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Sabine Osmanovic - Coaching heute

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www.sueddeutsche.de/karriereZum Equal Payday 2011Ändert sich durch ein paar rote Taschen irgendetwasan der Arbeitsrealität von Frauen?Bekommen sie dadurch mehr Geld?Dazu hat <strong>Sabine</strong> Asgodom Stellung genommen am 24.03.2011auf: www.sueddeutsche.de/karriere/equal-pay-day-mehr-geld-im-zweifel-immer-fuer-den-mann-1.1075809Dafür dass sich für Frauen etwasändert, müssten sie zuallererstselbst aktiv werden, findet<strong>Sabine</strong> Asgodom, Management-Trainerinund Coach aus München.Sie selbst musste das einst auf die harteTour lernen. Angestellt in einem Medienhausfand sie damals heraus, dass der neueKollege als Einsteiger mehr verdiente alssie mit 14 Jahren Berufserfahrung. „Zuerstwar ich sauer und habe nicht mit ihm gesprochen.Dann habe ich ihn irgendwanneinfach gefragt, wie er das gemacht hat“,sagt sie.Es kam heraus, dass der junge Mann inden Verhandlungen einfach deutlich mehrverlangt hatte. Ihr selbst wäre das bis zudiesem Zeitpunkt gar nicht in den Sinn gekommen.Ein Fehler, den Frauenunbedingt vermeiden solltenDabei müssen Frauen genau an diesemPunkt ansetzen, findet Asgodom <strong>heute</strong>.Seit Jahren hält sie Vorträge und verfasstBücher zu dem Thema, als Coach bereitetsie Frauen individuell auf Verhandlungenvor.Eines weiß sie inzwischen: Frauen sindzum Teil selbst schuld, dass sie wenigerverdienen als ihre Kollegen: „Schon beimEinstellungsgespräch fordern Frauen wenigerals Männer. Das hat einen ganz sympathischenGrund: Geld ist ihnen nicht sowichtig“, sagt die Trainerin. Es hat aberauch zur Folge, dass sie weniger bekommen– egal ob ihre Leistung besser oderschlechter ist, als die ihrer Kollegen.Und es bleibt nicht nur beim geringerenGehalt. „Frauen tun sich schwer damit, denZusammenhang zwischen Geld undStatus zu sehen. Aber wenn sie wenigerverdienen, dann haben sie auch einenniedrigeren Status“, sagt Asgodom – undweiß sofort eine für Frauen wenig erbaulicheAnekdote eines führenden Managerszu berichten. „Der sagte klipp und klar:Wenn ein Mann und eine Frau aus meinerAbteilung mehr Geld wollen, dann gebeich es dem Mann. Der geht sonst, währenddie Frau auch dann bleibt, wenn sie die Gehaltserhöhungnicht bekommt.“Nicht zuletzt deshalb lautet ein Tipp an ihreKlientinnen: Mehr Risiko eingehen. Undöfter mal bereit sein, den Job zu wechseln.„Die Drohung ‚Wenn ich nicht mehr Geldbekomme, suche ich mir einen neuen Job‘wirkt nur, wenn sie auch ernst gemeint ist.Sonst kann das blöd ausgehen“, sagt Asgodom.Jobwechsel können auch gehaltstechnischvon Vorteil sein – besonders nach der Elternzeit.„Die Gehaltslücke, die sich in dieserZeit auftut, können Frauen sonst einfachnicht mehr aufholen.“Einen Fehler, den Frauen unbedingt vermeidensollten, sei die Vermischung vonPrivatem und Beruflichem in der Gehaltsverhandlungmit dem Chef. Wer privateGründe für den Wunsch nach einem höherenGehalt anführt, darf kaum auf Erfolghoffen. „Ob Sie gerade in eine größereWohnung gezogen sind oder die Kita teurerwurde, interessiert keinen Menschen, schongar nicht Ihren Chef“, weiß Asgodom.Was ihn interessiert, ist Leistung. Und diemuss auch gebührend hervorgehoben werden.„Wer nur brav seine Arbeit macht,wird keine Pluspunkte sammeln, egal wiegut er ist“, sagt Asgodom.Gutes leisten unddarüber sprechenDeshalb rät sie allen Frauen dazu, „eineGehaltsverhandlungsvorbereitungsliste anzulegen.“Was da drauf steht? „Alle Erfolge,jedes Lob, positives Kundenfeedbackund Zusatzprojekte.“ Solche Fakten verleihender Forderung nach mehr Gehalt Nachdruck.Und am besten werden sie nicht erstim Gespräch mit dem Vorgesetzten öffentlichgemacht.Denn so unangenehm es vielen Frauen seinmag, Selbst-PR gehört zu dieser Gehaltserhöhungsstrategiedazu. „Damit kann mannicht erst am Tag vor der Gehaltsverhandlunganfangen“, warnt Trainerin Asgodom.„Frauen müssen das ganze Jahr über aufsich aufmerksam machen“, sagt sie. Wiesie das am besten anstellen? Ganz einfach:Gutes leisten und darüber reden. So oft wiemöglich, in Konferenzen, im Aufzug, inder Kaffeeküche.Auch wenn vielen Frauen das unangenehmsei – es führe kein Weg daran vorbei, meintAsgodom. Um derlei Taktiken zu durchschauenund zu verstehen, lohnt sich ihrerMeinung nach das Gespräch mit vertrauenswürdigenmännlichen Kollegen. „Dasbringt mehr, als mit der besten Freundin zureden, die es genauso blöd findet, in jederKonferenz irgendetwas sagen zu müssen.“<strong>Sabine</strong> Asgodom wird Frauen diese Erkenntnisseauch weiterhin in ihren <strong>Coaching</strong>svermitteln. Sie verdient inzwischenihr Geld damit – und trägt vielleicht mitdazu bei, dass der Equal Pay Day irgendwannseine Berechtigung verliert. •– April 201123Zurück zum Inhalt

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