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Sabine Osmanovic - Coaching heute

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April 2011. mit training <strong>heute</strong> und speaking <strong>heute</strong><strong>Sabine</strong> Asgodoms Magazin für die Generation ErfolgNachlese zumEqual Pay Day:• Wie Fraueneine erfolgreicheGehaltsverhandlungvorbereiten• Was sich„durch einpaar roteTaschen“ ander ArbeitsrealitätvonFrauen ändertHoffnungWie „macht“ man das?Flourishing bringtMenschenzum Blühen<strong>Sabine</strong><strong>Osmanovic</strong>PERSÖNLICHESQUALITY-MANAGEMENT:Wie kriege ich mich dazu, das zu tun,was ich will und was ich ja auch richtig finde!


EditorialWillkommenLiebe Leserin, lieber Leser,drei Fragen an Sie:1. Möchten Sie einmal gratis von mir kurz-gecoacht werden?2. Haben Sie eine Affi nität zu Bayern, leben Sie dort oder haben Sie dort gelebt?3. Möchten Sie einmal ins Fernsehen kommen?Wenn Sie zu diesen drei Fragen „Ja“ sagen, schreiben Sie mir eine Mail an info@asgodom.de.Zum Equal Pay Day habe ich am 25. März ein Telinar – also ein Telefon-Seminar – zusammen mit Ulrike Stahldurchgeführt (siehe den Beitrag auf Seite 5). Mehr als 100 Menschen haben mitgehört, und zehn haben sichkurz-coachen lassen. Diese Menschen, aber auch die Mithörer haben nach eigener Aussage davon profi tiert.Jetzt gibt es den Plan für eine TV-Sendung beim Bayerischen Fernsehen, in der der Versuch unternommen wird,ob TV-Zuschauer auch davon profi tieren können, wenn sie miterleben, wie andere Menschen zu Lösungen gecoachtwerden. Und dafür suche ich Männer und Frauen (bevorzugt aus Bayern).Wie könnte ich Ihnen helfen:q Sie möchten Ihren Job aufgeben und sich selbstständig machenq Sie engagieren sich für wichtige soziale Anliegen, kommen vielleicht aber nicht so gut voran, wie Sie es sichwünschenq Sie möchten das Verhältnis zu anderen Menschen verbessernq Sie möchten sich selbst weniger ärgernq Sie möchten etwas Konkretes verändern.Ich freue mich von Ihnen zu hören: info@asgodom.de – und bitte die Adresse und Telefonnummer angeben.Zwei Beiträge möchte ich Ihnen in dieser <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Ausgabe besonders ans Herz legen. Zuerst den von<strong>Sabine</strong> <strong>Osmanovic</strong> über „PERSÖNLICHES QUALITY-MANAGEMENT“ – wie Menschen sich über persönlicheZiele klar werden sowie gute und glasklare Tipps über das Erreichen persönlicher Ziele (Seite 9).Als Ergänzung dazu fi nden Sie einen Beitrag über „Hoffnung – wie macht man das?“ Seit Jahren heißt einermeiner erfolgreichsten Vorträge „No Risk – no Hope“. In seinem Beitrag hat Siegfried Brockert, selbst Dipl.-Psychologe, Forschungsergebnisse über das Thema „Hoffnung“ zusammengefasst. (Seite 19).Ihre<strong>Sabine</strong> Asgodom, CSPHerausgeberin– April 20112


Erobern Siedie Bühne!Vom Experten zum Keynote-Speaker• Positionieren: Werden Sie als Redner/inunverwechselbar• Profilieren: Entdecken Sie Ihreeinzigartigen Sprachbilder• Präsentieren: Machen Sie kreativauf sich aufmerksam• Profitieren: Akquirieren Sielukrative AufträgeEin Intensiv-Workshopmit, CSP, HoF3. bis 5. Juni 2011 Bad Gögging15. bis 17. Dezember 2011 Bad GöggingProgramm, Informationen und Anmeldung bei:Asgodom LiveTel. 089 98 24 74 90info@asgodom.dewww.asgodom.de


Telinar zum Equal Pay DayEine erfolgreicheGehaltsverhandlung vorbereitenSo hieß unser Telinar (Telefon-Seminar) zum Equal Pay Day.Und unter dem Link: www.erfolgreichepraxis.de/honorar-gehalt-professionell-verhandeln/können Sie das gesamte Telinar, 126 Minuten, noch einmal anhören.Wow, das waren 2 Stunden voller Impulse!“ warnach dem Telinar im Chat zu lesen, sagt UlrikeStahl, Veranstalterin des Telinars von „stahldust“.Und genau so hat sie es auch erlebt. „Um all dieFragen im Detail zu beantworten und alle <strong>Coaching</strong>wünsche zu erfüllen,hätten wir wahrscheinlich vier Stunden gebraucht“ so großwar das Interesse.Um gut vorbereitet in eine Gehalts- oder Honorarverhandlung zugehen, müssen Sie sich des Wertes Ihrer Arbeit bewusst sein. Außerdembenötigen Sie überzeugende Strategien um diesen Wertdarzustellen. „Sonst bleiben Sie immer ein armes Hascherl“ eröffnet<strong>Sabine</strong> Asgodom das Gespräch. Um den eigenen Wert zuermitteln, und die eigenen Werte aufzuspüren, empfiehlt sie dieBeantwortung der Fragen im Kasten auf Seite 6.Die erste Coachee des Abends ist selbst Trainerin und plagt sichmit der Frage, ob sie sich nach Aufwand oder Festpreis bezahlenlassen sollte. <strong>Sabine</strong> Asgodom rät der jungen Frau, zunächst ganzklar festzulegen, was sie für welchen Preis zu leisten bereit ist –und keine Extraleistungen zu erbringen, ohne diese zu berechnen.Weiter solle sie verschiedene „Leistungs-Pakete“ anbieten. Idealseien drei Pakete – laut <strong>Sabine</strong> Asgodoms Erfahrung, entscheidensich die meisten Kunden für die goldene Mitte.Eine Seminarleiterin fragte, ob VHS-Kurse dem Ruf schaden odernutzen. „Ganz klar beides“ antwortete <strong>Sabine</strong> Asgodom. Am An-– April 20115Zurück zum Inhalt


Telinar zum Equal Pay Dayfang der Karriere seien sie ein guter Weg, um bekannt zu werdenund um sich zu üben – später sollte man umsatteln und nur nochVorträge zum Thema an Volkshochschulen halten, um die Professionalitätzu unterstreichen.Die Frage einer anderen Frau war nicht so einfach zu lösen. Zunächstschien sie geradezu euphorisch über ihren neun Job, den nettenChef und die Herausforderung. Sogar ihr Wunschgehalt hattesie durchgesetzt. Doch nun stellte sich heraus, dass sie nicht seltenzwölf Stunden ackerte und auch die Wochenenden zunehmend zurArbeitszeit wurden. Für diese Extraleistung wollte sie Extragehalt.Wie sich auf Nachfragen herausstellte, hatte sie keinen Arbeitsvertragund somit auch keine verbindliche Überstundenregelung.Nach wenigen Minuten war klar, der Traumjob war ein Albtraum– die engagierte neue Mitarbeiterin ein „Mädchen für alles“ – 24/7erreichbar 24 Stunden an den 7 Tagen der Woche. Und das Supergehaltdurch die Arbeitsstunden geteilt war Ausbeutung! Dannwar der Fall klar: Ein Plan B muss her, und die Konfliktfähigkeitder Frau muss trainiert werden, damit sie sich im nächsten Jobnicht wieder übers Ohr hauen lässt.Eine andere Anruferin hatte ein ähnliches Anliegen. Auch sie warzunächst mit ihrem Gehalt voll zufrieden – bis sie mitbekam, dassihre Kollegen um einiges besser bezahlt waren. Nun fühlte sie sichausgenutzt und wollte neu verhandeln. „Chefs werden nicht gernemit Problemen konfrontiert“, weiß <strong>Sabine</strong> Asgodom. Deshalb rätsie, das Gespräch mit etwas Positivem zu beginnen. Weiter solledie Frau ihren Mann stehen – soll heißen: überlegen, wie ein Mannsich in ihrer Lage verhalten würde – klar, lösungsorientiert, selbstbewusst,und nicht beleidigt und verletzt.Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel vorzuschlagen, das Gehalt stufenweisezu erhöhen, bis sie so viel bekommt wie ihre Kollegen.Eine Gehaltsverhandlung erfolgreich vorbereiten:Die <strong>Sabine</strong> Asgodoms Tipps:1. Bin ich die geschätzte Mitarbeiterin, dieich zu sein glaube?Holen Sie sich regelmäßig Feedback ein,schreiben Sie sich Erfolge und positive Rückmeldungenauf.2. Was bin ich wert?www.gehaltsvergleich.com (ruhig mal bei denMännern schauen!), ggf. auch den Marktwerttesten durch eine Bewerbung.3. Was will ich?Love it, leave it or change it. Mit der Situationversöhnen oder Handeln, Jammern hilft nichtweiter.Zwei Asgodom-Mega-Tipps:• Schreibe dein Wunschgehalt auf einen Zettelund schlage noch einmal 25 – 50% drauf.• Wenn dein Gehaltswunsch zu einfachdurchgeht, kannst du noch sagen „Das meineich netto.“Oder sie sollte eine Kürzung der Arbeitszeit anstreben. Seien Siekreativ! Interessant war auch <strong>Sabine</strong> Asgodoms Antwort auf dieFrage einer jungen, überdurchschnittlich ausgebildeten Frau. Sieist gerade in der Bewerbungsphase und kommt gut am Markt an.Nur ihre Gehaltsvorstellung wurde bisher immer vehement abgelehnt.Manche Unternehmen boten ihr die Hälfte des Wunschgehalts.<strong>Sabine</strong> Asgodom erklärte die Sache so:Lediglich zu 10% spielt die Leistung eine Rolle bei der Entscheidungfür oder gegen einen Bewerber. 30% bestimmt die Selbstdarstellung.Und ganze 60% sind auf Kontakte zurückzuführen. MitLeistung allein argumentieren, ist bei Gehaltsgesprächen meistnicht zielführend, wenn es nicht durch überzeugendes Auftretenunterstrichen wird. Außerdem war die Frau für viele Jobs schlichtweg „überqualifi ziert“. Unternehmen nehmen ein Plus an Könnengerne an, wollen aber nicht für mehr bezahlen als für die ausgeschriebeneStelle angesetzt worden ist. Es ist also nicht immer gut,alles zu können.„Jemand, der alles kann, ist verdächtig“ sagt <strong>Sabine</strong> Asgodomauch einer Frau, die sich mit einem kleinen Gewerbe selbstständiggemacht und alles angeboten hat: von Haushaltshilfe, über Pfl egebis zu Heimwerkerarbeiten.<strong>Sabine</strong> Asgodom riet dringend dazu, das Angebot auf ein Top-Angebot zu reduzieren und eine klare Zielgruppe zu definieren.Schließlich will man ja auch nicht in einem Restaurant essen, dasPeking-Ente, Holzofen-Pizza, Sushi und Schweinebraten auf derKarte führt.Weiter empfahl die Expertin, immer in der „Wir-Form“ mit denKunden zu kommunizieren – und sei der Betrieb auch noch so klein– „ich biete“ klingt immer nach Studentenjob, „wir bieten“ suggeriertein Unternehmen, Erfolg, Struktur. Das gilt im Übrigen auchfür Trainer und Coaches: WIR WIRKT!4. Bin ich bereit, die Konsequenzen zu tragen?Frauen sind weniger wechselbereit als Männer.Deshalb bekommt im Zweifel der Manndie Gehaltserhöhung, um ihn zu halten. DieFrau bleibt ja sowieso.Die STAHLDUST-Tipps1. Spezialisieren: klares strukturiertes Angebot.Spezialistinnen werden besser bezahlt als„Mädchen für alles“.2. Positionieren: für welche Ziel gruppe(n)ist das Angebot zu welchem Preis attraktiv?Wer passt zu dir, zu wem passt du? Marktwertdeiner Leistung ermitteln – umschauen,umhören, was wird wofür gezahlt? Auch fürvergleichbare und nicht vergleichbare Leistungen.3. Professionalisieren: mehr Kopf, wenigerGefühl beim Definieren von Angebot, Zielgruppeund Preis.Klares Preis- und Leistungsverzeichnis. Üben,Weiterentwickeln, Unterstützung suchen.Ein Tipp, den auch eine andere Teilnehmerinsicher gut anwenden kann. Sie istseit einiger Zeit selbstständig als Coach.Zu Beginn ihrer Tätigkeit hat sie diePreise niedrig gehalten, um mehr Klientenzu bekommen. Nun möchte sie ihrenStundensatz erhöhen. „Das ist immerschwierig“ sagt <strong>Sabine</strong> Asgodom. 25% in vier Jahren seien absolut gerechtfertigt,auch die Mehrwertsteuer dürfeman guten Gewissens als Grund der Erhöhungangeben. Außerdem sei es nichtratsam, mit einem Minimal-Honorar zustarten. Besser gleich ein ordentlichesHonorar verlangen – das wirkt ohnehinprofessioneller und glaubwürdiger.„Schätzen Sie dazu Ihre Leistung realistischein und vergleichen Sie.“Was kostet ein Friseurbesuch in IhrerStadt, eine KFZ-Meisterstunde, eineMassage oder Kinokarte – und wie vielNutzen hat Ihr Klient oder Kunde vonIhrer Leistung im Vergleich zu den Genannten?So wird schnell klar, wer aufhörenmuss, sich klein zu machen. KleineLeute, kleine Beute! •– April 20116Zurück zum Inhalt


