeichnet mit dem Dr. Stone Award der APTA<br />

John Beaulieu<br />

Polaritätstherapie-Arbeitsbuch<br />

Sphinx Verlag 1994 (vergriffen)<br />

- orig. <strong>Polarity</strong> Therapy Workbook, reich bebildertes Arbeitsbuch<br />

zur <strong>Polarity</strong> Körperarbeit, Beaulieu ist Gründungsmitglied und<br />

ehem. Präsident der American <strong>Polarity</strong> Therapy Association.<br />

Alan Siegel<br />

Fließende Kräfte – Durch Polarität zu dynamischem Gleichgewicht<br />

VAK, 1993 (vergriffen, Restexemplare über den PVD)<br />

- orig. <strong>Polarity</strong> Therapy. The Power That Heals, praxisorientierter<br />

Leitfaden zu <strong>Polarity</strong> Körperarbeit, Yoga und Ernährung<br />

John Chitty / Mary Louise Muller<br />

Einfach mehr Energie<br />

VAK, Verlag für Angewandte Kinesiologie 2003<br />

- orig. Energy Exercises, umfangreiche illustrierte und ausführlich<br />

erklärte Sammlung von Energieübungen / <strong>Polarity</strong> Yoga<br />

Phil Young<br />

<strong>Polarity</strong> Therapy in der Praxis<br />

Aurum Verlag 1993 (vergriffen)<br />

- orig. The Art of <strong>Polarity</strong> Therapy: A Practitioner's Perspective,<br />

Leitfaden für die <strong>Polarity</strong> Praxis<br />

Michelle Guay<br />

Selbstheilung durch Energieausgleich – Autopolarität in der Praxis<br />

Ryvellus / Neue Erde Verlag 2002<br />

- orig. Thérapie de la Polarité: L’Autopolarité, <strong>Polarity</strong> Selbsthilfe<br />

Arbeitstafeln der Freiburger <strong>Polarity</strong> Schule<br />

(über die Schule erhältlich)<br />

Arbeitstafeln des <strong>Polarity</strong> Institut Frankfurt<br />

(über die Schule erhältlich)<br />

<strong>Polarity</strong> englisch / französisch<br />

Burger, Bruce<br />

Esoteric Anatomy – The Body As Conciousness<br />

North Atlantic Books 1998<br />

- Umfangreiche, inspirierende Darstellung der energetischen<br />

Anatomie, <strong>Polarity</strong> Körperarbeit, spirituell geprägt von zahlreichen<br />

Studienreisen des Autors nach Asien und Indien.<br />

Campbell, Morag<br />

Quinta Essentia<br />

- Exploration of the five elements<br />

(diverse Artikel u.a. von Morag Campbell und Phil Young siehe<br />

auch: www.masterworksinternational.com)<br />

Castellino, Ray<br />

<strong>Polarity</strong> Therapy Paradigm Regarding Pre-Conception, Pre-Natal<br />

and Birth Imprinting<br />

32<br />

bibliografie<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

- explores using <strong>Polarity</strong> principles for conscious prenatal and<br />

birth experiences, and in the healing of trauma, Gewinner des<br />

Dr. Stone Award der APTA (siehe auch: www.raycastellino.com)<br />

Chitty, John<br />

Explaining <strong>Polarity</strong> Therapy Effects: Two Models<br />

- Dr. Randolph Stone Award Prize Winner 2000, als pdf über<br />

die Homepage der APTA (siehe auch: www.energyschool.com)<br />

Francis, John<br />

<strong>Polarity</strong> Self-Help Exercises<br />

- Illustrated manual of Dr. Stone's <strong>Polarity</strong> Yoga exercises.<br />

Gordon, Richard<br />

Your Healing Hands<br />

- An introduction to <strong>Polarity</strong>. A practical, hands-on approach<br />

with great illustrations.<br />

Michelle Guay<br />

L’anatomie energétique et la polarité<br />

- En même temps qu’on voit le corps humain comme un temple<br />

merveilleux porteur de vie dans son essence, ce livre permet<br />

de démystifier ce qui souvent semble magique et irrationnel.<br />

(siehe auch: http://pages.infinit.net/polarite/)<br />

Kiewe, Howard<br />

<strong>Polarity</strong> Therapy Technique Vol I - V<br />

- Basic Protocols, The Elements, Nervous System, Structure &<br />

Posture, Cranial Sacral Therapy<br />

New Paradigms for Life, Energy and <strong>Polarity</strong> Therapy<br />

- Surveys 60+ studies on life energy and hands-on healing.<br />

Includes original research measuring electromagnetic changes<br />

after <strong>Polarity</strong>.<br />

Korn, Leslie<br />

Somatic Empathy<br />

- Cross-cultural, feminist scholarship integrating <strong>Polarity</strong>, psychotherapy<br />

and energy medicine for the treatment of traumatic<br />

stress disorder.<br />

Morningstar, Amadea<br />

The Ayurvedic Guide to <strong>Polarity</strong> Therapy. Hands-On Healing a Self-<br />

Care Guide, Lotus Press 2001<br />

Muller, Mary Louise<br />

Somatic Re-Sourcing<br />

- Synthesis of Somatic, <strong>Polarity</strong>, and Craniosacral Therapy for<br />

healing trauma.<br />

Ruggieri, Mary Jo<br />

<strong>Polarity</strong> Therapy and Myofascial Release Integration<br />

- Sections include evaluation process, energy/fascia concepts<br />

& therapies, <strong>Polarity</strong>/fascial manipulation techniques, general<br />

