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6. Vorarlberger Hypo-Bauherrenpreis 2010

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A Wohnbauten<br />

Preis Lehmhaus Rauch<br />

„Insgesamt ist das Wohnhaus ein<br />

laborartiges Experiment, das ein<br />

Abbild der engen Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Architekten und dem<br />

Bauherrn ist …“ n Martin Rauch<br />

n Bericht der Jury: Der Bauherr hat sein<br />

Haus zwar mit eigenen Händen gebaut und<br />

wesentlich mitgestaltet, er war aber weise<br />

genug, um sich einen kongenialen Architekten<br />

an die Seite zu stellen. Das Ergebnis ist<br />

ein einzigartiges Kunstwerk, das in dieser<br />

Dichte wahrscheinlich auch nur in dieser<br />

personellen Nähe und Personalunion zwischen<br />

Architekt, Bauherrn und Ausführendem<br />

machbar und erschwinglich ist.<br />

Vielfach durch ein einziges, genau ge-<br />

setztes Fenster belichtete Räume (um<br />

die Statik materialgerecht zu halten) ergeben<br />

im Zusammenhang und bei offenen<br />

Schiebetüren ein raffiniert belichtetes<br />

Raumgefüge. Das Haus ist aus dem aufbereiteten<br />

Aushub erbaut. Jedes Bauteil,<br />

jedes Detail ist ein Aha-Erlebnis: von der<br />

Grundstruktur des Hauses im Steilhang<br />

Foto: Albrecht Schnabel<br />

über die in Raku-Technik gebrannten,<br />

tiefschwarzen Waschbecken und Arbeitsplatten<br />

bis zu den vollflächig lehmgespachtelten<br />

Schiebetüren und Möbeln aus<br />

Holz-Dreischichtplatten.<br />

Fotos: Beat Bühler<br />

Mag. art. Martin Rauch<br />

Bauherr: Lehm Ton Erde GmbH<br />

Architektur: Planungsgem. Roger Boltshauser & Martin Rauch<br />

Lehmhaus Rauch Schlins, 2007<br />

Nicht zu vergessen die mit langen Schnüren<br />

zu bedienenden Zugschalter an der<br />

Decke für das Licht, um Elektro-Installationen<br />

in den Wänden zu minimieren.<br />

Trotzdem ist das Haus keine rückwärtsge-<br />

wandte Sentimentalität, keine anachronistische<br />

Illusion. Es ist eine einzige, raumgewordene<br />

Manifestation und Ermutigung<br />

menschlichen Erfindungsgeistes, aus einfachen,<br />

kargen Quellen Unerschöpfliches<br />

zu schaffen.<br />

Preis EFH-Siedlung Frühlingsstraße<br />

„Die Wohnanlage Frühlingsstraße in<br />

Wolfurt ist eine zukunftsweisende<br />

Form im verdichteten Wohnungsbau.“<br />

n Christoph Kalb<br />

n Bericht der Jury: Gemeinschaftliches<br />

Bauen ist ein unüblicher Ausgangspunkt<br />

für ein Projekt sowie eine besondere<br />

Herausforderung. Die Einfamilienhaus-<br />

Siedlung Frühlingstraße besteht aus<br />

sieben zweigeschossigen, langgestreckten<br />

Einfamilienhäusern in Holzbauweise.<br />

Die Nettogrundfläche jedes Hauses beträgt<br />

ca. 125 qm – eine gute Ausgangsbasis<br />

für die räumliche und individuelle<br />

Entfaltung der Bewohner ist damit gegeben.<br />

Die Familien als Bauherren lobten<br />

einen Architekturwettbewerb aus, um die<br />

beste Lösung für ihre zukünftige Lebensumwelt<br />

zu finden.<br />

Trotz der hohen Dichte konnten die<br />

wichtigsten Entwurfsziele des Projekts –<br />

Südfassade für jede Familie, Intimität im<br />

Freibereich und die optimale Ausnützung<br />

des Grundstückes – überzeugend erreicht<br />

Fotos: Bruno Klomfar<br />

werden. Hohe ökologische Anforderungen<br />

an die verbauten Materialen und ein intelligentes<br />

Energiekonzept bildeten ebenso<br />

Ausgangspunkte des Entwurfs. Der Preis<br />

geht an dieses Projekt, um Familien zu al-<br />

Kinder und Eltern der Errichtergemeinschaft<br />

Bauherr: Errichtergemeinschaft Frühlingsstraße Wolfurt<br />

Architektur: Architekturwerk Christoph Kalb GmbH<br />

Einfamilienhaussiedlung Frühlingsstraße Wolfurt, 2006<br />

Wohnbauten A<br />

ternativen Wegen beim Bauen und Wohnen<br />

zu ermutigen, zu einer Vorgehensweise,<br />

welche eine direkte Auswirkung auf ihre<br />

Lebensbedingungen hat. Mit dem Preis<br />

möchte die Jury unterstreichen, dass<br />

Handlungsweisen, welche die gebaute<br />

Umgebung hinsichtlich Zukunftsfähigkeit<br />

sowie ästhetischer, sozialer und ökonomischer<br />

Aspekte verbessern, direkt in der<br />

Hand der Familien – und zwar als Bauherren,<br />

nicht nur als Konsumenten – liegen.<br />

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