Editorial– April 20117Zurück zum Inhalt


Editorial– April 20118Zurück zum Inhalt


Titelthema: <strong>Sabine</strong> <strong>Osmanovic</strong>PERSÖNLICHESQUALITÄTS-MANAGEMENT:Wie kriege ich mich dazu, das zu tun, wasich will und was ich ja auch richtig findeQualitätsmanagement im persönlichen Bereich klingtfür viele sicher erst einmal fremd. Verbinden doch diemeisten Menschen damit Produkte, ISO Zertifizierungen,technische Betriebe und ähnliches.Was ist eigentlich Qualität? Wann sprechen wir von Qualität? Wikipediadefiniert den Begriff folgendermaßen:Qualität (lat.: qualitas = Beschaffenheit, Merkmal, Eigenschaft,Zustand) ist die Bezeichnung einer potentiell wahrnehmbaren Zustandsformvon Systemen und ihrer Merkmale, welche in einembestimmten Zeitintervall anhand bestimmter Eigenschaften desSystems in diesem Zustand defi niert wird.Kurz: Qualität ist dann gegeben, wenn etwas die in es gesetztenErwartungen erfüllt.Was erwarten Sie vom Leben?Wie also muss Ihr Leben aussehen, damit es Ihre Erwartungenerfüllt? Haben Sie sich darüber schon einmal ernsthaft Gedankengemacht? Viele Menschen neigen dazu, Ihren Erfolgoder Misserfolg den Umständen zu zuschreiben. Dem Elternhaus,in dem sie aufgewachsen sind, dem Arbeitgeber, der siegefördert bzw. nicht gefördert hat, der Regierung, der Wirtschaftslage,und, und, und. Die Reihe ließe sich wohl beliebigfortsetzen. Die Wenigsten nehmen ihr Leben, ihren Erfolgtatsächlich selbst in die Hand. Sei es aus Bequemlichkeit oderaus Furcht vor dem Unbekannten, auf das sie sich einlassenmüssten.Es ist schließlich viel einfacher, täglich mit dem Strom im gleichenFahrwasser zu schwimmen. Da weiß man, was auf einenzukommt, es gibt keine großen Überraschungen. Wenn Ihnen einsolches Leben genügt, dann dürfen Sie hier gerne aufhören zu lesen.Doch wenn Sie in Ihrem Leben etwas erreichen, wenn Siemehr aus Ihrem Leben machen wollen, dann bleiben Sie neugierigund lesen Sie weiter.Ein wichtiger Punkt für Ihr persönliches Qualitätsmanagement:Machen Sie sich einmal ernsthaft Gedanken, wie Ihr Leben ausse-– April 20119Zurück zum Inhalt


Titelthema: <strong>Sabine</strong> <strong>Osmanovic</strong>hen müsste, damit Sie mit 70, 80, 90 Jahren gerne zurück blickenund von sich sagen: „Ich hatte in tolles Leben“. Was müsste inIhrem Leben passieren, welche Meilensteine wollen Sie erreicht,oder auch welche Klippen wollen Sie überwunden haben?Am besten Sie nehmen sich Zeit, Papier und Stift und schreibenauf, was Ihnen dabei spontan in den Sinn kommt. Machen Sie einBrainstorming, alleine oder – wenn Sie wollen und es Ihnen hilft– mit einem Menschen, der Sie sehr gut kennt und dem Sie vertrauen.Bedenken Sie jedoch dabei, dass nur Sie selbst genau wissen,wie Sie tief in Ihrem Inneren „ticken“.Wie finde ich mein Ziel?Es kann sein, dass sich beim Schreiben bereits konkrete Ziele vorIhrem geistigen Auge entwickeln. Falls nicht, dann habe ich hierein paar Tipps für Sie.Vielleicht fragen Sie sich jetzt: „Was hat Qualitätsmanagement mitmeiner Zielsetzung zu tun?“ Mehr als man auf den ersten Blickannehmen würde. Warum? – Stellen Sie sich vor, Sie sind einUnternehmen, Ihr Ziel ist dabei ein Produkt, das Sie neu auf denMarkt bringen wollen. Zunächst müssen Sie sich natürlich darüberklar werden, wohin der Weg gehen soll. Hier empfehle ich dieSMART-Methode, die auch in Unternehmen Anwendung findet,d. h. Ihr Ziel sollte folgende Kriterien erfüllen:SpezifischFormulieren Sie Ihr Ziel so klar und detailliert wie möglich. Dennnur, wenn Sie genau wissen, wohin der Weg gehen soll, werdenSie wissen, welche Schritte dafür nötig sind und können sich einenentsprechenden Stufenplan erstellen.MessbarWann werden Sie wissen, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben? Woranlässt es sich messen? An der Anzahl Ihrer Aufträge, an IhremKontostand, an einer Beförderung/Gehaltserhöhung oder an einerspeziellen Anerkennung?AnzeigeAttraktivIhr Ziel muss für Sie so interessant sein, dass Sie es auch wirklicherreichen wollen. Es muss die Mühe wert sein, die es kosten wird,dieses Ziel zu erreichen. Und vor allen Dingen, es muss sie wirklichglücklich machen.RealistischBauen Sie keine Traumschlösser! Ihr Ziel muss auch tatsächlicherreichbar sein. Was nützt es, wenn Sie davon träumen, im nächstenJahr den Friedensnobelpreis zu gewinnen, Sie jedoch keineAktivitäten in dieser Richtung vorweisen können.TerminiertSetzen Sie sich einen festen Termin, bis wann Sie Ihr Endziel erreichthaben wollen. Gliedern Sie Ihre Zielsetzung in kurz-, mittelundlangfristige Ziele, dabei können die ersten beiden Zwischenzielesein, um das große Ziel zu erreichen.Zudem überlegt jeder gute Unternehmer, was alles bei der Produktionschief gehen könnte und versucht, diese Möglichkeiten bereitsim Vorfeld auszuschließen, eine sogenannte FMEA (Fehlermöglichkeits-und Einflussanalyse) wird durchgeführt.Auch für die persönliche Zielsetzung ist es wichtig, schon vorabDinge zu bedenken, die Sie daran hintern könnten, Ihr Ziel zu erreichen.Seien Sie hier ganz ehrlich zu sich selbst, und geben SieIhrem inneren Schweinehund die Chance zu sprechen. Wie wird erversuchen, Sie zu bremsen? Oder sind es äußere Einflüsse, die sichnegativ auf die Erreichung Ihres Zieles auswirken können? Wiekönnten Sie diesen entgegen wirken?Je ehrlicher Sie hier zu sich selbst sind, desto sicherer werden Sieauf Ihr Ziel zusteuern können. Da Sie bereits im Vorfeld möglicheSchwierigkeiten bedacht haben, werden Sie sich zum Einenfreuen, wenn viele davon gar nicht erst eintreten, zum Anderenverfallen Sie nicht in Panik, sondern stellen sich gut vorbereitetauftretenden Problemen – ich nenne sie auch gerne „Aufgabenstellungen“.Wie erreiche ich mein Ziel?Damit Sie immer wieder an Ihre Zielsetzung erinnert werden,bzw. Ihr Ziel vor lauter Tagesgeschäft nicht aus den Augen verlieren,gibt es verschiedene Möglichkeiten:1. Schreiben Sie einen Brief an sich selbst, was Sie in dennächsten 3, 6, 9 Monaten tun werden, um Ihr Ziel zu erreichen.Die Frequenz hängt hier sehr stark von Ihrem Ziel undIhrem persönlichen Empfinden ab. Wie oft glauben Sie, benötigenSie einen „Tritt in den Hintern“, um am Ball zu bleiben?Geben Sie diese Briefe einem Menschen Ihres Vertrauensund bitten ihn, sie nach den entsprechenden Zeiträumenabzuschicken.2. Schreiben Sie Ihr Ziel auf ein großes Blatt Papier, und hängenSie dieses an eine Stelle, an der Sie es täglich oder wöchentlichsehen. Vielleicht hilft es Ihnen auch, ein Bild Ihres Zielesaufzuhängen. Das kommt ganz auf Ihre Zielsetzung an.– April 201110Zurück zum Inhalt


Titelthema: <strong>Sabine</strong> <strong>Osmanovic</strong>3. Wenn es Ihnen hilft, dann erzählen Sie möglichstvielen Menschen von Ihrem Ziel, um Druck aufzubauen,das Ziel auch tatsächlich anzugehen. Werwill schon immer Ausreden erfinden, warum er nochnichts getan hat, auf dem Weg zum großen Ziel.Sicher fallen Ihnen selbst noch weitere Beispiele ein, dieIhnen helfen, auf Kurs zu bleiben. Damit Ihr Ziel attraktivbleibt, ist eines für mich unabdingbar:Setzen Sie sich Zwischenziele, sogenannte Meilensteine,und feiern Sie das Erreichen dieser; belohnen Sie sichdafür. Gehen Sie schick essen, gönnen Sie sich einenWellnesstag o. ä. Auch für die Erreichung Ihres langfristigenZieles sollten Sie sich im Vorfeld eine Belohnungausdenken. Was werden Sie tun, wenn Ihr Traum in Erfüllunggeht?Hier verrate ich Ihnen meine Belohnung, die ich mir fürmein nächstes Zwischenziel versprochen habe. Sie ist„typisch Frau“ werden einige von Ihnen sagen. Ich sage,sie passt zu mir! Jedes Mal wenn ich in Berlin bin, geheich ins KaDeWe und schaue mir eine bestimmte roteHandtasche an. Wenn ich mein aktuelles Ziel erreichthabe, dann werde ich mir diese Handtasche kaufen.Auch das hilft, am Ziel „dran zu bleiben“. Sehen Sie sichIhre Belohnung immer wieder an, oder stellen Sie es sichvor dem geistigen Auge vor. Sie wollen sich mit einerReise belohnen? Dann schauen Sie sich immer wiederBilder Ihres Traumziels an? Sie wollen sich ein Autozur Belohnung kaufen? Dann gehen Sie ins Internet undkonfigurieren Sie Ihren Traumwagen schon mal mit allemwas für Sie dazu gehört. Spielen Sie einfach schon mal denKauf durch.Das Streben nach GlückBereits bei der Zielsetzung habe ich darauf hingewiesen, dass IhrZiel Sie auch glücklich machen muss. Deshalb überlegen Sie genau.Auf was muss ich unter Umständen verzichten, um mein Zielzu erreichen. Und – bin ich bereit dazu?Beim Einen kann das Zeit für sich oder für die Familie sein, beijemand anderem der Verzicht auf ein großes Einkommen. Je nachdemwelches Ziel Sie sich vorgenommen haben.Je stärker Ihr Wunsch ist, Ihr gesetztes Ziel zu erreichen, destoleichter wird es Ihnen fallen, auch mal einen längeren Arbeitstag inKauf zu nehmen. Doch sobald Sie sich zwingen müssen, etwas zutun, sollten Sie aufhorchen. Ist das Ziel wirklich noch das, was ichwill? Ist der Weg dorthin wirklich der richtige für mich?Es nützt nichts, wenn Sie auf Biegen und Brechen versuchen, IhrZiel zu erreichen und dabei gesundheitlich Schaden nehmen. Wieviele Menschen sind dem Burn-out nahe oder haben bereits Zeitin Kliniken verbracht, weil sie vor lauter Streben vergessen habenzu leben?!Walt Disney: Erfolgs-Unternehmer, der sein eigenes Qualitäts-Management in neunWorten zusammengefasst hat (siehe das Beitragsende)„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, anderePläne zu machen“, sagte John Lennon einmal. Vergessen Sie vorlauter Streben nach Ihrem Ziel, Ihrem Glück, nicht zu leben. GönnenSie sich eine Pause in der Sonne, genießen Sie einen Cappuccino,das Gespräch mit Familie, Freunden, Bekannten. Denn wasnützt es, wenn Sie eines Tages Ihr Ziel erreicht haben, und es istniemand da, der sich mit Ihnen freut oder feiert oder Sie selbst diesenTag nicht mehr genießen können, weil er zu viel gekostet hat.Auch Mußestunden sind Lebensqualität und geben Ihnen Kraft,sich anschließend wieder voll für Ihr Ziel einzusetzen.Zusammenfassend lässt sich sagen: Je detaillierter Sie Ihr Ziel undden Weg dahin beschreiben, desto leichter wird es Ihnen fallen,diesem Weg auch zu folgen. Und wenn Sie mal eine Umleitungeinbauen müssen, dann kann diese durchaus ihren Sinn haben.Auch Rückschläge haben meist einen Grund und helfen unterUmständen, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen oder klarzu rücken.Zum Abschluss möchte ich Ihnen mein Lieblingszitat mit auf denWeg geben. Es ist von einem Mann, dessen großer Traum es war,Themenparks zu errichten und der diesen Traum, trotz aller Widerstände,wahr gemacht hat, Walt Disney:„If you can dream it, you can do it!“– April 2011•11Zurück zum Inhalt