<strong>Polarity</strong>/fascial areas of treatment, treatment protocols,<br />

appendix/charts, bibliography.<br />

Options for Cancer Care & Cancer Prevention<br />

- <strong>Polarity</strong> therapy as a complimentary cancer therapy & a preventative<br />

cancer approach<br />

<strong>Polarity</strong> Therapy & Lymphatic Health Care<br />

Sections include <strong>Polarity</strong> exercises, <strong>Polarity</strong> bodywork, herbs,<br />

anatomy, references. (siehe: www.columbuspolarity.com)


Astrologie<br />

Arroyo, Stephen<br />

Astrologie, Psychologie und die Vier Elemente<br />

Iris Bücher & mehr, Amsterdam, Niederlande 2001<br />

- lesenwertes Einsteigerbuch in die Zusammenhänge von Astrologie,<br />

Elementenlehre und Psychologie, enthält im Anhang<br />

einen Exkurs zu Astrologie und <strong>Polarity</strong> von Pierre Pannetier<br />

Kelley, Valerie<br />

<strong>Polarity</strong> Therapy and Astrology: A Body-Mind and Spiritual Approach<br />

to Healing<br />

- Discusses using the birth chart as a stress evaluation tool in<br />

<strong>Polarity</strong> Therapy.<br />

Riemann, Claus<br />

Der tiefe Brunnen. Die zwölf Archetypen der psychol. Astrologie<br />

Arkana / Goldmann Verlag München 2003<br />

- eine inspirierende Fundgrube für alle, die ihr Verständnis für<br />

den persönlichen Mythos und die individuelle Entwicklung eines<br />

Menschen ergänzen möchten um den reichen Erfahrungsschatz<br />

aus Astrologie, Märchen, Mythen, Legenden, Psychologie<br />

und Archetypenlehre. In der Tradition von Carl Gustav<br />

Jung, der in der Astrologie ein qualifiziertes Werkzeug der typologischen<br />

Diferenzierung erkannte, interpretiert Claus Riemann,<br />

Astrologe, Psychologe und Sohn des bekannten Psychologen<br />

Fritz Riemann, die zwölf Tierkreiszeichen und die ihnen zugrunde<br />

liegenden archetypischen Muster und Lebensthemen.<br />

Ernährung / Reinigungs-Diät<br />

Murrieta Foundation<br />

Murrieta Vegetarian Cookbook<br />

- Recipes for Dr. Stone's Health Building & Purifying diets –<br />

das <strong>Polarity</strong> Kochbuch!<br />

Morningstar, Amadea<br />

Ayurvedic Cooking for Westerners<br />

- A blend of recipes, Ayurvedic principles and understanding;<br />

<strong>Polarity</strong> Health Building and Purifying diets are discussed.<br />

Die Ayurveda-Küche<br />

Heyne 1992<br />

- orig. Ayurvedic Cookbook. A Personalized Guide to Good Nutrition<br />

and Health, Hintergründe ayurvedischer Heil- und Kochkunst,<br />

leckere Rezepte nach Konstitutionstypus und Jahreszeit<br />

Daniel Gagnon u.a.<br />

Breathe Free. Nutrition and Herbal Care for Your Respiratory<br />

System, Lotus Press 1998<br />

<strong>Polarity</strong> Ernährung und Reinigungs-Kur<br />

Reader des <strong>Polarity</strong> Institut Frankfurt, Kornelia Kilb<br />

(dort erhältlich)<br />

Diät-Kochbuch<br />

Hrsg. <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong>, Autoren: <strong>Polarity</strong> Zentrum<br />

Zürich, Lily Merklin u.a. (ab 2005 über den <strong>Verband</strong>)<br />

bibliografie<br />

Craniosacraltherapie<br />

John E. Upledger<br />

Auf den inneren Arzt hören<br />

Irisiana bei Heyne 2000 – orig. Your Inner Physician on You<br />

Mary Louise Muller<br />

Selbsthilfeübungen zur Kranialen Integration<br />

VAK 1999 - orig. You Have a Fine Head on Your Shoulders - Self-<br />

Help for Cranial Integration<br />

Franklyn Sills<br />

Craniosacral Biodynamics Vol I und II<br />

North Atlantic Books 2001 / <strong>2004</strong><br />

– Illustration: Dominique Degrangés<br />

Hugh Milne<br />

Aus der Mitte des Herzens lauschen, Band I & II<br />

ViaNova Verlag 1999 – orig. The Art of Listening: A Visionary<br />

Approach to Craniosacral Work<br />

Daniel Agustoni<br />

Craniosacral Rhythmus. Praxisbuch zu einer sanften Körpertherapie,<br />

Irisiana/Hugendubel 1999<br />

Antony Arnold<br />

Rhythmus und Berührung. Grundlagen und Praxis der Cranio-<br />

Sacral-Therapie<br />

Goldmann 2001<br />

Gesprächsbegleitung / Focusing<br />

Eugene T. Gendlin<br />

Focusing. Selbsthilfe bei der Lösung persönlicher Probleme<br />

Rowohlt Tb. 1998<br />

Focusing in der Praxis<br />

Klett-Cotta /J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger 1999<br />

Dein Körper, Dein Traumdeuter.<br />

Müller (Otto), Salzburg 1987<br />

Focusing-orientierte Psychotherapie. Ein Handbuch der erlebensbezogenen<br />

Methode.<br />

Klett-Cotta /J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger 1998<br />

