Generation ErfolgKeynote von <strong>Sabine</strong> Asgodom auf der Personal Nord und Süd:Flourishingbringt Menschen zum BlühenWorum es beim Flourishing geht, liestsich im Ankündigungstext der Personal2011 wie folgt:Befehl und Gehorsam war gestern.Auch das Führen mithilfe vonBalanced Scorecard oder Zielvereinbarungenreicht nicht mehr aus, umUnternehmen zu leistungsfähigen Organisationenzu machen. „Heute treten wirin eine neue Phase ein – ins Management3.0“, ist <strong>Sabine</strong> Asgodom überzeugt …„Mitarbeiter sind dann am besten, wennsie nach ihrer eigenen Art und Weise arbeiten“,so Asgodom. Diese Überzeugungsetze sich auch in den Management-Etagendurch. Peter Drucker als Vorreiter und Verfechtervon Menschlichkeit in Unternehmenerfahre deshalb aktuell ein Revival.Wohin die Reise gehen könnte, zeigt Asgodomanhand eines neuen Trends in deramerikanischen Management-Psychologie,dem Flourishing.Flourishing beschreibt die optimale Balancezwischen positiven und negativenGefühlen. Positive Gefühle fördern Kreativität,während Druck und Angst kreativeLeistungen unterbinden. Diesen Ansatzüberträgt Asgodom auf die Unternehmenswelt:„Um ihre Mitarbeiter zum Aufblühenzu bringen, sollten Führungskräfteweniger direktiv und anleitend sein“, fordertsie. Wann und wo etwa ein Angestellterseine Arbeit mache, spiele im Grundekeine Rolle mehr. „Wir müssen weg vondieser ‚Wie-lange-sitze-ich-mit-meinem-Hintern-im-Unternehmen‘-Ideologie.“Führungskräfte müssten sich außerdemstärker für die persönlichen Belange derBeschäftigten interessieren.„Heute kennen viele Vorgesetzte ihre Mitarbeiternicht einmal mit Namen, weil sievöllig überlastet sind.“ Sie vergäßen, dassdie Mitarbeiter ihr Menschsein nicht an derFirmenpforte abgäben, sondern ihre Erfahrungenund Erlebnisse aus dem Privatlebenin das Unternehmen mitbrächten. „Wannkommt das Kind in die Schule, sind die Elternvielleicht krank und was löst das imMitarbeiter aus?“ Das seien Fragen, auf dieManager eine Antwort parat haben sollten.Job-Sharing statt GigantomanieDie Kunst der Führung bestehe zukünftigdarin, trotz Distanz Nähe herstellen unddie richtige Mischung zwischen individuellerArbeit – zum Beispiel im Homeoffice– und interner Kommunikation zufinden. Gleichzeitig sei es dieAufgabe von Führung, Arbeitsplätzenach den individuellenVorlieben der Mitarbeiter zudesignen.„Es muss in Zukunft möglichwerden, eine Führungskraftzu sein und nicht mehr als 40Stunden die Woche zu arbeitenanstatt wie <strong>heute</strong> 60 oder70.“ Unternehmen müsstenvon der „Gigantomanie in denFührungsetagen“ wegkommen.Statt beispielsweise einen „LeiterGeschäftsbereich Europa“ einzusetzen,sollten kleinere Führungseinheiten entstehenoder sich mehrere Führungskräfte diesePosition teilen.Gleichwohl sei der Weg dahin noch weit.„Führungskräften macht es Angst, denMitarbeitern mehr Freiraum zu lassen“,meint Asgodom. „Sie glauben, so wie siees jetzt machen, können sie es.“Doch bei genauerer Betrachtung zeige sich,dass viele Führungskräfte ihre Position alsherausragende Spezialisten erlangten undnicht etwa, weil sie Mitarbeiter führenkönnten.Die Hürde für Personalentwickler, dieFührungskräfte für diesen neuen Denkansatzgewinnen müssten, sei insofernhoch. Tipps dafür erhalten die Besucherder Messen PERSONAL2011 Nord undSüd in den Keynote-Vorträgen von <strong>Sabine</strong>Asgodom.•<strong>Sabine</strong> Asgodoms Keynoteüber „Flourishing“ gibt esauf der Messe PERSONAL 2011 Nord:CCH Hamburg, Donnerstag, 7. April 2011,11.20 – 12.05 Uhr, Praxisforum 1auf der Messe PERSONAL 2011 Süd:M,O,C, München, Mittwoch, 13. April 2011,14.45 – 15.30 Uhr, Praxisforum 3Alles über die PERSONAL 2011 erfahren Sieunter http://www.personal-messe.de/– April 201122Zurück zum Inhalt