www.berlincoaching.coberlincoaching@berlin.deAnnette de los SantosBerlinTo Do Listen – Fluch oder Segen?In den meisten Zeitmanagement-Seminarenlernen Manager oder solche,die es werden wollen als wesentlichesHilfsmittel den Umgang mit To Do Listen.Sind sie wirklich das Nonplusultrades Zeitmanagements oder schaden sieeiner effizienten Arbeitsweise?Ich treffe mich mit Markus M. zum Vorgespräch.Markus M. ist RegionalleiterVertrieb in einem weltweit tätigenTechnologieunternehmen. Als Trainee kamer vor sechs Jahren ins Unternehmen undhat seitdem eine beachtliche Karriere gemacht.Sein Anliegen ist die Verbesserungseines Zeitmanagements. Natürlich hat erbereits im Rahmen der unternehmensinternenFortbildung Seminare zum Thema besucht.Als wesentlicher Erfolgsfaktor wurdedas Führen von To Do Listen gepriesen.Im weiteren Gesprächsverlauf erscheintMarkus M. mir als ehrgeiziger, wissbegierigerMensch mit einer schnellen Auffassungsgabe.Seit einem Jahr führt er ToDo Listen. “Am Anfang hat das auch gutgeklappt – seit mehreren Monaten stelleich aber fest, dass oft höchstens 50% abgearbeitetsind, manchmal sogar deutlichweniger“ sagt er „und das frustriert mich“.Am Ende des einstündigen Gesprächs verabredenMarkus M. und ich uns für insgesamtsechs <strong>Coaching</strong>sitzungen, in denenwir das Thema Zeitmanagement intensivbearbeiten wollen. Bis zum ersten Terminin zwei Wochen bitte ich Markus M. aufzuzeichnen,welche Aufgaben er täglich erledigtund wie viel Zeit sie in Anspruch nehmen.Hierzu soll er einen „Stundenplan“erstellen, in dem er seinen Arbeitsalltag ineinstündigem Rhythmus aufzeichnet.Wenn Sie wissen wollen, was für ein Typ Sie sind, schreiben Sie mir über die Kontaktseitemeiner Homepage www.berlincoaching.co. oder an berlincoaching@berlin.de. Sie erhaltendann einen Kurztest, dessen Auswertung für Sie kostenlos ist.Ein Dogma, dem man nicht entkommtMarkus M.‘s Anliegen ist in meiner <strong>Coaching</strong>praxisfast alltäglich. Einige Klienten,besonders Frauen, haben To Do Listen auchin ihrer Freizeit eingeführt und konnten garnicht mehr abschalten, solange nicht alles„abgearbeitet“ war. Die To Do Listen wurdenzum Dogma, zur Fessel, der die Klientennicht entkommen und niemals gerechtwerden konnten. Woran liegt das? „Erstenskommt es anders und zweitens als mandenkt“ stellte schon Wilhelm Busch fest.Eine andere Redensart „Der Mensch denktund Gott lenkt“ bestätigt diese Weisheit.Natürlich brauchen wir heutzutage in einemzumeist stressigen und vom Motto„Zeit ist Geld“ dominierten Berufsalltag„reminder“, um Wichtiges oder Dringendesnicht aus den Augen zu verlieren. Auchist oft eine gewisse Planung des Arbeitsalltagshilfreich, besonders, wenn man miteiner neuen Tätigkeit konfrontiert ist. Abersind hierfür unbedingt To Do Listen nötig?Sind sie für jeden geeignet? Nach meinenErfahrungen sind sie es nicht und vor allemnicht für Jedermann.Das hat mehrere Gründe:1Gerade im Management sind neben derVerwaltungsarbeit, die erledigt werdenmuss und daher Gegenstand der To Do Listenist, viele unkalkulierbare ad-hoc-Aufgabenzu bearbeiten.2Wir alle neigen dazu, Tätigkeiten, diewir gerne machen, zuerst zu erledigen– alles andere bleibt liegen, auch wenn eswichtig ist.3Viele To Do Listen unterscheiden nichtnach wichtig, dringend, delegierbar.Dies ist besonders problematisch für Menschen,denen das Delegieren schwer fällt– die lieber alles selbst machen.4. Manager brauchen Raum für Kreativitätund Flexibilität – To Do Listen sinddas genaue Gegenteil – ein starrer Arbeitsplan,der abgearbeitet werden muss.Lesen Sie weiter auf Seite 18– April 201112Zurück zum Inhalt


www.deters-coaching.deinfo@deters-coaching.deMonica DetersHamburgIch liebe Live-Highspeed-<strong>Coaching</strong>!Teil 4Lesen Sie im vierten Teil meinerReihe „Ich liebe Live-Highspeed-<strong>Coaching</strong>“, wie Sie Ihr Schiff desLebens heil durch den Sturm der Veränderungbringen und volle Kraft voraus aufIhre eigenen Vorstellungen nehmen! Undso zufriedener und glücklicher werden...Ziel: Raus aus dem „Burn-out“Problem: Frau S. hat ein erfolgreiches Unternehmenmit 10 Angestellten aufgebaut.Es läuft alles sehr gut, nur ihr persönlichgeht es immer schlechter. Sie leidet untereinem gefühlten „Burn-out“, fühlt keineKraft mehr in sich und möchte am liebstenalles aufgeben.Ursache: Wir haben festgestellt, dass – jeerfolgreicher sie wird – sie sich um so mehrum alles kümmern muss. Das schlaucht natürlich!Lösung: Wir haben uns angeschaut, wieihr absoluter IDEALER Arbeitstag aussehenwürde. Wir haben ihn richtig mit allenZeiten aufgeschrieben. Wann möchte sieaufstehen? (IDEALE Zeit!) Wann möchtesie frühstücken? Wann möchte sie „wdt“(waschen-duschen-tuschen)? Wann möchtesie wirklich ins Büro gehen? Sie ist jaselbstständig und kann ihr Leben selbstbestimmen (Selbstbestimmung). Wannmöchte sie was wirklich machen im Büro?Wann möchte sie wirklich Feierabend machen?Herausgekommen ist, dass sie eigentlichnur 2 Stunden am Tag bräuchte,in denen sie ganz alleine ihre Arbeit konzentriertangehen möchte. Dann hätte sieauch wieder Kraft, für andere da zu sein.Allerdings hatte sie jetzt keine Kraft mehr,es auch organisatorisch umzusetzen! Okay.Aber sie hat ja noch eine Sekretärin, dieihr das abnehmen könnte. Und eine guteSekretärin beherrscht die „Abschirmfunktion“mühelos. Sie braucht also nur dieseneinen magischen Satz zu sagen: „Egal wasist, ab jetzt bin ich jeden Morgen von 9:00hbis 11:00h für keinen zu sprechen.“ Undwährend dieser 2 Stunden, die sie jetzt fürsich gewonnen hat, möchte sie auch überDelegation nachdenken. Sie möchte sicheinen regionalen Coach suchen, um ganzkonkret daran zu erlernen, Arbeit abzugebenund vertrauen zu können. Ich wünscheIhnen alles Gute dafür, liebe Frau S.SERVICE TIPP: Delegation ist erlernbar.Wenn Sie irgendwie die Möglichkeit haben,Arbeit abzugeben, TUN SIE’S! SchaffenSie sich Freiräume und lernen Sie loszulassen.Schauen Sie auch mal, ob Ihrederzeitige Tagesstruktur Ihnen wirklich guttut. Manchmal müssen wir nur an kleinenStellschrauben drehen, um so viel zufriedenerzu sein. Na dann... viel Erfolg!Ziel: Eine neue Perspektive findenProblem: Frau W. hat sich vor einiger Zeitvon ihrem Mann getrennt. Ihr Sohn machtnächstes Jahr Abitur und dann ... ? Wie gehtes weiter? Was wird aus ihr? Sie hat ihr Lebenzwar sehr gut organisiert und aufgestellt,hat einen guten Beruf, aber war dasdann alles? Sie hat kein Ziel, wohin sie mitIhrem Schiff des Lebens hinsteuern kannund über welches sie in einer reißendenStrömung glücklich und zufrieden übersMeer preschen kann.Lösung: Ich stelle ihr die Frage, was siedenn mit ihrem Leben machen würde,wenn ich sie auf Kreuzfahrt schicken, undihr dafür noch 5 Millionen Euro schenkenwürde. Wenn sie also jede Freiheit und Zeitder Welt hätte. Spontan schoss es aus ihrraus, dass sie endlich schreiben würde! Jaschreiben! Das ist ihre Leidenschaft. Reiseberichte,Geschichten und überhaupt.Sie würde ja jetzt auch schon schreiben,aber eher nur Briefe für und an Freundeund Familie. Was sie denn davon abhaltenwürde, schon jetzt mit dem „eigentlichen“Schreiben zu beginnen, frage ich sie. Stille!Stimmt! Das war es! Ja. Sie hat verstanden.Sie braucht nicht erst zu warten, bis alleUmstände so sind, dass sie etwas in Vollzeitmachen kann. Sie kann schon jetzt beginnen.Nebenbei. Im „Kleinen“. Parallelihr „Schiff des Lebens“ auftakeln. Stückfür Stück! Gute Reise und Erfolg ahoi, liebeFrau W.!SERVICE TIPP: Jeder braucht ein Ziel,wohin die Reise gehen soll. Es muss garnicht groß sein (darf es aber!). Jeder definiertErfolg für sich persönlich völlig unterschiedlichund das ist auch gut so. Habenwir jedoch keine Ziele, drehen wir unsimmer im Kreis und kommen nicht wirklichvoran. Also worauf warten Sie noch?Einmal durch den Sturm der Veränderungund hinein in ein neues „Meehr“. Immermit dem Kurs aufs Glück! •– April 201113Zurück zum Inhalt