(siehe auch: www.focusing.org)<br />

Ann Weiser Cornell<br />

Focusing – Der Stimme des Körpers folgen<br />

Rowohlt Tb - Anleitungen und Übungen zur Selbsterfahrung<br />

Sabine Weinberger<br />

Klientenzentrierte Gesprächsführung<br />

Beltz 2003<br />

Friedemann Schultz von Thun<br />

Miteinander reden I – III<br />

Rowohlt Tb 1981-1998<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 33


Formbildender Prozess / Energ. Anatomie<br />

Stanley Keleman<br />

Verkörperte Gefühle. Der anatomische Ursprung unserer<br />

Erfahrungen und Einstellungen<br />

Kösel Verlag 1992<br />

Forme dein Selbst. Wie wir Erfahrungen verkörpern und umgestalten,<br />

Kösel Verlag 1994<br />

Körperlicher Dialog in der therapeutischen Beziehung<br />

Kösel 1990<br />

Alex Grey<br />

Sacred Mirrors. Die visionäre Kunst des Alex Grey<br />

Verlag Zweitausendeins 2002<br />

Mythologie / Archetypen<br />

Jean Shinoda Bolen<br />

Göttinnen in jeder Frau. Psychologie einer neuen Weiblichkeit<br />

Sphinx bei Heyne 1999<br />

Götter in jedem Mann. Besser verstehen, wie Männer leben und<br />

lieben, Sphinx bei Heyne 1998<br />

Walter Köster<br />

Spiegelungen zwischen Körper und Seele<br />

Haug Verlag 1993<br />

- Psychosomatik aus homöopathischer Sicht; aufgrund seiner<br />

Verknüpfungen von Organfunktionen und Beschwerden mit<br />

den »Symbolen des Unterbewussten« auch im Zusammenhang<br />

mit <strong>Polarity</strong> ein lesenwertes Nachschlagewerk<br />

Musik / Heilkraft der Klänge<br />

Beaulieu, John<br />

Music and Sound In The Healing Arts<br />

Station Hill Press 1987 (siehe auch: www.biosonics.com)<br />

Psychologie / Neurobiologie<br />

Joachim Bauer<br />

Das Gedächtnis des Körpers – Wie Beziehungen und Lebensstile<br />

unsere Gene steuern<br />

Eichborn Verlag 2002<br />

Michael Gershon<br />

Der kluge Bauch – Die Entdeckung des zweiten Gehirns<br />

Goldmann Verlag 2001<br />

- angenehm zu lesende, informative Einführung in das enterale<br />

Nervensystem vom Initiator der Neurogastroenterologie<br />

34<br />

bibliografie<br />

Rainer Schandry<br />

Biologische Psychologie. Lehrbuch<br />

Beltz 2003<br />

Arnold Mindell<br />

Der Leib und die Träume – Prozessorientierte Psychologie<br />

Junfermann 1987<br />

- Mit seiner Theorie vom »Traumkörper« als Zugang zum Unbewussten<br />

verbindet der Begründer der Prozessorientierten Psychologie<br />

Träume, Körpersymptome, Haltungen und Gesten.<br />

Trauma<br />

Levine, Peter / Ann Frederick<br />

Trauma-Heilung. Das Erwachen des Tigers<br />

Synthesis Verlag<br />

- Einführung in die Theorie und Praxis der Traumaarbeit<br />

(siehe auch: www.traumahealing.com)<br />

Diane Poole Heller, Larry Heller, Peter Levine (Vorwort)<br />

Crash Course: A Self-Healing Guide to Auto Accident Trauma and<br />

Recovery, North Atlantic Books (inzwischen auch auf deutsch!)<br />

Träume<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

Andreas Huber<br />

Die Sprache der Träume verstehen<br />

Ariston Verlag 2003<br />

- Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse der modernen<br />

Traumforschung, Anregungen zum kreativen, individuellen Umgang<br />

mit der Weisheit der Träume.<br />

Eugene T. Gendlin<br />

Dein Körper, Dein Traumdeuter, Müller )(Otto) Salzburg 1987<br />

Carl Gustav Jung<br />

Traum und Traumdeutung, Dtv 2001<br />

Symbole und Traumdeutung. Ein erster Zugang zum Unbewussten.<br />

Walter-Verlag 1998<br />

Der besondere Tipp für Praxis & Alltag<br />

Karen Kingston<br />

Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags<br />

Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2000<br />

- Schubladen voller Kruscht und Erinnerung, Regale gelesener,<br />

nicht zu Ende gelesener oder gar nie begonnener Bücher,<br />

Berge von Klamotten, die man bei Gelegenheit ... usw. Eigenes<br />

und fremdes Gerümpel, sein Einfluss auf Körper, Geist und Seele<br />

– und wie man sich davon befreit ... Mit diesem Buch macht<br />

das Ausmisten richtig Spaß! Energieschub garantiert!


