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Bernhard gitschtaler - gailtaler jugend im nationalsozialismus

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Warum aber all diese Arbeit rund um unsere, also die eigene, Gailtaler Vergangenheit?<br />

Prof. Dr. Peter Gstettner schreibt, dass sein Ziel bzgl. der Forschung auf dem Gebiet der NS-<br />

Verbrechen „(…) die Anbahnung eines umfassenden Bildungs- und Aufklärungsprozesses,<br />

der eine reflektierte Hinwendung zur gesellschaftlichen Realität des Erinnerns und<br />

Vergessens beinhaltet, ein Prozess, bei dem sich das Individuum für den Zustand seiner<br />

heutigen Welt und für die seiner Geschichte öffnet, [ist].“ (Gstettner 2012, 71) Wenn aber <strong>im</strong><br />

Gailtal vom Nationalsozialismus und den unfassbaren Verbrechen, die in dieser Zeit passiert<br />

sind geredet wird, sind meist Taten gemeint, die weit außerhalb des Tales, weit weg jenseits<br />

der Gailtaler Alpen, stattfanden. Vielleicht in Deutschland, möglicherweise in Wien und in<br />

Mauthausen. Dies ist nicht zuletzt in der Schule - also auch aus didaktischen Gründen - höchst<br />

problematisch, denn das NS-Herrschaftssystem und seine Mechanismen bleiben für die<br />

SchülerInnen so abstrakt und ganz und gar ungreifbar. Junge Menschen können so nicht für<br />

NS-Kontinuitäten und andere totalitäre Strömungen sensibilisiert werden. Ja, es entsteht sogar<br />

der Eindruck, dass es das NS-System und damit die Verbrechen zumindest <strong>im</strong> Gailtal selbst<br />

gar nicht gab. Das Gegenteil aber ist der Fall. Die Texte des Vereins „Erinnern-Gailtal“ und<br />

ganz besonders dieser Text soll die NS Vergangenheit speziell für junge Menschen greifbarer<br />

machen und gleichzeitig ein Impuls hin zu einer Sensibilisierung gegenüber Unrecht,<br />

Faschismus und Diktatur sein, sowie zu eigenständigem und kritischem Denken und<br />

emanzipatorischen Handeln inspirieren. Denn Engagement für Demokratie, Freiheit,<br />

Gleichberechtigung und gegen Vorurteile, Rassismus, Antisemitismus und andere<br />

Ausgrenzungstendenzen kennt kein Ablaufdatum.<br />

Gitschtaler <strong>Bernhard</strong> November 2012<br />

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