www.stahldust.cominfo@stahldust.comUlrike StahlLuzernIdeen in Produkte(Geld) verwandeln – Teil 2© Fotolia – Orlando Florin RosuIm ersten Teil ging es darum Ideen inkonkrete Handlungen umzusetzen. Jetzterfahren Sie, wie Sie konkrete Produkteentwickeln.Warum es sich lohnt,in Produkten zu denkenWir verwenden auch für Dienstleistungsangeboteden Begriff Produkt. Es hilft, sichbei der Angebotsentwicklung zu fokussieren.Was zeichnet ein Produkt aus? Es ist griffigund grenzt sich von anderen Angebote ab.Wie das funktioniert lässt sich am leichtestenbei Waren beobachten. Schauen wir unsdazu zwei Obsttheken an.Die Obsttheke im Supermarkt 1:.Es gibt eine Kiste mit der BezeichnungObst. Darin liegen verschiedene Obstsortenbunt gemischt. Daran ein Schild mit„verschiedenes Obst“, keine Preisangaben.Daneben ein Schild: „Sie haben einen individuellenWunsch? Bitte fragen Sie uns.“Die Obsttheke im Supermarkt 2:Die Moro-Orangen liegen auf einem eigenenansehnlichen Haufen. Sie haben eineBeschriftung mit kurzer Beschreibung sowieeine Preisangabe. Das gleiche gilt fürdie Blutorangen, verschiedene Apfel- undBirnensorten, die Bananen... Hier ebensodas Schild „Sie haben einen individuellenWunsch? Bitte fragen Sie uns.“Angenommen Sie haben wirklich einen individuellenWunsch:Wem glauben Sie eher, dass er diesen erfüllenkann?Wer hat ihnen als Kunde das Leben leichtergemacht? Bei wem müssen sie sich mehranstrengen?Wo machen Sie sich eher die Mühe überhauptnachzufragen, anstatt in den Supermarktnebenan zu gehen?Wahrscheinlich stimmen Sie zu, dass dasAngebot im Supermarkt 2 kundenfreundlicheraufgebaut ist. Der Kunde kann wählen,was er jetzt gerade braucht, sieht aufden ersten Blick was es kostet und kannganz einfach zugreifen. Wenn er etwasnicht findet, kann er abwägen, ob es sichlohnt eine Verkäuferin zu fragen.Warum der KundeVertrauensdienstleistungennicht so leicht kauftBei Dienstleistungen von Coaches, Beraternoder Therapeuten geht es nichtum Äpfel oder Birnen sondern das sindVertrauensdienstleistungen. Das heißt,dass selbst der durchschnittliche Kundezunächst ein besonderes Vertrauen in denAnbieter aufbauen muss, bevor er sicheinlässt.Der erste Kundenkontakt findet häufigohne uns statt. Der Interessent besuchtunsere Internetseite, weil er sich informierenwill. Wie sieht das da bei Ihnen aus?Gibt es konkrete Angebote, bei denen derKunde ganz einfach zugreifen könnte, weiler genau weiß, worum es geht und was eskostet? Gibt es Angebote, die ihm helfeneine Preisstruktur zu erkennen? Gibt es Angebote,die ihm zeigen, was konkret möglichist?Die Antwort, die wir darauf meistens erhaltenlautet: „Ja aber, das kommt ja ganz daraufan. Ich mache lieber ein individuellesAngebot.“Das heißt, der Kunde muss Zeit zu investieren,um sich all die Informationen vonIhnen zu besorgen, die er für seine Kaufentscheidungbraucht. Warum, wenn esdoch so viele andere gibt?Als Anbieter warten Sie länger, bis sichein Kunde meldet, investieren Zeit für Gesprächeund Angebotserstellung, um dannherauszufinden, dass der Kunde sich etwasvorstellt, was Sie gar nicht anbieten wollen.Produkte als TüröffnerJe vager Sie in Ihren Erstinformationenbleiben, um so höher ist die Schwelle fürden Kunden zur Kontaktaufnahme. ErmöglichenSie ihm, dass er sich anhandder klaren Produkte, die Sie anbieten, einBild machen kann und aufgrund dessen mitIhnen spricht. Daneben können Sie auchglaubhaft und erfolgreich anbieten, individuelleAngebote zu erstellen.Ein Praxisbeispiel:Alexander erstellt aus Bildern, Videosequenzenund selbst komponierter MusikVideos für die Webseiten.Nach dem Produktcoaching:60 Sekunden langes individuelles Stimmungsvideofür die Internetstartseite vonWellness- und Romantikhotels im PfälzerWald aus vorhandenen Bildern mit eigenskomponierter Musik: 350 € zzgl. MwSt.Dies beinhaltet...., ein Beispiel finden Siehier...In der nächsten Ausgabe lesen Sie, wie SieIhre Produkte geschickt abstufen können.•– April 201116Zurück zum Inhalt


www.visionundsuccess.cominfo@visionundsuccess.deRoswitha van der MarktHebertshausen bei München„Carpe Diem“ – genießen Sie den Tag,genießen Sie Ihr Leben, genießen Sie Ihr Tun„Carpe diem“- bereits 23 v. Chr. forderte Horaz dazu auf, dieknappe Lebenszeit im Hier & Jetzt zu nutzen und nicht aufden nächsten Tag zu warten.Zeit – unsere kostbarste Ressource, wenn auch unsere Lebenserwartungum ein vielfaches gestiegen ist. Zeit – auch eine sehrdemokratische Ressource. Jedem steht die gleiche Zeit zur Verfügung– 24 Stunden pro Tag an 365 Tagen im Jahr. Nur wissenwir nicht, wie viel Zeit uns insgesamt im Leben geschenkt wird.Zeit gut für sich selbst zu nutzen, macht somit Sinn. Jeder darf undkann mit der Zeit umgehen, wie es ihm beliebt. Jeder darf seineeigenen Prioritäten setzen.Jeder kann <strong>heute</strong> in Seminaren lernen, wie er seine Zeit am effektivstenund effizientesten managen kann. Dennoch ist mir alsManager die Zeit oft abhandengekommen. Obwohl ich zu einemZeit-Optimator geworden war. Perfekt, alles was möglich und nötigwar, in den Tag hinein zu pressen. Immer verfügbar, immeronline mit dem Handy stets dabei. Gespräche getaktet per fünf Minuten.Wir alle – Mitarbeiter und Kollegen – darauf getrimmt, nurja keine Zeit zu verschwenden. „Come to the point“ – Mitarbeitergesprächals „Elevator Pitch“. Das Wesentliche, knapp und exaktbitte alles in der kürzesten Zeit. Wenn Sie dann dem Mitarbeiterkundtun, „ich habe 5 Minuten“ – haben Sie jedoch in Wirklichkeitkeine einzige Sekunde mehr. Während Sie bereits in Gedanken imnächsten Meeting oder auf dem Weg zum Flughafen sind, ist derMitarbeiter bemüht, seine „Message“ möglichst gut zu vermitteln.Was für eine Zeitverschwendung!Sie sind unkonzentriert, hören nicht richtig zu. Sie sind gestresst,– und der Mitarbeiter fertig mit den Nerven. Ein gutes Ergebniskann so nicht erzielt werden. Im schlimmsten Fall Misstrauen undMissverständnisse, die zu falschen Entscheidungen führen. Esfehlt Qualität, nicht nur die Qualität der Daten und Fakten, sondernvor allem unser Gespür für Zeitqualität. Sie stellt sich dannein, wenn Sie sich einlassen können auf die aktuelle Situation, sichdem Gegenüber mit Respekt widmen, sich selbst voll einbringenund wahrnehmen. Das Leben nicht „mit Multi-Tasking“ an sichvorbeiziehen lassen, sondern bewusst im Leben stehen – ob imBeruf oder Privat. Das Gespräch, das Essen, die aktuelle Tätigkeitauskosten und genießen können. Dazu bedarf es Konzentrationund der Fähigkeit zur Achtsamkeit.Nein – keine Sorge, das ist kein Ausflug in die Esoterik. „Attention“– also Aufmerksamkeit ist die Basis für wirkliche Qualität,meint auch Tom Davenport, Babson College Professor und einKollege und Freund aus meiner Accenture Zeit. Denn unser Gehirnist nicht multi-tasking-fähig. Es muss alle Informationen in kleineEinheiten zerstückeln. Die Konsequenz: Mehr Fehler – mehrStress – mehr Zeit – weniger Qualität. (Massachusetts Instituteof Technology, Basex Studie: The Cost of Not Paying Attention,How Interruptions Impact Knowledge Workers Productivity, NewYork 2005)Statt dem Marketing-Slogan von Apple zu folgen: „Konzentrierdich einfach nur auf alles“, ruhig das Handy ausschalten und sichprivat wie beruflich, zum Beispiel bei Geschäftsessen, einfach aufdas Wesentliche konzentrieren. Sich dem Gesprächspartner widmen,die Atmosphäre und die exzellenten Speisen und Getränkengenießen, ein gemeinsames Erlebnis kreieren. Vertrauen aufbauen,statt Intentionen austauschen. Unsere Lebenszeit nicht zu managen,nicht einzuteilen und nicht zu optimieren, sondern ihr wiederZeit und Raum zu geben. Denn wirklich Leben braucht Zeit.Qualität braucht Zeit.„Das Leben“ wartet nicht auf uns. Es schenkt uns oftmals Chancen,die wir nicht nutzen, weil wir glauben, „Wichtigeres“ zu tunzu haben. Wir könnten zugreifen, tun es jedoch bewusst nicht underfahren dann oft zu spät, dass dies „verlorene Jahre“ und „verpassteChancen“ waren, die in dieser Qualität nie mehr wiederkommen. Den Sonnenuntergang verpasst? – Macht nichts, morgenist auch noch ein Tag. Stimmt, aber vielleicht ohne diesen herrlichenPartner an ihrer Seite. Dieser intensive Moment ist dann fürimmer passé. Ein Freund in einer Lebenskrise, er braucht dringendIhren Rat. „Sorry, keine Zeit – bereite eine Präsentation für morgenvor. Ruf in zwei Tagen wieder an.“ – Es sind vor allem diese„verpassten Chancen“, die im <strong>Coaching</strong> mit Bedauern ausgesprochenwerden: „Ich hätte nicht gedacht, dass...• ...ich nicht mehr gesund genug bin für diese Reise. Ein Lebenlang habe ich davon geträumt. Ich dachte, ich hätte noch genugZeit.• ...die Kinder groß sind und sich nicht mehr für mich interessieren,obwohl ich doch für sie so viel gearbeitet habe.• ...meine Mutter so plötzlich stirbt. Ich wollte doch noch so vielesmit ihr besprechen.Schenken Sie sich wieder Zeit fürs Leben. Schenken Sie Ihremaktuellen Tun – im Beruf wie im Privatleben wieder mehr Aufmerksamkeit.Erfahren Sie, welche Zeitqualitäten sich über denLesen Sie weiter auf Seite 18– April 201117Zurück zum Inhalt


