<strong>unser</strong> <strong>projekt</strong>Das Abenteuer vomWeg in die ZukunftEtwa einen halbenHektar Land besitzteine Familie im Gebietvon San Nicolás inHonduras.Ein Fleckchen dürresLand, auf dem nichtviel wächst –zu wenig, um damitdie Familie ernährenzu können.Doch wenn man denBauern hilft, richtigeAnbaumethodenanzuwenden undSetzlinge und neuesSaatgut zu erwerben,kann auch hier eineVielfalt von Pflanzengedeihen.Sie haben wiederLand zum Leben,das es ihnenermöglicht, denHunger zu besiegen.Das waren <strong>unser</strong>e Mahlzeiten: einpaar Bohnen, zwei Mal pro Tag, inguten Zeiten drei Mal, oft aberauch nur ein Mal.* * *Meine Nachbarn und ich habenschon früher versucht, im Gartenverschiedenes anzubauen, aberdas meiste ist verdorrt.Als man uns dann diese Schläuchemit den Löchern zeigte, habenwir zuerst gelacht.Doch es funktioniert. Das wenigeWasser, das wir haben, kommtnun tropfenweise, an der richtigenStelle, zum richtigen Zeitpunkt aufdie Pflanzen. Und sie gedeihen.* * *Wir haben zwei Kühe. Die eineheißt Mariposa und die andereBonita.Beide sind trächtig, und wir hoffen,dass es weibliche Kälbchenwerden, damit wir dann noch mehrMilch haben. Wir können dannauch Käse herstellen und ihn verkaufen.Meine Söhne und ich melken dieKühe jeden Morgen, und alle zweiWochen suchen wir für sie einenanderen Platz, wo sie frischesGras finden.* * *Nächstes Jahr möchten wir imDorf in Gemeinschaftsgärten nochmehr anbauen.Man hat uns schon beraten, wieman größere Mengen Gemüseverkauft und wie man mit der Konkurrenzin den Städten umgehenmuss.Ein Abenteuer, vielleicht aber eineweitere Etappe auf <strong>unser</strong>em Wegin eine bessere Zukunft.* * *Ein neues Stück Lebensfreude:In <strong>unser</strong>em Garten wachsen jetzt auch Blumen.Wenn wir genug zu essen haben,dann haben wir auch genug Kraft,um die schwere Arbeit zu schaffen.Wir wollen zum Beispiel <strong>unser</strong>eHäuser, die aus Lehm sind und wodurch das Dach Wasser tropft,reparieren und ein wenig verschönern.In Ziffern ausgedrücktUnsere Projektmitarbeiter/innen berichten:Und wir verhandeln jetzt mit denBehörden, um auch Besitzer desLandes zu werden, das schon<strong>unser</strong>e Eltern bebaut haben, fürdas wir aber keine Besitztitelhaben. Man soll es uns nicht wegnehmenkönnen, nachdem wir denBoden fruchtbar gemacht haben.270 Familien im Bezirk San Nicolàs (davon 119 von Frauen geführte Haushalte)haben es wirklich geschafft: Familiengärten, verbesserte Landwirtschaft, Saatgutbank.Und durch ihre Teilnahme an weiteren Kursen lernen sie noch immer Neues dazu.260 Familien (davon 78 von Frauen geführte Haushalte) aus 8 Gemeinden im BezirkTrinidad Copan haben als ersten Schritt Bauernbanken gegründet, in denen sie ihrGeld anlegen und die Kleinkredite vergeben.12 Bäuerinnen und 16 Bauern, die vom Projekt bereits profitiert haben, sind alsehrenamtliche Berater unterwegs und geben derzeit ihr Wissen und ihre Erfahrungenan 194 Familien (davon 86 von Frauen geführte Haushalte) weiter.Diese Familien werden außerdem von <strong>unser</strong>en Agronomen besucht, die feststellensollen, ob die neuen Methoden auch richtig umgesetzt werden.Im vergangenen Jahr wurden außerdem 34 Seminare und Treffen organisiert, umdas Wissen, das Selbstbewusstsein und den Gemeinschaftsgeist der Bauernfamilienweiter zu stärken.In San Nicolàs gibt es nun einmal in der Woche einen Bauernmarkt, bei dem die vonuns betreuten Familien (andere können natürlich auch mitmachen) Produkte verkaufen,die sie nun vermehrt oder erstmalig ernten und mit denen sie einen Ausweg aus ihrerbisherigen Armut gefunden haben:Lokale Gemüsearten wie Karotten, Rüben, Maniok, Kohl, Radieschen sowie Bananen,und Orangen.Projekt 222LANDZUM LEBENHondurasRegion Copan1 Mikro(Projektbaustein) =Saatgut, Setzlinge für¼ Hektar Landeiner Bauernfamilie=250,– Euro1 Anteilstein =für 100 m² Land =10,– EuroProjektpartnerund -leiter:Oxfam(Oxford, England)Organismo Cristianode Desarollo Integral(lokale Organisation)Angelina Munguiy(Projektkoordinierung)BerichtProjektbeginnOktober 2008.Das Weihnachts-Anstatt-Projekt 2008 des Klubswurde weitergeführt undbislang konnten 125 HektarLand durch ökologischenAnbau wieder fruchtbargemacht werden.14 Informationsblatt des <strong>Entwicklungshilfeklub</strong>s UNSER PROJEKT Nr. 120 – September 2009 15
Thema Bilder + Worte… aus WestafrikaDie Schultafelals Wegweiserund Begleiterins LebenWeiß auf Schwarz16 Informationsblatt des <strong>Entwicklungshilfeklub</strong>sUNSER PROJEKT Nr. 120 – September 200917