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Page 1 11. Jahrgang Do., 24.11. – Mi., 30.11.2011 WALLSTRASSE ...

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4 POLITIK DIABOLO WOCHENZEITUNG | Ausgabe 47/11<br />

Gegnerische Einigkeit<br />

SPD-Regionalkonferenz: Landesvorsitzender Olaf Lies erntet Beifall<br />

TEXT UND FOTO | WENZEL HERZIG<br />

Der SPD-Landesvorsitzende, Olaf Lies,<br />

stieß auf der siebten und letzten SPD-<br />

Regionalkonferenz bei den Parteigängern<br />

auf großen Rückhalt. Am Ende feierten sie<br />

ihn mit tosendem Applaus und Transparenten.<br />

Hannovers Oberbürgermeister, Stephan<br />

Weil, versuchte mit seiner kommunalpolitischen<br />

Erfahrung zu punkten.<br />

Das Gedränge in der Kulturetage war<br />

groß. Die Parteigenossen folgten gegen<br />

Ende letzter Woche der Einladung zur<br />

Regionalkonferenz so zahlreich, dass kaum<br />

ein Sitzplatz unbesetzt blieb. Schließlich<br />

bot die Veranstaltung die letzte Gelegenheit,<br />

die beiden Kandidaten zu ihren politischen<br />

Zielen zu befragen, bevor die Parteimitglieder<br />

in einer Urwahl entscheiden,<br />

wer bei der Landtagswahl 2013 als<br />

Spitzenkandidat antritt. Die Parteimitglieder<br />

nutzten diese Chance ausgiebig.<br />

So wollte Oldenburgs SPD-Landtagsabgeordneter<br />

Wolfgang Wulf, wissen, ob die<br />

beiden Politiker sich für den Ausbau des<br />

neuen Medizinstudiengangs in Oldenburg<br />

einsetzen werden. Dies bejahte Olaf<br />

Lies entschieden, indem er auf die bereits<br />

vorhandene Kompetenz des Standortes<br />

in den Bereichen Audiologie, Hörtechnik<br />

und Medizintechnik verwies. Stephan<br />

Weil reagierte in dieser Frage zurückhaltender,<br />

versprach aber, er werde alle Bestre-<br />

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Aufgeben<br />

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bungen unterstützen, die junge Ärzte in<br />