Für michdarf's etwasmehr sein€ 16,99 [D] | ISBN978-3-466-30896-5Ab sofort gilt: Lebensfreude istnicht mehr länger ein Privilegder Dünnen. ÜbergewichtigeMenschen schämen sich nichtmehr, sie stehen zu ihren Pfunden.<strong>Sabine</strong> Asgodom zählt sich selbstzu den dicken Frauen. Seit sie13 Jahre alt war, hat sie Diätengemacht. Heute weiß sie: „Ichwerde nie wie der in meinemLe ben eine Diät ma chen. Ich werdemich nie wieder dafür entschuldigen,dass ich dick bin. Ich werdeessen, worauf ich Lust habe.“Es geht nicht wirklich um unserGewicht. Unser Körper ist nichtunser Feind. Eine Frau, die glücklichist, ist umwerfend attraktiv,egal in welcher Kleidergröße.Das Geheimnis? Wir müssen unslieben lernen, so wie wir sind.Einladung zur etwasanderen Adventsfeiermit <strong>Sabine</strong> Asgodom:7. Dezember 201018:00 – 20:00 UhrKünstlerhaus am Lenbachplatz,Lenbachplatz 8, Saal80333 MünchenEintritt: 20,- €www.koesel.de Sachbücher & Ratgeber Psychologie & LebenshilfeKnusperfrisch ab9.11. im HandelÜberlauf von Seite 125Menschen sind unterschiedlich veranlagt,es gibt visuelle, auditorische undkinästhetische Veranlagungen, um nur dieWichtigsten zu nennen. Wie kann die ToDo Liste, ein visuelles und linear strukturiertesHilfsmittel, für diese unterschiedlichenMenschen gleichermaßen wirkungsvollsein?Zurück zu Markus M.- wir haben seine Tätigkeitsnachweisegemeinsam ausgewertetund nach stets wiederkehrenden Routineaufgaben,dringenden, aber weniger wichtigenArbeiten und wichtigen Tätigkeitenanalysiert. Wir haben Tätigkeiten identifiziert,die delegiert werden können. BesonderesAugenmerk haben wir auf „Unvorhergesehenes“gelegt- dessen Anteil lagzwischen 30 und 50 Prozent!Ich stellte fest, dass Markus M. überwiegendkinästhetisch veranlagt ist. Er braucht alsoÜberlauf von Seite 14Überlauf von Seite 17Tag wie das Jahr entwickeln:• Zeit für Freundschaft, Liebe und VertrauenTiefes Vertrauen braucht Zeit, Respekt undRaum für einander. Zeit, sich wirklich kennenzu lernen und sich Freiräume zu schaffen.Freundschaft und Partnerschaft zu genießen.Den Augenblick wahrnehmen.• Zeit fürs „Innehalten“ Sich Raum gebenzur Reflexion, Ruhe zulassen, mit Ruheumgehen lernen. „Mal nichts tun“ – Müßigganggenießen. Sich selbst lieben undgenießen.• Zeit für Energie und KreativitätEnergie – sein volles Potential ausschöpfenkönnen. Sich Zeit gönnen, für den eigenenKörper, die eigene Schaffenskraft gestalten.Überläufeeher „körperliche“ Strukturierungen, z.B.„Arbeitshäufchen“, Postkörbe oder buntePost-It‘s , die er an die Wand hängt, um seinenArbeitsalltag effizient zu gestalten. Es istaußerdem sehr kreativ und liebt es, ad-hoc-Aufgaben zu erledigen. Als Jung-Managerhat er noch wenig Erfahrung im Delegieren.Im Verlauf unserer Sitzungen erarbeitetenwir einen Wochenplan, der nach dem „Ampelprinzip“gestaltet ist und außerdem alleTätigkeiten enthält, die delegiert werdenkönnen und an wen. Ein Beispiel für einensolchen Wochenplan finden Sie auf meinerWebsite www.berlincoaching.co.Markus M. lebt jetzt seit einem halben Jahrmit seinem bunten Wochenplan, in dem wirübrigens nur 60% seiner durchschnittlichenwöchentlichen Arbeitszeit verplant haben,damit genug Zeit für das bleibt, was „erstensanders kommt und zweitens als mandenkt“.•mit ihrem Vorgesetzten über ihre Stärkenspricht und mehr Gehalt fordert. Und Maxhandelt mutig, wenn er seinem Team mitteilt,dass er <strong>heute</strong> um 17 Uhr gehen muss.Es ist auch mutig nicht dem derzeitigen gesellschaftlichenIdeal von Erfolg zu folgen.Mehr Geld, mehr Aufstieg, mehr Gewinn,ein noch größeres Auto, eine noch tollereWohnung, ein noch phantastischeres Urlaubsziel,noch mehr Muskeln.Mut ist also nötig, wenn wir ein selbstbestimmtesLeben führen (wollen). Kaumeine andere innere Stärke ist so direkt undintensiv mit der eigenen Entwicklung verbundenwie der Mut. Mutig zu sein bedeutet,sich aus Ängsten und Abhängigkeitenzu befreien, die Liebe zu wagen, sich Krisenzu stellen, sich selbst zu sein. Aristotelessieht Mut als Tugend. „Jede Tugend istdie Mitte zwischen zwei Extremen. Großzügigkeitliegt zwischen Geiz und Verschwendung,Mut zwischen Feigheit undTollkühnheit“•• Zeit für Traurigkeit, Trauer und AbschiedKrisen und Abschiede gehören zu unseremLeben. Dies wird <strong>heute</strong> gerne negiert. Mankehrt schnell zur Routine zurück. Trauerhat seine eigene Qualität, die sie nur entfaltet,wenn man sie lebt.• Zeit für VeränderungNachhaltige Veränderung braucht Qualitätund Zeit. Wir brauchen Zeit, damit wir Veränderungengestalten und internalisierenkönnen.Diese Themen möchte ich in den nächstenAusgaben der <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> gerne mit Ihnendiskutieren, senden Sie mir doch dazuIhre Ansichten und Erfahrungen. Ich freuemich auf einen aktiven Austausch hier oderin meinem Blog: http://visionsuccessleadership.wordpress.com•– April 201118Zurück zum Inhalt


Generation ErfolgHoffnung istlernbar ...Siegfried Brockert, selbst Dipl.-Psychologe,fasst in unserem Beitrag den Stand der wissenschaftlich-psychologischenForschungüber Hoffnung zusammen.Was ist Hoffnung? JedemMenschen sagt dies Wortspontan etwas – aber essagt nicht jedem Menschendasselbe.Was Hoffnung ist, und wie Hoffnung unserLeben bereichern kann, hat der kürzlichverstorbene amerikanische PsychologeProf. C.R. Snyder von der University ofKansas vor etwa 30 Jahren zu erforschenbegonnen. (Ähnlich wie „J.R.“ aus derSerie Dallas nutzt Snyder seine Initialen„C.R.“ als Vorname.)Snyder – ein Vordenker der PositivenPsychologie – hat erst einmal Menschendanach gefragt, was Hoffnung für sie bedeutet.Snyder ist damit dem Rat seines ausDeutschland in die USA emigrierten LehrersFritz Heider gefolgt, der Psychologenimmer wieder auf die Weisheit des normalenMenschenverstandes hingewiesen hat.Erstes und für viele überraschendes Ergebnisdieses Forschungs-Ansatzes war:Snyder fand, dass Hoffnung nach der Weisheitdes normalen Menschenverstandesnicht in den diffusen Bereich der Illusionen,des Wünschens und Träumens gehört,sondern zum Gebiet der Motivation.Snyder hat Hoffnung eine „noch kaum erforschteMotivations-Reserve“ genannt.Er fand nämlich heraus, dass besondersdie Menschen, in deren Leben Hoffnungeine bedeutende Rolle spielt, nicht in allgemeinenRedewendungen wie „PrinzipHoffnung“ oder „positiv denken“ über diesDie Geheimnisse der „High Hoper“Zum Auftakt der Vortragsreihe „Denkanstöße 2011“ sprach <strong>Sabine</strong> Asgodom (rechts im Bild ihrSohn Semhar Asgodom) im Rottweiler Kraftwerk. Foto: Kienzler Rottweil –Egal ob beruflich oder privat: Wer hoch hinaus will, braucht gute Ratschläge. Der SchwarzwälderBote und das „Unternehmen Erfolg“ setzen die Reihe „Denkanstöße“ im Kraftwerk Rottweil fort.Zum Auftakt am Mittwoch erklärte Bestseller-Autorin <strong>Sabine</strong> Asgodom die sieben Geheimnisseder „High Hoper“.Thema sprachen, sondern sie sprachen sehrkonkret• von klar umrissenen Zielen, in deren Erreichensie Hoffnung investierten, und• dass Hoffnung sie dazu gebracht hat,Pfade – also: Wege zum Ziel – zu finden.Hoffnung ist also gerade für die „High Hoper“,die intensiv Hoffenden, alles andereals diffuses Wunschdenken, sondern ist fürsie ein Anstoß, über Ziele und – in oft hochkreativer Weise – auch über Wege zum Zielnachzudenken.Hoffnung ist also nicht einfach nur jene positiveHaltung, die dem Frosch nachgesagtwird, der in ein Milchglas fällt und zu ertrinkendroht – aber er strampelt und strampelt,bis er die Milch zu Butter gestampfthat, wieder festen Boden unter die Füße bekommtund sich so retten kann. Hoffnungist für die „High Hoper“, die Hoffnung zueinem zentralen Lebenskonzept gemachthaben, keine schwammige Metapher imSinne von• „Strample immer nur weiter und alleswird gut“ oder• „Wer immer strebend sich bemüht, denkönnen wir erlösen“, wie es in Goethes„Faust“ heißt.– April 201119Zurück zum Inhalt


Generation ErfolgHoffnung ist für sie etwas sehr Konkretes:die Mobilisierung von Intelligenz und Kreativität,von Neugier und Wagemut bei derBeschäftigung mit Wegen und Zielen.Jeder, der Ziele anstrebt, stößt mit hoherWahrscheinlichkeit auch auf Blockaden.Der Gemütszustand, in den man dann gerät,wird in der Psychologie als Frustrationbezeichnet, abgeleitet vom Lateinischen„frustra“, „vergebens“. (In Klammern gesprochen:Was <strong>heute</strong> „Frust“ genannt wird,bezeichnet meist einen Gemütszustand, beidem man nur Hindernisse sieht und deshalbbeschließt, überhaupt nichts zu machen.)Frustrations-ToleranzEine vielen Menschen bekannte psychologischeThese ist die „Frustrations-Aggressions-Theorie“.Lange wurde sie für eineArt Naturgesetz gehalten. Sie besagt: Wennsich einem etwas in den Weg stellt, dann reagiertder Mensch auf diese Frustration mitAggression. Stimmt aber nicht, hat C.R. inseinen Forschungen über Hoffnung festgestellt.„High Hoper“ reagieren anders.Selbstvertrauen heißt:Sich-selbst-Vertrauen„High Hoper“ zeichnen sich durch ein hohesSich-selbst-Vertrauen aus. Und wo anderender Deckel vom Drucktopf fliegt, sehensie in aller Regel eine Herausforderung– und keine Bedrohung. „High Hoper“ alsowerden bei Frustration nicht aggressiv,sondern kreativ.Hoffnung als Motivations-Faktor undnicht als verschwommenes „Feeling“ erweistsich somit als Königsweg, mit denHerausforderungen des Lebens fertigt zuwerden. Dieser Ausgangs-Überlegung istumfangreiche Forschung über Hoffnunggefolgt.Snyder hat zwei kurze Fragebögen konstruiert,mit denen man zwischen Menschenmit hoher und geringer Hoffnungunterscheiden kann, und es zeigte sich alseins seiner ersten Forschungs-Ergebnisse:Zumeist haben Menschen zu geringe Hoffnungen.Die Wahrscheinlichkeit, Ziele zuerreichen, ist nämlich in aller Regel höherals die Menschen glauben.Wenn Menschen starke Hoffnung in das8 Tipps für mehr HoffnungTipp 1: Hoffnung ist verbunden mit klar umrissenen Zielen. Nur wenn Sie Ziele haben,werden Sie frei von Wunschdenken, Realitätsverleugnung oder Selbsttäuschung. Siewissen dann, worauf Sie hoffen. Schreiben Sie sich ein Ziel, das Sie erreichen wollen,auf. Ganz konkret. Nicht: „Nie wieder Schulden haben.“ Sondern: „Ich will jeden Tag 10Euro sparen – im Monat also 300 Euro.“Tipp 2: Nur in klar umrissene Ziele sollten Sie Ihre Energie investieren. Energie muss inBahnen gelenkt werden, sonst verpufft sie.Tipp 3: Hoffnung lenkt Ihre Energie, wenn Sie über den Weg zum Ziel nachdenken.Schreiben Sie alle Ideen auf, wie Sie pro Tag 10 Euro zur Seite legen können. Beispiele:Im Café nur noch ein Stück Kuchen; Strecken, die kürzer als ein km sind, zu Fuß gehen,um Benzin zu sparen ...Tipp 4: Konzentrieren Sie sich dann allein auf den ersten Schritt eines möglicherweiselangen Weges zum Ziel.Tipp 5: Wenn der erste Schritt gemacht ist, prüfen Sie, bevor Sie Schritt 2 machen, obIhr Ziel noch richtig ist oder ob es ein besseres Ziel gibt.Tipp 6: Prüfen Sie auch, bevor Sie Schritt 2 machen, ob Ihr Weg noch richtig ist oder obes einen besseren Weg gibt.Tipp 7: Prüfen Sie zudem, ob es eine Abkürzung auf dem Weg zum Ziel gibt.Tipp 8: Mobilisieren Sie dann alle Intelligenz und Kreativität, um herauszufinden, welcherSchritt als zweiter kommt.Und schließlich: Bedenken Sie immer wieder den klugen Spruch von Mark Twain:W e r k e i n Z i e l h a t , d a r f s i c h n i c h t w u n d e r n ,w e n n e r n i c h t a n k o m m tErreichen eines Zieles setzen und es nichtbeim „Prinzip Hoffnung“ – beim Ausmaleneiner schöneren Zukunft – bewendenlassen, finden sie einen gangbaren Wegzum Ziel. Zeigen sich auf dem eingeschlagenenWeg Blockaden, kommt es nicht zuFrustrations-Gefühlen, sondern Kreativitätwird mobilisiert und andere Wege werdengefunden. Kein Wunder also, dass Snyderin seinen Studien fand, dass „High Hoper“– also: Experten für kreative Wege zu ihrenZielen• als Grundschüler bereits bessere Notenbekommen als Altersgenossen ohne Hoffnungoder mit diffusen Erfolgs-Illusionen,• dieser Notenvorsprung hält die gesamteSchulzeit und auch während eines Studiumsan,• und hohe Hoffnung schützt auch vorStudien-Abbruch.Eins wird deutlich, wenn die hohen gesellschaftlichenKosten für den Unterhalt vonSchulen und Universitäten in Betracht gezogenwerden und ebenso die hohen seelischenKosten, die Menschen entstehen,die hinter ihren schulischen Möglichkeitenzurück bleiben oder Schule und Studiumabbrechen – beziehungsweise aus den Bildungs-Institutionenheraus gedrängt werden:ein Training für mehr Hoffnung kannder Gesellschaft viel Geld und dem einzelnenMenschen viel Enttäuschung sparen.In der Tat entwickelt Snyder solche Trainings.Sie werden zurzeit an verschiedenenSchulen getestet, und die Ergebnissemachen – was wohl? – Hoffnung!Es scheint menschenmöglich zu sein,Menschen die Motivationskraft der Hoffnungin Trainings beizubringen. Und dasheißt: Hier ist ein weiterer Grund, damitaufzuhören, auf Eltern und Lehrern herumzuhacken.Ob das Bildungssystemerfolgreich ist, liegt nicht nur an ihnen,sondern die Lösung vieler großer wiekleiner Bildungskatastrophen kann direktbei denen gesucht werden, die ja vomBildungssystem profitieren: bei Schülernund Studenten.„High Hoper“ sind erfolgreicher. Nicht nurin der Schule, denn andere Studien habengezeigt:• Im Sport, auch bei Leistungssportlern– das haben Untersuchungen von Snyderund anderen Psychologen ergeben – hängendie Leistungsunterschiede in Wettbewerbenetwa zur Hälfte mit dem Faktor„Hoffnung“ zusammen.– April 201120Zurück zum Inhalt


