Page 1 11. Jahrgang Do., 24.11. – Mi., 30.11.2011 WALLSTRASSE ...
Page 1 11. Jahrgang Do., 24.11. – Mi., 30.11.2011 WALLSTRASSE ...
Page 1 11. Jahrgang Do., 24.11. – Mi., 30.11.2011 WALLSTRASSE ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6 MUSIK | MAGAZIN DIABOLO WOCHENZEITUNG | Ausgabe 47/11<br />
Erhalten Sie Ihr<br />
persönliches Exemplar von<br />
DIABOLO Wochenzeitung<br />
immer zuverlässig?<br />
Wenn nicht -<br />
rufen Sie uns an!<br />
Tel.: 0441-218350<br />
Ladinisch hoch drei!<br />
Ganes live in der Kulturetage<br />
TEXT | HORST E. WEGENER<br />
Schön ist´s im Südtirol. Wer sich im Norden<br />
Italiens, abseits der deutsch- oder italienischsprachig<br />
geprägten Gegenden auf<br />
Entdeckungsreise begibt, dem begegnet<br />
in den Seitentälern der Kreuzkofelberge<br />
das Ladinische. Eine Sprache, die dem<br />
Rätoromanischen entstammt <strong>–</strong> und heutzutage<br />
von gerade mal 30.000 Südtirolern<br />
beherrscht wird.<br />
Vorm Aussterben zumindest auf der Bühne<br />
bewahrt das Ganes-Trio ihre entfernt<br />
wie Portugiesisch klingende Muttersprache.<br />
Die Schwestern Elisabeth und Marlene<br />
Schuen sowie ihre Cousine Marie<br />
Moling sind zusammen im Gadertaldorf<br />
La Val - Wengen groß geworden. <strong>Do</strong>rt<br />
wuchsen die drei Ladiner Mädels mit<br />
Erzählungen über Berg-, Wald- und Wiesengeister<br />
auf; unter Ganes versteht man<br />
im Gadertal Bachnixen, die mal feenhaft<br />
nett oder auch hexenhaft garstig zu einem<br />
sein können. Unseren singenden Schönheiten<br />
traut wohl kaum jemand, der ihren<br />
betörenden Kompositionen je lauschen<br />
durfte, größere Bosheiten zu. Zwar kapiert<br />
die ladinischen Songtexte auch hierzulande<br />
niemand, aber sie klingen mal<br />
melancholisch, mal freudig und immer<br />
seltsam anrührend. Musik gehört zum<br />
Alltag der Südtirolerinnen von klein auf<br />
dazu; die Schuen-Schwestern und ihr<br />
Cousinchen übersiedelten beizeiten nach<br />
Salzburg und München, um dort Violine<br />
und Gesang zu studieren. Fern der<br />
Heimat wurde das Trio von Österreichs<br />
Rockjodler Hubert von Goisern entdeckt,<br />
und für dessen „Leinen-los“-Tour vom<br />
Fleck weg engagiert.<br />
Was die drei Grazien alsbald in ihrer Freizeit<br />
sangen, begeisterte die Musikbranche<br />
genug, um Ganes entstehen zu lassen.<br />
<strong>Mi</strong>t der mittlerweile zweiten CD<br />
beglückt das Trio sein Publikum erneut<br />
mit Klängen, die modernen Pop, Jazz,<br />
Blues, Soul, lateinamerikanische Rhythmik,<br />
Reggae und Funk mit den musikalischen<br />
Wurzeln der Ladiner vermischt.<br />
Wie furios das rüber kommt, wissen<br />
Musikfans in Deutschlands Norden schon<br />
seit dem Oldenburger Kultursommer<br />
2010, als uns Ganes ihren CD-Erstling<br />
vorstellen mochten. Jetzt kehren die drei<br />
bezaubernden Ladys mit dem Nachfolgeprojekt<br />
in die Kulturetage zurück,<br />
haben sie „Mai Guai“ im Gepäck. Übersetzt<br />
heißt das so viel wie: „keine Sorge“<br />
<strong>–</strong> mitreißend überführen die Musikerinnen<br />
