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Ausgabe Nr. 2669

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des Fortführens oder Forttra!=)ens des so gesicherten Rades. Der9lerchzeitige Schutz der Luftpumpe ist in der gegenwärtigen Zeitder Verknappung lebenswichtiger Fahrradbestandteile besonderszu begrüßen. 0. L.Kunde n und SelbsthilfeUffz. Franz N ürnberg, seit 1939 bei der Wehrmacht, früherInhaber einer Fahrrad- und Motorradhandlung mit Werkstatt,weist darauf hin, daß die Abgabe ein z e I n er Te i I e f ü rR e p a rat u r e n desha·lb notwendig ist, weil die noch vorhandenenWerkstattbetriebe die Arbeiten nicht schaffen. Kunden,die in Rüstungsbetrieben oder in der Landwirtschaft tätig sindund oft Strecken von 10 bis 20 km zurücklegen müssen, sind zurSe I b s t h i I f e gezwungen, da sie ihr Rad st ändig brauchen."Ich habe das", so schreibt uns Nürnberg, "persönlich währendmeines Urlaubs erlebt. Meine Kunden erklärten mir, nirgendswürden Reparaturen an9enommen, auch wenn es sich um wirklichdringende Fälle handelt. Bei Motorfahrrädern ist es erstrecht so. So bleibt diesen Leuten kein anderer Ausweg, als sichselbst fehlende Ersatzteile zu beschaffen und diese mit eigenen• Werkzeu!=)en einzubauen. Daß da.bei manche Fehler gemachtwerden und v i e I Schaden entsteht, ist leider Tatsache.Größere und schwierigere Reparaturen gehören selbstverständlichin dle Werkstatt; wenn aber zur Zeit keine oder zu wenigvorhanden sind, was sol!en die Kunden in der Not mcchen ?"Muß das sein?Mechaniker Mich. Harpflnger, München, der noch die schönsteBlüt ezeit des Radfahrsports Mitte bis Ende der 90er Jahre miterlebthat, hat seinem Arger über verschiedene Dinge in unseremFach Luft gemacht. Harpflnger verwünscht die wenig haltbarenund undichten Venti·lschläuche und verurteilt die wenig elastischenDecken mit zu grobem, hartem Gewebe. Dadurch laufendie heutigen Räder trotz Drohtbereifung so viel schwerer. DieLuftsch läuche enth o·lt en zu viel Nebenstoffe und sind daher sehrleicht verletzbar, vertragen auch Frost und Wärme sehr schlecht.Um der Not mit Zinknippeln zu entrinnen, läßt Horpflnger ausHouskellern, Böden, Müllsammelstellen durch junge Leute alteLaufräder sammeln, um noch die brauchbaren Messin9nippelverwerten zu können. Vordergobelschaftrohre platzen in ihrerganzen Länge auf, wenn der Lenker festgezogen w ird. Auf dennur notdürfti!=) gerouhten Pedalblechen gleiten die Schuhsohlenbei Re9en- oder Schneewetter sehr leicht ob, so daß häufig Ver-·Ietzungen an den Beinen oder gar Stürze vorkommen.Zum leichtlaufenden Rad gehört nicht das unnötig schwere undumständlich zu behandelnde Glockenlager, sondern ein wirklichgutes, st aubsicheres und öl haltendes K e i I I a g er mit Kurbelnaus Stahl, damit sich nicht die Löcher beim Eintreiben der Kurbe•lkeile ausweiten. Für Geschäftsräder ist die Achse des Keillagersetwas stärker zu wählen. Die heutigen Drahtreifenfelgen laufen,wenn sie von der Fabrik kommen, bei weitem nicht so gleichmäßigrund wie die früher üblichen Westwoodfelgen, die fastnur halb so viel gewogen haben. Unter die Speichennippelmüssen Scheiben gelegt werden. Die Steuerungen bedürfengrundlegender Verbesserun!=); fort mit den kleinen Schrotkuge•lnvon Vs" Größe!"Wenn ich von oufgepreßten Kettenrädern höre",so schließt H. seine lange Pfingstepistel, "möchte ich am liebstendazwischenfahren. Denn überall möchte man Material und Arbeitsparen, aber in der Praxis entsteht eine Vergeudung von Rohstoffund Arbeitskraft. Wenn ein einfacher Mechaniker sich etwasderartiges leisten würde, könnte es sehr leicht geschehen, daßman ihn zur Verantwortung ziehen würde. Es darf nicht al!es,was im Fahrr adbau geschieht, mit Kriegsnotwendigkeiten begründetoder entschuldigt werden. Die Innungen des Fahrradhandwerkssol lten energisch eingreifen und jede nicht wirk•lichbegründete Verschlechterung der Industrie-Erzeugnisse ablehnen."Wulstdecken auf Drahtreifenfelgen",m Dezember 1941 verkaufte ich", schreibt uns Schlosser·meister Hermann Lahme, Lippstadt, "einem Zeitungsfahrer einHerrenrad mit Drohtfelgen. Dieser Kunde forderte aber W u ·Ist ­reifen, so daß ich einen entsprechenden Versuch unternahm.Ich gab meinem ältesten Lehr li nr:~ den Auftrag, die Wulstreifen28x 1,70 unter genauester Beachtung der Kennlinien über d enWulsten auf die Drahtfelgen aufzulegen. Es ergab sich keineSchwierigkeit. Der Kunde war glücklich und zufrieden, dennnun hatte er die sehnliehst gewünschte Wulstbereifung. Ich gabihm den Rat, nach einiger Zeit wiederzukommen, um den Sitzder Wulstreifen nachprüfen zu können. Im April besuchte michder Kunde mit freundlichstem Gesicht. Er w a r v ö 1·1 i g zufr i e d e n. Meine ursprünglichen Befürchtungen, daß die Sacheschief gehen würde, waren zerstreut.Dann kam ein Rüstungsarbeiter mit dem gleichen Anliegen.Dieser Mann hat sich die Reifen selbst aufgezogen und kame

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