Generation Erfolg• Hoffnung fördert die Genesung auch beischweren Krankheiten.• Hoffnung fördert ebenfalls die Präventionvon Krankheiten: Wer klare Zieleerkennt oder genannt bekommt und klareWege zum Ziel ebenfalls, geht achtsamermit der eigenen Gesundheit um. SolcheMenschen sind zum Beispiel sehr viel eherbereit, Information über Risiken und Nebenwirkungenihres Life Style nicht längerzu verdrängen, sondern tatsächlich an sichheran zu lassen.Es gibt die Spirale nach oben• Hoffnung hilft bei der Verarbeitung vonZumeist haben die Menschen zu wenigHoffnung. Wir können mehr Ziele erreichenals die meisten Menschen glauben.(beim „Umgang mit“), Schmerzen, chronischemSchmerz, Verletzungen und Behinderungen.Wiederum gesagt: es geht nichtum das Erzeugen von Illusionen, sondernum das Finden von – manchmal noch sobescheidenen – Zielen, von Wegen zumZiel und von Durchhaltekraft.Für erblindete Menschen gibt es zum Beispieldie Braille-Schrift. Viele Blinde beherrschensie, und das wird inzwischen fürselbstverständlich genommen. Vergessenwird dabei, welche Anstrengung es erfordert,diese Blindenschrift zu erlernen. MotivierendeHoffnung gehört dazu, damitnoch mehr erblindete Menschen hier wirklichdurchhalten. Hoffnung ist also in vielenLebensbereichen ein Garant für mehrWell-Being.• Wer mehr Hoffnung hat, lässt sich seltener„hängen“ und ist deshalb nicht nur inkörperlich-gesundheitlich schwierigen Situationenbesser dran, sondern sucht auchbei Krisen die oft beste Hilfe, die es gibt:Unterstützung durch andere Menschen,also „social support“.• Wer Hoffnung hat – also erreichbareZiele und gangbare Wege – scheint fürviele, wenn nicht alle Herausforderungendes Lebens besser gerüstet zu sein. Erfolgestellen sich ein,wo Menschen mitweniger Hoffnungblockiert sind odervon sich aus blocken.Erfolge sind ein objektiverNährbodenfür – was wohl? – weitere Hoffnung.Lebens-Sinn praktisch gesehenHoffnung also ist der Ausgangspunkt füreine jener Spirale nach oben, die aus einemschweren oder einem nur schlecht undrecht „funktionierendem“ Leben ein gutesLeben machen kann, das mit Freude gelebtwird – gleich, was es uns bietet oder vonuns verlangt.Niemand zweifelt daran, das Lebens-Sinnherausragende Bedeutung hat für die Frage,ob ein Mensch bereit ist, am Lebenaktiv teilzunehmen. Sinn aber kann nichtallein durch Worte und durch Appelle andie Vernunft vermittelt werden. Sinn mussgespürt werden – als Lebensfreude (sieheKapitel XII, Abschnitt 32),Menschen Hoffnung zu geben – ganz praktisch:auf dem Weg, den C. R. Snyder gezeigthat, und den er jetzt durch die Entwicklungvon Trainings ebnet –, scheint diegute Lösung jenes großen Zeitproblems zusein, das wir abstrakt die „Sinnkrise“ nennen.Hoffnung führt zuSich-selbst-SelbstvertrauenWer in der beschriebenen Weise hofft, hatnicht nur ein verschwommenes Gefühl„Alles wird gut“, sondern ER oder SIEentwickelt Selbstvertrauen – konkreternoch: ein Sich-selbst-Vertrauen. Das bedeutet:• Ich kann mich vielleicht auf nichts undniemand verlassen, wohl aber auf michselbst. Ich kann darauf bauen und vertrauen,dass ich mein Bestes gebe.• Ich sehe den Tatsachen ins Auge, auchwenn sie negativ sind. Gerade dann!• Jedes Hindernis, jeder Stolperstein aufmeinem Weg ärgert mich, frustriert mich,macht mich aggressiv oder traurig. Da binich wie jeder andere Mensch – aber da bleibeich nicht lange. Denn:• Jedes Hindernis gibt mir die Chance, neuzu überlegen, ob mein Ziel richtig ist, obmein Weg richtig ist – und vor allem: obes nicht einen Umweg gibt oder gar eineAbkürzung.•Asgodom Live Kompaktseminar:„So schreiben Sie ein Buch“mit Bestseller-Autorin <strong>Sabine</strong> Asgodom und denBuchexpertinnen Karen Christine Angermayer,Karin Hertzer, Isabel Nitzsche und Dagmar OlzogErleben Sie <strong>Sabine</strong> Asgodom, Bestsellerautorin und Coach, in einem Vortrag und bringen Sie Ihr Buchprojektin vier 60minütigen Praxis-Workshops bei erfahrenen Referentinnen voran. Nutzen Sie die Gespräche mit denReferentinnen und Teilnehmer/innen sowie den abschließenden Workshop, um ins Handeln zu kommen. Siemüssen sich nicht für bestimmte Praxis-Workshops entscheiden, sondern bekommen alle Themen mit.Die Referentinnen, allesamt erfahrene Buchmenschen, teilen ihre Erfahrungen mit Ihnen, ermöglichen esIhnen, in Workshops intensiv an Ihrem eigenen Projekt zu arbeiten, geben Ihnen professionelles Feedback undbeantworten Ihre drängendsten Fragen.Zum Arbeiten und Nachschlagen erhalten Sie ein ca. 40seitiges Umsetzungs-Workbook.Samstag, 22. Oktober 2011, München Hotel Le MeridienTreten Sie mit uns in Kontakt!Rufen Sie uns gerne unter Tel. +49 (0)89 98 24 74 90 an oder schreiben Sie an info@asgodom.de– April 201121Zurück zum Inhalt


Generation ErfolgKeynote von <strong>Sabine</strong> Asgodom auf der Personal Nord und Süd:Flourishingbringt Menschen zum BlühenWorum es beim Flourishing geht, liestsich im Ankündigungstext der Personal2011 wie folgt:Befehl und Gehorsam war gestern.Auch das Führen mithilfe vonBalanced Scorecard oder Zielvereinbarungenreicht nicht mehr aus, umUnternehmen zu leistungsfähigen Organisationenzu machen. „Heute treten wirin eine neue Phase ein – ins Management3.0“, ist <strong>Sabine</strong> Asgodom überzeugt …„Mitarbeiter sind dann am besten, wennsie nach ihrer eigenen Art und Weise arbeiten“,so Asgodom. Diese Überzeugungsetze sich auch in den Management-Etagendurch. Peter Drucker als Vorreiter und Verfechtervon Menschlichkeit in Unternehmenerfahre deshalb aktuell ein Revival.Wohin die Reise gehen könnte, zeigt Asgodomanhand eines neuen Trends in deramerikanischen Management-Psychologie,dem Flourishing.Flourishing beschreibt die optimale Balancezwischen positiven und negativenGefühlen. Positive Gefühle fördern Kreativität,während Druck und Angst kreativeLeistungen unterbinden. Diesen Ansatzüberträgt Asgodom auf die Unternehmenswelt:„Um ihre Mitarbeiter zum Aufblühenzu bringen, sollten Führungskräfteweniger direktiv und anleitend sein“, fordertsie. Wann und wo etwa ein Angestellterseine Arbeit mache, spiele im Grundekeine Rolle mehr. „Wir müssen weg vondieser ‚Wie-lange-sitze-ich-mit-meinem-Hintern-im-Unternehmen‘-Ideologie.“Führungskräfte müssten sich außerdemstärker für die persönlichen Belange derBeschäftigten interessieren.„Heute kennen viele Vorgesetzte ihre Mitarbeiternicht einmal mit Namen, weil sievöllig überlastet sind.“ Sie vergäßen, dassdie Mitarbeiter ihr Menschsein nicht an derFirmenpforte abgäben, sondern ihre Erfahrungenund Erlebnisse aus dem Privatlebenin das Unternehmen mitbrächten. „Wannkommt das Kind in die Schule, sind die Elternvielleicht krank und was löst das imMitarbeiter aus?“ Das seien Fragen, auf dieManager eine Antwort parat haben sollten.Job-Sharing statt GigantomanieDie Kunst der Führung bestehe zukünftigdarin, trotz Distanz Nähe herstellen unddie richtige Mischung zwischen individuellerArbeit – zum Beispiel im Homeoffice– und interner Kommunikation zufinden. Gleichzeitig sei es dieAufgabe von Führung, Arbeitsplätzenach den individuellenVorlieben der Mitarbeiter zudesignen.„Es muss in Zukunft möglichwerden, eine Führungskraftzu sein und nicht mehr als 40Stunden die Woche zu arbeitenanstatt wie <strong>heute</strong> 60 oder70.“ Unternehmen müsstenvon der „Gigantomanie in denFührungsetagen“ wegkommen.Statt beispielsweise einen „LeiterGeschäftsbereich Europa“ einzusetzen,sollten kleinere Führungseinheiten entstehenoder sich mehrere Führungskräfte diesePosition teilen.Gleichwohl sei der Weg dahin noch weit.„Führungskräften macht es Angst, denMitarbeitern mehr Freiraum zu lassen“,meint Asgodom. „Sie glauben, so wie siees jetzt machen, können sie es.“Doch bei genauerer Betrachtung zeige sich,dass viele Führungskräfte ihre Position alsherausragende Spezialisten erlangten undnicht etwa, weil sie Mitarbeiter führenkönnten.Die Hürde für Personalentwickler, dieFührungskräfte für diesen neuen Denkansatzgewinnen müssten, sei insofernhoch. Tipps dafür erhalten die Besucherder Messen PERSONAL2011 Nord undSüd in den Keynote-Vorträgen von <strong>Sabine</strong>Asgodom.•<strong>Sabine</strong> Asgodoms Keynoteüber „Flourishing“ gibt esauf der Messe PERSONAL 2011 Nord:CCH Hamburg, Donnerstag, 7. April 2011,11.20 – 12.05 Uhr, Praxisforum 1auf der Messe PERSONAL 2011 Süd:M,O,C, München, Mittwoch, 13. April 2011,14.45 – 15.30 Uhr, Praxisforum 3Alles über die PERSONAL 2011 erfahren Sieunter http://www.personal-messe.de/– April 201122Zurück zum Inhalt


