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Bernhard gitschtaler - gailtaler jugend im nationalsozialismus

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Die Einsatzgebiete <strong>im</strong> RAD<br />

Wie bereits erwähnt stand <strong>im</strong> RAD die militärische und politische Erziehung <strong>im</strong><br />

Vordergrund. Dies zeigt nicht zuletzt die finanzielle Prioritätensetzung der RAD-Führung. In<br />

den Jahren von 1933 bis 1939 wurden 60 Milliarden Reichsmark für militärische Projekte<br />

ausgegeben. Demgegenüber standen knappe 8 Milliarden für zivile Zwecke. (Wagner 2007,<br />

S.308) Es wird einmal mehr deutlich, dass auch der RAD keine unpolitische Institution war,<br />

sondern vielmehr eindeutig auf Krieg und die Erziehung der jungen Menschen sich in einem<br />

Vernichtungskrieg für den Führer und das „Vaterland“ zu opfern, ausgerichtet war. Viele<br />

hatten vor 70 Jahren keine Bedenken, dem „Führer“ auf diesem Weg zu folgen.<br />

Die Einsatzgebiete be<strong>im</strong> RAD waren vielfältig. Bereits 1933 half der RAD bei der<br />

Errichtung des KZ Dachau. (Patel 2003, S. 318) Neben dem Einsatz bei Forstarbeiten und<br />

Entwässerungen, wurden die „Arbeitsmänner“ <strong>im</strong> Laufe der Zeit <strong>im</strong>mer stärker auch<br />

militärisch ausgebildet und auch be<strong>im</strong> Bau militärisch-strategischer Bauten eingesetzt<br />

(Luftschutzeinrichtungen, Stellungen z.B. an „Westwall“ und „Ostwall“). (Patel 2003, S.363)<br />

Bald stellte sich aber heraus, dass die erhofften hohen Arbeitsleistungen vom RAD nicht<br />

erbracht werden konnten. Die Arbeit des RAD war ineffizient und mit jener der<br />

Privatwirtschaft nicht zu vergleichen, was den RAD u.a. Hermann Göring bald als überflüssig<br />

erscheinen ließ. (Patel 2003, S. 317) Da sich die RAD-Dienstdauer <strong>im</strong> Laufe der Kriegsjahre<br />

aber <strong>im</strong>mer mehr verkürzte, um die jungen Männer schneller in den Krieg schicken zu können<br />

und da sich der „Ausbildungsschwerpunkt“ <strong>im</strong>mer mehr auf die Vorbereitung der jungen<br />

Menschen für den Kriegseinsatz verlagerte, war die verhältnismäßig geringe Arbeitseffizienz<br />

kein Grund den RAD abzuschaffen. Zu elementar war er <strong>im</strong> Herrschaftssystem der Nazis. In<br />

Kärnten <strong>im</strong> Allgemeinen, und <strong>im</strong> Gailtal <strong>im</strong> Speziellen wurde der RAD vor allem in der<br />

Landwirtschaft genutzt. Dies erklärt auch die besonders hohe Zahl an „Maidenlagern“, da<br />

Frauen besonders oft in den Landwirtschaften eingesetzt wurden und <strong>im</strong> Laufe des Krieges<br />

<strong>im</strong>mer mehr die Aufgaben, die zuvor von Männern zugeschrieben wurden übernahmen, da<br />

selbige an der Front oder bereits tot waren.<br />

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