ländliche Regionen lockt. Beim Thema<br />

Windkraft sprach sich Olaf Lies für einen<br />

Ausbau auf See aus. „Offshore-Anlagen<br />

bieten eine große Perspektive für Niedersachsen<br />

und schaffen Arbeitsplätze“,<br />

betonte er. Allerdings dürften die Anlagenhersteller<br />

nicht auf Leiharbeit setzen.<br />

Stephan Weil machte darauf aufmerksam,<br />

dass neben neuen Offshore-Anlagen auch<br />

intelligente Energienetze nötig seien, da<br />

sonst der Windstrom teuer werde.<br />

Die beiden Kontrahenten demonstrierten<br />

politische Einigkeit. „Wir sind nicht<br />

mehr die zerstrittene und in Betriebsstrukturen<br />

aufgeriebene Partei; wir sind eine<br />

geschlossene SPD, die zusammensteht“,<br />

erklärte Olaf Lies. Dennoch ließen sich<br />

in den 15-minütigen Vorstellungen der<br />

Politiker unterschiedliche Schwerpunkte<br />

erkennen. Olaf Lies betonte vor allem die<br />

traditionell-sozialdemokratischen Themen<br />

Arbeit und Bildung. Er verwies darauf,<br />

dass trotz sinkender Arbeitslosigkeit<br />

die Nettoeinkommen stagnieren und Niedriglöhne<br />

zunehmen. <strong>Mi</strong>ttlerweile seien<br />

7,5 <strong>Mi</strong>llionen Menschen in 400-Eurojobs<br />

beschäftigt und über eine <strong>Mi</strong>llion in<br />

Leiharbeit. Die SPD müsse deshalb auch<br />

ihre Fehler offen einräumen. „Wir brauchen<br />

einen verpflichtenden <strong>Mi</strong>ndestlohn<br />

und eine Begrenzung der Zeitarbeit“, forderte<br />

der Landeschef.<br />

TEXT | WENZEL HERZIG<br />

Der Sozialausschuss beschäftigte sich am<br />

Dienstag mit dem Thema Flüchtlingsunterbringung.<br />

Dabei wurde deutlich: Die<br />

Lage um das Flüchtlingsheim in Ofen bleibt<br />

angespannt. Jetzt sucht die Stadtverwaltung<br />

das Gespräch mit den Anwohnern,<br />

um bei Problemen schneller reagieren zu<br />

können.<br />

Die Unterbringung der Flüchtlinge sorgte<br />

im Sozialausschuss wieder einmal für<br />

Diskussionsstoff. Die Verwaltung hatte<br />

in ihrem Sachstandsbericht angekündigt,<br />

sie wolle zum 29. November zu einem<br />

„Runden Tisch“ einladen, an dem Vertreter<br />

des Bürgervereins Ofen teilnehmen<br />

sollen sowie Vertreter der Kirchengemeinde<br />

Ofen, Bewohner aus Brokhausen und<br />

Flüchtlingsorganisationen. Gerti Suntrop<br />

(SPD) zeigte sich irritiert darüber, dass<br />

beim Treffen keine <strong>Mi</strong>tglieder des Sozialausschusses<br />

teilnehmen. „Wir wollten<br />

einen kleinen 'Runden Tisch', der das<br />

Umfeld der Nachbarn einbezieht, um bei<br />

Problemen sofort reagieren zu können“,<br />

erklärte Sozialdezernentin Dagmar Sachse.<br />

Der FDP-Fraktionsvorsitzende, Hans-<br />

Richard Schwartz, bezweifelte, dass die<br />

Stephan Weil verwies auf seine Erfolge<br />

im Amt des Oberbürgermeisters und auf<br />

seine 25-jährige Erfahrung in der Kommunalpolitik.<br />

Stärker als Lies betonte er<br />

die Notwendigkeit zum Energiewandel.<br />

„Wir brauchen eine echte Energiewende,<br />

die auf einer dezentralen und mittelständischen<br />

Wirtschaft beruht“, forderte er.<br />

Kein Dialog in Ofen?<br />

Der Sozialausschuss behandelte Flüchtlingsheim<br />

Stephan Weil (l.) und Olaf Lies kurz vor ihrem Auftritt in der Kulturetage<br />

Anwohner den 'Runden Tisch' überhaupt<br />

akzeptieren. Tatsächlich habe der Bürgerverein<br />

Ofen noch nicht auf die Einladung<br />

reagiert, berichtete Integrationsbeauftragte<br />

Ayça Polat. <strong>Do</strong>ch Dagmar Sachse zeigte<br />

sich zuversichtlich. „<strong>Mi</strong>ch würde es<br />

überraschen, wenn sich die Bürger nicht<br />

beteiligten <strong>–</strong> der Bürgerverein hat sich<br />

ausdrücklich zur Zusammenarbeit bereiterklärt.“<br />

Allerdings sei die Lage in Ofen<br />

schwierig, gab sie zu. Deshalb werde die<br />

Kirchengemeinde die Mediation übernehmen.<br />

Auf Nachfrage der SPD bestätigte<br />

Dagmar Sachse, dass neben dem<br />

Wohnheim in der Gaußstraße noch keine<br />

weitere schnell realisierbare Unterkunft<br />

in Aussicht sei. Die derzeitige soziale<br />

Betreuung der Flüchtlinge sei gut. „Im<br />

Moment zeichnet sich noch keine Unterversorgung<br />

ab“, erklärte die Sozialdezernentin.<br />

Derzeit seien allerdings erst 36<br />

Flüchtlinge auf dem Fliegerhorst untergebracht.<br />

Oldenburg müsse sich 2013 auf<br />

bis zu 300 weitere Flüchtlinge einstellen.<br />

Auf der Tagesordnung stand ebenfalls ein<br />

Antrag von pro familia, in dem der Verein<br />

darum bat, die fünfprozentige<br />

Zuschusskürzung, den das Haushaltssicherungskonzept<br />

vorgibt, rückgängig zu<br />

Scharf kritisierte er das Verhalten von<br />

Bundes- und Landesregierung. Beim Ausbau<br />

der Kinderbetreuung hätten sie die<br />

Kommunen allein gelassen. „Eine niedersächsische<br />

Landesregierung muss gemeinsam<br />

mit den Betroffenen vor Ort anfangen,<br />

wieder Perspektiven vor Ort zu schaffen“,<br />

erklärte er.<br />

machen. Das Anliegen begründete der<br />

Verein mit einer dreiprozentigen Zunahme<br />

der Beratungen zwischen Januar und<br />

August. „Wir werden dem Antrag nicht<br />

folgen können“, sagte Germaid Eilers-<br />

Dörfler stellvertretend für die SPD-Fraktion.<br />

Die Kürzung von fünf Prozent sei<br />

für 2011 beschlossen worden und nachträglich<br />

nicht rückgängig zu machen.<br />

Jedoch schloss sie eine Korrektur im<br />

Haushalt 2012 nicht aus. Die Grünen<br />

und die CDU waren gleicher Meinung.<br />

Dagegen forderte die Fraktionsvorsitzende<br />

der Linken, Christine Arndt, zum<br />

Handeln auf. „Hier geht es um Frauen in<br />

Not, denen schnell geholfen werden<br />

muss“, betonte sie. „Ich verstehe nicht,<br />

weshalb der niedrige Fehlbetrag nicht aus<br />

dem Budget des Gesundheitsamts bezahlt<br />

wird.“ Das Problem könnte sich 2012<br />

bereits von selbst erledigt haben, erklärte<br />

Sozialdezernentin Dagmar Sachse. Das<br />

Land habe angekündigt, Oldenburg stehe<br />

2012 eine weitere Stelle für Schwangerenberatung<br />

in Aussicht. In der nächsten<br />

Sitzung will der Ausschuss das Thema<br />

Schwangerschaftsberatung grundsätzlich<br />

auf den Plan rufen.

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