den Zauber ihrer uralten Bachnixen-<br />
Tarifverhandlungen vertagt<br />
Privater Zusteller Nord-West-Presse Post Logistik und Ver.di verhandeln über Tarifverträge<br />
Zwischen dem privaten Briefdienstleister<br />
und Nord-West-Presse Post Logistik<br />
GmbH&Co.KG (NWPP) Oldenburg und der<br />
Gewerkschaft Ver.di ist es am Montag <strong>Mi</strong>ttag<br />
zu einem ersten Sondierungsgespräch<br />
zu den Haustarifverhandlungen gekommen.<br />
Für die Nord-West-Presse Post Logistik<br />
verhandelt der Arbeitgeberverband<br />
(AGV) Oldenburg.<br />
Ver.di fordert die Schaffung eines Manteltarifvertrages<br />
und eines Entgelttarifvertrages<br />
für die Beschäftigten der NWPP.<br />
Die NWPP bekommt ihre Aufträge von<br />
der Citipost Nordwest, eines Unternehmens<br />
der Nordwest-Zeitung. „Wir wollen<br />
einen fairen Tarifvertrag für die<br />
Beschäftigten“, sagte Cathrin Radloff<br />
(Ver.di), betriebliche Betreuerin für die<br />
Beschäftigten der NWPP. Die Beschäftigten<br />
der NWPP werden derzeit nach<br />
Stückzahl der Auslieferungen und nicht<br />
nach Arbeitszeit entlohnt. „Wir fordern<br />
eine Vergütung auf Stundenlohn Basis<br />
und Arbeitszeitregelungen“, so Cathrin<br />
Radloff weiter. Allerdings herrsche im<br />
Betrieb keine Klarheit über die Anzahl<br />
der geleisteten Arbeitsstunden. Deshalb<br />
werden die betrieblichen Abläufe, und<br />
das Arbeitspensum nun seitens der Arbeitgeber<br />
geprüft. Dies soll bis <strong>Mi</strong>tte Januar<br />
nächsten Jahres erfolgen, dann will man<br />
sich zu weiteren Gesprächen treffen. Es<br />
gab daher bei diesem ersten Treffen zwischen<br />
den Tarifparteien noch keine<br />
Gespräche über die Höhe der Stundenlöhne<br />
oder Arbeitszeiten im Rahmen eines<br />
Manteltarifvertrages und eines Entgelttarifvertrages.<br />
Ein Termin für ein zweites<br />
Verhandlungsgespräch wird mit der ver.di<br />
Verhandlungskommission noch in dieser<br />
Woche festgelegt.<br />
„Wir sind im Betrieb gut organisiert! Sollte<br />
es daher im Januar seitens der Arbeitgeber<br />
nicht zu ernst gemeinten Verhandlungen<br />
kommen, haben wir durchaus<br />
Möglichkeiten Druck auszuüben!“, teilte<br />
Cathrin Radloff mit. Zwar ziehe man<br />
eine Einigung über den Verhandlungs-<br />
geschichtchen in die große weite Welt,<br />
werden die rätselhaften Liedtexte mit Ethnogrooves<br />
und Jazz vermengt. Und über<br />
all den coolen Gitarren- und Geigentönen<br />
schweben immerzu die Stimmen der<br />
drei Neuzeit-Feen. Mal solo, mal a capella,<br />
stets faszinierend becircen sie uns mit<br />
ihren einzigartig ladinischen Weisen!<br />
Wenn das nicht süchtig macht?!?<br />
GANES<br />
Frei 25.<strong>11.</strong>, 20:00 Uhr<br />
Kulturetage, OL<br />
weg vor, man schrecke jedoch nicht vor<br />
weiteren Schritten und damit verbundenen<br />
Streiks zurück. „Der Einstieg in die<br />
Tarifverhandlung im privaten Briefdienst<br />
ist von großer Bedeutung, denn bundesweit<br />
gibt es bisher keine tarifvertraglichen<br />
Regelungen“, so Cathrin Radloff.