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unser projekt - beim Entwicklungshilfeklub

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Thema Partner… in BrasilienCAMMCasa de Atendimentopara Meninos y ManinasHaus zur Betreuung von Buben und MädchenKleines privates Hilfswerkin der Favela Linha de Tiroder Stadt Recife, BrasilienGründer und Leiter:Roberta + Ademilson BarrosBeitrag des<strong>Entwicklungshilfeklub</strong>s:Im Rahmen des Projekts 214 –Mit leuchtenden Augentragen wir seit November 2006im Haus von CAMM zurVersorgung und Ausbildungvon über 100 Buben und Mädchenbei, außerdem zur ambulantenBetreuung weiterer, noch auf derStraße lebender oder sozial geschädigterund gefährdeter Kinder.Foto oben: Ademilson BarrosFotos rechts:Die auf einem Hang gelegene FavelaGefährdete Kinder auf der StraßeLernen und feiern im ProjektzentrumDas Bügeleisen„Sie sind hungrig“, sagte die Frau zu ihrem Mann.Ademilson holt ein altes Bügeleisenaus dem Schrank.„Mein Großvater war noch einSklave. Die Knöpfe mussten vordem Bügeln abgetrennt unddanach wieder angenäht werden.Eine Schikane, um Untergebenezu demütigen.“Die seinen Vorfahren zugefügtenWunden schmerzen noch immer.Aber er gibt zu verstehen, dasser daraus auch Kraft für seinEngagement schöpft.„Wir glauben fest daran, dasswir den Kindern, die heute hungernund leiden, helfen können,einen Platz in einer gerechtenWelt zu finden.“Die ersten GästeUnd so begann es:Roberta ist 17, Ademilson 23Jahre alt. Das frisch verheiratetePaar ist grade erst in sein kleinesHaus eingezogen, als sie bemerken,dass sie beobachtet werden.Vor den Fenstern sind einigeKinder. Sie sagen nichts, sie stehennur da und schauen.„Sie sind hungrig“, sagt die jungeFrau zu ihrem Mann.Die beiden haben nicht viel Geld,aber einen Job und ein regelmäßigesEinkommen.80 Prozent der etwa 50.000Bewohner der Favela Linha deTiro am Stadtrand von Recifehaben das nicht.So werden jeden Tag ein paarTeller mehr auf den Tisch gestellltund gefüllt.„Ein bisschen Essen, ist das eineLösung für diese Kinder?“Die beiden fangen an, den Kindernauch Lesen und Schreibenbeizubringen.Die Besucher werden immer zahlreicher,die Anforderungen undAusgaben höher und sie schaffenes nicht mehr allein.1983 erhalten sie eine Unterstützung,um ein Haus und einGrundstück zu erwerben.So kommt es zur Gründung vonCAMM, einem Hilfswerk für dieKinder der Favela.„Wir versuchen, Kinder davor zubewahren, auf der Straße zu landenund im Sumpf der Stadtunterzugehen.“Eines der Kinder erzählt:„Ich bin jeden Tag ein paarStunden hier.Man hilft mir bei denSchulaufgaben und abnächstem Jahr werde ich ineiner der Werkstätten einenBeruf erlernen.Man kann hier verschiedeneSportarten betreiben.Meine Eltern kommen auchmanchmal. Wenn es Volkstänzeoder ein Fest gibt.In der Familie vertragen wir unsjetzt besser und auch mein Vaterist freundlicher geworden.“StraßenkindKein Kind lebt freiwillig auf derStraße. Meist sind es Hunger undGewalt, die es dazu treiben, demfamiliären Umfeld zu entfliehen.Arbeitslose, alkoholisierte Väter,die mit ihrer Situation nicht zurechtkommen,lassen ihre Frustrationenan den Kindern aus.Und wenn nicht genug Geld imHaus ist, um sie zu ernähren undin die Schule zu schicken, beginnendie Kinder, mit kleinenArbeiten wie Schuhe putzen, Altpapiersammeln, Zeitungen austragenoder an Ampeln Windschutzscheibenwaschen ihrEssen zu verdienen.Die Entfernung von den Favelaszu den Arbeitsplätzen im Stadtinnerenist groß und die Motivation,nach Hause zurückzukehrenwird immer geringer.Die TodesfalleVon skrupellosen Erwachsenenmissbraucht, beginnt für Kinderder Weg in den Drogenkonsum,die Beschaffungskriminalität, dieProstitution.Zunächst werden am MarktLebensmittel gestohlen, von PassantenGeldbörsen oder Uhrenerbeutet.Um sich Mut zu machen, inhalierendie Kinder Klebstoff, einebillige Droge. Sie lässt auchAngst, Hunger und Einsamkeitkurzfristig vergessen – und zerstörtAtemwege und Gehirn.Es folgen Einbrüche, bewaffneteÜberfälle. Jetzt werden sie vonder Gesellschaft gefürchtet, alsFreiwild betrachtet und als solchesgejagt.Im Jahresdurchschnitt wird inRecife fast jeden Tag ein Straßenkindermordet.Sonne und RegenAdemilson und Roberta Barroskümmern sich auch schon um diegefährdeten Kinder der Favela,wenn diese noch einen losenKontakt zu ihrer Familie haben.Denn sonst besteht die Gefahr,dass sie eines Tages überhauptnicht mehr heimkommen.„Dank eurer Mithilfekönnen wir Kindernjeden Tag Tore öffnen undZukunftsperspektiven bieten.Euer Verständnis und eureSympathie helfen uns, weiterzumachen.An den sonnigen Tagen,an denen wir singen,an den dunklen Tagen,an denen wir weinen.“12 Informationsblatt des <strong>Entwicklungshilfeklub</strong>sUNSER PROJEKT Nr. 120 – September 200913

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