www.sueddeutsche.de/karriereZum Equal Payday 2011Ändert sich durch ein paar rote Taschen irgendetwasan der Arbeitsrealität von Frauen?Bekommen sie dadurch mehr Geld?Dazu hat <strong>Sabine</strong> Asgodom Stellung genommen am 24.03.2011auf: www.sueddeutsche.de/karriere/equal-pay-day-mehr-geld-im-zweifel-immer-fuer-den-mann-1.1075809Dafür dass sich für Frauen etwasändert, müssten sie zuallererstselbst aktiv werden, findet<strong>Sabine</strong> Asgodom, Management-Trainerinund Coach aus München.Sie selbst musste das einst auf die harteTour lernen. Angestellt in einem Medienhausfand sie damals heraus, dass der neueKollege als Einsteiger mehr verdiente alssie mit 14 Jahren Berufserfahrung. „Zuerstwar ich sauer und habe nicht mit ihm gesprochen.Dann habe ich ihn irgendwanneinfach gefragt, wie er das gemacht hat“,sagt sie.Es kam heraus, dass der junge Mann inden Verhandlungen einfach deutlich mehrverlangt hatte. Ihr selbst wäre das bis zudiesem Zeitpunkt gar nicht in den Sinn gekommen.Ein Fehler, den Frauenunbedingt vermeiden solltenDabei müssen Frauen genau an diesemPunkt ansetzen, findet Asgodom <strong>heute</strong>.Seit Jahren hält sie Vorträge und verfasstBücher zu dem Thema, als Coach bereitetsie Frauen individuell auf Verhandlungenvor.Eines weiß sie inzwischen: Frauen sindzum Teil selbst schuld, dass sie wenigerverdienen als ihre Kollegen: „Schon beimEinstellungsgespräch fordern Frauen wenigerals Männer. Das hat einen ganz sympathischenGrund: Geld ist ihnen nicht sowichtig“, sagt die Trainerin. Es hat aberauch zur Folge, dass sie weniger bekommen– egal ob ihre Leistung besser oderschlechter ist, als die ihrer Kollegen.Und es bleibt nicht nur beim geringerenGehalt. „Frauen tun sich schwer damit, denZusammenhang zwischen Geld undStatus zu sehen. Aber wenn sie wenigerverdienen, dann haben sie auch einenniedrigeren Status“, sagt Asgodom – undweiß sofort eine für Frauen wenig erbaulicheAnekdote eines führenden Managerszu berichten. „Der sagte klipp und klar:Wenn ein Mann und eine Frau aus meinerAbteilung mehr Geld wollen, dann gebeich es dem Mann. Der geht sonst, währenddie Frau auch dann bleibt, wenn sie die Gehaltserhöhungnicht bekommt.“Nicht zuletzt deshalb lautet ein Tipp an ihreKlientinnen: Mehr Risiko eingehen. Undöfter mal bereit sein, den Job zu wechseln.„Die Drohung ‚Wenn ich nicht mehr Geldbekomme, suche ich mir einen neuen Job‘wirkt nur, wenn sie auch ernst gemeint ist.Sonst kann das blöd ausgehen“, sagt Asgodom.Jobwechsel können auch gehaltstechnischvon Vorteil sein – besonders nach der Elternzeit.„Die Gehaltslücke, die sich in dieserZeit auftut, können Frauen sonst einfachnicht mehr aufholen.“Einen Fehler, den Frauen unbedingt vermeidensollten, sei die Vermischung vonPrivatem und Beruflichem in der Gehaltsverhandlungmit dem Chef. Wer privateGründe für den Wunsch nach einem höherenGehalt anführt, darf kaum auf Erfolghoffen. „Ob Sie gerade in eine größereWohnung gezogen sind oder die Kita teurerwurde, interessiert keinen Menschen, schongar nicht Ihren Chef“, weiß Asgodom.Was ihn interessiert, ist Leistung. Und diemuss auch gebührend hervorgehoben werden.„Wer nur brav seine Arbeit macht,wird keine Pluspunkte sammeln, egal wiegut er ist“, sagt Asgodom.Gutes leisten unddarüber sprechenDeshalb rät sie allen Frauen dazu, „eineGehaltsverhandlungsvorbereitungsliste anzulegen.“Was da drauf steht? „Alle Erfolge,jedes Lob, positives Kundenfeedbackund Zusatzprojekte.“ Solche Fakten verleihender Forderung nach mehr Gehalt Nachdruck.Und am besten werden sie nicht erstim Gespräch mit dem Vorgesetzten öffentlichgemacht.Denn so unangenehm es vielen Frauen seinmag, Selbst-PR gehört zu dieser Gehaltserhöhungsstrategiedazu. „Damit kann mannicht erst am Tag vor der Gehaltsverhandlunganfangen“, warnt Trainerin Asgodom.„Frauen müssen das ganze Jahr über aufsich aufmerksam machen“, sagt sie. Wiesie das am besten anstellen? Ganz einfach:Gutes leisten und darüber reden. So oft wiemöglich, in Konferenzen, im Aufzug, inder Kaffeeküche.Auch wenn vielen Frauen das unangenehmsei – es führe kein Weg daran vorbei, meintAsgodom. Um derlei Taktiken zu durchschauenund zu verstehen, lohnt sich ihrerMeinung nach das Gespräch mit vertrauenswürdigenmännlichen Kollegen. „Dasbringt mehr, als mit der besten Freundin zureden, die es genauso blöd findet, in jederKonferenz irgendetwas sagen zu müssen.“<strong>Sabine</strong> Asgodom wird Frauen diese Erkenntnisseauch weiterhin in ihren <strong>Coaching</strong>svermitteln. Sie verdient inzwischenihr Geld damit – und trägt vielleicht mitdazu bei, dass der Equal Pay Day irgendwannseine Berechtigung verliert. •– April 201123Zurück zum Inhalt