PVD-Wochenende in<br />

Berlin<br />

von Barbara Ruß<br />

Dieses Jahr hatte der Vorstand die Mitglieder<br />

des PVD nach Berlin geladen.<br />

Am 4. Wochenende im April gab es vier<br />

Veranstaltungen rund um die 6. Mitgliederversammlung.<br />

Tagungsort war der<br />

Weg der Mitte, der vor kurzem aus einem<br />

Bauhaus in ein Jugendstilhaus um-<br />

gezogen ist. Mit freundlichen Farben<br />

und gelungener Einrichtung ist hier eine<br />

anregende Atmosphäre für Therapie<br />

und Seminare geschaffen worden. Iris<br />

Breuert und ihre Berliner Kolleginnen<br />

hatten das Wochenende perfekt vorbereitet<br />

und uns mit köstlichen Speisen<br />

verwöhnt. Am Freitag tagte schon der<br />

Vorstand und traf die letzten Vorbereitungen<br />

für die MV. Zum ersten Mal<br />

haben sich an diesem Abend auch alle<br />

Schulleiter und LehrerInnen zusammengesetzt,<br />

um die Arbeit des Ausbildungsausschusses<br />

umzusetzen und weiterzuführen.<br />

Dieses gelungene Treffen war<br />

der Start dazu und soll in Zukunft<br />

regelmäßig wiederholt werden.<br />

Zur Mitgliederversammlung am Samstag<br />

kamen 23 Mitglieder des PVD. Bettina<br />

Becher stimmte uns ein mit einer<br />

rückblick: mitgliederversammung & pvd-fortbildung <strong>2004</strong><br />

Meditation über die Elementequalitäten<br />

im Körper. Darauf folgten die Berichte<br />

der Vorstandsmitglieder über alle Aktivitäten<br />

des Vorstands im letzten Jahr.<br />

Die Versammlung hat den Vorstand<br />

dann gemeinsam entlastet. In diesem<br />

Jahr waren keine Neuwahlen im Vorstand<br />

nötig, so dass er als eingespieltes<br />

Team weiterarbeiten kann.<br />

Den Ausblick auf das neue Jahr mit Zielen<br />

und Aufgaben gab uns Iris Breuert.<br />

Nach dem gelungenen Schritt, allen<br />

Mitgliedern regelmäßig und kostengünstig<br />

anspruchsvolle Fortbildungen<br />

anzubieten, liegt ein Schwerpunkt der<br />

Arbeit nun in der Darstellung von <strong>Polarity</strong><br />

in der Öffentlichkeit. Eine anschließende<br />

Diskussion zeigte das übereinstimmende<br />

Interesse, dass <strong>Polarity</strong> in<br />

aller Klarheit als umfassende Lebensphilosophie<br />

vermittelt werden<br />

soll. Ein weiteres<br />

Ziel ist die enge Zusammenarbeit<br />

mit den<br />

anderen europäischen<br />

Verbänden sowie die<br />

Organisation eines<br />

europäischen Kongresses.<br />

Im kommenden<br />

Jahr stehen die Neuwahlen<br />

für vier freiwerdende<br />

Positionen im<br />

Vorstand an, die Mitglieder<br />

wurden zur aktiven<br />

Mitarbeit eingeladen.<br />

Anschließend<br />

stellte der Ausbildungsausschuss seine<br />

Arbeit vor mit<br />

der Sammlung<br />

und dem Vergleich<br />

der Schul-<br />

Curricula sowie<br />

Vorschlägen zur<br />

Lehrerqualifikation.<br />

Die Mitglieder<br />

des Ausschusses<br />

– Rita<br />

Rossa, Gisela Beneke<br />

und Dorothee<br />

Wiederhold<br />

– beenden hiermit<br />

ihre mehrjährige<br />

Tätigkeit.<br />

In den Lehrer-<br />

treffen wird ihre Arbeit fortgesetzt, so<br />

dass der Ausbildungsausschuss vorerst<br />

nicht neu besetzt wird. Der Ethik-Ausschuss<br />

stellte der Mitgliederversammlung<br />

die erstellten Ethischen Richtlinien<br />

vor. Der Text wurde gemeinsam gelesen.<br />

Zwei Textstellen wurden diskutiert<br />

und daraufhin gestrichen. Danach hat<br />

die Mitgliederversammlung den Text<br />

akzeptiert. Die Ethischen Richtlinien geben<br />

nun allen Mitgliedern einen bindenden<br />

Rahmen für ihre Arbeit und ihr<br />

Verständnis als <strong>Polarity</strong> Praktizierende.<br />

Ursula Boger stellte einen Vorschlag von<br />

Dietrich Lentsch zur Neugestaltung der<br />

Internetseite vor. Der Vorschlag wurde<br />

von der Mitgliederversammlung akzeptiert<br />

und der Auftrag zur Erstellung vergeben.<br />

Weitere Themen waren die<br />

nächsten Fortbildungen und internationale<br />

Kontakte. Mit einer kurzen Meditation<br />

endete die Versammlung um<br />

17.00 Uhr.<br />

Zum Abendprogramm machte sich ein<br />

Großteil der Mitglieder erst mit der U-<br />

Bahn und dann zu Fuß auf in die regnerische<br />

Berliner Innenstadt. Iris führte uns<br />

vorbei an bedeutenden Bauwerken<br />

zum ehemaligen Palast der Republik,<br />

der gerade umgebaut wird. Dort be-<br />

suchten wir die Ausstellung der tönernen<br />

Soldaten des ersten Kaisers von<br />

China. In ihrer Größe und Vielzahl waren<br />

sie sehr beeindruckend. Den runden<br />

Abschluss dieses Tages bildete ein<br />

gemeinsames Abendessen beim »Kult-<br />

Inder« mit unendlich vielen Gerichten<br />

zum Probieren und einer lautstarken<br />

Austauschrunde. Am Sonntag führte<br />

uns Regina Bücher in das Thema »<strong>Polarity</strong><br />

und Geburtsarbeit« ein. Sie gab uns<br />

einen faszinierenden Einblick in die Zusammenhänge<br />

von Schwangerschaft,<br />

Geburtsverlauf und dem Lebensweg.<br />

Gestärkt von vielen neuen Impulsen<br />

und der gemeinsamen <strong>Verband</strong>sarbeit<br />

sind wir am Sonntag Abend wieder<br />

nach Hause aufgebrochen.<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 35


