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16 BLICK AUF DIE<br />
Der Auftrag der Chefredaktion<br />
war, den ersten<br />
Ossi in die Freiheit zu begleiten.<br />
Ich stellte mich mit meinen<br />
Kollegen auf eine lange<br />
Nach der ungarischen Grenzöffnung erreichte Gerhard Meyer als erster DD<br />
Schnellster Ossi trägt jetz<br />
Das Ende des Eisernen Vorhangs beginnt <strong>am</strong> 11. September 1989. Um Mitternacht öffnet Ungarn die Grenze na<br />
den Trabis und Wartburg rollte gen Westen. Gerhard Meyer, ein sächsischer Kantinenwirt, k<strong>am</strong> mit seinem Toyot<br />
Nacht ein. Wenn die ungarische<br />
Grenze um Mitternacht<br />
aufgeht, kommen die Ersten<br />
frühestens um vier Uhr an,<br />
meinten wir. In Österreich<br />
11. September 1989, 3.05 Uhr: Gerhard Meyer präsentiert<br />
<strong>am</strong> österreichisch-bayerischen Grenzübergang Suben<br />
die Pässe seiner F<strong>am</strong>ilie.<br />
TOyOTA STATT TRABI: Der "schnelle<br />
Meyer" k<strong>am</strong> nicht im Trabi, sondern mit<br />
einem alten Japaner an, einen weißen<br />
Toyota Corolla.<br />
sind nur 130 erlaubt und dieses<br />
Tempo schafft kein Trabi.<br />
Doch d<strong>am</strong>it hatte keiner<br />
gerechnet: Der 39-jährige<br />
Kantinenwirt Gerhard Mey-<br />
er aus Ostberlin, begleitet<br />
von Ehefrau Nicole (34) und<br />
seinen Töchtern Myrj<strong>am</strong> (10)<br />
und Denise (11), bretterte<br />
mit seinem weißen Toyota<br />
SAChSE IN LEDERhOSEN: 20 Jahre später führt Gerhard<br />
Meyer mit seiner F<strong>am</strong>ilie ein hotel in Tirol. Er trägt Tracht.<br />
Corolla mit Vollgas über di<br />
österreichische Autobahn. I<br />
dieser Nacht der Grenzö<br />
nung ging er als der „schne<br />
le Meyer“ in die Geschicht<br />
ein.<br />
Ein Regensburger Fot<br />
graf hielt um 3.10 Uhr de<br />
Augenblick fest, als Meye<br />
<strong>am</strong> Grenzübergang Sube<br />
die Pässe präsentierte. „Fü<br />
mich ist es der freudigst<br />
Moment im Leben und hie<br />
schlafen alle“, <strong>am</strong>üsierte e<br />
sich, weil weit und breit kei<br />
Grenzbe<strong>am</strong>ter zu sehen wa<br />
Sie mussten erst aus ihrem<br />
Häuschen geklopft werden.<br />
Benzingeld vom<br />
BILD-Reporter<br />
Als die Kollegen das hist<br />
rische Bild im Kasten hatte<br />
hielt ich Meyer noch einma<br />
an. Ein bisschen enttäusch<br />
war ich schon, dass er di<br />
sen Japaner fuhr, denn da<br />
passte so gar nicht ins K