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Sabine Osmanovic - Coaching heute

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Männergenesungswerkum eine Mega-Maximal-Regelung, nichtum eine neue Staatsverfassung, nicht umeine neue Weltordnung. Es geht also• nicht darum, dass die Menschen untereinsachtzig auf Heller und Pfennig genauso viel verdienen müssen wie die Menschenüber einsachtzig;Was die Chancen anbetrifft,gibt es eindeutig eineMänner-Quote• nicht darum, dass die untergewichtigenMenschen genau so viel verdienen müssenwie die normalgewichtigen Menschen;• nicht darum, dass die blonden Menschengenau so viel verdienen müssen wie dieMenschen mit Halbglatze;• nicht darum, dass die Menschen, bei denendie Quersumme ihres Geburtsdatumsunter 20 liegt, genau so viel verdienenmüssen wie die Menschen, die zusätzlichzu ihrem Halbtagsjob noch einen Schrebergartenbewirtschaften.Nichts von alledem! Es geht bei Quotenregelungendarum, endlich Wege zu finden,die es uns erlauben, das Leistungspotenzialvon Frauen für eine bessere Gesellschaft zunutzen. Warum scheint Sprenger auf dieseneinfachen Gedanken nicht zu kommen?Punkt 10: Sprenger zeigt nun seine gedanklichenGrenzen noch deutlicherSprenger sagt zur Quote: „Wer will sie?“Und er sagt nicht etwa: „Wir, die Bürgerdieses Landes wollen sie, weil es dem Landdann besser geht.“ Seine Antwort auf dieselbstgestellte „Wer will sie?“-Frage lautetjedenfalls: „Die Frauen jedenfalls nicht.“Die Frauen also wollen die Quote nicht!Ist Sprenger der lang gesuchte und endlichgefundene universale Frauenversteher?Leider nicht, denn sein Umgang mitFrauen bezieht sich wohl vor allem aufweibliche Führungskräfte. Oder in seinenWorten: „Ich habe in all den Jahren keineeinzige weibliche Führungskraft getroffen,die die Quote für sich in Anspruch nehmenwollte.“Und nun ganz langsam – gleichsam zumMitschreiben: Die Quote hat ja den gutenSinn, Frauen den Weg zur Führungskraftzu ebnen, weil hier, volkswirtschaftlich gesehen,viel zu viel Talent brach liegt. Dassdie Frauen, die bereits Führungskräfte sindmit einem Kerl wie Sprenger, der ja einendirekten Draht zu den Führungskräften derFührungskräfte hat,nicht über die Frauen-Quotesprechen,ist verständlicheKlugheit. Es ist einZeichen dafür, dasseine Frau sich in dermänner-dominiertenWirtschaftsweltmit den vielen – soSprenger, siehe Punkt 7 – „männlichenSchwachleistern“ gut einrichten muss, damitsie nicht aus dem System fällt und denZugang zu den männlichen Starkleisternnicht verliert. Der Punkt 10 geht also nichtan Sprenger.Punkt 11: Jetzt wird es immer enger fürHerrn SprengerAuch der Punkt 11 geht nicht an Sprenger,denn er hat jetzt mehrfach die Frauen pauschalbeleidigt, und jetzt – in seinem Punkt11 – beleidigt er die Männer. ÜberzeugenSie sich selbst, O-Ton Sprenger:„Man könnte meinen, die Quote sei einebesonders intelligente Herrschaftstechnikder Solidargemeinschaft barmherzigerBrüder. Man bringt zwar ein statistischesBauernopfer, sorgt aber gleichzeitig dafür,dass Männer sich niemals von wirklichleistungsstarken Frauen bedroht fühlenmüssen.Was will der Dichter uns damit sagen?1. dass die Quote nur von weiblichenSchwachleistern in Anspruch genommenwird.Die Starkleister kommen ja sowieso nachoben – und leider, liebe Frauen, gibt es untereuch nicht so viele davon.Nicht sagen aber will Beinhart Sprengervermutlich, dass2. das Fehlen einer Frauen-Quote dafürverantwortlich ist, dass viele männlicheSchwachleister nach oben gekommen sindund noch kommen.Gegen eine Frauen-Quote zu sein, kannalso heißen, dass die männlichen Schwachleistereine Arbeitsplatz- und Aufstiegserfolgs-Garantiebekommen. Und die müssteman doch wohl Männer-Quote nennen.Punkt 12: Dieser Punkt endlich könntean Reinhard Sprenger gehen. Bitte entscheidenSie selbst. Hier folgt ein (durchEinschübe unterbrochenes) Zitat:Also, worum geht es? Welche Schlacht wirdda geschlagen? Geht es um kriminellenMädchenhandel? Geht es um die rituelleVerstümmelung weiblicher Geschlechtsorgane.Nein, darum geht es nicht.Einschub: Wie menschlich-sensibel mussjemand sein, dem beim Quotenthema Vergleichemit Mädchenhandel und mit derVerstümmelung weiblicher Geschlechtsorganeeinfallen!?Ist wenigstens die Wettbewerbsfähigkeitder deutschen Wirtschaft bedroht? Wohlebenso wenig.Einschub: Wie entfremdet vom real existierendenLeben der Menschen muss jemandsein, der das Wirtschaftsgeschehenauf die Wettbewerbsfähigkeit reduziert?!Wenn man sich aufgrund des demografi -schen Wandels mit handfesten ökonomischenNotwendigkeiten konfrontiert sähe,würden ganz automatisch mehr Frauen inFührungspositionen gespült. Dazu bräuchteman keine Quote.Einschub: Welche Verachtung von Frauen– und Männern (!) – in Führungspositionenzeigt der kleine Zynismus, das Menschendort „hingespült“ werden? Und wer spülthier eigentlich? Die immer wieder zitierteunsichtbare Hand?Kurzum: Hier leidet niemand. Die Quote istvielmehr Munition für den empörungsindustriellenKomplex aus Politik und Medien,der immer neue Schlachtfelder eröffnet.Letzter Einschub: Wie stolz auf die eigenegeistige Leistung darf ein Unternehmensberatersein, der Formulierungen einsetztwie „empörungsindustrieller Komplex ausPolitik und Medien?“ Er muss mal linksgewesen sein, denn die Mutter des „empörungsindustriellen“Komplexes warder „militärischindustrielle Komplex, vondem in alten APO-Zeiten oft die Rede war.Andere Menschen aus der Studentenbewegung– Thomas Sattelberger, Personalvorstandder Deutschen Telekom zum Beispiel– haben ihre Erfahrungen von damals nichtverdrängt, sondern haben etwas Fortschrittlichesaus ihnen gemacht.•– April 201126Zurück zum Inhalt

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