Drahtesel-Drama am 27.09.

September 2009 Rubrik
Freiheit im Untergrund
Bilder des Monats
Ein Tunnel, der Menschen ins Dunkel verbannt und den Autos
das Tageslicht gönnt, darf sich nicht wundern, wenn er schlecht
behandelt wird. Die Schanzl-Unterführung war seit mehr als
drei Jahrzehnten immer wieder Schandfleck und wurde gemieden.
An den Wänden wucherten Schmierereien und in den Ecken
stank es nach Urin. Jetzt ist die Passage zwischen Bahnhofstraße
und Kaps-Haus ein freundliches, helles Kunstwerk geworden. 22
junge Graffitisprayer durften sich unter der Regie des Passauers
Moritz Dometshauser (24, kl. Foto), der in München Kunst studiert,
verewigen. Das rund 50 Meter lange Gemälde wurde beleuchtet
und mit Spezialglas gegen Vandalismus geschützt. "Passau
überrascht mich mit dieser Aktion, in anderen Städten gibt es
Widerstand und Bündnisse gegen uns", sagt ein Sprayer aus Kiel.
Ungewöhnliche Freiheiten also im Untergrund der Provinz
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Photo: Tobias Köhler (2)