<strong>Polarity</strong> und Geburtsarbeit<br />

– Rückblick<br />

auf ein gelungenes<br />

Seminar<br />

von Frank Zurmühlen<br />

Am 25.04.04 hatte ich das Vergnügen,<br />

in den Räumen vom Weg der Mitte e.V.<br />

das Seminar »<strong>Polarity</strong> und Geburtsarbeit<br />

– Begleitung von Schwangerschafts-<br />

und Geburtserinnerungen in<br />

der <strong>Polarity</strong>-Behandlung« zu besuchen.<br />

Dies war die zweite vom <strong>Verband</strong> organisierte<br />

Fortbildung und für <strong>Verband</strong>smitglieder<br />

kostenlos. Regina Bücher aus<br />

Freiburg stellte hier ihre <strong>Polarity</strong>-Arbeit<br />

als »Kindzentrierte Familientherapie«<br />

und als Gruppentherapie mit Erwachsenen<br />

vor.<br />

Ursprünglich war ich davon ausgegangen,<br />

dass in diesem Seminar – wie<br />

bei meinen bisherigen <strong>Polarity</strong>-Semi-<br />

36<br />

rückblick: mitgliederversammung & pvd-fortbildung <strong>2004</strong><br />

naren – viel Eigenerfahrung durch<br />

praktische Übungen und Behandlungseinheiten<br />

enthalten sein würden. Ich<br />

wurde überrascht: Es wurden vergleichsweise<br />

wenig Übungen gemacht,<br />

dafür konnte ich gleichzeitig auf drei<br />

Ebenen lernen. Zum einen vermittelte<br />

Regina das theoretische Konzept, die<br />

Rahmenbedingungen ihrer Arbeit,<br />

prae- und postnatale Entwicklungsphasen.<br />

Zum anderen wies sie uns immer<br />

wieder auf die Befindlichkeiten bei<br />

uns selbst und der Atmosphäre in der<br />

Gruppe hin.<br />

Weiterhin – für mich am bedeutsamsten<br />

– lebte sie ihre therapeutische Grundhaltung<br />

in der Leitung und Gestaltung<br />

des Seminare und im Umgang mit den<br />

TeilnehmerInnen vor: Beeindruckend<br />

war nicht nur die klare Struktur, die<br />

anschauliche Vermittlung und der<br />

große Erfahrungsschatz, über den Regina<br />

offensichtlich verfügte. Es gelang<br />

ihr – gleichzeitig – ihren Vortragsstil, das<br />

Befinden und die Interessen der<br />

Gruppenmitglieder als auch eine klare<br />

und in sich geschlossene Struktur des<br />

Themas im Auge zu behalten und harmonisch<br />

zu moderieren.<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

Hauptgegenstand war weniger eine<br />

Vermittelung von Techniken und Energielandkarten,<br />

als vielmehr eine bewusste<br />

Achtsamkeit (»Zeugenbewusstsein«)<br />

im Umgang mit einem selbst und<br />

im Kontakt mit seinem Gegenüber.<br />

Im »Gebärmutter-Raum« der Gruppe<br />

war es oft selbst spür- und erlebbar, wie<br />

bestimmte Lebensthemen bereits ab<br />

dem Zeitpunkt der Empfängnis auf uns<br />

einzuwirken beginnen. Wie Dr. Stone<br />

schreibt, wird unserer Körper im Mutterleib<br />

aus den Energiequalitäten der<br />

vier aktiven Elemente »gewebt«. Regina<br />

stellte hier zusätzlich endscheidende kritische<br />

Phasen der praenatalen Entwicklung<br />

und der Geburt sehr anschaulich<br />

dar und ließ das Wunder und Abenteuer<br />

der Reise in die Welt neu erwachen.<br />

Dieses Seminar fand ich sehr bereichernd<br />

und wie es schien, war ich nicht<br />

der einzige, der sich eine Fortsetzung<br />

– auch im größeren Rahmen – wünschte.<br />

Ich bedanke mich bei Regina, den<br />

anderen Teilnehmerinnen und bei Iris<br />

Breuert, die alles so gut organisiert<br />

hatte, für ein wunderbares Seminar!


