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6. Vorarlberger Hypo-Bauherrenpreis 2010

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E Sanierung<br />

Preis Festspielhaus Bregenz<br />

„Die Transformation des Gebäudes<br />

von 1979 in eine einladende Anlage<br />

gehorcht nicht formalistischer Spielerei,<br />

sondern durchdachter Entflechtung<br />

scheinbar unlösbarer betrieblicher<br />

Problemknoten.“ n Dietrich |<br />

Untertrifaller Architekten<br />

n Bericht der Jury: Einem Sockel aus<br />

erdgeschichtlich vorhergegangener Sedimentierung<br />

gleicht jener frühe Bauteil,<br />

der – nun überragt, verlängert, überbrückt,<br />

befreit, umhüllt, gestützt, bekleidet<br />

– an eine Zeit erinnert, in der die<br />

Festspiele mit einer Abendveranstaltung<br />

im Sommer zu tun hatten.<br />

In der Überformung entzieht sich das heu-<br />

tige Haus solch typologischer Zuordnung.<br />

Es steigt als wirkmächtige Agglomeration<br />

von Baukörpern und Bauteilen auf,<br />

steigert die Erwartung und Neugierde.<br />

Werkstätten, Häfen, antike Theater, die<br />

sich die Landschaft borgen, kommen<br />

in den Sinn. Raum, Platz, Ort und Bühne<br />

– frei von Vorbildern und kulturellen<br />

Fotos: Bruno Klomfar<br />

Konnotationen – bereit für ein ständiges<br />

und keinem Segment vorbehaltenes Hierund-Jetzt.<br />

Folgerichtig braucht das neue<br />

Haus den Raum davor. Raum, mehr nicht.<br />

In Beziehung gesetzt. Subtil markiert. Mit<br />

Bürgermeister DI Markus Linhart<br />

Bauherr: Stadt Bregenz, Land Vorarlberg, Rep. Österreich<br />

Architektur: Dietrich | Untertrifaller Architekten<br />

Festspielhaus Bregenz, 2006<br />

fließenden Konturen, offen zur Weite des<br />

Sees, die es mit einer Stadt teilt, die in<br />

ihrer Art ebenfalls erst durch den See<br />

offen und zugleich verortet wird. Die<br />

bauplastische Kraft des Festspielhauses<br />

vermag die Einheit dieses Ortes und des-<br />

sen Dramaturgie zu verdichten, einen von<br />

sich erzählenden und vieles versprechenden<br />

Solitär zu geben, dessen wichtigstes<br />

– und schwierigstes – Stück nicht zuletzt<br />

jenes ist, das er in der Stille gibt.<br />

Preis Stadtbad Dornbirn<br />

„Der Erhalt von Gebäudesubstanz und<br />

die qualitätsvolle Kombination von Alt<br />

und Neu bildeten wichtige Projektinhalte.“<br />

n Markus Aberer, Stadtplaner<br />

n Bericht der Jury: Einen besonders<br />

nachhaltigen Eindruck hinterlassen architektonische<br />

Räume, deren Wahrnehmung<br />

und Erlebnis sich zunächst als eine<br />

sekundäre Erfahrung einstellen. Vorausgesetzt,<br />

man sucht ein Objekt wie das<br />

Dornbirner Stadtbad zunächst primär<br />

zum Schwimmen auf und nicht gleich<br />

zum Raumgenuss.<br />

Seit Jahrzehnten hat das Stadtbad den<br />

Freizeitstunden einen Rahmen gegeben,<br />

jedoch keine räumlichen Grenzen gesetzt.<br />

Kein absichtsvolles Zeichen war<br />

dazu nötig. Schnell wäre ein solches einer<br />

bestimmten Zeit zuzuordnen und bald<br />

auch schon wieder auszutauschen.<br />

Das von den Architekten entwickelte<br />

Projekt erkennt die Klarheit der bestehenden<br />

Anlage, entwickelt sie weiter und<br />

stellt sie mit zeitgemäßer Raumhülle und<br />

Transparenz in einen neuen Kontext in<br />

ihrem Umfeld. Mehr noch, es klärt die<br />

Frage nach Identitäten im suburbanen<br />

Umfeld, wo öffentliche Räume informell<br />

Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele<br />

30 31<br />

Fotos: Hanspeter Schiess<br />

Bauherr: Stadt Dornbirn<br />

Architektur: Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH<br />

Stadtbad Dornbirn, 2005<br />

Sanierung E<br />

bleiben und Außenstehende die Region<br />

herbeireden mögen. Die Frage nach den<br />

Qualitäten der in den 1960er-Jahren entwickelten<br />

Raumkonzepte wird von jetzt<br />

an häufiger gestellt werden und einen un-<br />

befangenen Blick auf die Substanz hinter<br />

deren Oberfläche erfordern. Die Erweiterung<br />

und Überformung des Stadtbades<br />

Dornbirn enthebt dessen Struktur einer<br />

zeitlichen Zuordnung. Sie war und bleibt<br />

bestehend.

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