Jahresbericht 2011 - Stadt Emden
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Politik und Verwaltung<br />
ä Fortsetzung von Seite 3<br />
Boote können bis in die <strong>Stadt</strong>mitte fahren.<br />
„die Chemie muss<br />
stimmen“<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> wirtschaftet mit<br />
ihren Tochterbetrieben nicht auf<br />
einer ökonomischen Spielwiese,<br />
sondern stellt sich dem freien<br />
Markt. Klappt das entgegen allen<br />
Vorurteilen, mit denen der öffentliche<br />
Dienst zu kämpfen hat?<br />
Für Oberbürgermeister Brinkmann<br />
keine Frage: „Unsere Philosophie<br />
stimmt.“ Er unterfüttert seine These<br />
mit mehreren Beispielen – schickt<br />
aber eine wesentliche Bedingung<br />
voraus: „Zwischen Rat, Verwaltung<br />
und Tochterbetrieben muss die<br />
Chemie stimmen.“<br />
In <strong>Emden</strong> herrscht bei allen parteipolitischen<br />
Unterschieden ein<br />
<strong>Emden</strong> ist eine Industrie- und Hafenstadt - aber auch eine <strong>Stadt</strong> im Grünen. Diese Idylle entdecken Spaziergänger mitten in der <strong>Stadt</strong> am Alten Binnenhafen.<br />
gutes Verhältnis. Schaut Brinkmann<br />
sich in Niedersachsen um, sieht er:<br />
„Das ist selten.“ Er habe deshalb<br />
immer auf ein gutes Verhältnis in<br />
den Gremien geachtet. Bei strategischen<br />
Entscheidungen müsse<br />
Parteipolitik vor der Tür bleiben.<br />
Nun zu einigen Beispielen: Die Ge-<br />
woba ist im unteren und mittleren<br />
Preissegment stark im Wohnungsmarkt<br />
und sorgt dafür, dass Mieten<br />
auch für Menschen mit schmaleren<br />
Einkommen erschwinglich bleiben.<br />
Sie tritt auch als Bauherr bei öffentlichen<br />
Gebäuden wie Schulen oder<br />
Verwaltungshäusern auf.<br />
Die <strong>Stadt</strong>werke sorgen für eine leistungsfähige<br />
Infrastruktur in der<br />
Wasser-, Strom- und Gasversorgung,<br />
regeln den öffentlichen Busverkehr,<br />
bauen den Flugplatz aus<br />
und investierten schon in erneuerbare<br />
Energien, als dies anderenorts<br />
noch ein Fremdwort war. Brinkmann<br />
räumt den <strong>Stadt</strong>werken „gute<br />
Chancen für die Zukunft“ ein. Ein<br />
weiteres Merkmal in <strong>Emden</strong>: Die<br />
<strong>Stadt</strong> legt Wert darauf, dass die<br />
Sparkasse eigenständig bleibt und<br />
nicht in einer Fusion aufgeht.<br />
Ein besonderes Kapitel schrieb<br />
die <strong>Stadt</strong>-Tochter Zukunft <strong>Emden</strong><br />
mit dem Industriepark. Sie nahm<br />
den Abriss der pleitegegangenen<br />
Frisia-Raffinerie auf die eigene<br />
Kappe und sorgte dafür, dass VW-<br />
Zulieferer dort siedeln konnten. Die<br />
Zahl von 1000 guten Arbeitsplätzen<br />
spricht für sich.<br />
Starke soziale Wirkung übt die Ge-<br />
bäudereinigungs-Tochter aus. Viele<br />
Kommunen lassen ihre Schulen<br />
und Büros von Fremdfirmen saubermachen.<br />
Die <strong>Stadt</strong> erledigt das<br />
mit ihrer eigenen Firma und kann<br />
sich rühmen: Alle Frauen – darunter<br />
viele alleinerziehende - arbeiten mit<br />
Lohnsteuerkarte.<br />
Der Bau- und Entsorgungsbetrieb<br />
spielt eine starke Rolle in der städtischen<br />
Daseinsfürsorge. Er zeich-<br />
net sich durch große Zuverlässigkeit<br />
und zivile Preise aus – zum<br />
Beispiel in der Müllabfuhr.<br />
Bei Gewerbeansiedlungen kann die<br />
<strong>Stadt</strong> flexibel agieren, weil sie mit<br />
ihren Tochterbetrieben die Richtung<br />
bestimmen kann. Das beschleunigt<br />
das Tempo und lässt Preise nicht<br />
ausufern. Gut entwickelt hat sich<br />
in den letzten Jahren auch das Klinikum,<br />
trotz der Daumenschrauben<br />
des Gesetzgebers. Es arbeitet auf<br />
hohem medizinischen Niveau. Finanziell<br />
steht es auf soliden Füßen<br />
und erwirtschaftet die Abschreibungen<br />
selbst.<br />
Die Groß-Investitionen der vergangenen<br />
zehn Jahre sind über<br />
städtische Unternehmen geplant,<br />
vorangetrieben, abgewickelt<br />
oder wenigstens begleitet worden:<br />
Rotes Siel, Binnenhafen, Ostfriesisches<br />
Landesmuseum, Zufahrtsstraße<br />
mit Kreisel zum VW-Werk,<br />
Bahnhofsvorplatz, Innenstadt-Sanierung,<br />
Märkte, Eisenbahnbrücke,<br />
Johannes-a-Lasco-Bibliothek oder<br />
Neue Kirche.<br />
Politik und Verwaltung<br />
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