Auf den Schwingen des Caduceus<br />

Fortbildung mit Michael Schubert<br />

Was meint eigentlich Präsenz?<br />

Wie komme ich an diesen Ort –<br />

und auch wieder nach Hause ?<br />

© Schubert<br />

So wie Hermes Trismegistos in der Lage war, als Seelenführer<br />

zwischen den Welten zu wandeln, so sollte auch ein guter Therapeut<br />

Eingang halten können in verschiedene Bewusstseinsebenen.<br />

Er sollte seine Patienten dort abholen können, wo sie<br />

Perineal Work<br />

Fortbildung mit Mary Jo Ruggieri<br />

»All reflexes come from below...«<br />

Immer wieder betonte Randolph Stone die fundamentale Bedeutung<br />

der Arbeit am Beckenboden als Sitz unserer »Seelenreste«,<br />

körperlichen, geistigen oder seelischen »Abfallprodukte«<br />

ebenso wie als »Sprungbrett in den Kosmos«. Dem Thema<br />

»Beckenboden« gewidmet ist auch die erste dreitägige PVD-<br />

Fortbildung »Perineal Work« vom 26. bis 28. November <strong>2004</strong><br />

in Freiburg. Im Vordergrund steht die Befundung und der<br />

Ausgleich des zentralen, parasympathischen und sympathischen<br />

Nervensystems über die Reflexe am Beckenboden und<br />

die Arbeit am Ganglion impar als negativer Pol des Nervensystems,<br />

immer auch in Bezug auf die entsprechenden Elemente<br />

und den fünfstrahligen Stern / die energetische Ana-<br />

ausblick: pvd-fortbildungen <strong>2004</strong> / 2005<br />

im Moment sind, mitnehmen und begleiten können in die<br />

Präsenz und auch wieder hinaus. Manch einer meint, dass,<br />

wenn er sich ein wenig entspannen würde, er schon präsent<br />

wäre. So wie wir manchmal der Ansicht sind, der Hügel vor<br />

unserer Haustüre wäre ein riesiges Gebirge...<br />

Auch sollten wir uns, bevor wir Patienten in die Präsenz einführen,<br />

vergewissern, ob sie bereit dafür sind. Wir gehen auch<br />

nur mit Leuten in die Berge zu Schnee und Eis, wenn sie entsprechend<br />

ausgerüstet sind – sonst holen sie sich Erfrierungen<br />

und/oder einen Gletscherbrand.<br />

Diese Weiterbildung bringt uns in Kontakt mit der tiefen Bedeutung,<br />

der Verantwortung, aber auch mit der Kraft des Hermesstabes<br />

oder Caduceus, wie er auch genannt wird.<br />

Wie benutze ich den Caduceus als Werkzeug?<br />

Was sind die Gefahren des Ebenenwechsels und der<br />

Präsenz – für mich und für den anderen?<br />

Wie komme ich wieder nach Hause in meinen »normalen«<br />

Zustand?<br />

Wie kann ich wissen, ob mein Patient »reif« dafür<br />

ist?<br />

In dieser Weiterbildung werden wir die grundlegenden Unterschiede<br />

von Konzentration – Aufmerksamkeit – und Präsenz<br />

erarbeiten und definieren lernen. Wir werden durch Übungen<br />

in die einzelnen Zustände gehen und die Unterschiede erfahren.<br />

Wir transferieren die Erfahrungen in die Praxis und lernen,<br />

den Stab des Hermes tatsächlich zu benutzen.<br />

Kursleitung: Michael Schubert, Leiter der <strong>Polarity</strong>-Schulen<br />

Freiburg – Hannover – Aarau<br />

Termin: Sonntag, 17. April 2005<br />

Ort: Hattersheim<br />

Kosten: für PVD-Mitglieder kostenlos<br />

tomie. Neben theoretischen Erläuterungen zur Indikation der<br />

Arbeit am Beckenboden und zur physiologischen wie energetischen<br />

Anatomie bilden die Demonstrationen und die eigene<br />

Arbeit und Erfahrung der »Perineal-Work« den Schwerpunkt<br />

der Fortbildung.<br />

Kursleitung: Mary Jo Ruggieri, PhD, RPP, CPE, Ohio/USA<br />

Termin: 26. - 28. November <strong>2004</strong><br />

Ort: Freiburg<br />

Kurssprache: Englisch mit deutscher Übersetzung<br />

Kosten: 300 EUR (für Externe), 150 EUR (für Mitglieder)<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong> 37


Eure Stimme zählt !<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

<strong>Polarity</strong>-Zuwachs in Freiburg<br />

Die Freiburger <strong>Polarity</strong>-Schule freut sich riesig mit den Diplomanten der neunten RPP<br />

Ausbildung über die bestandene, anspruchsvolle Diplomprüfung im April <strong>2004</strong>. Es<br />

ist dies der neunte Kurs in Folge, der von der Grundausbildung, ohne Unterbrechung,<br />

direkt in die Vollausbildung überging. Die beste Prüfung absolvierte Birgit Groh, dicht<br />

gefolgt von einigen anderen. Wir freuen uns über den Zuwachs an motivierten <strong>Polarity</strong>-<br />

TherapeutInnen, namentlich: Maria Antritter, Ursula Boger, Silke Eisfeld, Birgit Groh,<br />

Julia Heß, Elisabeth Jung, Waltraud Kamenisch, Sigrid Laubichler, Erika Merklin, Veronika<br />

Panther und Theresia Sand.<br />

38<br />

interna<br />

PVD-Mitgliederversammlung 2005 in Hattersheim<br />

Im April 2005 stehen unserem <strong>Verband</strong> wichtige Neuwahlen bevor: Nach 6-jähriger<br />

Amstzeit verlassen Iris Breuert (1. Vorsitzende) und Barbara Ruß (Schriftführerin) gemäß<br />

Satzung den Vorstand des PVD. Vakant werden zudem zwei Positionen als neutrale<br />

Beisitzer. Somit gilt es, vier der insgesamt sieben Positionen im Vorstand neu zu besetzen.<br />

Und nicht nur dafür seid ihr gefragt! Auf der Mitgliederversamlung erfahrt ihr,<br />

was der Vorstand im Laufe des Jahres getan hat, um eure Interessen zu vertreten und<br />

die Entfaltung von <strong>Polarity</strong> in <strong>Deutschland</strong> und international voranzutreiben. Hier ist<br />

der Ort, einander kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen, im »Ressourcenpool«<br />

des Netzwerks zu baden, Entwicklungen und Fragen zu diskutieren und gemeinsam<br />

die weitere Kursrichtung unserer Aktivitäten zu bestimmen.<br />

Für Oktober 2006 planen wir einen Europäischen <strong>Polarity</strong> Kongress in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Ein großes Ereignis für unseren noch relativ jungen <strong>Verband</strong>, aber auch ein schönes<br />

Ziel! Und je mehr helfende Hände, Köpfe und Seelen sich an diesem und den anderen<br />

Vorhaben des PVD beteiligen, desto schöner und leichter wird es! Ich selbst bin<br />

nun bald zwei Jahre im Vorstand aktiv und stelle immer wieder fest, wieviel ich von<br />

dieser Tätigkeit für meine eigene Praxis, mein Verständnis von <strong>Polarity</strong> und mein Leben<br />

überhaupt profitiere. Auch wenn uns auf den Vorstandsitzungen manchmal die Köpfe<br />

rauchen, dieser unmittelbare Anschluss an den innersten Motor unseres <strong>Verband</strong>es<br />

hat auch etwas Nährendes.<br />

Mit der Satzung, den Standards für Ausbildung und Lehrerqualifizierung, den Ethischen<br />

