UNIon - Europa-Universität Viadrina Frankfurt
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Studis 37<br />
[<strong>UNIon</strong>]<br />
Deutschlandjahr in Indien: Länderkooperation<br />
und eine Praktikumsinitiative mittendrin<br />
Sie präsentierten Indien-Praktika für Studierende beim Gründertag: die Studentinnen Marianna<br />
Vynnyk (l.) und Anna Stroka (r.).<br />
Seit mehr als einem halben Jahrhundert pflegen<br />
Indien und Deutschland diplomatische Beziehungen<br />
und fördern somit das Wachstumspotenzial<br />
einer kooperativen Außen- und Wirtschaftspolitik.<br />
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens<br />
dieser strategischen Partnerschaft findet<br />
2011/2012 eine 15-monatige Feier unter dem<br />
Titel „Germany and India 2011 – 2012: Infinite<br />
Opportunities“ statt.<br />
Die deutsch-indische Partnerschaft wird jedoch<br />
nicht nur auf staatlicher Ebene gefördert. Ein<br />
gutes Beispiel dafür ist „VIBE Internships“, eine<br />
studentische Initiative, die im Rahmen eines<br />
Masterseminars an der <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Viadrina</strong><br />
gegründet wurde und sich im November<br />
2011 beim <strong>Viadrina</strong>-Gründertag (Foto oben)<br />
präsentierte.<br />
Sie arbeitet seit nunmehr zwei Jahren erfolgreich<br />
mit der indischen Wirtschaft zusammen.<br />
„VIBE Internships“ vermittelt Praktika in führenden<br />
High-Tech-Unternehmen in Indien an<br />
Studenten der Betriebswirtschaft, Wirtschafts-<br />
informatik und Informatik. Zudem unterstützt<br />
die Studenteninitiative die Praktikanten durch<br />
ein breites Angebot an Serviceleistungen während<br />
des gesamten Bewerbungsprozesses.<br />
Die Praktikanten erwarten herausfordernde<br />
Aufgaben in Bereichen wie Softwareentwicklung,<br />
Marktanalyse oder Marketing bei den indischen<br />
Kooperationspartnern. Die Studenten<br />
können somit einen Einblick in das Offshore-<br />
Business deutscher und indischer Unternehmen<br />
erlangen und die Partnerschaft auf dem<br />
europäischen Markt aktiv mitgestalten. Darüber<br />
hinaus sammeln sie professionelle Erfahrungen<br />
und lernen, in einem multikulturellen<br />
Team zu arbeiten. Arbeitsorte sind Bangalore –<br />
das indische „Silicon Valley“ –, aber auch andere<br />
Städte wir Mumbai, Pune und Chennai. „VIBE<br />
Internships“ stellt eine Brücke zwischen deutscher<br />
Ausbildung und indischer Wirtschaft her<br />
und unterstützt dadurch den Dialog und die<br />
Kooperation beider Länder.<br />
Homepage: www.vibe-internships.com<br />
FOTOS: HEIDE FEST<br />
Gründertag 2011 rege genutzt<br />
Unternehmen „Umiwi“<br />
handelt weltweit<br />
Am 16. November 2011 fand an der <strong>Viadrina</strong> ein<br />
Gründertag unter dem Titel „Unternehmertum<br />
und Gründungsförderung” im Rahmen der Global<br />
Entrepreneurship Week und der deutschlandweiten<br />
Gründerwoche statt.<br />
An Info-Gründer-Ständen, im Gründer-Kolloquium<br />
und weiteren Info-Veranstaltungen zu<br />
gründungsrelevanten Themen sowie der Auftaktveranstaltung<br />
des Businessplan-Wettbewerbs<br />
Berlin-Brandenburg 2012 erhielten Studierende<br />
und andere Interessenten die Gelegenheit,<br />
sich mit dem Thema Unternehmensgründung<br />
auseinanderzusetzen und sich über Chancen einer<br />
beruflichen Selbstständigkeit zu informieren<br />
(Foto unten).<br />
Ein Unternehmen, das 2011 frisch an den Start<br />
ging, ist „Umiwi“. Es handelt mit farbenreichen<br />
und hochwertigen Accessoires, die in Kooperationen<br />
mit Hilfsprojekten in Thailand und Mexiko<br />
hergestellt werden. Hinter dem Unternehmen<br />
stehen wir – Dorothea Schrimpe und Kathrin<br />
Ebel – zwei Studentinnen des Masterstudiengangs<br />
„Soziokulturelle Studien“ der <strong>Europa</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Viadrina</strong>. Da wir beide seit einigen Jahren<br />
immer wieder viel Zeit in Hilfsprojekten in Asien<br />
und Lateinamerika, vor allem Thailand und Mexiko,<br />
verbracht haben, ist aus diesen Eindrücken<br />
das „Umiwi-Konzept“ entstanden, das im Juni<br />
2011 soweit ausgereift war, dass wir uns offiziell<br />
gründen konnten.<br />
Im Vordergrund unseres Unternehmens stehen<br />
die nachhaltigen und fairen Handelsbeziehungen<br />
zu unseren Partnern in Thailand und Mexiko.<br />
Durch diese Art von Kooperationen werden Hilfsprojekte<br />
ermutigt, wirtschaftlich aktiv zu werden,<br />
das heißt, neben Spenden auch alternative<br />
Einnahmequellen zu erschließen, denn das Hilfsprojekt<br />
erhält so neben den Produktionskosten<br />
und dem Gehalt für die Mitarbeiter zusätzlich 45<br />
Prozent des gemeinsam ermittelten Betrags für<br />
die laufenden Projektkosten. Gleichzeitig werden<br />
Ressourcen und Fähigkeiten der lokalen Bevölkerung<br />
gestärkt und wird ihr Selbstwertgefühl<br />
durch die Anfertigung attraktiver Modeprodukte<br />
gestärkt. Unser Ziel ist es, dadurch auch Ausbildungsstätten<br />
in erster Linie für Jugendliche und<br />
junge Erwachsene zu schaffen, um ihnen Perspektiven<br />
für die Zukunft zu geben.<br />
Unser erster Kooperationspartner ist ein kleines<br />
Hilfsprojekt im Norden von Thailand – die<br />
„School for Life“, das Kinder aus schwierigen Verhältnissen<br />
aufnimmt und betreut. Das neue Unternehmerteam<br />
der School for Life sind Lehrer<br />
und ältere Schüler des Projektes, die sich für das<br />
Kunsthandwerk interessieren und mit Hilfe lokaler<br />
Experten Umiwi-Mangoholz-Armreifen herstellen.<br />
Weitere Handelspartner hat Kathrin während ihres<br />
Auslandssemesters in Mexiko ausfindig gemacht.<br />
Dort sind wir gerade im Entwicklungsprozess<br />
neuer Umiwi-Produkte und forschen hinsichtlich<br />
verschiedener regionaler Rohstoffe sowie<br />
am Färben von Baumwolle und Wolle mit<br />
Pflanzen oder anderen Naturmaterialien.<br />
DOROTHEA SCHRIMPE UND KATHRIN EBEL<br />
www.umiwi.de