www.sueddeutsche.de/karriereZum Equal Payday 2011Ändert sich durch ein paar rote Taschen irgendetwasan der Arbeitsrealität von Frauen?Bekommen sie dadurch mehr Geld?Dazu hat <strong>Sabine</strong> Asgodom Stellung genommen am 24.03.2011auf: www.sueddeutsche.de/karriere/equal-pay-day-mehr-geld-im-zweifel-immer-fuer-den-mann-1.1075809Dafür dass sich für Frauen etwasändert, müssten sie zuallererstselbst aktiv werden, findet<strong>Sabine</strong> Asgodom, Management-Trainerinund Coach aus München.Sie selbst musste das einst auf die harteTour lernen. Angestellt in einem Medienhausfand sie damals heraus, dass der neueKollege als Einsteiger mehr verdiente alssie mit 14 Jahren Berufserfahrung. „Zuerstwar ich sauer und habe nicht mit ihm gesprochen.Dann habe ich ihn irgendwanneinfach gefragt, wie er das gemacht hat“,sagt sie.Es kam heraus, dass der junge Mann inden Verhandlungen einfach deutlich mehrverlangt hatte. Ihr selbst wäre das bis zudiesem Zeitpunkt gar nicht in den Sinn gekommen.Ein Fehler, den Frauenunbedingt vermeiden solltenDabei müssen Frauen genau an diesemPunkt ansetzen, findet Asgodom <strong>heute</strong>.Seit Jahren hält sie Vorträge und verfasstBücher zu dem Thema, als Coach bereitetsie Frauen individuell auf Verhandlungenvor.Eines weiß sie inzwischen: Frauen sindzum Teil selbst schuld, dass sie wenigerverdienen als ihre Kollegen: „Schon beimEinstellungsgespräch fordern Frauen wenigerals Männer. Das hat einen ganz sympathischenGrund: Geld ist ihnen nicht sowichtig“, sagt die Trainerin. Es hat aberauch zur Folge, dass sie weniger bekommen– egal ob ihre Leistung besser oderschlechter ist, als die ihrer Kollegen.Und es bleibt nicht nur beim geringerenGehalt. „Frauen tun sich schwer damit, denZusammenhang zwischen Geld undStatus zu sehen. Aber wenn sie wenigerverdienen, dann haben sie auch einenniedrigeren Status“, sagt Asgodom – undweiß sofort eine für Frauen wenig erbaulicheAnekdote eines führenden Managerszu berichten. „Der sagte klipp und klar:Wenn ein Mann und eine Frau aus meinerAbteilung mehr Geld wollen, dann gebeich es dem Mann. Der geht sonst, währenddie Frau auch dann bleibt, wenn sie die Gehaltserhöhungnicht bekommt.“Nicht zuletzt deshalb lautet ein Tipp an ihreKlientinnen: Mehr Risiko eingehen. Undöfter mal bereit sein, den Job zu wechseln.„Die Drohung ‚Wenn ich nicht mehr Geldbekomme, suche ich mir einen neuen Job‘wirkt nur, wenn sie auch ernst gemeint ist.Sonst kann das blöd ausgehen“, sagt Asgodom.Jobwechsel können auch gehaltstechnischvon Vorteil sein – besonders nach der Elternzeit.„Die Gehaltslücke, die sich in dieserZeit auftut, können Frauen sonst einfachnicht mehr aufholen.“Einen Fehler, den Frauen unbedingt vermeidensollten, sei die Vermischung vonPrivatem und Beruflichem in der Gehaltsverhandlungmit dem Chef. Wer privateGründe für den Wunsch nach einem höherenGehalt anführt, darf kaum auf Erfolghoffen. „Ob Sie gerade in eine größereWohnung gezogen sind oder die Kita teurerwurde, interessiert keinen Menschen, schongar nicht Ihren Chef“, weiß Asgodom.Was ihn interessiert, ist Leistung. Und diemuss auch gebührend hervorgehoben werden.„Wer nur brav seine Arbeit macht,wird keine Pluspunkte sammeln, egal wiegut er ist“, sagt Asgodom.Gutes leisten unddarüber sprechenDeshalb rät sie allen Frauen dazu, „eineGehaltsverhandlungsvorbereitungsliste anzulegen.“Was da drauf steht? „Alle Erfolge,jedes Lob, positives Kundenfeedbackund Zusatzprojekte.“ Solche Fakten verleihender Forderung nach mehr Gehalt Nachdruck.Und am besten werden sie nicht erstim Gespräch mit dem Vorgesetzten öffentlichgemacht.Denn so unangenehm es vielen Frauen seinmag, Selbst-PR gehört zu dieser Gehaltserhöhungsstrategiedazu. „Damit kann mannicht erst am Tag vor der Gehaltsverhandlunganfangen“, warnt Trainerin Asgodom.„Frauen müssen das ganze Jahr über aufsich aufmerksam machen“, sagt sie. Wiesie das am besten anstellen? Ganz einfach:Gutes leisten und darüber reden. So oft wiemöglich, in Konferenzen, im Aufzug, inder Kaffeeküche.Auch wenn vielen Frauen das unangenehmsei – es führe kein Weg daran vorbei, meintAsgodom. Um derlei Taktiken zu durchschauenund zu verstehen, lohnt sich ihrerMeinung nach das Gespräch mit vertrauenswürdigenmännlichen Kollegen. „Dasbringt mehr, als mit der besten Freundin zureden, die es genauso blöd findet, in jederKonferenz irgendetwas sagen zu müssen.“<strong>Sabine</strong> Asgodom wird Frauen diese Erkenntnisseauch weiterhin in ihren <strong>Coaching</strong>svermitteln. Sie verdient inzwischenihr Geld damit – und trägt vielleicht mitdazu bei, dass der Equal Pay Day irgendwannseine Berechtigung verliert. •– April 201123Zurück zum Inhalt


Männergenesungswerk„Vergesst die Quote!“Unter diesem Titel hat Reinhard K. Sprenger, Managementberater und Autor („Mythos Motivation“;„Das Prinzip Selbstverantwortung“), in der Tageszeitung DIE WELT vom 30. März 2011 in 12 Punktenzum Thema „Frauenquote“ Stellung genommen. Sein Text beginnt mit den Worten: „Heute hat FamilienministerinKristina Schröder die Dax-Unternehmen zum Frauengipfel geladen. Doch brauchenweibliche Führungskräfte wirklich eine bevorzugte Behandlung?“ Sprengers 12 Punkte verdieneneines vor allem: Widerspruch.Der Text von Reinhard K. Sprenger ist im Internet (auch zur Überprüfung der hier folgenden Zitate und der Wertungen)zugänglich unter http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article13009432/Vergesst-die-Quote.htmlvon Siegfried BrockertPunkt 1: Reinhard K. Sprenger beginntmit einer salvatorischen Klausel – wohl,um sich vor Kritik abzusichern:Sprenger konstatiert, dass sich zum Thema„Frauenquote“ entweder ein Mann odereine Frau äußern könnte – und wer sich äußert,sagt er, hat beim anderen Geschlechtein Glaubwürdigkeitsproblem.Ich versuche hier, für jeden der 12 Sprenger-Punkteeine Wertung abzugeben undmeine: Der Punkt 1 geht nicht an Sprenger,denn es gibt zu jeder MeinungsäußerungArgumente „pro“ oder „contra“ – und zwarunabhängig von der Geschlechtszugehörigkeit.Beispiel: Sprenger und ich sindMänner, und dennoch teile ich seine Meinungnicht.Punkt 2: Sprenger schreibt locker, abernicht immer verständlich. Oder verstehenSie den folgenden Satz (O-TonSprenger):„Was jedem intelligenten Menschen widerstrebt:in allgemeiner Form von „Männern“und „Frauen“ zu sprechen, es muss zulässigsein. Wie soll man sonst diskutieren?Insofern sind auch exemplarische Einzelnevon beschränktem Aussagewert.“Der Punkt 2 geht ebenfalls nicht an Sprenger,denn er scheint das – von Adolph Schopenhauerbereits kritisierte „Helldunkel“ *)zu lieben. Mir ist z.B. nicht wirklich klar,welche „exemplarischen Einzelnen“ ermeint? Und ich vermute, dass er sich selbstdie Erlaubnis gibt, so zu diskutieren, wie es(nach seinen eigenen Worten) intelligentenMenschen widerstrebt.*) siehe „Über Schriftstellerei und Stil“„Zuvörderst gibt es zweierlei Schriftsteller: solche,die der Sache wegen, und solche, die desSchreibens wegen schreiben …… Man erkenntsie (Anmerkung: die zweite Gruppe) daran, daßsie ihre Gedanken möglichst lang ausspinnen undauch halbwahre, schiefe, forcierte und schwankendeGedanken ausführen, auch meistens dasHelldunkel lieben, um zu scheinen, was sie nichtsind; weshalb ihrem Schreiben Bestimmtheit undvolle Deutlichkeit abgeht.“Punkt 3: Sprenger stellt Unternehmensführerals entscheidungs- und handlungsunfähigdar:Er argumentiert, dass er „zu viele Unternehmensführer“kennt, die seit Jahren dieSituation (gemeint: zu wenig Frauen imManagement) „zu verändern suchen. Allerdingshaben auch sie kaum Chancengegen jahrtausendealte anthropologischeWurzeln, die man nicht innerhalb wenigerJahre ausreißt.“Dieser Punkt 3 geht nicht an Sprenger, dennjedes Jahr zeigt zum Beispiel die Top-Job-Aktion (siehe <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> 02/2011),dass männer-, frauen- und familien-gerechteArbeitsstrukturen auch in kurzer Zeit implementiertwerden können. Und übrigensprofitieren die Unternehmen davon.Der Punkt 3 geht auch deshalb nicht anSprenger, weil er die Situation („zu wenigFrauen im Management“) auf „jahrtausendealte anthropologische Wurzeln“ zurückführt.Sprenger müsste erklären, warumund wie jene skandinavischen Staaten, diealle Statistiken über weltweite Lebensqualitätanführen, diese jahrtausende altenanthropologischen Wurzeln zu Wurzelgemüsegemacht haben. Eine Erklärung ist:in neuerer Zeit u.a. mithilfe einer Frauen-Quote.Die Frauen-Quote reißt „jahrtausendealteanthropologische Wurzeln“ aus – ähnlichwie das Rad vor Jahrtausenden bereitsanthropologische Transportprobleme beschleunigthat. Die Quote löst also genaujenes Problem, das Unternehmensführer,die Sprenger kennt „seit Jahren … zu verändernsuchen“ es aber nicht schaffen. Hierkönnte das etwas abgewandelte bekannteChurchill-Zitat über Demokratie helfen.Die Quote ist „die schlechtesten Lösung– mit Ausnahme aller anderen“.Punkt 4: Sprenger erklärt das „Zurückfallenin starre Rollenmuster, sobalddas erste Kind unterwegs ist“ (FamilienministerinKristina Schröder) zur Privatsache.Gut gebrüllt, Salonlöwe. Aber auch dieserPunkt geht nicht an Sprenger, denn mit gleicherLogik sollte neben der Familienpolitikdann auch die Wirtschafts-, Arbeits- undSozial-, Finanz- und jede andere Politikabgeschafft werden, ebenso die Raumordnungs-,die Industrieförderungspolitik, dasStraßenverkehrsrecht und alle anderen Politiken,Institutionen etc. die das „Recht desStärkeren“ (ebenfalls eine jahrtausendealteanthropologische Wurzel) Korrekturenhaben anbringen können.Sprenger verhöhnt zudem jene „60 Prozentder Männer mit Kindern unter drei Jahren“,– April 201124Zurück zum Inhalt