Richtlinien, Internetseite, Flyer und Newslettern sowie regelmäßigen Fortbildungsangeboten<br />

sind wesentliche Grundlagen geschaffen, nun geht es an die Feinarbeit<br />

und Weiterentwicklung. Was wir brauchen sind Leute, die <strong>Polarity</strong> lieben und hinter<br />

dem <strong>Polarity</strong>-Modell stehen, konstruktiv denken, gern kommunizieren und Lust haben,<br />

ein bisschen Zeit und Kraft in ein konkretes Projekt oder eine regelmäßige Mitarbeit,<br />

im Team oder einzeln, zu investieren, um <strong>Polarity</strong> bekannter zu machen und das Feld<br />

auch von innen heraus zu stärken.<br />

Bitte denkt darüber nach, ob das für euch vorstellbar wäre und wenn ja, welche Aufgabengebiete<br />

euch besonders interessieren würden. Ein Gebiet, das in den nächsten<br />

Jahren verstärkt vorangetrieben werden muss, ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Doch die Möglichkeiten, sich mit seinen individuellen Interessen und Fähigkeiten<br />

einzubringen, sind nahezu unbegrenzt.<br />

Ein <strong>Verband</strong> ist so stark wie seine Mitglieder: Bitte beteiligt euch aktiv an der Jahresversammlung<br />

und den Neuwahlen am 16. April in Hattersheim. Eure Stimme zählt!<br />

Ulrike Harder, RPP in Freiburg, 2. Vorsitzende des PVD<br />

Michael Schubert, Leiter der Ausbildung in Freiburg/Hannover/Aarau<br />

polarity energie post / <strong>2004</strong><br />

Fortbildung<br />

und Supervision<br />

Die Satzung des PVD e.V. schreibt jährlich<br />

12 Stunden Fortbildung / Supervision<br />

vor. In den ersten drei Jahren der<br />

Mitgliedschaft werden ausschließlich<br />

<strong>Polarity</strong> Aus- und Fortbildungen anerkannt,<br />

in den folgenden Jahren auch ergänzende<br />

Therapieformen.<br />

In Anlage zu dieser »pep« findet ihr ein<br />

Formular für eure Fortbildungsnachweise<br />

im Jahre <strong>2004</strong>. Bitte sendet es bis zum<br />

Jahresende an <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

e.V., z.Hd. Iris Breuert, Schottmüllerstraße<br />

7, 14167 Berlin.<br />

PVD-Termine 2005<br />

Lehrertreffen, Mitgliederversammlung<br />

und Fortbildung<br />

2005 in Hattersheim<br />

15. April 2005, 18 Uhr<br />

Lehrer- und Schulleitertreffen<br />

16. April 2005 10-17 Uhr<br />

Mitgliederversammlung<br />

mit Vorstands-Neuwahlen (!)<br />

17. April 2005 9-17 Uhr<br />

Fortbildung mit Michael Schubert<br />

Redaktionsschluss »pep«<br />

15. August 2005<br />

Redaktionsschluss »pep«<br />

Lehrertreffen und 3-tägige<br />

Fortbildung<br />

10. November 2005 (in Planung)<br />

Lehrer- und Schulleitertreffen<br />

11.-13. November 2005 (in Planung)<br />

Fortbildung mit externem Referenten


termine & adressen<br />

Datum <strong>Polarity</strong>-Kurse / Ausbildungsstart der Schulen Leitung Ort/Kontakt<br />

/ Weiterbildungsangebote / Sonstiges<br />

<strong>2004</strong><br />

Oktober<br />

02.-03.10. <strong>Polarity</strong> Kongress Schweiz PoVS & Schulen Rheinfelden/PoVS<br />

08.-10.10. <strong>Polarity</strong>-Ausbildung nach Dr. R. Stone (Start APP) Sonja Becker Berlin/SB<br />

09.-10.10. Einführungsseminar in das <strong>Polarity</strong> Konzept (Start APP) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

09.-10.10. Emotionen und das Wasserelement (Fortbildung für APPs) Oliver Bansmann Gütersloh/PZ<br />

15.-17.10. Einführung ins Focusing (Start der 5-teiligen Ausbildung) Frank O. Lippmann Berlin/JJ<br />

29.10. Einführung in <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Michael Schubert Aarau/APS<br />

29.-20.10. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Michael Schubert Aarau/APS<br />

29.-31.10. Fortbildung für APPs Sonja Becker Berlin/SB<br />

November<br />

1.11. Beginn <strong>Polarity</strong> Yoga Intensiv Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

5.-7.11. Beginn der Grundausbildung (APP) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

07.11. Mini Workshop <strong>Polarity</strong> Therapie Iris Breuert Berlin/WDM<br />

12.-14.11. Fortbildung <strong>Polarity</strong> & Faszientechnik« Mary Jo Ruggieri (USA) Neumarkt/PVÖ<br />

19.11. <strong>Polarity</strong>nachmittag zum Kennenlernen Sonja Becker Hamburg/SB<br />

20.11. Workshop »Geschichten, die die Füße erzählen« Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

21.11. Austausch und Fallbesprechung für APPs Sonja Becker Hamburg/SB<br />

25.11. Lehrer- und Schulleitertreffen PVD Freiburg/PVD<br />

26.-28.11. PVD-Fortbildung »Perineal-Work« Mary Jo Ruggieri (USA) Freiburg/PVD<br />

2005<br />

Januar<br />

07.-10.01. Trauma Lösung (Teil III) Jim Feil Berlin/WDM<br />

13.-16-01. Beginn der Vollausbildung (RPP) Michael Schubert Hannover/DW<br />

14.-16.01. Fortbildung für APPs Sonja Becker Berlin/SB<br />

15.01. <strong>Polarity</strong> zum Kennenlernen Oliver Bansmann Bielefeld/Ama<br />

24.01. <strong>Polarity</strong> – Die Power der 5 Elemente (Info Abend) KorneliaKilb Hattersheim/PIF<br />

