Die Konzerte der Reihe NDR Das Alte Werk hören ... - Al Ayre Español

ABO-KONZERT 4
Mo, 31.01.2011 | 20 Uhr*
Laeiszhalle, Großer Saal
Al Ayre Español
Eduardo López Banzo
Cembalo und Leitung
12 | KONZERTE
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL
Concerti grossi op. 6
Nr. 1 G-Dur, Nr. 5 D-Dur,
Nr. 6 g-moll, Nr. 8 c-moll,
Nr. 10 d-moll, Nr. 11 A-Dur
* 19 Uhr: Einführungsveran stal tung
Georg Friedrich Händel, ab 1727
im Kleinen Saal der Laeiszhalle
Staatsbürger seiner englischen
Wahlheimat: George Frideric
Handel rannte in London sperrangelweit
offene Türen ein, als
er seine „Twelve Grand Concertos“
komponierte, die mit den
längst schon legendären Con certi
grossi des Italieners Arcangelo
Corelli nicht allein die Opus zahl
6 teilen, sondern sich obendrein
an dem grundlegenden Wettstreit
zwischen dem Concer tino
(dem „kleinen Konzert“ der
Solisten) und dem Concerto
grosso (dem „großen Konzert“
oder Tutti) orientieren. Der geniale
Pragmatiker Händel brach te
dieses musikalische Opfer an
den „Corellian Cult“ zu einer
Zeit dar, als er mit seinen itali enischen
Opern in eine Krise geraten
war. Nicht etwa, dass er
sich künstlerisch in eine Sackgasse
manövriert hätte, nein,
viel schlimmer, das Londoner
Publikum begann sich in den
spektakulären Aufführungen
der Opera seria zu langweilen.
Aber Händel erkannte die Zeichen
der Zeit und wechselte
vom italienischen Dramma per
musica zum englischen Oratorium.
Um die Attraktivität seiner
Darbietungen noch anzufachen,
schrieb er 1739 binnen eines
Al Ayre Español
Monats die Concerti grossi
op. 6, die er dann wie Zwischen -
aktmusiken in seine Oratorien
einfügte und als „New Con certo’s
on several Instruments,
never performed before“, ankündigen
ließ. Händels Concerti
grossi: die italienische Musik
eines bekennenden Wahl-Engländers?
In Händels Komposi ti onen
erschließe sich eine Tiefe,
wie sie nur einem Deutschen
zuzutrauen sei, sagt – ein Spanier,
der in Zaragoza geborene
Cembalist und Dirigent Eduardo
López Banzo: „Händel ist viel
deutscher, als wir gemeinhin
glauben.“
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