Männergenesungswerkdie „gern etwas weniger arbeiten“ würden.Sprenger: „Kein Mensch kann mir erzählen,es wäre unmöglich. Es ist nicht kostenlos,das ist wahr. Aber die Männer wollenden Preis nicht zahlen.“Was für ein Argument!Die Männer – auch die, die einen Teil-Ausstieg aus dem Arbeitsleben wegen einesKindes finanziell verkraften könnten– wissen, dass sie dadurch rasch auf dieKarriere-Shitlist kommen. Eine Karriereaus so „läppischen“ Gründen zu unterbrechenwie einem Baby die Flasche gebenund die Windeln wechseln zu wollen, isteine „Sünde wider das System“, das alsoberstes Gebot noch immer die Allgemeinverfügbarkeitverlangt, obwohl mit derBauernbefreiung Anfang des 19. Jahrhundertsdie Verbreitung der Leibeigenschaftzurückgegangen ist – aber wir arbeiten janoch daran.Punkt 5: Sprenger wirft der Politik vor,das „Kreuz-Ass“ des Lenkungswillensauszuspielen: die Frauenförderung.Sprenger sagt dazu „contra“ und erklärt:„Ich kenne keine Frau in irgendeinem Unternehmen,die derart behindert wäre, dassda irgendwas zu fördern oder auszugleichenwäre.“Der Punkt 5 geht nicht an Sprenger, weilbereits die Wortwahl nicht etwa nur frauen-,sondern allemein menschenfeindlichist. Laut Sprenger wären zum Beispiel alleHotel-Unternehmer, die die Quote von „7statt 19 Prozent Mehrwertsteuer“ in Anspruchnehmen, entweder „behindert“ oderBetrüger (oder gibt es bei denen nicht dochetwas, das „zu fördern oder auszugleichenwäre“).Sprenger erklärt zudem, er „kenne auchkeine Managerin, die sich – in ihrer Eigenschaftals Frau – in ihrem Karrierewillenausgebremst fühlt.“Mit markigen Sprüchen wie dem, dass nurbehinderte Frauen zu fördern wären, outetsich Sprenger in einer Weise, die mich aneine Karikatur im NEW YORKER erinnert:Ein Mann sitzt nachts mit einem Fernrohrauf dem Balkon, und seine Frau sagt zuihm: „Wenn es im Universum tatsächlichWesen mit einer höheren Intelligenz gäbe– warum sollten sie ausgerechnet mit dirin Kontakt treten?“ Also: Warum solltenFrauen ihre Gedanken über Frauen-Quotenausgerechnet einem Macho-Beraterund Zyniker anvertrauen? Wo Frauen dochwissen, dass eine einzige Sünde gegen denMachismo sie in ihrem Karriere-Strebenausbremst!Ist Reinhard K. Sprenger ein Zyniker?Vielleicht ja. Lesen Sie einmal die folgendePassage (und die auch im Web im Kontext):„… in Unternehmen wären die Frauenlängst oben, wenn man sich von ihnen – alsFrauen! – betriebswirtschaftliche Vorteileverspräche“ Und er setzt noch eins drauf,weil nach seiner Erfahrung „in erster Liniedie Frauen selbst nicht wollen, (weil sie)die zweite Reihe attraktiver fi nden“. Frauensagen nach Sprengers Sicht der Dinge:„Spielt ihr da oben eure Spiele, dafür dürftihr auch ein bisschen früher sterben.“Super!Sprenger und die „da oben“ sind die letztenKavaliere. Sie opfern für die Frauen fünfJahre ihres Lebens und halten so die Frauenvom „Selbstmord durch Karriere“ ab.Und sie opfern sich nicht nur für die Frauen,sondern für die gesamte Gesellschaft,weil die Frauen leider keine „betriebswirtschaftlichenVorteile“ bringen.Punkt 6: Sprenger karikiert die Topmanagerals total rational tickende Kreaturen– also Männer ohne Bauchgefühl.Sprenger erklärt: „Wenn dieser Wandel (inRichtung mehr weibliche Führung) ökonomischnotwendig wäre, dann wäre er längstvollzogen. Niemand verschenkt Produktivitätsreserven.“Sprenger war selbst Manager. Er muss dieemotionalen Seiten des Management alsokennen.Punkt 7: Und nun senkt sich der Sprenger-HammerSprenger droht an (und macht es auchsogleich wahr), sich zu outen: „Ich halteFrauen für die besseren Führungskräfte.“Jetzt sind Sie sprachlos? Halt. Noch nicht.es kommt nämlich noch besser. Heben Siesich also Ihr Tiefbetroffenheitsschweigenfür Sprengers gleich folgende Begründungauf.Auch dieser Punkt geht nicht an Sprenger,denn er untermauert ihn mit einem markantenMännerwort: Es wird „sehr lange dauern,bis genauso viel weibliche SchwachleisterKarriere machen wie männliche“.Sprenger nennt also einen – offenbar relevanten– Teil der Männer in Führungspositionen„Schwachleister“, und auch darauszieht er Honig, um Frauen aus Führungspositionenfernzuhalern.Punkt 8: Sprenger stellt eine eigeneRententheorie aufSprenger argumentiert: Frauen leben imDurchschnitt fünf Jahre länger als Männer,deshalb müssten sie entsprechend mehrin die Rentenversicherung einbezahlen.Klingt logisch?Leider geht aber auch dieser Punkt 7 nichtan Sprenger, denn es wäre ja auch möglich,im Zuge der Globalisierung an Witwenverbrennungzu denken. Wenn der Mannstirbt, darf oder muss die Frau eben auchsterben.Weil das aber nach unserm Verständnis unethischwäre, ist seiner Logik nach „auchder Ruf nach der Quote universalethischunhaltbar“. Denn, wie er meint: „Wer dasGeschlecht zum zentralen Verstärker sozialerUngleichheit erklärt, der muss dafürsorgen, dass Frauen fünf Jahre früher sterben.“Oder, Herr Sprenger, wäre es nicht eine zumindestweniger blutrünstige Lösung, wennman den Durchschnittsmann zwingen würden,eine fünf Jahre ältere Durchschnittsfrauzu heiraten – und diese Durschnittsehemüssten beide so lange aufrecht erhalten,bis dass der Tod sie endgültig vereint.Aber was wäre dann mit den sexuell spezialbegabtenMenschen mit oder ohne eingetragenePartnerschaft? Sollte man für jedenschwulen Toten gleich eine Lesbierin inden Himmel abschieben?Punkt 9: Sprenger erklärt die Gleichberechtigungfür erstritten – er meint: Esgibt sie bereits. Und er folgert daraus,dass aus der Gleichberechtigung keineGleichstellung folgtGleichstellung setzt für ihn „eine Beobachtungvoraus, die eine Gruppe von Menschenerst einmal differenziert, um sie dannanalog zum Differenzmerkmal wiedergleichzustellen. Geschlecht ersetzt dabeiEignung …“Selbst dieser Punkt geht nicht an Sprenger,denn er schüttet das Kind mit dem Badeaus. Es geht bei Quotenregelungen nicht– April 201125Zurück zum Inhalt


Männergenesungswerkum eine Mega-Maximal-Regelung, nichtum eine neue Staatsverfassung, nicht umeine neue Weltordnung. Es geht also• nicht darum, dass die Menschen untereinsachtzig auf Heller und Pfennig genauso viel verdienen müssen wie die Menschenüber einsachtzig;Was die Chancen anbetrifft,gibt es eindeutig eineMänner-Quote• nicht darum, dass die untergewichtigenMenschen genau so viel verdienen müssenwie die normalgewichtigen Menschen;• nicht darum, dass die blonden Menschengenau so viel verdienen müssen wie dieMenschen mit Halbglatze;• nicht darum, dass die Menschen, bei denendie Quersumme ihres Geburtsdatumsunter 20 liegt, genau so viel verdienenmüssen wie die Menschen, die zusätzlichzu ihrem Halbtagsjob noch einen Schrebergartenbewirtschaften.Nichts von alledem! Es geht bei Quotenregelungendarum, endlich Wege zu finden,die es uns erlauben, das Leistungspotenzialvon Frauen für eine bessere Gesellschaft zunutzen. Warum scheint Sprenger auf dieseneinfachen Gedanken nicht zu kommen?Punkt 10: Sprenger zeigt nun seine gedanklichenGrenzen noch deutlicherSprenger sagt zur Quote: „Wer will sie?“Und er sagt nicht etwa: „Wir, die Bürgerdieses Landes wollen sie, weil es dem Landdann besser geht.“ Seine Antwort auf dieselbstgestellte „Wer will sie?“-Frage lautetjedenfalls: „Die Frauen jedenfalls nicht.“Die Frauen also wollen die Quote nicht!Ist Sprenger der lang gesuchte und endlichgefundene universale Frauenversteher?Leider nicht, denn sein Umgang mitFrauen bezieht sich wohl vor allem aufweibliche Führungskräfte. Oder in seinenWorten: „Ich habe in all den Jahren keineeinzige weibliche Führungskraft getroffen,die die Quote für sich in Anspruch nehmenwollte.“Und nun ganz langsam – gleichsam zumMitschreiben: Die Quote hat ja den gutenSinn, Frauen den Weg zur Führungskraftzu ebnen, weil hier, volkswirtschaftlich gesehen,viel zu viel Talent brach liegt. Dassdie Frauen, die bereits Führungskräfte sindmit einem Kerl wie Sprenger, der ja einendirekten Draht zu den Führungskräften derFührungskräfte hat,nicht über die Frauen-Quotesprechen,ist verständlicheKlugheit. Es ist einZeichen dafür, dasseine Frau sich in dermänner-dominiertenWirtschaftsweltmit den vielen – soSprenger, siehe Punkt 7 – „männlichenSchwachleistern“ gut einrichten muss, damitsie nicht aus dem System fällt und denZugang zu den männlichen Starkleisternnicht verliert. Der Punkt 10 geht also nichtan Sprenger.Punkt 11: Jetzt wird es immer enger fürHerrn SprengerAuch der Punkt 11 geht nicht an Sprenger,denn er hat jetzt mehrfach die Frauen pauschalbeleidigt, und jetzt – in seinem Punkt11 – beleidigt er die Männer. ÜberzeugenSie sich selbst, O-Ton Sprenger:„Man könnte meinen, die Quote sei einebesonders intelligente Herrschaftstechnikder Solidargemeinschaft barmherzigerBrüder. Man bringt zwar ein statistischesBauernopfer, sorgt aber gleichzeitig dafür,dass Männer sich niemals von wirklichleistungsstarken Frauen bedroht fühlenmüssen.Was will der Dichter uns damit sagen?1. dass die Quote nur von weiblichenSchwachleistern in Anspruch genommenwird.Die Starkleister kommen ja sowieso nachoben – und leider, liebe Frauen, gibt es untereuch nicht so viele davon.Nicht sagen aber will Beinhart Sprengervermutlich, dass2. das Fehlen einer Frauen-Quote dafürverantwortlich ist, dass viele männlicheSchwachleister nach oben gekommen sindund noch kommen.Gegen eine Frauen-Quote zu sein, kannalso heißen, dass die männlichen Schwachleistereine Arbeitsplatz- und Aufstiegserfolgs-Garantiebekommen. Und die müssteman doch wohl Männer-Quote nennen.Punkt 12: Dieser Punkt endlich könntean Reinhard Sprenger gehen. Bitte entscheidenSie selbst. Hier folgt ein (durchEinschübe unterbrochenes) Zitat:Also, worum geht es? Welche Schlacht wirdda geschlagen? Geht es um kriminellenMädchenhandel? Geht es um die rituelleVerstümmelung weiblicher Geschlechtsorgane.Nein, darum geht es nicht.Einschub: Wie menschlich-sensibel mussjemand sein, dem beim Quotenthema Vergleichemit Mädchenhandel und mit derVerstümmelung weiblicher Geschlechtsorganeeinfallen!?Ist wenigstens die Wettbewerbsfähigkeitder deutschen Wirtschaft bedroht? Wohlebenso wenig.Einschub: Wie entfremdet vom real existierendenLeben der Menschen muss jemandsein, der das Wirtschaftsgeschehenauf die Wettbewerbsfähigkeit reduziert?!Wenn man sich aufgrund des demografi -schen Wandels mit handfesten ökonomischenNotwendigkeiten konfrontiert sähe,würden ganz automatisch mehr Frauen inFührungspositionen gespült. Dazu bräuchteman keine Quote.Einschub: Welche Verachtung von Frauen– und Männern (!) – in Führungspositionenzeigt der kleine Zynismus, das Menschendort „hingespült“ werden? Und wer spülthier eigentlich? Die immer wieder zitierteunsichtbare Hand?Kurzum: Hier leidet niemand. Die Quote istvielmehr Munition für den empörungsindustriellenKomplex aus Politik und Medien,der immer neue Schlachtfelder eröffnet.Letzter Einschub: Wie stolz auf die eigenegeistige Leistung darf ein Unternehmensberatersein, der Formulierungen einsetztwie „empörungsindustrieller Komplex ausPolitik und Medien?“ Er muss mal linksgewesen sein, denn die Mutter des „empörungsindustriellen“Komplexes warder „militärischindustrielle Komplex, vondem in alten APO-Zeiten oft die Rede war.Andere Menschen aus der Studentenbewegung– Thomas Sattelberger, Personalvorstandder Deutschen Telekom zum Beispiel– haben ihre Erfahrungen von damals nichtverdrängt, sondern haben etwas Fortschrittlichesaus ihnen gemacht.•– April 201126Zurück zum Inhalt

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