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76 Garten BAUERNBLATT l 23. Juni 2012 ■<br />

Patenter blauer Storchschnabel<br />

Eine Staude für alle Fälle<br />

Die intensiv violett-blauen, ziemlich großen Blüten der Kaukasusgeranie erscheinen<br />

in großer Fülle im Juni/Juli. Foto: Ilse Jaehner<br />

Dies vorweg: Balkongeranien sind<br />

keine echten Geranien, sondern<br />

Pelargonien. Dagegen sind Storchschnäbel<br />

echte Geranien, botanisch<br />

Geranium. Der Name Storchschnabel<br />

bezieht sich auf die Form der<br />

Früchte, die lang und zugespitzt<br />

auslaufen, akkurat wie Storchschnäbel.<br />

Gartenwürdige Storchschnäbel<br />

gehören inzwischen zu den größten<br />

Favoriten zeitgemäßer Gärten. Kein<br />

Garten ohne Storchschnäbel, mittelhohe<br />

Pflanzen häufig gleich in größeren<br />

Mengen als beliebte Bodendecker.Zuden<br />

wüchsigen zählt Kaukasusgeranium<br />

(Geranium xmagnificum),<br />

eine Hybride aus Geranium<br />

ibericum und platypetalum. Diese<br />

stattliche Staude wird um 60 cm<br />

hoch und greift bei genügend Raum<br />

mit lockerem Wuchs weit um sich,<br />

füllt freie Flächen zwischen Gehölzen<br />

und vor allem Rosen hervorragend<br />

aus. Schon die rundlichen, etwas<br />

behaarten Blätter machen sich<br />

gut, noch mehr die intensiv violettblauen<br />

Blüten im Juni/Juli.<br />

Die Blütezeit ist verhältnismäßig<br />

kurz, dafür erscheinen die vergleichsweise<br />

großen Storchschnabelblüten<br />

in großer Fülle. Sie ergänzen<br />

alle Rosenblüten, die ja kein<br />

Blau kennen, wenigstens kein wirkliches<br />

Blau. Neben und zwischen höheren<br />

Beetrosen, mehr noch zwi-<br />

schen Strauchrosen, ist das Kaukasusgeranium<br />

eigentlich unentbehrlich.<br />

Ebenso gut passt die Staude zu<br />

gelben, roten oder weißen Blühern<br />

auf der Staudenrabatte, ist also sehr<br />

vielseitig verwendbar.<br />

Dabei ist Kaukasusgeranie ziemlich<br />

pflegeleicht, kommt mit verschiedensten<br />

Standorten gut zurecht,<br />

wächst sowohl in Halbschatten<br />

und als auch mit viel Sonne, falls<br />

die Erde ausreichend frisch ist. Außer<br />

zu Rosen und Rabattenstauden<br />

passt sie zu Pflanzen mit Wildstaudencharakter,<br />

die gleiche Standorte<br />

lieben, also zu Frauenmantel, Wiesenraute<br />

und Ähnlichen.<br />

Bei der Pflanzung muss man beachten,<br />

dass sich die Stängel ziemlich<br />

weit auslegen, also zu Nachbarpflanzen<br />

genügend Abstand zu halten<br />

ist. Allerdings füllt dadurch Kaukasusgeranie<br />

auch erfreulich Stellen,<br />

die sonst eventuell ein bisschen<br />

nackt aussähen.<br />

Geranium xmagnificum (magnificum<br />

heißt übrigens prächtig) lässt<br />

sich als Bastard nur vegetativ, nicht<br />

generativ durch Aussaat vermehren.<br />

Vegetative Vermehrung gelingt<br />

leicht durch Teilung des Wurzelstockes.<br />

Dies geschieht entweder im<br />

Frühjahr gleich bei Austrieb oder im<br />

Herbst. Im Winter ist von der Pflanze<br />

nichts zu sehen, sie zieht vollkommen<br />

ein.<br />

Ilse Jaehner<br />

In den Achseln der Seitentriebe<br />

entwickeln sich die sogenannten<br />

Geiztriebe, die regelmäßig entfernt<br />

werden müssen. Diese Maßnahme<br />

sorgt für ausreichend Licht<br />

und Luft in der Pflanzung, weil die<br />

einzelne Tomatenstaude nicht unkontrolliertwuchert.<br />

Die verbesserten<br />

Bedingungen<br />

führen zu einem höheren<br />

Ertrag. Im Idealfall<br />

ist der zu entfernende<br />

Geiztrieb<br />

nicht länger als 5bis<br />

10 cm, sodass die<br />

Wunde nicht allzu<br />

groß ausfällt. Erfahrungsgemäßschließen<br />

sich die Wun-<br />

den an sonnigen Tagen<br />

am besten. In<br />

der Hauptwachstumszeit<br />

muss etwa<br />

Klettergerüste für Stangenbohnen<br />

Standfestigkeit auch bei Wind<br />

Noch bis in den Juli hinein ist Zeit<br />

für die Aussaat von Stangenbohnen.<br />

Da sie sich an Kletterhilfen in<br />

die Höhe winden, liefern sie auf<br />

kleinstem Raum hohen Ertrag. Als<br />

Klettergerüst bieten sich verschiedene<br />

Möglichkeiten an.<br />

Tomaten<br />

Warum ausgeizen?<br />

Das klassische X-Gerüst benötigt die querliegende<br />

Stange zur Stabilisierung. Fotos: Karin Stern<br />

alle ein bis zwei Wochen ausgegeizt<br />

werden. Um dabei nicht versehentlich<br />

den Haupttrieb zu kappen,<br />

sollte zunächst die Pflanze in<br />

die Höhe geleitet werden. Dann<br />

lassen sich die auszugeizenden<br />

Triebe genau erkennen.<br />

Geiztriebe wachsen in den Achseln der Seitentriebe<br />

und werden zugunsten eines höheren Ertrags<br />

regelmäßig ausgebrochen.<br />

Die Pflanzen nehmen mit Schnüren,<br />

Holz, Draht oder Metall vorlieb.<br />

Wichtig sind ausreichende<br />

Stabilität und Standfestigkeit,<br />

auch bei Wind. Das klassische X-<br />

Gerüst (Foto) macht auch bei kleineren<br />

Anbaumengen Sinn, die Samen<br />

werden kreisförmig<br />

nach dem<br />

Aufstellen des Gerüstes<br />

um die Stangen<br />

herumgesät<br />

(Horstsaat). Alternativ<br />

pflanzt man in<br />

Töpfen vorgezogene<br />

Stangenbohnen.<br />

Die Reihensaat bietet<br />

sich an, wenn ein<br />

Ziehharmonikagerüst<br />

aus Ruten oder<br />

ein Drahtgitter verwendet<br />

wird. Dekorativ<br />

und nützlich ist<br />

auch ein Bohnentipi.<br />

Dazu stellt man<br />

drei Dachlatten pyramidenförmig<br />

auf<br />

und bindet sie oben<br />

zusammen. Die Aussaat<br />

erfolgt anschließendhorstför-<br />

mig rund die Dachlatten.<br />

Karin Stern

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