29.01. <strong>Polarity</strong> Refresh Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

30.01. Regionaltreffen RheinMain Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

Februar<br />

18.02. Beginn der Grundausbildung Oliver Bansmann Bielefeld/Ama<br />

März<br />

04.-06.03. Fortbildung für APPs Sonja Becker Berlin/SB<br />

12.03. Mini Workshop <strong>Polarity</strong> Therapie Iris Breuert Berlin/WDM<br />

April<br />

11.04. <strong>Polarity</strong> – Die Power der 5 Elemente (Info Abend) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

15.04. Lehrer- und Schulleitertreffen PVD Hattersheim/PVD<br />

16.04. Mitgliederversammlung des PVD PVD Hattersheim/PVD<br />

17.04. PVD-Fortbildung »Auf den Schwingen des Caduceus« Michael Schubert Hattersheim/PVD<br />

Mai<br />

06.-08.05. Focussing-Einführungsseminar Teresa Dawson Hattersheim/PIF<br />

30.05. <strong>Polarity</strong> – Die Power der 5 Elemente (Info Abend) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

Juni<br />

04.06. Mini Workshop <strong>Polarity</strong> Therapie Iris Breuert Berlin/WDM<br />

www.polarity-verband.de


Datum <strong>Polarity</strong>-Kurse / Ausbildungsstart der Schulen Leitung Ort/Kontakt<br />

/ Weiterbildungsangebote / Sonstiges<br />

2005 (Fortsetzung)<br />

Juli<br />

07.07. <strong>Polarity</strong> – Die Power der 5 Elemente (Info Abend) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

September<br />

16.-18.09. Beginn der Grundausbildung (APP) Iris Breuert Berlin/WDM<br />

30.09.-02.10. Fortbildung Geburt und vorgeburtliches Leben Regina Bücher Hattersheim/PIF<br />

Oktober<br />

7.-11.10. Jubiläumskonferenz des APTA »Exploring the Essence APTA Maryland/APTA<br />

of Inner Stillness and Health« Washington, USA<br />

21.23.10. Beginn der Fachausbildung (RPP) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />

November<br />

10.11. Lehrer- und Schulleitertreffen (in Planung) PVD /PVD<br />

11.-13.11. PVD-Fortbildung (in Planung) n.n. /PVD<br />

18.11. Einführung in <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Michael Schubert Freiburg/FPS<br />

19.-20.11. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Michael Schubert Freiburg/FPS<br />

& Elisabeth Merklin<br />

2006<br />

Januar<br />

27.01. Einführung in <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Michael Schubert Freiburg/FPS<br />

28.-29.01. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Michael Schubert<br />

& Elisabeth Merklin<br />

Freiburg/FPS<br />

März<br />

11.-12.03. Beginn der Grundausbildung Michael Schubert Freiburg/FPS<br />

& Elisabeth Merklin<br />

Mai<br />

12.5. Lehrer- und Schulleitertreffen PVD Freiburg/PVD<br />

13.5. Mitgliederversammlung des PVD PVD Freiburg/PVD<br />

14.5. PVD-Fortbildung »<strong>Polarity</strong> und Atmung« Bettina Becher Freiburg/PVD<br />

Oktober<br />

5.-8. oder Europäischer <strong>Polarity</strong>-Kongress (in Planung) PVD /PVD<br />

12.-15.10.<br />

Adressen für <strong>Polarity</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

Berlin/WDM<br />

Weg der Mitte<br />

Ahornstr. 18<br />

14163 Berlin Zehlendorf<br />

Tel.: 030/8131040<br />

www.wegdermitte.de<br />

Berlin/Hamburg/SB<br />

Praxis Sonja Becker<br />

Lauenburger Strasse 39<br />

12169 Berlin Steglitz<br />

Tel.: 030/7962650<br />

www.sonjabecker-hp.de<br />

Bielefeld/Ama<br />

Amara Schulen für<br />

Heilpraxis und Naturheilkunde<br />

Bahnhofstr. 48<br />

33602 Bielefeld<br />

Tel.: 0521/67379<br />

www.amara.de/bielefeld/<br />

Gütersloh/PZ<br />

<strong>Polarity</strong> Zentrum Gütersloh<br />

Oliver Bansmann<br />

Unter den Ulmen 8<br />

33330 Gütersloh<br />

Tel.: 05241/3006699<br />

Hattersheim/PIF<br />

<strong>Polarity</strong> Institut Frankfurt<br />

Rossertstr. 100<br />

65795 Hattersheim<br />

Tel.: 06190/930862<br />

www.polarity.de<br />

Hannover/DW<br />

Eilenriedestift e.V.<br />

Dorothee Wiederhold<br />

Bevenser Weg 10<br />

30625 Hannover<br />

Tel.: 0511/54042006<br />

www.eilenriedestift.de<br />

Freiburg/Aarau/FPS<br />

Freiburger Cranio- & <strong>Polarity</strong>schule<br />

Batzenbergstr. 4<br />

79227 Schallstadt<br />

Tel.: 07664/600731<br />

www.polarity-schule.de<br />

Adressen Sonstige / Verbände<br />

Berlin/JJ<br />

Praxis Judith Jahn<br />

Teltower Damm 23<br />

14169 Berlin<br />

Tel: 030 8119 5119<br />

www.polarityverband.ch (PoVS)<br />

www.polarity-austria.at (PVÖ)<br />

www.polaritytherapy.org (APTA)<br />

Aktueller Terminkalender auch im<br />

Internet: www.polarity-verband.de<br />

<strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> (PVD) e.V., Schottmüllerstraße 7, D-14167 Berlin, Tel. 030 / 817 64 95<br />

www.polarity-verband.de

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